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Vom Nez de Boeuf
in das Vallée de la rivière des Remparts auf dem Weg zum Piton
de la Fournaise
von "Nik"Klaus Polak, Bonn,
Germany
redigiert von Nadine Martin, Bonn
Verzeichnis aller Reiseberichte
Auf die Schnelle: Übersicht Ausflüge, Rundtouren, Abstecher
auf Extraseiten
|
Die Reise fand Anfang Sep - Ende Nov 2010 statt. Die Reiseberichte verstehen sich als Ergänzungen zum Reisehandbuch Le Guide du routard "Réunion" (franz.), Auflage 2010.
Die 2512 km² große Insel im Indischen Ozean hat einen Durchmesser zwischen 50 und 70 km. Sie liegt ca. 700 km östlich von Madagaskar, ca. 170 km westlich von Mauritius, gehört zu der Inselgruppe der Maskarenen und ist ein "vollberechtigtes" französisches Überseedepartement (DOM). Andere würden sarkastisch von einer Kolonie sprechen, aber das hören die Franzosen nicht so gerne.
Arabischen Schiffern war sie im 10. Jh. als diva maghrebin ("Westinsel") bekannt. Der portugiesische Seefahrer Mascarenhas, nach dem später die Maskarenen benannt wurden, entdeckte sie für Europa 1512. In Tradition der christlichen Seefahrt benannte er sie nach dem Heiligen des Tages: Santa Apollonia. 1613 taufte der englische Freibeuter Blackwell (andere Quellen sprechen von dem holländischen Admiral Verhuff) sie England's forest um. Erst 1638 wurden die Maskarenen von Frankreich beansprucht, 1642 formell in Besitz genommen und bald darauf Île Bourbon (Bezug auf den Namen der königlichen Familie) genannt. Allerdings wurde sie erst 1663 eine "vollwertige" Kolonie, jedoch gab es 1686 gerade einmal 216 Bewohner. 1793 wurde die Insel in La Réunion umgetauft (in Andenken an die Zusammenkunft der Revolutionären gegen den König). Sie änderte dann mehrmals ihren Namen: 1806 trägt sie den Namen "Bonaparte" (Napoléon), dann wieder "Bourbon", als die Bourbons in Frankreich wieder an der Macht waren und schließlich wurde sie 1848 (Zweite Republik) wieder und endgültig "île de La Réunion" genannt.
Es gibt zwar einige schöne Sandstrände - durch die
Vulkane sind auch tiefschwarze dabei -, allerdings sollte man keine tropische
Palmenidyllen erwarten, denn an der Küste herrschen meist langnadelige Koniferen
vor.
Die Zeitverschiebung beträgt +2h ggü. Europa in der europäischen Sommerzeit, im Winter
sind es 3 h.
Die Touristeninformationen kann man in der Regel in der Pfeife rauchen. Die
einzige Ausnahme, bei der uns bei der Zimmersuche aktive Hilfe zuteil wurde,
befand sich in St. Leu. Am besten ist man mit dem französischsprachigen Guide
du routard "Réunion" oder dem Reisehandbuch von Lonely Planet
bedient.
Die amtliche Sprache ist Französisch, Creolisch wird als Zweitsprache
auch in Schulen und seit Kurzem an der
Universität in St. Denis gelehrt und ist die Alltagssprache auf der Insel. Es
ist verbreitet, dass Werbeslogans, Informationen an Geldautomaten und neuerdings
Stadtschilder auf Creolisch stehen. Englisch wird recht gut verstanden.
Tourismusseite der Insel auf deutsch: www.reunion.fr/de/.
Das Leitungswasser ist übrigens überall unbedenklich genießbar!
Ich bin kein Mitarbeiter der folgenden Bank oder in anderer Form für sie tätig! Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass Kunden der Deutschen Kreditbank (DKB) hier von mehrfachen Vorteilen profitieren können. Zunächst einmal ist die VISA-Karte kostenlos und das eingezahlte Geld auf dem Kreditkonto bringt ein paar % Zinsen. An ATMs (nicht Abhebung am Schalter!) der Post und der BFC (einer Tochter der französischen Bank Crédit Agricole) konnte ich bis 1000 € je Transaktion gebührenfrei bei bis zu drei Transaktionen am Tag abheben. Die Anzahl der Transaktionen pro Tag soll vom Kontostand des eigenen VISA-Kontos bei der DKB abhängig sein. Der Einsatz der Karte am Bankschalter kostet allerdings 1.7% Auslandsgebühr der zu zahlenden Summe, bei Dienstleistern wird manchmal zzgl. noch eine horrende Provision verlangt.
Die Insel, etwa so groß wie das Saarland, entstand vor etwa 3 Millionen Jahren durch einen Hot-Spot-Vulkanismus
und bis heute wird die Insel durch die Vulkane geprägt. Deren höchste
Gipfel ist heute der Piton des Neiges (3069 m), der erst vor 10.000 Jahren zur
Ruhe kam. Erst vor ca. 500.000 Jahren entstand der 2632 m hohe Piton de la
Fournaise. Er zählt mit mehr als einer Eruption pro Jahr zu den
aktivsten Vulkan der Welt, ist der einzige noch aktive auf La Réunion und steht daher unter permanenter Überwachung. Er reicht nochmals gute 4500 m bis auf den Grund des Ozeanbodens und
bedeckt dabei eine Fläche von ca. 150 km² bei einem Radius von 240 km [scheint
mir zu gering, daher nachrechnen!]
am Grund des Meeres.
Seine Ausbrüche sind dank einer dünnflüssigen Lava, die durch kleine Nebenschlote an die Oberfläche treten,
relativ ungefährlich. 1998 wurden ca. 1.000 Beben pro Stunde gemessen. Spektakulär war dennoch der Ausbruch von
Anfang April 2007, bei dem insgesamt 3.6 km² von 130 Mill m³ Lava bedeckt wurden.
Sie überquerte die Küstenstraße und floss in den Indischen Ozean, wodurch
sich die Insel um 0.45 km²
vergrößerte. Dabei "kochte" das Magma gut 70 bis dahin unbekannte Spezies aus der
Tiefsee an die Oberfläche, die z.Z. im Museum des Le jardin de l’Etat
(Botanischer Garten) in St. Denis zu sehen sind. Mitte Okt 2010 brach der Vulkan
in einer mehrtägigen, allerdings recht mäßigen Eruption das letzte Mal aus. (Stand:
Jan 2011) In den letzten Jahrhunderten war der Ausbruch von 2007 nur noch mit
dem von 1931 vergleichbar, der etwa die gleiche Lavamenge produzierte.
Als die Calderen (unterirdische Magmakammern) der alten, nordwestlich
liegenden Vulkane sich entleerten und unter dem auflastenden Gestein
zusammenbrachen, bildeten sich drei riesige, kleeblattartige, spektakuläre
Talkessel: die Cirque von
Salazie, Cilaos und Mafate.
Letzterer ist sehr abgelegen und nur zu Fuß oder per Hubschrauber zu erreichen.
Die Vulkane prägen 90% der Inseloberfläche und sind von jedem Punkt der Insel
aus zu sehen, wenn nicht mal wieder eine Wolkenkranz - in der Regel ab 8 bis
spätestens 10
Uhr morgens - die Sicht versperrt. Er ist häufig nur 2-500 m mächtig, so dass
immer eine gewisse Chance besteht, von den höchsten Gipfeln einen Blick auf das
Wolkenmeer und die übrigen Bergspitzen zu werfen. Bereits am Mittag können die ersten dicken, tiefschwarzen, Unheil verkündenden
Wolken von den
3000 m hohen Bergen bis an die oft nur 10 km entfernte Küstenlinie ziehen.
Zu Anfang der Reise hätten wir sofort alles sturmsicher eingepackt und wären sofort in unser Zimmer geflüchtet.
Nach einiger Zeit sieht man das schon gelassener, denn das passiert praktisch jeden Tag um diese Zeit.
Aber so bedrohlich und tief hängend denkt man instinktiv an einen herannahenden tropischen Zyklon.
Mehrere Tausend Kilometer im Umkreis nur tropisch warmer Ozean, dann entwachsen ihm plötzlich
tausende von Metern hohe, steile Berge, kein Wunder, dass sich ab dem frühesten
Morgen rasch dicke Wolken bilden. Und genau über der Küste lösen sie sich
aber auch wieder auf. Einen Tage herrscht an dem Strand noch Sonne,
500 m weiter Wolken, am anderen Tag umgekehrt. Regnen tut es aber trotzdem (fast) nie, nur ab und an tröpfelt es mal.
Ähnlich lustig geht es in den Bergen zu. Man packt an der Küste die Badesachen ein,
fährt los und ist
30 min später in hochalpinem Gebiet auf 2200 m mitten in einem Nationalpark
- und friert ggf. Auch hier: Ab
spätestens 9-10 Uhr dichte Wolken, an einem von fünfzehn Tagen gibt es aber auch mal einen strahlenden Blick bis runter zur Küste und
eine fast unwirkliche scheinende Gebirgslandschaft.
Genau das richtige für
Aktivurlauber: Unglaublich viele Möglichkeit zum (Hochgebirgs-) Wandern,
manchmal über extrem ausgesetzte Wege an Steilhängen, und das auch noch bei "europäischem" Standard. Leider
mindestens genau so teuer wie im
Mutterland Frankreich. Geld sparen kann man allerdings durch selber kochen,
einfache Unterkünfte in den Bergen (Gîtes mit Hüttenromantik) gibt es auch unter 50
€ / DZ. Dazu dann eine krasse (hier ist das Neuwort einmal wirklich
angebracht) Bergwelt, bedingt durch die unglaublichen Regenfälle in der
Regenzeit zu abenteuerlichen, bis zu 90° steilen Wänden (dennoch dicht bewachsen!!)
aus manchmal über
1000 m hohen, alten Vulkanwällen heraus gewaschen, durch Abflussrinnen modelliert, zu bizarren
alpinen Bergen und Hügelgruppen arrangiert. Wie auf einer anderen Welt.
Da die Gipfel bis über 3000 m Höhe reichen, die Insel jedoch recht
klein ist, ist es fast schon normal, dass jede Straße, die vom Meer ins
Inselinnere führt, schon nach kurzer Zeit eine durchschnittliche Steigung von
10% erreicht. D.h., auf 1 km Entfernung arbeitet man sich mind. 100 Höhenmeter
empor. Häufig kann sich an exponierten Stellen die Steigung auf 20% und mehr
erhöhen. Moutainbiker lieben die 1400 km langen Pisten, besonders beliebt ist die
Abfahrt aus 2200 m Höhe vom Le Maïdo bis an die Küste. Die großartige, in den
abgelegenen Gebieten unzerstörte Natur in einer atemberaubenden Bergkulisse gewährt jedoch nur spärlichen Zutritt und dies in erster Linie
auch nur den Bergwanderern.
Gekennzeichnet ist die steile Hanglangschaft auch durch zahlreiche,
wasserabführende, teils abenteuerlich steile Ravine (Schlucht, Klamm),
die in der Trockenzeit meist nicht oder kaum wasserführend sind. Bei jedem
Regen, selbst wenn es unten trocken ist, können sie sich aber in reißende
Ströme verwandeln. Da unbewohnbar, hat sich hier eine einmalige Tier- und
Pflanzenwelt erhalten, die ein besonderes Highlight für jeden Biologen
darstellt.
Wer von La Réunion mit Air Madagascar nach Madagaskar einfliegt, ist gut beraten sein Ticket (Boardkarte) sicher aufzubewahren. Es gibt dann bei Inlandsflügen und Vorbuchungen bis zu 50% Rabatt, mind. aber 10%. Genaueres, selbst ob der Rabatt nun bewilligt wurde oder nicht, war aber nicht heraus zu bekommen: Die meisten Angesellten dieser Fluggesellschaft - man hat keine Konkurrenz - hatten die Freundlichkeit eines Putzeimers.
Wer auf eigene Faust unterwegs ist, kommt mit dem kostenlosen Straßenplan "Carte Routière et Touristique de l'Île de la Réunion" der Touristeninformation sehr gut zurecht. Allerdings sollte man darauf achten, dass es mehrere (kostenlosen) Straßenkarten gibt: von einfach bis komplex. Darum unbedingt die oben auf französisch genannte Touristic Map of Reunion Island verlangen! Sie ist in der Regel bis in die kleinsten Nebensträßchen ausreichend; wenn nicht, habe ich zusätzliche Verortungshilfen bei den Ausflügen hinzugefügt.
Ein Lob an die einheimischen Verkehrsteilnehmer ist unbedingt angebracht. Wohl nirgendwo in der Welt wird so entspannt gefahren wie auf dieser Insel. Nervöses oder gar aggressives Hupen scheint unbekannt zu sein - nahes Auffahren bei hoher Geschwindigkeit ist dagegen normal. Es wird aller Orten Rücksicht auf einbiegende Verkehrsteilnehmer genommen, während in Deutschland rasch noch einmal Gas gegeben wird, um zu vermeiden, dass sich irgend jemand vor einem einordnen könnte. Auch für Fußgänger wird gerne angehalten, erstaunlicherweise seltener an Zebrastreifen. Die Liste ließe sich beliebig verlängern.
Ein Hinweis: Es ist nicht empfehlenswert, für die Inselerkundung ein Motorrad zu mieten. Zwar ziehen die vielen kurvigen Strecken Freaks geradezu magisch an, und es gibt auch eine nicht unerhebliche Anzahl von Mopedbegeisterten auf der Insel, die teils mit schweren Maschinen unterwegs sind. Aber die Temperaturunterschiede zwischen Küste und den Hochlagen sind doch recht groß, zudem kommt es immer wieder - auch in der Trockenzeit - zu teils ergiebigen Niederschlägen. Auch Nebel kann dann eine Fahrt recht unangenehm gestalten. Wenn überhaupt benötigt man zudem eine starke Maschine an den oft sehr steilen Streckenabschnitten, zumal bei einem Mitfahrer. Zudem ist der preisliche Unterschied zu einem Mietwagen nicht besonders hoch. Allerdings einen Pkw in der Zeit zwischen Okt-Dez zu bekommen, kann sich als äußerst schwieriges Unterfangen herausstellen (sic!). Insbesondere die preiswerten Kleinwagen (ab 18€/Tag), mit denen sich aber nachweislich auch die steilsten Strecken schaffen lassen (zumindest bei 2 Personen), sind dann fast schon unter Garantie nicht mehr zu haben. Eine langfristige Reservierung ist daher in jedem Falle sehr angeraten! Empfehlenswerte Autovermietungen, mit denen zumindest wir gute Erfahrungen gemacht haben:
Das Bussystem wird nicht besonders von den Einheimischen und schon gar nicht von den Touristen geliebt. Schade, denn Busfahren ist auf Réunion äußerst preiswert und auch sehr komfortabel! So kostet eine 2½-3stündige Tour von St. Denis nach St. Pierre mit dem überregionalen Anbieter Cars Jaunes gerade einmal 4.80 €. Neben der Normal- und Expresslinie gibt es auch noch zwei Z('eclair)-Linien, die auf der Westseite St. Denis direkt (!) in 55 min mit St. Pierre und auf der Ostseite St. Denis über St. André mit St. Benoit (ca. 50 min) verbinden. Fahrpreis 7 €, 7 Sitzplätze. Allerdings muss man reservieren, die Plätze sind schnell weg. Und reservieren kann man immer nur für den nächst folgenden Bus, nicht Stunden- oder gar Tagelang im Voraus. Zudem fährt der Minibus ab, wenn alle Plätze besetzt sind und die Fahrgäste sich eingefunden haben. Eigentlich eine vernünftige Lösung für alle Seiten. Jedoch hat man nicht bedacht, dass ev. später ankommende Fahrwillige u.U. uninformiert auf einen Bus warten, der schon längst weg ist. So fuhr eines Tages z.B. der 14-Uhr-Bus ab St. Pierre bereits um 13.07 Uhr ab.
Ein wenig verwirrend ist auch das System der Bushaltestellen. Des Öfteren sind
sie nur für eine Busgesellschaft ausgezeichnet, werden aber von anderen auch
angefahren, aber darauf kann man sich nicht verlassen. Die Fahrpläne - wobei
die ausgehändigten von den ausgehängten mehr als einmal voneinanander abwichen
- sind teils eine Augenwischerei. Angekündigte Busse kommen nicht selten mit
bis zu halbstündiger Verspätung - dafür dann gleich zwei hintereinander oder gar
nicht. Volle Busse (es gibt NUR Sitzplätze!) halten erst gar nicht an. Dies
kann während der rushhour oder bei großem Andrang nach und von den beliebten
Stränden an Wochenenden leicht passieren. Auch die Absprachen der verschiedenen
Busgesellschaften sind ungenügend, wir haben mehrfach erlebt, dass bei Ankunft
der einen Linie, die andere gerade munter losfuhr. 35 min warten auf den
nächsten Bus war die Folge. Nicht einmal an den Terminals können die
Mitarbeiter eine exakte Auskunft über Abfahrtzeiten geben, schon gar über
Verbindungsmöglichkeiten mit der Konkurrenz.
Die regionalen Busse (z.B. ??
oder ??) kosten ebenfalls recht wenig, so etwa zwischen 1-1.30 €.
Innerhalb von 1 h darf auch noch 1x umgestiegen werden. Busverbindungen nach
Sonnenuntergang sind rar! Zudem gerät man dann in die rush-hour und darf nur
noch hoffen, nicht auch noch den letzten heimwärts zu verpassen. Als
Alternative kann man versuchen zu trampen, die Chancen mitgenommen zu werden
stehen nicht schlecht.
Der Preis für den Flughafenbus Navette Ligne M mit 4 € für knapp 15 km (15 min), ist gemessen
an den anderen Strecken recht hoch. Am
Flughafen wendet man sich bis an das äußerste rechte Ende, in St.Denis begibt
man sich zum Bushof Gare routière Océan. Er fährt etwa alle 20 min von 7.30
bis gegen 17 Uhr, danach halb-, schließlich stündlich, der letzte ab St. Denis
um 19.45 Uhr. Eine Fahrt mit dem Taxi würde etwa 25-30 € kosten.
Überhaupt scheinen die Taxifahrer einen Pauschalpreis statt das vorhandene
Taximeter zu bevorzugen, allerdings ohne den Fahrgast vorab zu fragen, was
naturgemäß zu Übervorteilungsvermutungen führt. Allerdings war bei uns in
allen Fällen die Pauschale preiswerter.
Eine für uns ungewohnte
und lustige Eigenart ist, dem Busfahrer durch 2-3maliges
Händeklatschen zu signalisieren, dass man an der nächst folgenden Haltestelle
hinaus möchte. Dies hat bei einigen unbedarften Jugendlichen schon zu
Irritationen seitens des Chauffeurs geführt.
Unter GSM verstehen die Franzosen übrigens das Cellphone bzw. auf
Neudeutsch das Handy.
Bei einem längeren Aufenthalt lohnt sich eine inseleigene SIM-Karte, die
sich allerdings nicht im
Mutterland Frankreich (métropole) zu den Tarifen der
verwenden lässt. Es sollte auf die günstigen Tarifzeiten (z.B. ab Abend) geachtet werden, die
teils enorme Ersparnisse bringen. SIM-Karten kosten bei den Anbietern Orange ab 15 €
und SFR ab 20 €, inkl. 5 € Erstguthaben. Prepaid-Karten können in Tabakläden sowie bei Orange- und SFR-Vertretungen
ab 5 und 10 € nachgekauft werden.
Anrufe aus Telefonzelle sind eine komplexe Sache für sich. Sie
funktionieren nur mit einer Prepaid-Karte, die extrem umständlich ist. Jedesmal
müssen zwei vielzahlige (!) Codes eingegeben werden, bevor man die Telefonnummer wählen kann.
Eine Wahlwiederholung (manchmal funktioniert aber auch die R-Taste) kann da
schon Nerven kosten. Vorteil: Vor dem
Klingelton des Ansprechpartners erfährt man die maximale Dauer des Telefonats
(je nach Tageszeit, Wochentag, Entfernung).
Pakete nach und auch von Deutschland kosten für 10-20 kg gute 50 €. Wer die Möglichkeit des Verschickens über eine Adresse im Mutterland Frankreich hat, spart bei diesem Gewicht bis zu 30 € ein!!
Wichtig für alle, die vor Ort, Madagaskar oder auf Mauritius in eine medizinische Notlage geraten sind und den weiten Weg nach Europa nicht durchführen können oder wollen: Die Versorgung auf der Insel entspricht dem Standard im französischen Mutterland ("Metropole"). Zudem sind die Honorare der Ärzte sowie die Preise für Medikamente erheblich niedriger als in Deutschland!
Empfehlenswert ist z.B. das Centre Hospitalier Départemental (C.H.D.) in
St. Denis.
Ab
dem Petit Marché am nordöstlichen Rand des Stadtzentrums fährt etwa alle 20 min
ein Bus, der je
nach Verkehrslage und 10-15 min benötigt. Eine Taxifahrt ab dem Petit Marché kostet ca. 10 €. In dem
äußerst gut ausgestatteten (und herrlich verwinkelten) Krankenhaus können
(fast) alle Untersuchungen inkl. CT, MRT und sogar Szintogramme durchgeführt
werden, natürlich auch kompliziertere OPs.
Interessant ist, dass es allerdings auf La Réunion nicht einen einzigen
medizinischen Professor gibt - hier besteht wohl noch Nachholbedarf
und dürfte
für Interessierte ein netter Wink sein. Bei einer Anstellung mich bitte
informieren und zu einem Bierchen einladen.
Ein weiteres gutes ist die Klinik Sainte
Clotilde, einem namensgleichen östlichen
Vorort von St. Denis.
Davon sind leider nur wenige Beispiele zu sehen, selbst wenn Hinweisschilder
explizit vor etlichen Dörfern darauf hinweisen. Daher einige
Gedankengänge:
Möglicherweise sind alte Gebäude schon deswegen nicht überkommen, weil die
typische kreolische Bevölkerung hauptsächlich aus Sklaven und später nur
schlecht bezahlt Arbeitern bestand. Es wird wohl kaum einer in der Lage gewesen
sein, ein Eigenheim zu errichten, das auch mehrere Jahrzehnte weitgehend
unbeschadet überstand. Diejenigen, die es sich hingegen leisten konnten,
richteten sich nach der jeweils geltenden Mode des französischen Festlands ein.
Heutige kreolische Bausubstanz weist aus ähnlichen Gründen ebenfalls auf einen
höchstens bescheidenen Wohlstand hin, Verzierungen und andere Auffälligkeiten
wird man meist vergeblich suchen. Schlicht, stabil und zweckmäßig scheinen die
Inbegriffe auch heutiger kreolische Architektur zu sein. Vielfach trifft man auf
meist ein-, höchstens zweistöckige, kellerlose Holzhäuser mit rechteckigem
Grundriss. An den Dachrändern fallen immer wieder schlicht-ornamentale,
tropfenartige Verzierungen auf. Vielleicht dienen sie zugleich als Wasserablauf
bei Starkregen. Wenn uns eine Stadt mit kreolischer Architektur einigermaßen
gefallen hat, dann würden wir L'Entre-Deux
empfehlen. In Saint Denis können
ebenfalls einige bewundert werden, u.a. in der rue Labourdonnais, rue
Juliette-Dodu, rue Alexis-de-Villeneuve, rue Félix-Guyon, rue Rontaunay und rue
de Paris.
Der rund 1750 km² hauptsächlich zentral angelegte Nationalpark wurde im März 2007 gegründet. Er umfasst neben alpinem Berggelände, Hochebenen, Urwäldern und Flüssen auch Sandstrände. Die Pflanzenvielfalt entstand u.a. durch Isolationen in dem tief zerklüftete Landschaftsrelief der vulkanischen Berge. Die Kernzone von 105.447 ha, das sind mehr als 40% der Inseloberfläche (sic!), wurde im August 2010 zum Weltnaturerbe erklärt. Gut 800 endemische Pflanzenarten sind bekannt.
In Europa relativ unbekannt ist die Netzannone oder das Ochsenherz (Annona reticulata, Franz. Coeur de boeuf), die man auf fast jedem Markt findet. Das cremefarben bis gräulich weiße Fruchtfleisch ist etwas mehlig, aber angenehm süß und nahrhaft.
Vanille ist nach Safran das zweitteuerste Gewürz. Kein Wunder, dass sie auch "Königin der Gewürze" genannt wird. Umso freudiger wird jeder gerne vor Ort zugreifen, um an frische Vanilleschoten zu gelangen - wenn der Preis stimmt. Die Bourbon-Vanille (Vanilla planifolia) gilt als eine der besten überhaupt. So wird sie auf den (touristischen) Märkten, aber auch in der Kooperative Coop Vanille zu teils sehr hohen Preisen (von der Produktion her sind 75 Cents / Schote in 1A-Qualität der absolute Mindestpreis), angeboten. Relativ preiswert ist eine Anbieterin am nördlichen Ausgang des Petit Marché in St. Pierre. Sie verkaufte bei Mindestabnahme von 1 kg für 35 €. Allerdings handelt es sich um Madagaskar-Vanille (in allerdings recht guter Qualität). Bedauerlicherweise betrog sie uns bei dem Gewicht. Ihre angeblichen 250g-Bündel entpuppten sich beim - leider erst später möglichen - Nachwiegen als 200 g!
Probleme werden alle bekommen, die längere Zeit und dann noch mit dem Rucksack unterwegs sind. Die Vanilleschoten neigen dazu schnell zu schimmeln. Es gilt also, sie möglichst gut für den Heimweg zu konservieren. Vakuumverpackt und möglichst lange kühl und dunkel gelagert wäre es natürlich ideal. Aber, wer hat das schon. Als Alternative wurde empfohlen, die Stangen in Alufolie einzuwickeln. Auch das hat sich als nicht so toll erwiesen. Besser war es, die Vanille immer mal wieder zu lüften und dabei leicht anzutrocknen, was aber wiederum einen Aromaverlust mit sich bringt. Wer noch etwas Gewicht tragen kann, dem sei eine verschraubbare 0.5 l - (Braunglas-) Weithalsflasche empfohlen, die dann mit Zucker aufgefüllt wird. Zucker ist leicht wasseranziehend und nimmt auch das Aroma auf, so dass er als Vanillezucker zusätzliche Verwendung finden kann. Und da die Insel ja auch noch Zuckerrohr anbaut ... .
Häufig wird man auf La Réunion darauf hingewiesen, dass auch Palisanderholz
angebaut wird. Eine Suche danach erwies sich als schwierig, schließlich aber
stießen wir auf den blaublühenden Palisanderholzbaum Jacaranda
mimoisfolia, eigentlich aus Brasilien stammend. Nun aber wurde die
weitere Recherche erst richtig interessant. Erst ein Blick in die deutsche
Wikipedia unter dem Stichwort
Palisander erbrachte eine verständliche Klärung. Zitat:
"Palisander ist der Handelsname für diverse Holzarten von Bäumen
der Gattung der Dalbergien (Dalbergia) aus der Unterfamilie der
Schmetterlingsblütler. (...) Es herrscht eine gewisse Verwirrung beim Begriff Palisander,
der auf Französisch palissandre, auf Englisch rosewood und auf
Portugiesisch jacarandá genannt wird. Die englische Bezeichnung rosewood
wird fast immer falsch mit „Rosenholz“ übersetzt, entspricht aber nicht dem
deutschen Begriff Rosenholz, der eine einzelne Art unter den Palisanderhölzern
benennt, das so genannte Bahia-Rosenholz (Dalbergia decipularis). Auch
die Gattung Jacaranda, in der es überdies auch einen so genannten
Palisanderholzbaum (blaublühender Jacaranda) gibt, ist von der Gattung Dalbergia
verschieden und hat darum mit Palisander nichts zu tun."
... und so geht es denn auch munter gemischt in diversen Reiseberichten, aber auch
bei Anbietern, z.B. von Samen, zu.
Die immergrüne japanische Konifere, daher auch Japanische Zeder genannt (Chryptomeria japonica, Franz. Chryptoméria du Japon / Cèdre du Japon, Jap. Sugi), aus der Familie der Zypressen, bevorzugt kühle, feuchte Gebiete. Obwohl auf La Réunion durch bereits frühe Forstanpflanzungen (angeblich Anfang des 19. Jhs.) in Lagen zwischen 900-1600 m ü.N.N. weit verbreitet, wird sie von der IUCN in der Roten Liste der gefährdeten Arten geführt. Raschwüchsig erreicht sie unter Ausbildung einer typischen Kegelform 25 m, in ihrem Ursprungsgebiet sind es bis 40 m. Der bedeutenste "Pflanzenjäger" des 19. Jhs. Robert Fortune (1812-1880), der u.a. für die englische East India Company arbeitete, hat sie in einem sog. Wardschen Kasten und den damals netzartig weltweit gegründeten botanischen Gärten, die als Trittsteine für den Weitertransport errichet wurden, für die westliche Welt sichern können. (Siehe Biologie in unserer Zeit, 6/2010, S. 411 ff. "Botanische Gärten in der Zeit des Kolonialismus".) Auf der Insel blüht sie im September, geschlagen wird sie nach 35-50 Jahren und findet vielseitige Verwendung im Innen- und Außenbereich. Ausgedehntere Anbauflächen finden sich u.a. im Fôret de Bébour, an den Abhängen des Piton des Neiges im Cirque de Salazie, bei Le Tévelave usw.
Forstwirtschaftlich wird zudem u.a. die Koa-Akazie (Acacia koa var. latifolia, Synonym Acacia heterophylla var. latifolia, Franz. Tamarin des Hauts) genutzt. Sie ist laut deutscher Wikipedia eine seltene, in Hawaii heimische Akazienart und kommt nur dort vor ("Hawaiian mahogany"). Laut Angaben der Forstbehörde von La Réunion hingegen wird sie nur auf dieser Insel gefunden. Dies bedarf einer Anfrage, die inzwischen läuft. So oder so: entsprechend hoch ist der Preis. Neben dem Fôret de Bébour wird die Akazie insbesondere in den Regionen von Bélouve, Forêt des Bénares, Plaine des Fougères, Plaine des Tamarins à Mafate und unterhalb des Maïdo in 1200-1900 m ü.N.N. angebaut. Gefällt werden sie im Alter von 80-120 Jahren und insbesondere für Parkettböden sowie Möbel verwendet.
Mitte / Ende des europäischen Sommers setzt eine kühle
Meeresströmung aus Süden ein, der die Wale, insbesondere Buckelwale (Megaptera
novaeangliae), folgen. Trifft sie auf tropisches Gewässer wie vor La
Réunion, explodiert das Planktonwachstum durch die mitgeführten Nährstoffe
und sorgt für ein opulentes Mahl der Meeressäuger. Mit Glück sind sie von
Ende Juli - Anfang August bis spätestens Mitte Nov sogar nur 20 m entfernt von der Küste aus zu beobachten.
Aber auch in 1 oder 2 km Entfernung lassen sich mit einem guten Fernglas
noch die springenden Riesen eindrucksvoll erkennen.
Ansonsten werden - nicht gerade billige - Delfin- und Walbeobachtungstouren angeboten
(z.B. St.-Gilles-les-Bains). In der
Saison immerhin mit einer gewissen Erfolgsgarantie: Wer vormittags kein Glück
auf einen Wal hatte, darf am Nachmittag nochmals kostenfrei mitfahren.
Nicht nur den Hochseefischern kommen sowohl der Schwertfisch (Xiphias gladius)
als auch der Indopazifische Blaue Marlin (Makaira mazara) in teils
gewaltigen Ausmaßen unter die Augen bzw. an die "Sport"angeln, wie
eindrucksvolle Bilder von Weltrekorden im Hafen von St.-Gilles-les-Bains
belegen. Hier, wie anderen Orts, kann man den frischen Fisch fast jeder noch so
ausgefallenen Gattung auch käuflich erwerben.
Die Inselhauptstadt, seit kurzem auch auf kreolisch als Sin Dini ausgeschildert, ist gerade einmal für den Tag des An- und Abfluges geeignet - mehr Zeit benötigt man für die relativ unattraktive Verwaltungsstadt nicht. Aber: Einige Dinge sollte man sich schon ansehen, die hier nicht alle gelistet werden können. Dafür sind die Reisehandbücher besser geeignet.
Einigermaßen sehenswert ist der 1761 gegründete Botanische Garten Le jardin de l’Etat südlich des Stadtzentrums mit einem netten Kinderspielplatz (kleine Kletteranlage) und einem kleinen, zweistöckigen, lehrreichen Naturkundemuseum (museum@cg974.fr) mit etlichen Dioramen in dem kolonialen Haupthaus (Eintritt 2.50 €, unter 18 und für einige Personengruppen frei). Dort befindet sich auch ein Exponat (Original oder Nachbildung? Leider keine Antwort auf zwei E-Mailanfragen hin) des Quastenflossers. 1.Nov-31.März 6-19, sonst bis 18 Uhr.
Komoren-Quastenflosser Latimeria chalumnae im
Naturkundemuseum St. Denis / La Réunion
Latimeria chalumnae, ein Fisch aus der Gruppe der Quastenflosser, die schon vor mindestens 360 Millionen Jahre die Meere bevölkerten, war weit in das 20. Jahrhundert nur als 80 Millionen alte Versteinerung bekannt. Zum großen Erstaunen der Biologen wurde der "Blaufisch" 1938 wiederentdeckt und gilt seitdem als lebendes Fossil. Am 15.11.1954 wurde aus Antananarivo zum ersten Mal der Fang eines lebenden Exemplars gemeldet. [Orion, 1/1955] Berühmt wurde der Fund durch eine GEO-Expedition, die Filmaufnahmen des lebenden Fossils mit einem Tauchboot lieferte. Als Heimat galten lange ausschließlich die Komoren und Maskarenen. Der zur Gruppe der Coelacanthinden oder Hohlstachler gehörende Fisch wurde jedoch 1997 sensationell auch vor der Küste Sulawesis / Indonesien nachgewiesen, nachdem er von einer Touristin auf dem Fischmarkt entdeckt wurde. [Illustrierte Wissenschaft, 12/1999]. 1998 und 2007 wurden unerwartet von Fischern in der Manado-Bucht zwei weitere, lebende Exemplare gefunden. Diese Unterart hat sich vermutlich vor 30-40 Millionen Jahren isoliert entwickelt und läuft nun unter der wissenschaftlichen Bezeichnung Latimeria menadoensis (in einigen Quellen auch Latimeria manadoensis).
Für eine preiswerte Verpflegung steht eine gute Handvoll von stationären, zu Snackrestaurants umgebauten Lastenwagen (Camions-bars) u.a., dort aber gehäuft, an der nördlichen Uferpromenade Le Barachois zur Verfügung. Es handelt sich zwar nicht um französisches Spitzenessen (2010 wurde von der UNESCO übrigens die französische Esskultur - nicht wie vielfach kolportiert das französische Essen! - zum Weltkulturerbe erhoben ), die Portionen sind aber gut, v.a. unschlagbar preiswert und schmecken bei den meisten. Vor allem kreolisches Essen (achards, bouchons, samoussas, rougail-saucisse, cari-poulet, cari-bichiques, civet coq ...), verschiedene Biersorten (u.a. das heimische Bier Dodo sowie Bier aus Mauritius und Madagaskar) und Rum (rhum arrangé [eine Art "Aufgesetzter"]: rhum-vanille, rhum goyave, rhum ananas ...) werden preiswert angeboten.
Kneipen, im Französischen meist als Bars tituliert, haben wir leider kaum erwähnenswerte gefunden. Entweder mangelte es an der Gemütlichkeit / Flair oder sie waren zu teuer. Noch zu den besseren und von jüngerem Publikum frequentiert gehört das Le Bar a Cas mit Außenterrasse an der Straße. 19, rue Pasteur. Le Saint-Hubert ist auch noch passabel, weil es über eine kleine, überdachte Außenterrasse verfügt. 4, rue Vixtor-Mac-Auliffe. Klein, aber immerhin mit einem gewissen rustikalen Charme behaftet ist das nordöstlich außerhalb des Zentrums liegende Café Racer, ein Refugium für die mitgealterten Fahrer heißer Mopeds. Winziger Kneipenraum und kleiner Vorgarten an einer ruhigen Nebenstraße. 17, allée Bonnier. Leider erst bei der Abreise erfuhren wird, dass sich ein kleines Kneipenviertel in ein, zwei kleinen Seitenstraßen bei der alten Kathedrale St. Denis etabliert hat.
Die Kleinstadt ist neben dem südlich anschließenden Hermitage DAS Anlaufzentrum der ozeanophilen Touristen. Man fragt sich allerdings schon nach kurzer Zeit: "Warum?". Zwar gibt es einen kleinen Strand am Hafeneingang, der nördliche Abschnitt ist den (Body- und Stechpaddel-) Surfern vorbehalten, einen riesigen Hafen überwiegend für Freizeitkapitäne, in dem einige recht protzige Yachten neben Sport- und Sportfischerbooten dümpeln, mitten drin ein teures, modernes Aquarium, Ticketbüros für Delfin- und Walbeobachtungstouren, drei Einkaufsstraßen, wobei die Durchgangsstraße meist ein durchgehender Stau ist - das war's dann auch schon. Preiswerte Restaurants findet man nur nach längerem Suchen, nicht verwunderlich, dass sich viele Touristen im dortigen Billigsupermarkt zur Selbstversorgung eindecken. Auch für die abendliche Unterhaltung streunt man im "Zentrum" vergeblich herum, einige Bars und eine Riesendisko gibt es am südlichen Stadtausgang vor der Brücke, dann noch einige wenige im Hafen.
Der preiswerte Discounter LeaderPrice schließt um 19, Sa um 12 Uhr. Außerdem herrschen die in Frankreich üblichen Mittagspausen. Direkt ggü. der La Rhumerie befindet sich das Souvenir- und Badeartikelgeschäft La Tortue. Der junge Mann hinter der Theke spricht auch ein wenig Deutsch. Die Librairie des Roches noires ist die einzige Stelle, bei der man eine deutschsprachige Zeitung (FAZ) kaufen kann (schräg ggü. der La Rhumerie am dortigen Parkplatz). Direkt hinter der Touristeninformation gibt es jeden Mi-vormittag einen kleinen Markt mit Obst, Gemüse, Brot etc. sowie Souvenirs (z.T. "Made in Madagascar"). Ein etwas überteuerter Waschsalon "Laverie automatique" ist in der rue du Général-de-Gaulle, hinter dem Supermarkt LeaderPrice zu finden. Die Post (mit einem Geldautomaten außerhalb des Gebäudes) steht, wie es sich gehört, in 4, rue de la Poste und die Gendarmerie gegenüber dem Stadthaus (Mairie) in der rue de la Plage.
Diese "Stadt" - auch schon mal verstümmelt als L'Ermitage bezeichnet - ist ein langgezogenes Konglomerat
entlang der Küste von privaten Wohnhäusern, touristischen Unterkünften und einer Ansammlung von Geschäften
in einer Art Fußgängerzone. Nur eine Handvoll Unterkünfte der unteren Preisklasse
ist zu finden, sie sind aber durchweg zu empfehlen. Der Rest sind hochpreisige,
teils riesige Hotelanlagen. Ein Supermarkt zur
Eigenversorgung lockt in die durchgehend betonierte Fußgängerwüste des
"Stadtzentrums". Davon profitiert eine Handvoll weiterer Geschäfte
und Restaurationen.
Praktisch als Ausgleich dafür gibt es einige der
wenigen, wirklich schönen Strandabschnitte von ganz La Réunion. Schatten findet
man, wie überall, unter Koniferen, die aber jegliche Bodenvegetation ersticken.
Drei relativ teure Strandrestaurants übernehmen die Versorgung. Preiswerter wird es
im südlichen Abschnitt, wo es noch drei Imbissbuden und einen kleinen
Supermarkt an der 80 m parallel zum Strand verlaufenden Küstenstraße gibt.
Das Küstendorf ist wohl das "verschlafenste" der Touristenzentren.
Dass überhaupt jemand dort Urlaub macht, merkt man nur an dem kleinen, südlich
gelegenen Strand, bei dem kleinen Markt am Samstagvormittag und wenn in
Hafennähe am Rondavelle Les Filaos mal eine frühabendliche
Musikveranstaltung einige Hundert Menschen anlockt. Aber bitte schön: nicht
länger als 21 Uhr. Dann werden die Bordsteine hochgeklappt und alles hat
gefälligst ins Bett zu gehen. Das gilt auch für die meisten Restaurants, die
schon recht früh schließen. Unterhaltung gibt es sonst keine.
An der Durchgangsstraße kann man sich in kleinen Geschäften und Bäckereien
sowie in einem relativ teuren Supermarkt mit dem Notwendigsten (es gibt eine nur
magere Auswahl) versorgen. Schon bei den Restaurants aber gibt es Probleme,
dennoch können einige hervorgehoben werden. Bei den Unterkünften mangelt
es an preiswerten, strandnahen Angeboten.
Am Samstagvormittag bis ca. 13 Uhr ist Markt am nördlichen Ende des Meeresboulevards - analog dem Markt in St. Paul am Freitagvormittag, hier allerdings erheblich ausgedehnter. Angeboten werden neben Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch auch jede Menge Souvenirkrimskrams sowie Kleidung und alles, was man sonst nicht gebrauchen kann. Bei einer Dame kann auch noch madagassische Vanille recht günstig eingekauft werden.
In der Wäscherei Laverie kann man für 4 € für eine Waschmaschine bis zu 7 kg füllen. Zusätzlich erhält man für 0.50 € ausreichend Waschpulver, Trockner vorhanden. 4, Rue François-Isautier im Abschnitt zwischen Marché Couvert und Küstenstraße (fast an der Ecke des Parkplatzes vor dem kreolischen Restaurant La Détente).
Die Stadt ist eines der Zentren der tamilischen Bevölkerung. Bis auf einen jährlichen folkloristischen Umzug bietet sie aber nicht besonders viel. Selbst die Verpflegung, zumindest am Abend, lässt viele Wünsche offen. Wenn allerdings im Cirque de Salazie mal wieder alle Betten belegt sind, hat man hier eine logistisch günstig liegende Ausweichmöglichkeit.
Nur wenige Kilometer südlich von St. André liegt diese Kleinstadt. Das
einzig wirklich Interessante ist die Coop Vanille de Bras-Panon - von der man inselweit Werbungen
findet - bietet geführte, etwa 40minütige Besichtigungen durch den Betrieb für 7 € /
Person an (9, 9.45, 10.30, 11.15, 14, 14.45, 15.30, 16.15 Uhr) und hat auch noch
einen Verkaufsraum mit allem, was mit Vanille zu tun hat. Wenn sie pleite gehen,
sind sie aber selbst Schuld: 1 kg Vanille wird für sage und schreibe 250 €
angeboten!! Das war der höchste Preis, den wir je auf der Insel gefunden haben.
Mo-Sa 8.30-12, 14-17 Uhr. 21 Route Nationale 2002, 0262 517 012, Fax 0262 516 174,
coopvanille@wanadoo.fr
Angeschlossen ist noch das Restaurant Le Vani-la mit franz. Küche,
ausdrücklich mit "hiesigem Einschlag" wie kreolische Küche.
Geöffnet Mo-Fr 11.30-14.30 Uhr.
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Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!