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Bali
Padangbai und Umgebung

© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany

Erstellt: Oktober 2004
Aktualisiert: September 2007

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Übersicht

 

Abspann

 

Padangbai und Umgebung

Vorwahl: 0363

Grüne Bucht = Padangbai (auch Padang Bai), so nannten die holländischen Kolonialherren den tief eingeschnittenen, sicheren Hafen, da die umliegenden Hügel zur damaligen Zeit mit Gras bewachsen waren. Heute sieht man davon nicht mehr viel, die Hänge werden sukzessive zugebaut, aber an vielen Stellen herrscht noch Strauch- und Baumvegetation vor, anderen Orts mit Kulturpflanzen durchsetzt.

Von Kuta kostet es mit dem Perama-Shuttle 40.000, die reine Fahrtzeit beträgt 2½ h, 3xtäglich. Die Strecke führt über Ubud, wo man einen mindestens halbstündigen Aufenthalt hat. Alternativ kann man sich für ca. 150.000 einen Shuttlebus mieten und ist über die neue Schnellstraße westlich ab Sanur in gut einer Stunde angekommen. Ein freundlicher Fahrer ist Nyoman Kopi 081 70661299, der aus Semarapura  (Klungkunk) stammt und sich v.a. über eine bezahlte Heimfahrt freut, aber auch zu jeder anderen Tageszeit.
Nach Ubud kostet es mit Perama (2xtäglich) 40.000, die Fahrt mit einem Privatwagen 150-200.000.
Der Perama-Terminal in Padangbai befindet sich unübersehbar im Dona Restaurant, rechts kurz vor der Einfahrt zum riesigen Parkplatz des Fährhafens. 41419
Es gibt mehrere Möglichkeiten von privat ein Moped zu mieten, die Preise liegen bei 40.000 für eine Automatik bis hin zu etwas leistungsstärkeren, manuellen 125 cm³-Maschinen zu 60.000 pro Tag zzgl. Benzin.

Das Städtchen ist ein kleiner Geheimtipp um dem Rummel in Kuta, Sanur, Ubud, Lovina und anderen Zentren zu entfliehen. Allerdings können die Straßenhändler auch hier schon auf die Nerven gehen. Lesestoff oder Lust auf Wanderungen bzw. Ausflüge sollte aber mitgebracht werden, da die Unterhaltung vor Ort nicht nennenswert ist. Seit 6/2004 ziert eine ATM bei der BRI direkt neben dem Perama-Terminal das Küstendorf. Max. 500.000 können abgehoben werden! Es sollte eigentlich nach der Testphase mehr werden, die offenbar 2007 noch nicht abgeschlossen war. Die Bank schließt um 14 Uhr, nimmt nun auch Traveller-Checks, aber immer noch nur zögerlich saubere, am besten gebügelte und möglichst große $-Scheine an! Mehr gibt es nur in Amlapura und Semarapura (Klungkung).

Von Padangbai fahren im 1½Stundenrhythmus Fähren Richtung Lombok (ca. 30.000, Perama bietet auch in der Hauptsaison eine schnelle und teurere Direktverbindung zu den Gilis an), von wo es weiter nach Komodo, Flores geht, und gelegentlich Sulawesi ab.

Inzwischen gibt es mehrere Internet-Anschlüsse, die Zuverlässigkeit und Schnelligkeit ist dadurch aber nicht merklich gestiegen. Auch bei der Cellphone-Verbindung nach Europa treten des öfteren starke Störungen auf. Prepaid-, aber auch SIM-Karten gibt es gleich an mehreren Stellen im Ort zu kaufen, allerdings sind sie nicht immer vorrätig, so dass man fast immer alle abklappern muss. Die kleinen Supermärkte und Tante-Emma-Läden haben im Wesentlichen alles, was man sonst benötigt. Bei irgendwelchen Reparaturen oder Sonderwünschen kann es schon schwieriger werden.
Wenige Meter östlich des großen Parkplatzes am Fährhafens entlang der Strandstraße nennt sich ein Kios Ryan und besitzt eine umfangreiche, etwas überpreiste Büchersammlung in allen möglichen Sprachen (in der Karte des Loose-Buches falsch platziert). Auch Tausch ist möglich.

Unterkünfte

Vorwahl: 0363

Praktisch alle Unterkünfte auf Bali verstehen sich inklusive BF. Auflistung von West nach Ost.

Restaurants & Bars

Alle kleinen Restaurants, die im östlichen Abschnitt direkt am Strand der Bucht lagen, wurden zum Jahreswechsel 2006/7 durch die Stadtverwaltung abgerissen. Rechtlich gesehen OK, denn das Land war öffentlich, gehörte ihnen nicht und zudem muss ein bestimmter Bauabstand zur Hochwasserlinie gehalten werden. Leider ging dadurch der Padangbai prägende romantische Charme verloren, den die edleren Restaurants dahinter - und auf deren subtiles Betreiben der Abriss erfolgte - in keiner Weise bieten können.
Umgesiedelt heißt auf das Gelände des ehemaligen Friedhofs, der in einen einfallslosen Asphaltplatz umgebaut wurde und zudem vermüllt ist. Die Zwangsanlieger haben sich in der neuen Lage offensichtlich noch nicht eingewöhnt, als dass sie ihn in Gemeinschaftsarbeit sauber halten würden. Um ihn drängen sich zwei Restaurants in einem ebenso einfallslosen, hufeinsenförmigen Betongebäud. Dazu hat man noch einige Minigeschäfte und den Reggaepionier, der als einziger seiner Gattung (es gab zuletzt drei am Strand) überlebt hat, hinein gestopft. Ein weiterer Komplex mit identischen Kompartimenten - hier war wohl ein woanders gescheiterter Architekt am Werke - wurde gerade fertig gestellt. Es stellt sich die Frage, wer da wohl seine Geschäfte aufmachen will. Miete zahlt man noch nicht, es gibt eine Einigung mit der Stadtverwaltung erst einmal abzuwarten, wie viel man überhaupt einnimmt. Und das war bis Ende Juni 2007 herzlich wenig.
Dafür hat man jetzt entlang des östlichen Buchtabschnittes einen gepflasterten Gehweg hingelegt, dies sollte wohl eine Strandpromenade werden. Die kann man allerdings kaum nutzen, da die Fischer ihre Boote darauf abstellen. Ein paar frisch gepflanzte Palmen werden erst in einigen Jahrzehnten die gewünschte Optik bringen, hier hätte man für etwas größere Exemplare mehr ausgeben können. Auch eine Strandsäuberung ist im Dorfbuget nicht vorgesehen, entsprechend vermüllt sieht er aus. Aber man hofft wohl darauf, dass die Touristen eh zur White Beach und Blue Lagoon laufen, wozu sich also die Mühe geben?

Ein guter Indikator über die gerade gebotene Küchenqualität ist der Besucherandrang. So kann man auch sicher sein, wirklich frischen Fisch zu bekommen, denn dann bleibt kaum was für den nächsten Tag über. Allerdings ist allen Restaurants gemein, dass der Besucherzustrom vor allem in der Nebensaison sehr unregelmäßig ist. Somit ist der einstmal fangfrische ganze Fisch höchstens noch, wenn überhaupt, in der Hochsaison erhältlich. Der Rest kommt aus dem Kühlschrank oder ist tiefgefroren. Die in der Nähe des Hafenanlegers angesiedelten Restaurants sind weniger zu empfehlen, hier gibt es überwiegend Junkfood der schnellen Art. Vielleicht ein Zugeständnis an auf die Fähre wartende Touristen. Der Warung Toku Kada am Ende der Bucht mit einem prima Blick über die Bucht hat leider aufgeben müssen.

Auflistung von West nach Ost.

Schnorcheln & Tauchen

Am östlichen Ende der Hafenbucht bieten sich einige kleine Schnorchelstellen, die Anfänger vielleicht zufrieden stellen können, wenn auch die Sicht durch Sediment getrübt ist und die großen Fährpötte so einiges an Hinterlassenschaften offerieren. Auch hat das Dorf keine geordnete Müllkippe - entsprechend ungepflegt sieht der Strand aus - oder gar eine Kläranlage.

Die Blue Lagoon ist am lohnenswertesten (die besten Korallenstöcke befinden sich auf Höhe der Buchtöffnung rechts), allerdings für Anfänger nicht geeignet, da meist starke Wellen den Ein- und Ausstieg sehr erschweren, stunden- oder tageweise gar verhindern. Dadurch wird man verführt, sich auf die "Felsen" zu stellen, die allerdings kräftig mit Korallen besetzt sind. Kopfschüttelnd musste ich zusehen, wie hier auf den Tierchen herumgelatscht wird, die in der Brandung schon genug zu kämpfen haben. Am besten steigt man mittig in der Bucht ein, der schmale Kanal (mit entsprechend starker Strömung beim auf- und ablaufenden Wasser) ist gut von oberhalb des Strandes zu erkennen. Für Kinder ist selbst der Uferbereich zeitweise gefährlich, da bei den größeren Wellen wechselnde, sehr starke Kreuz- und Querströmungen herrschen, die selbst Erwachsenen die Füße wegziehen kann. (Kein Witz: sicherheitshalber Desinfektionsmittel und Pflaster mitnehmen! Schürfwunden heilen in den Tropen schlecht!) Die teilweise über faustgroßen Kieselsteine in der Strandzone können bei diesen Wasserbewegungen zu ordentlichen Blessuren führen. Zudem musste ich 2004 leider feststellen, dass viele Glasscherben im Sand vorhanden waren.
Von den ehemals drei Warungs haben sich zwei gehalten und die gesamte Strandbreite okkupiert. Der Vorteil ist, dass man - gegen ein Entgeld von 15.000 - Sonnenliegen auf Terrassen oberhalb des Strandes mieten kann. Die moderaten Preisen sind weitgehend geblieben. Von einer Strandsäuberung hält niemand was, die Touristen kommen ja auch so, und am nächsten Tag hat das mehr auch wieder seinen Müll abgeladen, wozu also die Mühe. Ein wenig nerven die Anbieter von Massagen und Sarongs, neuerdings gar mit dem unverschämten Hinweis, dass man aus 30 km Entfernung gekommen ist und dringend das Geld für die Rückfahrt braucht. Auch "Morgen ist ein religiöser Feiertag, dafür brauche ich das Geld!" war zu hören.

Von weiteren Bauaktivitäten, wie im Reise Know-How-Handbuch erwähnt, ist noch nichts zu merken. Bei der Lage der Bucht scheint dies aber auf Dauer wahrscheinlich.

Die Bucht / der Strand Pantai putih (= Strand weißer, neuindonesisch "White Beach") - ursprünglich Bias Tugel genannt - über den Hügel westlich des Hafens ist über einen kleinsten Pfad, der nur vor der Straßensteigung ausgeschildert ist und direkt hinter der Umfriedungsmauer des Kayu-Bali bergan führt (zunächst durch eine wilde Mülldeponie, die auch schon mal abgefackelt wird). Im weiteren Verlauf hält man sich bei Abzweigungen auf gleicher Höhe, bergab zum Strand dann links. Ansonsten muss man einen kilometerlangen Umweg hinnehmen, den man aber zu großen Teilen über eine asphaltierte Straße sozusagen "hinten herum" mit dem Moped anreisen. An der Kreuzung hinter dem "Pass" links halten; dann braucht man nur noch den Abstieg zu bewältigen.
Die Wellen in dieser Bucht rollen periodisch mit unterschiedlich starker Wucht hinein. Es ist insbesondere für Kinder extrem gefährlich, da eine Kreuzströmung auftreten kann; sie sollten sich nur im knöcheltiefen Wasser aufhalten! Das manchmal ungeheuer rasch auf- und ablaufende Wasser kann auch Erwachsene von den Beinen holen. Auch sollte man auf die Unterwassersteine / Korallen achten, die schon bald nach dem Sand beginnen. Gegenüber 2001 sind die kleinen Warungs 2004 um 50% auf 6, 2007 auf 8 angewachsen, jetzt ist höchsten noch Platz für zwei. Alle nehmen sich gegenseitig die Touris weg, denn die haben sich nicht vermehrt. So sorgt der Konkurrenzdruck für recht preiswerte Gerichte, die allerdings nicht immer schmecken, am besten hält man sich an leicht zuzubereitende Snacks. Über der Bucht habe ich Ende 8/2004 auch erstmals in Bali mehrere Fregattvögel 35 kreisen sehen.

Läuft man die Straße vom Hafen 2-3 km Richtung Westen entlang (an größeren Abzweigungen rechts halten), so gelangt man zu der etwas unwirklich wirkenden Pantai Mimba ("Black Beach") mit dünenartigem Strand, der deutlich die vulkanische Aktivität der Insel dokumentiert. Wer seine Fußsohlen trainieren möchte, kann hier mal barfuss laufen! Der manchmal mächtige Wellengang ist wegen des steil abfallenden Ufers nicht ungefährlich, zeitweise sogar lebensgefährlich! Es gibt zwei kleine Restaurants, im Tabaluga werden auch Zimmer angeboten. Ab und an werden hier Vollmondparties à la Ko Phangan organisiert.

Mehrere Tauchbasen bieten Ausflüge an, die in der Trockenzeit von Mai bis Oktober lohnenswert sind, unter anderem zu einer Unterwasserhöhle, in der man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Haie antreffen kann. Neben einer guten Chance auf den ansonsten seltenen Mondfisch (Mola Mola), kann man vielleicht Wobbegongs und Leafy Scorpionfish sehen, auch sind einige Makrosachen interessant. Vor allem für Tauchanfänger sind die insgesamt sechs Tauchstellen ganz ordentlich. Unter 45 $ für 2 Tauchgänge (siehe auch Schnorcheln und Tauchen in Südostasien) ist aber nichts zu machen. Die Strömungen sind manchmal recht stark, das Wasser weist enorme Temperaturunterschiede auf kürzester Distanz auf und kann ungewöhnlich kalt sein. Nur wenige Hundert Meter weiter fällt der Meeresgrund auf gute 1000 Meter ab, da kommt schon öfter mal ein Schwall Tiefenwasser empor, was man auch an den starken Schlieren sehen kann. Temperaturen an der Wasseroberfläche von 26/27°C selbst in der Trockenzeit sind normal. Ein dicker Neoprenanzug ist unbedingt erforderlich.

Halbtagestour nach Bukit Abah

... von Padangbai aus gerechnet.

Bei allen Fahrten sei unbedingt auf den kurzen Exkurs "Mit dem Moped auf Bali" auf der Bali-Eingangsseite verwiesen.

Von Osten kommend weist einige Kilometer vor Semarapura (Klungkung) ein Schild Richtung Dawan (2.25 km). Im nächsten Dorf hält man sich an einer Art "Kreisverkehr" links und erreicht nach insgesamt 700 m eine T-förmige Kreuzung, die nach links Richtung Dekat / Pikat ausgeschildert ist. Hier muss man nicht, kann aber sich nach rechts Richtung Pura Anda wenden. Schon bald führt die schmale Straße durch ebensolches Tal, das sich nach 2.6 km zu einem tiefen Talkessel erweitert. Ganz offensichtlich investiert die Verwaltung nicht viel in die Straßenerhaltung, immer wieder stoßen wir auf kleine Hangrutsche. Bei Regenwetter sicherlich wie Schmierseife wirkend. 1.6 km weiter führt ein "Pass" in einen benachbarten Talkessel. Nur wenig weiter zweigt über eine kleine Brücke eine 50 m lange Stichstraße zu einem kleinen Tempel ab. 900 m nach dem Pass ist eine Y-förmige Kreuzung erreicht, die Straße von links kommt vermutlich von Pangi. 400 m nach rechts wird der Dorfeingang nach Besan durchfahren, 100 m weiter liegt links unterhalb ein größeres privates Anwesen, das sich auf den ersten Blick mit einem Tempel verwechseln lässt. 1.3 km nach der letzten Weggablung passiert man auf einer Hügelkuppe einen kleinen Tempel, dann geht es 200 m steil bergab.

Im Talgrund lockt rechts ein Schild mit der Aufschrift "Bukit Abah". Bukit heißt Hügel also geht es hier vermutlich bergauf, das fordert geradezu heraus. Und das über eine gerade mal einspurige Straße mit zunächst arg mitgenommenen Asphaltbelag. Der Weg müht sich schon bald steil bergauf. Schon aus größerer Entfernung ist ein Hangrutsch sichtbar, der die Hälfte verschüttet hat. Ausgerechnet hier. Die Straße ist so steil, dass an Anhalten besser nicht zu denken ist, immerhin wurde ein Notpfad durch die Erdmassen angelegt, der aber nur mit einem Zweirad bewältigt werden kann. Dieses Hindernis wird vermutlich demnächst geräumt. Es bleibt weiterhin asphaltierte, Schlaglöcher werden nun seltener, man windet sich serpentinenartig steil nach oben, so steil, dass zwischendurch mal eine Pause eingelegt werden muss, damit sich die kleine Maschine abkühlen kann. Dabei eröffnen sich herrliche Blicke (z.B. nach 2.0 km) über das zuvor durchfahrene Tal und die Umgebung bis hin zur Küste. Ab hier sollte man für die nächsten 2-300 m einen eventuellen Mitfahrer laufen lassen, sonst schafft es eine schwächere Maschine nicht mehr. Belohnt wird man für die Extremkraxelei nach 2.5 km, wenn ein Grat erreicht ist, der in ein Hügelkuppe ausläuft. Die gesamte Küstenlinie, angefangen von Candi Dasa, über Padangbai bis nach Sanur - im Dunst ist gar Nusa Dua noch vage erkennbar -, das Küstenvorland und die nördlich gelegene Bergkette fangen den Blick. Zur Verpflegung gibt es an der Straße einen kleinen Warung, geführt von einem jungen, netten Ehepaar.
Es geht noch 500 m weiter, dann endet der Belag und die Straße geht leicht bergab, bald eben in eine Erdpiste über, die noch etwa 1.5 km in holprigen Spuren weiterführt. Zwischendurch eröffnen sich immer wieder grandiose Blicke, so nach etwa 500 m auf einem Sattel bei der örtlichen Schule, an dem sich auch ein Warung mit einem freundlichen Besitzer, der ein wenig Englisch spricht, befindet. Hinter dem Warung erhebt sich eine Kuppe, bei der es sich vermutlich um den mit Hügel 699 m eingezeichneten in der Karte handelt.

Leider entpuppt sich die Straße als Sackgasse, die Vermutung eines Anschlusses Richtung Sidemen ist ein Trugschluss, vielleicht kommt dies ja in den nächsten Jahren. Auf dem Rückweg sollte unbedingt daran gedacht werden, dass die Bremsen mindestens einmal nach eine Kühlpause schreien und auf dem steilsten Stück der Sozius mal wieder zu laufen hat. Für diesen hin- und zurück 6.5 km weiten Ausflug sollte mindestens eine, besser anderthalb Stunden eingeplant werden.

Zurück und weiter nach Westen, ist nach 400 m eine T-förmige Kreuzung erreicht, die nach Norden (rechts) zum Pura Puseh und nach Süden nach Klungkung ausgeschildert ist. Wenig Hundert Meter weiter fühlt man sich in einem Deja vu: Die gleiche T-förmige Kreuzung, die gleiche Ausschilderung. 4.1 km weiter, durch starke Besiedlungszonen, zum Schluss durch Felder wird die Küstenstraße ziemlich genau beim derzeitigen Ende der Schnellstraße von Denpasar erreicht.

Es könnte sich die folgende Weiterreise anschließen, wenn man am frühen Vormittag gestartet ist.

Tagestour am Südhang des Gunung Agung
Semarapura (Klungkung), Sidemen, Pura Pasar Agung, Amlapura

Bei allen Fahrten sei unbedingt auf den kurzen Exkurs "Mit dem Moped auf Bali" auf der Bali-Eingangsseite verwiesen.

Für diese Strecke ist es wegen der Höhe empfehlenswert eine entsprechende Bekleidung für Wind, Kälte (sobald die Sonne durch Wolken verdeckt ist wird es im Fahrtwind recht unangenehm) und auch Regen mitzuführen.

Semarapura (Klungkung) erreicht man in einer 30 - 40minütigen Fahrt entlang der Küstenstraße.
Der Eintritt zum Taman Gili mit der beeindruckenden Gerichtshalle Kerta Gosa aus dem 18. Jh. kostet mittlerweile 5000 (Stand 2004). Der Maler Pan Semaris hat eindrucksvoll Szenen restauriert, welche Strafen Verbrecher zu erwarten hatten (lies dazu auch Vicki Baum: Liebe und Tod auf Bali, Ersterscheinung 1937. Entgegen des Titels handelt es sich nicht um die Liebesgeschichte der Autorin!).
Eine Danamon-Bank mit ATM und wie gewohnt 1.5 Mill pro Transaktion befindet sich in der Jl. Nakulen, die etwa 300 m östlich vor dem zentralen Kreisverkehr nach links von der Jl. Diponegro abzweigt.

2 km östlich von Semarapura (Klungkung) zweigt gut ausgeschildert nach Norden die Straße Richtung Sidemen und Iseh hügelan ab. Schon nach kurzer Zeit tauchen die ersten Reisfelder auf. Etwa 4 km später passiert man auf der linken Seite einen mächtigen Banyan-Baum. Obwohl die Straße in verhältnismäßig gutem Zustand ist, passiere ich bald darauf eine Straßenbaukolonne, die eifrig damit beschäftig ist, dem Asphalt in einem Schildbürgerstreich einen weiteren dicken Überzug zu verpassen. Ob hier auch mal wieder Gelder umgeleitet werden?
9½ km nach Beginn der Straße ist auf der linken Seite der Warung Prasidha zu sehen. Er bietet einen schönen Ausblick in ein kleines, dicht bewachsenes Tal, kalte Getränke und einfache, preiswerte Gerichte. Unterwegs gibt es Stichstraßen zu idyllisch gelegenen Hotelanlagen, deren Preisvorstellungen allerdings jenseits von gut und böse liegen, dafür gibt es bei jedem einen Pool! Toll.
Irgendwo in dieser Gegend, bei dem Abzweig zum Sacred Mountain Resort, soll es einen schönen, großen Quellwasserpool geben. Die genauere Beschreibung findet man in einem Beitrag des Philippinenforum

1 km weiter führt in dem Städtchen Selat Kaja eine rechts abzweigende Straße (Einbahnstraße, einen 270°-Bogen fahren) über Sebudi und Sogra teilweise sehr steil einen Ausläufer des Gunung Agung hinauf. Bei der häufigen Bewölkung durch das Mikroklima am Berg empfiehlt es sich ein langärmliges Hemd, ggf. lange Hose mitzunehmen. An der in sehr gutem Zustand befindlichen Straße stehen häufig niedrige, stammlose, mit vielen Stacheln bewehrt Palmen. Sie liefern die Salakfrüchte 128, die auf vielen Märkten angeboten werden und mich immer ein wenig an Tannenzapfen erinnern. Entfernt man ihre schuppenartige Schale offenbart sich ein erfrischendes Fruchtfleisch mit leicht säuerlichem, apfelähnlichen Aroma. Es wird nach und nach deutlich kühler und ein abrupter Vegetationswechsel macht sich bemerkbar. Jenseits der Straße stehen riesige Baumfarne 167, urtümliche Vertreter einer längst ausgestorbenen Pflanzenwelt, eben echte "lebende Fossilien". Sie haben unter ihren Wedeln Sporenkapseln, frische Wedel sind wie bei den Farnen stark eingerollt. Diese extrem langsam wachsenden Vorstufen der heutigen Pflanzen haben als Relikte die Evolution überlebt, lebende Fossilien im wahrsten Sinne des Wortes. Farnpflanzen (Pteridophyta) kamen schon vor 300 Millionen Jahren vor. Die bekanntesten Vertreter, Schachtelhalm und Bärlappgewächse, trugen mit zur Steinkohlebildung bei. Sie hatten zwar noch keine Blüten, wohl aber schon echte Wurzeln und Leitbündel für die Wasserführung. Die uns sichtbaren Farne stellen die ungeschlechtliche Generation dar. Einige Arten besitzen keinen üblichen Stamm, sondern miteinander verflochtene Wurzeln, die sich um einen dünnen, stabilen Mittelstamm winden. Das dichte Wurzelmaterial dient auch, neben Kokosnussfasern, als Material für die Anzucht von Orchideen. Außen ruft ein dünner, harter, durch lamellenförmige Hohlräume verstärkter Mantel die Illusion eines echten Baumes hervor. Er stärkt seine Festigungsfunktion zusätzlich aus den stehen gebliebenen unteren Teilen der Blattstiele. In der evolutionären Systematik stellen sie eine Übergangsform zwischen den Nadelhölzern und den eigentlichen Blütenpflanzen dar. 
6.3 km später ist ein Funkturm, nach weiteren 2.1 km ein großes Wasserreservoir erreicht. Nun heißt es sich noch einmal 700 m im ersten Gang steil bergauf zu quälen und ein großer Parkplatz ist erreicht, von dem man einen Blick über weite Teile des Vorlandes bis zur Küste hat. Wer noch nicht erfroren ist, sich vielleicht aufwärmen will, kann nun nochmals 100 Höhenmeter steile Stufen überwinden und den Tempel Pura Pasar Agung bewundern. Auf Grund der gefühlten Temperatur tippe ich auf eine Höhe von ± 1400 m ü.N.N..
Zurück Richtung Amlapura ist am Ende es östlichen Ortsteils von Duda in einer 90°-Linkskurve geradeaus ein 1 km langer Abzweig nach Puting erreicht.

In der nächsten halben Stunde windet sich die Straße durch den Obst- und Gemüsegarten Balis zur Küste hinunter. An den Straßenrändern werden Durians 163 und Salak, Zwiebeln und Salat, Kartoffeln und Karotten, zu anderen Jahreszeiten Mangos und Rambutan im Überfluss angeboten. Leider nicht im Juli 2007.
Wer nicht über Amlapura zurückkehren möchte, kann eine von Touristen offensichtlich wenig befahrene Abkürzung in Bebandem Richtung Bungaya nehmen und erreicht etwa bei Prasi wieder die Küstenstraße. Für die gesamte Strecke sind bei gemächlicher Fahrt und kürzeren Rastpausen etwa 6 h zu veranschlagen.
Ggf. kann eine Reise in den äußersten Südosten angeschlossen werden, Übernachtungen sind dann unbedingt erforderlich.

Halbtagestour über Tenganan (Aga-Dorf)

... von Padangbai aus gerechnet.

Bei allen Fahrten sei unbedingt auf den kurzen Exkurs "Mit dem Moped auf Bali" auf der Bali-Eingangsseite verwiesen.

Wenige Meter westlich vor Candi Dasa zweigt eine von Denpasar kommend - wohl aber von Osten - nicht ausgeschilderte, schmale, aber gute Straße ins Inselinnere ab. Sie steigt mäßig, aber stetig hügelan und nach 3.4 km ist das Aga-Dorf Tenganan erreicht. Vor dem Dorf ist ein Parkplatz zu nutzen, für 1000 kann das Moped abgestellt werden, am Eingang wird eine Donation gewünscht. Die Aga (siehe ausführlicher im Handbuch) halten sich für direkte Gottesnachfahren, alle anderen Menschen sind II. Wahl. Ihre Felder verpachten sie an derartige und kassieren die Hälfte der Ernte. So haben sie es seit Generationen fertig gebracht, sich vor der Arbeit zu drücken, dem Müßiggang zu folgen, sich in der Meditation oder anderem zu er- oder übergeben. Wer sich in jemanden außerhalb verliebt und heiraten will, muss den Status aufgeben. DAS überlegt sich wohl jeder mehr als zweimal. Trotzdem ist es erstaunlich, dass Inzuchtprobleme nicht zu beobachten sind, aber das will ja nichts heißen, verstecken ist leicht. Gegenüber der Reisehandbuchauflage von 2002 geht es jetzt verdammt touristisch zu, sowohl vor als auch in der Ansiedlung. Vor allem im ersten Teil des langgestreckten ca. 600x250 m großen Open-Air-Museums, das ein wenig an die Bergdörfer in Flores erinnert, scheint jeder zweite Eingang ein Souvenirladen zu sein. Die achtjährige Lehrzeit zur Herstellung eines Doppel-Ikats muss sich extrem verkürzt haben, überall wird er angeboten oder es sind Fakes, was ich treuherzig zunächst einmal nicht glauben mag. Einige der Händler scheinen demonstrativ immer noch der Handarbeit zu frönen, wenn nicht, dann sind sie zumindest gute Schauspieler. Zumindest die Zeichnungen auf den schmalen Lontar-Blättern scheinen echt zu sein. Dazu werden in die speziellen, getrockneten Palmblätter die Zeichnungen eingeritzt und mit Muskatnuss und Holzkohle sichtbar gemacht. Das überwiegende Angebot stammt allerdings aus Massenproduktionen, die überall in Indonesien angeboten werden, und sind den geforderten Preis nicht wert, es sei denn, man mag das Teil wirklich oder die Kinder quengeln und man handelt ihn um mindestens 70% herunter.

1.7 km vor Tenganan zweigt nach Westen eine kleine Straße ab, die wenige Meter später einen tief eingeschnittenen Fluss quert. Nach 900 Metern wird eine T-Kreuzung erreicht, die nach rechts (Norden) zu dem Ortsteil Tenganan Dau Tukat führt. Die dortigen Einwohner zählen sich ebenfalls zu den Aga und verhielten sich lange Zeit gegenüber Touristen wesentlich reservierter, als die Kollegen auf der anderen Seite des Flusses. Möglicherweise haben deren üppige Einnahmen sie aber eines besseren belehrt, jedenfalls ist das Dorf jetzt auch gegen eine Donation zu besichtigen. Das wissen aber fast alle nicht und darum sind die Kassen noch weitgehend leer.

Weiter die schmale Straße entlang, an einer T-förmigen Kreuzung nach rechts (wer weiß, wo es nach links geht, möge doch bitte an schreiben) und insgesamt 3.0 km nach zuerst genannten T-Kreuzung ist die Küstenstraße erreicht. Exakt 2.0 km Richtung Westen Semarapura (Klungkung) gibt es wieder eine nicht ausgeschilderte Abzweigung ins Inselinnere (Norden). An dem Toko an der Ecke kann man sicherheitshalber anhalten, sollte aber nicht den in der Karte erwähnten Ort Kelodan, sondern Ngis (Ñis) erfragen. Es geht 3.8 km über eine sehr gute Straße immer bergan, Ausblicke gibt es kaum welche, dafür aber jeder Menge Einblicke. Die Gegend macht einen sehr gepflegten Eindruck, oft befindet sich am Straßenrand ein augenfreundlicher Rasenstreifen. An einigen Stellen türmen sich Kokosnussschalen zu wahren Bergen, hier wird offensichtlich Kopra gewonnen.
An der nächsten großen Kreuzung führt die Straße in eine 500 m lange Sackgasse, an deren Ende sich ein riesiger Tempel befindet. Nach Aussagen des Dorfsportlehrers, der sein Anwesen direkt links daneben auf der Straßenecke hat, ist es einer der größten und bedeutendsten in ganz Bali, nur knapp hinter Pura Besakih rangierend. Aber darauf wollen wir uns mal nicht verlassen. Jedenfalls gibt es im Jahr 2007 ab dem 27. August sechs Tage lang eine große religiöse Party.
Zurück zur Kreuzung und nach rechts wird nach 5.7 km wieder die Küstenstraße erreicht. Einen Kilometer zuvor steht man noch an einer T-Kreuzung in Manggal, die nach rechts Richtung Hügelkette führt (geht es da weiter?? Wer es weiß, möge doch bitte an schreiben), nach links zur Hauptstraße. Wer in umgekehrter Richtung fährt: Diesmal ist es von beiden Seiten her kommend groß ausgeschildert (bei dem KM-Stein 5).
Weiter Richtung Westen und nur wenig nach dem großen Pertamina-Öllager an der Küste, direkt am Hügelanstieg, weist ein Schild, das man allerdings aus dieser Richtung kommend nicht sehen kann, nach links (Süden) zum Odyssey Submarine (www.submarine-bali.com, Tel. Kuta 0361 759777). Dort werden tatsächlich trockene Unterwasserausflüge mit einem Semi-U-Boot angeboten! Die asphaltierte, aber holprige Straße führt 400 m bis an eine T-förmige Kreuzung, dann geht es nochmals 200 m nach links bis zur Küste und man steht an einem feinsandigen, grauen Strand mit erstaunlich flachen Wellen, ideal für alle Familien mit Kleinkindern. Ein Restaurant bietet Seekajaks und sogar Bananenboote an (wie mag es hier wohl am Wochenende aussehen?), bestimmt aber auch etwas zu Essen und Trinken. Ein weiteres, das ein wenig gehobenere Samarin, befindet sich weiter links. Dort gibt es auch mehrere recht komfortable Zimmer in einer weitläufigen Anlage zu mieten. Allen ist der Ausblick auf den langen Steg des Pertamina-Öllagers gemein, vor dem die Tanker anlanden und die Fähren nachbunkern. Einige Hundert Meter vor dem Strand scheint noch eine Floating Bar aktiv zu sein. Der Strand wird nach Süden durch einen steilen Hügel begrenzt, der bis an das Meer reicht. Beide Restaurants scheinen spätestens zum Sonnenuntergang - zumindest bei Gästemangel - zu schließen.

Ggf. kann eine Reise in den äußersten Südosten angeschlossen werden, Übernachtungen sind dann unbedingt erforderlich.

 


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© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany

Niks Reiseberichte

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