© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Erstellt: August 2004
Verzeichnis aller Reiseberichte
LuwukDie Alternative relativ schnell zu den Togians zu kommen ist von Manado oder Palu aus hierher an die südliche Küste des östlichen Festlandarms zu fliegen. In der Hauptsaison, die in der Trockenzeit von Oktober bis Dezember liegt, treffen pro Monat vielleicht 20 Touristen ein, die meisten kommen zum Tauchen mit dem Liveaboard von Jérôme. |
Die Stadt hat nicht besonders viel zu bieten, allein der Pasar Sentral ist
einigermaßen lohnenswert.
Hinter ihm befindet sich eine Danamon Bank in der Jl. Kol. Sugiono 173, wo
an dem ATM (mit der sehenswerten Aufschrift "Geldautomat") 1.5
Mill abgehoben werden können. BNI (600.000) und BRI (500.000) an der zentralen
Jl. Jendi A. Yani Pentak sind gewohnt knauserig.
Eine recht gute Unterkunft ist das relativ ruhige, gute Hotel Dinasty hinter dem Zentralmarkt in der Jl. S. Parmon 1. Die Zimmer liegen zwischen EZ 44.000, DZ 77.000 und AC-Räumen von 165 - 275.000. 0461 22064 + 23040.
5 km südlich des Stadtzentrums in Richtung Flughafen Bubung befindet sich
der mit Kasuarien und Indischen Mandelbäumen bewachsener öffentlicher
"Strand" Pantai Kilometer Lima. An ihm treffen sich die "progressiven"
Jugendlichen mit ihren Mopeds. Hier steht gleich eine ganze Kette von Warungs.
Einige bieten Karaoke an, das Café Spiderman, ungefähr in der Mitte,
prima Musik und warmes Bier. Man ist besonders pfiffig und liefert die zweite
Flasche clever improvisiert eisgekühlt.
Vor 2001 gab es südwestlich der gesamten Küste ausgedehnte Korallenriffe, die
allerdings ohne erkennbaren Grund innerhalb von Wochen abgestorben sind. Es ist
etwas nachgewachsen und ein wenig Schnorcheln lohnt sich, aber nicht in
erwähnenswerten Maße.
Franchipani 95
Das Maleo Cottage des Franzosen
Jérôme
Doucet und seiner indonesischen Frau (Sur)Yani Mile liegt ca. 3 km südlich des Flughafens (bekannt
unter Bubung) stadtauswärts und
hält eine freundliche familiäre Atmosphäre bereit. Die sauberen Zimmer und Bungalows
(Fan, Bad mit Mandi und Waschbecken, Strom, Frühstück) in
einem Kokosnusshain können für 75.000 gemietet werden, Mittag- und Abendessen
(französisch angehaucht und mit Käse zum Nachtisch!!) je 20.000 extra, Cola schlägt mit stolzen 6000, ein
Bier mit 18.000 zu Buche. Es wird auch ein
Viertage-Trekking, teilweise durch Primärwald und einem beeindruckenden, 80 m
hohen Wasserfall in den Bergen angeboten. Herbe
250
$ (!) pro Person sind fällig, dafür mit allem Drum und Dran.
Es können über sein Laptop kurze Not-E-Mails abgeschickt, jedoch meist keine
ordentliche Internetverbindung aufgebaut werden.
Jerome übernimmt Flugreservierungen
und verlangt keine
Aufwandsentschädigung, wenn man bei ihm übernachtet.
PO Box 136, Jl. Raya Luwuk-Batui KM 16, 94701 Luwuk, +62 (0)461 324 068 home, 324 070
office, wallacea@indosat.net.id, www.maleo-cottages.com
Wer einmal 8 Tage auf dem einfachen trotzdem relativ komfortabel eingerichteten Liveaboard,
der 14 m - MV Paisubatu in
den Togians (April bis September) oder den vollkommen
abgeschiedenen Banggai Inseln (Oktober bis März) südlich von Luwuk Tauchen möchte, sollte
bei Jerome nachfragen. Mit 1175 $ all inclusive ist das non-limit-Tauchen
ziemlich happig, aber
was Besonderes. Maximal 8 Gäste kommen in Doppelkabinen unter. wallacea@indosat.net.id,
www.wallacea-divecruise.com
Am Strand hält Jerome's Schwiegervater sehr einfache Unterkünfte (50.000)
überwiegend für einheimische Gäste bereit; keine Mahlzeiten. Es handelt sich um aneinandergrenzende Zimmer, die nur durch
einfache Wände begrenzt sind und nicht bis in den Dachfirst reichen.
Jerome ist technischer Berater einer Garnelenzucht 50 km weiter südlich. Wer
sich das mal unter fachlicher Leitung angucken will, muss warten bis er mal
wieder hinfährt und mind. einen halben Tag einplanen.
Das ehemalige Poso-Lake-Festival, das bisher am Poso-See in Tentena stattfand und bei dem neben lokalen Gruppen auch Ethnien der Morowali Vorführungen zum besten gaben, ist dieses Jahr erstmalig nach Luwuk ausgelagert worden, findet Ende Juli für eine Woche statt und soll künftig jährlich stattfinden. Die von den Touristenströmen vollkommen übergangene Region erhofft sich davon einen Auftrieb. Auf Grund mangelnder Werbung wird es dieses Jahr aber wohl eine Seifenblase sein, wenigstens was die Touristen angeht.
Die Straße führt noch etwa 80 km weiter südwestlich entlang der Küste, bevor sie in eine Piste übergeht und an der tief eingeschnittenen Bucht Teluk Tomori endet. Bis zu 3400 m hohe Berge machen es auch unwahrscheinlich, dass die Straße in absehbarer Zeit einmal weitergeführt wird. Es besteht die Möglichkeit mit Fährbooten nach Kolonodale überzusetzen, wo Anschluss an den Trans-Sulawesi-Highway gefunden werden kann. Beide Ortschaften (auch Tentena und Ampana) an der Bucht könnten auch Ausgangspunkt für eine gut vorbereitete, vieltägige, konditions- und erfahrungsverlangende Expedition - möglichst ausgerüstet mit allen modernen Hilfen für eine lebensnotwendige Rettung - in das schwer zugängliche Naturreservat der Morowali-Stämme sein. Bahasa indonesia, Kenntnisse der einheimischen Gewohnheiten und ein Führer und Dolmetscher, der die Stammdialekte kennt (am besten von Tentena, dort ist man ein wenig des Englischen kundig) sind unabdingbar. Für eine Betretung des Gebiets sind eigentlich behördliche Genehmigungen erforderlich, die bei der PKA erhältlich sind. Kontakte zu den Stämmen können unter Umständen auf dem Festival in Luwuk geknüpft werden. Auch Jerome und seine Frau können mit Tipps behilflich sein.
Man kann mit dem Bus (Abfahrt unregelmäßig zwischen 12 - 15 Uhr, 6 - 7 h Fahrzeit) oder einem Daihatsu Kijang (Abfahrt 7 - 11 Uhr) mit Tür - zu Tür - Service für 75.000 - 90.000 über Pagimana (1½ h) in 5 h nach Ampana, 10 h nach Palu fahren. Die Preise sind abhängig vom Sitz. Leuten über 175 cm empfehle ich dringend den neben dem Fahrer, auf keinen Fall bei Vollbesetzung aber einen der letzten drei Sitze zu nehmen. Es geht einfach nicht, es sei denn, der Indonesier vor einem ist so freundlich und lässt die Rückenlehne nicht einrasten. Davon kann man aber nicht unbedingt ausgehen!
Jeden Tag gibt es einen Flug von Luwuk nach Palu (450.000) und Manado (527.000),mit einer sehenswerten zweimotorigen spanischen Cassa-Maschine (Pionierflugzeug), die eigentlich für das Militär konzipiert wurde; das Frühstück bestand übrigens u.a. aus einem in Bananenblatt eingewickelten und gegrilltem Reis! Flughafengebühr 15.000. Flüge nach Ujung Padang sind z.Z. ausgesetzt. Reservierungen nimmt u.U. Jerome vor.
Mit einem siebensitzigen Daihatsu Kijang geht es um 11.25 Uhr los. Schon nach 5 km ist mir
klar, dass Leuten über 175 cm dringend der Sitz neben dem Fahrer zu empfehlen
ist, auf keinen Fall aber einen der letzten drei Sitze. Es geht einfach nicht,
aber ich habe Glück, der Indonesier vor mir ist so freundlich und lässt die
Rückenlehne nicht einrasten. So geht es wenigstens einigermaßen, wenn auch
nicht sehr bequem, zumal der gute Mann sich ja auch mal anlehnen will, was
heftig auf die Knie einwirkt.
Bis Pagimana sind es 64 km, bis Palu 604, mir wird langsam klar warum mir dies
keiner sagen konnte, sondern nur von Fahrstunden gesprochen wurde: die zunächst
relativ gute Straße verwandelt sich rasch in eine holprige und jetzt zählen
keine Entfernungen mehr sondern Stoßdämpferqualität, Fahrerkönnen, Wetter und
Pannen. Was sich schon bei
einem Überflug im Bereich Pagimana / Luwuk zeigte wird auch aus dieser
Perspektive schnell klar. Noch vor wenigen Jahrzehnten dichter Regenwald von
Küste zu Küste, jetzt ist die erste Höhenstufe schon fast vollständig kultiviert,
nur auf dem Rückgrat der zentralen Bergkette, die zum Westen hin bis auf 3400 m
ansteigt, hält sich ein primärer Regen- und Nebelwaldgürtel. Der wird
allerdings von beiden Küstenfronten durch die Siedler stark angenagt und es ist
nur eine Frage der Zeit, bis auch die zentralen Gipfel genau so kahl oder mit
Kokosnuss-, Mango- und Teakplantagen durchsetzt sind wie die vorgelagerten
Hügel. Starker Bevölkerungsdruck und Geldgier verlangen ihren Preis.
Höchste Zeit, dass strenger kontrolliert, Korruption unterbunden wird, denn Naturschutzgebiet ist
es eigentlich schon.
Nach knapp einer halben Stunde, 40 km vor Pagimana, ist ein schmaler Durchschlupf
zwischen den Bergen gefunden. Erstaunt registriere ich alte Nadelhölzer, die
ich in einem tropischen Wald gar nicht erwartet hatte. Rechts und links glaube ich
in den Höhenlagen Primärwald zu erkennen, während die Hochtalsohle landwirtschaftlich genutzt
wird. Schon sind auch die ersten Einschläge an den Steilhängen zu sehen. Kurz vor
dem niedrigen Pass wird ein Dorf passiert, in dem reger Markt herrscht, dann
schrauben wir uns in x Kurven nach 35 min Fahrt zur gegenüberliegenden Küste durch eine
kahle, erodierte Hügellandschaft hinab.
Mein hautenger Nachbar ist inzwischen eingepennt, lehnt mit seinem Kopf an
meiner Schulter und erkämpft sich sogar im Schlaf Millimeter um Millimeter mehr
Platz. Mir tut es zwar weh, aber ich frohlocke innerlich, dass er bei bei jedem
Schlagloch mit dem Schädel gegen meinem Schulterknochen deppert. Eine Delle
muss dem Fahrer unbekannt gewesen sein, jedenfalls setzen wir so heftig auf,
dass er sich fast ein blaues Auge geholt hätte. Unbeeindruckt drückt er sich
jedoch wieder an meine Schulter, ich fühle mich wie Papa.
Mit dem Fahrer haben wir ausnahmsweise mal Glück. Er verfügt über einen
erlesenen Musikgeschmack, dreht allerdings die Lautstärke wie alle anderen
über Gebühr auf, doch die schlafenden Gäste scheint es nicht zu stören.
Oft muss unser Schofför plötzlich hart abbremsen, nicht immer sind
Schlaglöcher dafür verantwortlich. Mal steht eine Ziege mit ihren Jungen
mitten auf der Straße, mal ist es eine scheinbar herrenlose Rinderherde. Hunde,
Katzen und Kinder komplettieren die Okkupanten des Weges.
Pagimana ist nach knapp 1 h 25 min erreicht. Von
hier geht am frühen Abend im Zweitagesrhythmus die große Autofähre KMP Poncan
Moale nach Gorontalo, wenn sie nicht
mal wieder kaputt ist.
Ansonsten hat die kleine Hafenstadt nichts touristisches zu bieten.
Die Fahrt führt immer entlang
der meist steinigen oder felsigen Küste, die selten einmal einen grauen Sandstrand
aber keinerlei touristische Infrastruktur zeigt. Nur um den KM 56 vor Bunta, gibt
es an einem Sand-/Kiesstrand einige offene Pavillons, die anscheinend nur am
Wochenende bewirtschaftet werden. Ein schmaler Küstenstreifen ist kultiviert, im Hintergrund ist in den
Hügeln Sekundärwald zu erkennen, der stellenweise bis zur Küste hinabreicht. Die Straße ist in überraschend gutem Zustand, wenn auch
immer wieder tiefe Teerdellen und Unterspülungen zu sehen und spüren sind. Nach etwa einer
halben Stunde, ca. 45 km vor Bunta, wird eine sehenswerte überdachte, einspurige,
sehr lange Holzbrücke passiert, die auch recht
fotogen ist. Bunta ist die nächste kleine Hafenstadt, 69 km und gute 2
Stunden Fahrtzeit von Pagimana entfernt, mit Möglichkeiten ein
Boot - am besten im voraus - zu den Togian
Islands zu
chartern. In dem Fall sollte man sich umfassend mit notwendigen Waren eindecken,
auf den Inseln ist alles erheblich teurer - besonders in den touristischen
Unterkünften -, teilweise nicht erhältlich. In Bunta selbst gab es z.B.
kein Toilettenpapier
("we do it in a different way") und Autan nur in Einmalanwendungen.
Kurz nach dem Städtchen wird die Straße immer schlechter und so schmal, dass Überholen
ein Problem darstellt.Umgestürzte Palmen blockieren die Straße und
müssen um-, kleine Rinnsäle durch- und schmale Behelfsbrücken überfahren werden.
Auf dem ersten Abschnitt fehlen die Kilometersteine, später ist die
Beschriftung teilweise so verwittert, dass sie nicht erkennbar ist. 12 km nach
Bunta durchfährt man eine weite Ebene, in der eine riesige Garnelenzucht Platz
gefunden hat. Mein zwischenzeitlich aufgewachter Nachbar schüttelt den Kopf und
spricht von "Sahara". Die hat er zwar noch nie gesehen aber ähnlich
öde sieht es aus. Die Besiedlung wird allmählicher seht karg, nur noch vereinzelte
Hütten, die teilweise auch unbewohnt scheinen, sind zu sehen, die Straße
verwandelt sich manchmal in eine miserable Piste, Gegenverkehr findet kaum noch
statt. Eine
neue landwirtschaftliche Strategie scheint in dieser allahverlassenen Gegend zu
sein sukzessive Öl- gegen Kokospalmen auszutauschen, offensichtlich ist damit mehr Geld zu
machen.
Wie überall in den Tropen fallen mir die "lebenden Zäune"
auf. Dünne Stämme werden dicht neben einander in den Boden geschlagen und
wurzeln wieder. Der neuerliche Ausschlag erfolgt
schon nach wenigen Wochen und sorgt für eine stabile Konstruktion. Immer wieder
werden die neuen Triebe abgeschlagen, bis eine dichte Baumwand entstanden ist.
4½ h nach Abfahrt ist schließlich das verschlafene Küstendorf Balingara
erreicht, bis
nach Ampana sind es nur noch 41 km und schlagartig nimmt die Qualität der
Straße wieder zu, sieht man einmal von einigen Hangrutschen und Steinschlägen ab. Es
wird zur Abkürzung die kleine Halbinsel gequert, dann verbreitert sich die Straße
auch wieder und die Besiedlung nimmt rasant zu. Nach fast genau 5 h Fahrt ist der
Ortseingang von Ampana erreicht, wo alle Insassen ihre ID oder den Pass
vorzulegen haben, offensichtlich eine Maßnahme gegen die Unruhen vor einigen
Jahren, allerdings mit zweifelhafter Effektivität.
Die Hafenstadt und Umgebung sind wie die Togian Inseln, Poso und
Zentralsulawesi ein, wenn auch mit mäßigen Risiken, behaftetes Malariagebiet
(tertiana)!
Kompetente ärztliche Versorgung ist weit entfernt!! Bei Verdacht sollte man sofort einen Bluttest
durchführen lassen, ggf. nach Singapur ausfliegen. Dort kann ich das
Gleneagles Medical Centre sehr empfehlen.
Es gibt einen großen Markt in Hafennähe, etliche kleine Geschäfte, um sich umfassend mit notwendigen Waren
(angefangen vom Toilettenpapier, Zigaretten, Moskitocoils ... bis hin zu
Softdrinks und
Trinkwasser) einzudecken, soviel wie man auf den nur kurzen Wegen tragen kann. Auf den Togians ist alles erheblich teurer, besonders in den touristischen
Unterkünften, oder nicht erhältlich.
Alternativen zum Lunch oder Dinner hat man aber nicht viele, von den paar Warungs vor dem Hotel Oasis und auf der Durchgangsstraße einmal abgesehen. Fleischesser sollten noch einmal zuschlagen, und sei es nur Hühnchen, auf den Togian Inseln werden sie noch davon träumen! Kleine, schädlingssicher verpackte Portionen helfen vielleicht über die ersten Fischtage hinweg.
Verschwörerisch werde (2004) ich im Hotel nach einem Langzeitaufenthalt auf den Togians gefragt, ob ich denn nach der Fischdiät und sicherlich nicht der Moslemgemeinschaft angehörig Lust auf ein wenig Fleisch habe. Ich spitze die Ohren und denke nicht lange nach. Und so treffen wir uns in einem privaten Hinterhof zu einem konspirativen Schweinegericht. Endlich mal wieder ein paar Fleischfasern zwischen den Zähnen ... tut das gut. Was ich allerdings nicht wusste: Schweineschnauze bleibt dem Gast vorbehalten, aber die verweigere ich mindestens fünfmal standhaft, dann habe ich meine Gastgeber überzeugt, dass sie sie selber essen dürfen - offensichtlich mit Genuss. Danach erfahre ich, dass auch Ampana von den Unruhen ergriffen wurde und schließlich der Mob sogar im Hotel auftauchte. Zunächst einmal wurden alle Alkoholvorräte "beschlagnahmt" - von der "Durchsuchung" waren übrigens auch die privaten Zimmer betroffen; Polizei war weit und breit nicht zu sehen. Alles wurde direkt "ordnungsgemäß" und - um sicher zu gehen, dass nichts in falsche Kanäle gerät - mit mehr oder weniger entsetzter Abscheu durch die eigenen K(ana)ehle vernichtet. Es waren übrigens die gleichen Gesichter darunter, die sowohl zuvor als auch danach in das Hotelrestaurant kamen und kommen, um sich ein nicht gerade "halal" zu bezeichnendes Bier zu genehmigen!
Die Halbinsel Richtung Balingara,
etwa 40 km nordöstlich von Ampana, ist fast unberührt, wie auch bei einer
Bootsfahrt entlang der Küste beobachtet werden konnte, und steht unter
Naturschutz. Da sie eine einfache Topographie und
ein eindeutiges Relief aufweist, kann man sich hier nicht tagelang im Dschungel
verirren. Geht man bergab, landet man entweder an der Küste oder der
schneidenden Straße zwischen Balingara und Ampana. Eine allerdings gut vorbereitete
Wanderung mit Wasser, Notrationen, Erste-Hilfe-Ausrüstung,
entsprechender Bekleidung usw. dürfte in
diesem Gebiet sehr interessant sein. Das Kap Sumber Api hat seinen Namen durch
austretendes, brennendes Erdgas, was allerdings nur in der Dunkelheit
einigermaßen spektakulär ist, tagsüber kann man die blassblauen Flammen kaum
erkennen.
Sonst kann man von Ampana aus nichts unternehmen, es sei denn, man plant eine
vieltägige, gut geplante Expedition in das Morawali-Gebiet südlich der Stadt.
Nach gut unterrichteten Kreisen soll der 2009 fertig gestellte kleine Flughafen 2010 in Betrieb gehen. Wer Indonesien kennt, wird die Ankündigung gespannt verfolgen und erst einmal von einer kleineren Verzögerung ausgehen.
Fähren fahren täglich (manchmal nicht Fr, oft nicht Sa) gegen 10-11 Uhr nach Bunta
(rechtzeitig bei dem Hafenmeister und dem Kapitän ankündigen!) und Wakai, beide auf den Togian
Islands und über Zwischenstationen nach Dolong. Die Strecke
über Wakai nach Gorontalo
bedient z.Z. nur am So eine metallene Autofähre; die MS Puspita wurde
vorläufig aus dem Verkehr gezogen.
Ein Bus fährt von Ampana über Poso (ca. 5-7 h) nach
Palu (ca. 10-12 h - nationaler Flughafen) um 10
Uhr, nach
Pagimana in weniger als 5 h. Dort erreicht man jeden 2. Tag gegen Mittag
eine Autofähre nach Gorontalo. Kijangs
sind schneller, aber auch teurer.
Den Touristentransport in Ampana kontrolliert "Mrs. Harbour" (Ulfah
Hulungo; patrouilliert immer im Oasis Hotel) in einem milden "Mafia-Stil", weswegen man sich vor Ort
selbst etwas Preiswerteres organisieren sollte; es sei denn, man ist in Eile und kann einen
Aufschlag von guten 20% verkraften. Mrs. Habour reserviert die "besseren" Plätze in Bussen und
bietet auch Mietwagen zum Chartern an. Ein Platz nach Palu (ca. 9-10½
h) in einem Kijang kostet z.B. 150.000 neben dem Fahrer, normalerweise
sind es nur 120.000. Ein selbst organisierter Platz in einem LT 300 - es ist besser alles
einen Tag vorher zu organisieren, ggf. mit Hilfe von Huntje oder Ikke im Oasis
-, schlägt mit 90.000 zu Buche und man fährt gegen 9 Uhr los. Jawah Indah,
Busterminal + Jl. Moh. Hatta, 21268, 21205
Von Poso kann man auf dem Trans-Sulawesi-Highway
über
Tentena und Pendolo in das Toraja-Gebiet und nach Makassar (Ujung Padang) mit dem Bus
fahren. Auf eine bis zu zwanzigstündige, sehr beengte Fahrt sollte man sich einstellen.
Die Strecke wird inzwischen als sicher eingeschätzt (was mir durch Leserzuschriften bestätigt
wurde, Stand 2009).
Alternativ gibt es noch eine siebenstündige Fahrt mit dem Abendbus, der morgens
um 4-6 Uhr Luwuk erreicht. Zu anderen Zeiten muss man sich bis Bunta
durchschlagen, dort gibt es häufigere Verbindungen in den Osten. Luwuk bietet
tägliche Flugverbindungen. In
der Nähe des kleinen Flughafens liegt das Maleo
Cottage, dessen Besitzer u.b.U. Flugreservierungen vornimmt.
Die erste ½ h führt die schmale, aber noch recht gute Straße, von einigen holprigen Abschnitten abgesehen, entlang der Steilküste. Etliche vielversprechende Buchten mit türkisblauem Wasser und Korallenstöcken lassen sich ausmachen; eine touristische Infrastruktur fehlt vollkommen. Zudem können die Plätze vermutlich nur vom Meer aus angegangen werden, Sandstrände konnte ich nicht erkennen. Nach 45 min, um den KM 345 wird eine große Maisplantage passiert, die sich endlos die Hügel überziehend erstreckt. Ab KM 337 wird die Straße dann zunehmend schlechter. Plötzlich quert plötzlich ein kräftig aussehender Schopfmakake den Asphalt und verschwindet im Wald, der auf vielen Kilometern dicht an die Küste herangerückt ist und mit großer Wahrscheinlichkeit schon nach kurzer Distanz in Primärwald übergeht. Offensichtlich sind dies die Ausläufer des Morowali-Reservats, immer wieder weisen Schilder auf das geschützte Gebiet hin. Kurzfristig verbessert sich wieder der Wegzustand. Nach 1¼ h Fahrt wird im Warung Makan Rizki Padapu, kurz vor dem KM 320 eine 15minütige Frühstückspause eingelegt. Die langgezogene Bucht nennt zwar nur einen Kiesstrand ihr eigen, dafür scheinen sich die Korallenblöcke trefflich zum Schnorcheln zu eignen. Nur wenig später ist ein 1 km breites Flussbett zu queren, das einer Mondlandschaft gleicht. Um den KM 307 geht der Wald fast übergangslos in eine Landschaft mit weiten Grasflächen und nur vereinzeltem Baumbestand und Gebüsch über. Beim KM 306, 2 h nach Abfahrt, wird Tongku passiert, kurz danach Pancuma und das relativ große Kahling. Hier muss vor kurzem ein großer Laster mit Wellblech verunglückt sein, denn fast jede zweite Hütte ziert sich mit dem nagelneuen Metall. Alternativ denke ich über die kürzliche Wahl und den Kandidaten nach.
Was will uns dieses Verkehrszeichen sagen?
Am KM 140 beginnt ein niedriger, kurvenreicher Pass. Beim KM 114, 2 h nach
Poso,
6 h nach Ampana, wird die relativ große Stadt Tolai passiert. Sie liegt in
einer weiten Ebene, in der Reisanbau vorherrscht. Eine weitere große Stadt
liegt am KM 84. Parigi weist sogar eine ATM von Danamon auf. 5 km nördlich
befindet sich ein weißgelber Sandstrand mit mehreren RM und Karaokebuden, der
in eine Bucht übergeht, in dessen Hinterland sich eine größere Garnelenfarm
befindet. Das durchfahrene Gebiet scheint ein Kakaozentrum 132
zu sein, überall
finden sich riesige Plantagen, Kauf- und Verkaufschilder. Auffallend sind etliche platte
Kleinwarane, die
auf der Straße herumliegen. Vielleicht stehen die auf Kakao.
Bei
Toboli zweigt die Straße nach Palu von der Küste ab. Von hier sind es noch 67
km, nach Manado 1064, nach Makassar (Ujung Padang) 965 km.
Feuerlöscher an einer Tankstelle
In vielen engen Kurven und steilen Serpentinen schraubt sich die schmale Straße in den zentralen Bergrücken, der den nördlichen, manchmal nur 30 km breiten Festlandsarm Sulawesis durchzieht und bis fast 3000 m reicht. Am KM 46 wird die Passhöhe erreicht, aus der Temperaturdifferenz schließe ich auf eine Höhe von etwa 1000 m. Viele Nelken- 130 und Trompetenbäume 134 sind zu sehen, in den gegenüberliegenden Tälern und höheren Lagen der Hügel und Berge scheint sich noch Primärwald zu halten, der von der Straße ausgehend aber deutlich sichtbar eingeschlagen wird. Ab und an sieht man am Rand kleine, schwarze Affen. Auf der Passhöhe liegen mehrere kleine Siedlungen, deren Bewohner das kühle Klima nutzen, um Kartoffeln, Karotten, Äpfel, Salak 128 (Bild), Salat usw. anzubauen und an ihren Marktständen vor den Häusern feilzubieten. Die Straße ist beim Abstieg deutlich schlechter, an einiger Stellen zur Hälfte in die steilen Schluchten abgebrochen [2009 umfangreiche Bauarbeiten]. Ab dem KM 25 hat die Kurverei endlich ein Ende und die Straße verläuft Richtung Küste. Nach rekordverdächtigen 8 h 15 min ist Palu erreicht. Als als ich das Ticket kaufte, sprach man von 5-6!
Auch hier ist die Danamon Bank, Jl. Hasanudhin, mit bis zu 3x1.5 Millionen Rp wieder die zu
bevorzugende ATM.
Das Unternehmen Jawah Indah, Jl. Sam Ratulangi 22, 454808, offeriert in einem LT 300
Fahrten nach Poso und Ampana (70.000).
Die ethnisch-religiösen-sozialen Spannungen sind auch hier vorhanden,
wenn auch nicht so extrem wie in Poso. Ein Mord in der Kirche an einer
Priesterin stand Ende Juli 2004 im Internet, vor Ort wird der Vorfall bestritten.
Auch ein Gang über den Pasar Impress ist lohnenswert. Die Jl.
Danamon II hat sich zu einer regelrechten Einkaufsstraße entwickelt. Es
würde mich nicht wundern, wenn auch bald eine Fußgängerzone daraus wird.
Eine Touristin warnt vor dem lokalen Guide mit Namen Titus, der sich bevorzugt im Purnama Raya Hotel in der
Jl. Wahidin aufhält. Er gibt sich gegenüber einzeln reisenden
Touristinnen besonders aufdringlich und lungert zeitweise wohl auch nachts in der Nähe
des Zimmers. Die alte Besitzerin der Unterkunft ist nicht in der Lage, dem
Einhalt zu gebieten. Auch sei das Hotel von den Zimmern her (25.000 EZ, 40.000
DZ)
nicht mehr zu empfehlen.
Stand 2009
Jeden
Dienstag um 10 Uhr gibt es einen Flieger nach Gorontalo
zum Preis von 926.000. Den Flug sollte man unbedingt weit im Voraus durch
einen sicheren Agent buchen lassen! Wer zu den Togian Inseln
will, sollte allerdings wissen, dass erst Freitagabend von dort eine Fähre geht.
Poso erreicht man z.Z. nur mit einem Bus (7 h). Allerdings ist ein Van
(ca. 6 h), noch besser ein LT 3/600, vorzuziehen. Im Unterschied zu einem Kijang hat man allerdings auf jedem Sitz
genügend Bein- und Seitenfreiheit! Es besteht die Möglichkeit, von Palu mit dem
Van eine
Direktverbindung nach Amapana (ca. 9-11 h) zu bekommen
(z.B. um
zu den Togian Inseln weiter zu fahren, fast tägliche Fähre). Einen kürzlichen Bergrutsch (2009)
nutzt man z.Z., um die Passstraße von Palu zur Ostseite
erheblich auszubauen. Es kann u.U. zu stundenlangen Sperrungen wegen
einseitigen Verkehres führen. Darüber sollte man sich unbedingt vor Abreise
informieren.
Die meisten Fahrer halten nur einmal nach dem Pass
an der Küstenstraße, um Verpflegung aufzunehmen. Eine kürzere Pause kann man
beim Tanken in Poso nutzen, um sich die Füße zu vertreten. Die Preise (ab ca.
110.000) staffeln
sich nach Beifahrer, mittlerem und hinterem Sitz. Die mittleren sind wohl zu
bevorzugen.
Von Poso besteht dann die Möglichkeit, Gorontalo
mit einem kleinen Motorflieger jeden Freitag für 353.000 zu erreichen.
Allerdings muss man darauf vorbereitet sein, dass alle Plätze ausgebucht sind.
Wie man von Palu aus reservieren könnte, ließ sich in unserer kurzen Zeit
nicht herausfinden.
Bei der Weiterreise von Palu nach Manado auf dem
nördlichen Landweg könnte man in Moutong übernachten. Via Marisa (Möglichkeit mit allerdings sehr
teuren Speedbooten zu den Togian Inseln zu kommen) geht es die letzten ca. 150
km weiter nach Gorontalo.
Die gesamte Strecke soll überwiegend unspektakulär, teils sogar recht
langweilig sein. Ab Gorontalo besteht die Möglichkeit statt der Hauptstrecke
nach Manado an der Nordküste (um 10 h) zu folgen, durch das zentrale Hochland zu fahren. Zur
nächsten Übernachtung könnte man im Patrajasa oder Ramayana Hotel von
Kotamobagu (7-8 h) bleiben. Von dort bietet sich eine Besteigung des Gunung Ambang
(Nationalpark) mit einer reichen Vegetation und Tierwelt an. Weiter geht es
über das Hochplateau von Modoinding vorbei am Danau Moat bis nach
Manado (ab
Kotamobagu gute 3 h) oder in die touristisch interessanten Ziele des Minahasa-Hochlandes.
Eine Alternative entlang der West- und Nordküste
nach Manado hat Claudia, Linguistin aus Köln, in dem Beitrag "Sulawesi
Nord" des Indonesienforums
www.indonesia-forum.de geschildert:
Ich kenne zwar nur die Strecke von Palu bis Toli Toli [äußerster
Nordwesten] gut (etwas weniger gut die weiter bis Lakuan
- Kecamatan Tolitoli Utara, kurz vor Buol - und noch etwa 400 km bis Manado), aber die hat es in
sich ... .
Es fahren sowohl Busse, als auch sogenannte 'Rentals' täglich die Strecke Palu -
Tolitoli. Landschaftlich ist das schon toll, aber dadurch dass man entweder nur Serpentinen (entlang der Westküste) oder zwei Gebirgsüberquerungen (entlang der Ostküste) hat, dauert das Ganze ewig
(min. 12 h, wenn keine Erdrutsche oder umgestürzten Bäume das ganze auf unbestimmte Zeit verlängern) und ist vor allem ziemlich holperig. Ich fahre eigentlich immer mit einem
Rental, da es dann nur maximal 6 Fahrgäste gibt und man sich was Pausen angeht irgendwie arrangieren kann. Die Busse sind meist bis unters Dach vollgepackt (inklusive Federvieh u.ä.) und man kann froh sein, wenn man seinen Sitzplatz nicht noch mit jemandem teilen muss.
Auf der Strecke gibt es eigentlich keine Orte, wo man gut Zwischenstop machen könnte, da es keine Unterkünfte gibt. (Von den wenigen
Penginapan, die es gibt, rate ich dringend ab, die taugen wirklich nur dazu, dass die Fahrer sich mal eine Stunde auf's Ohr legen können). Einzig an der Westküste gibt es in Tinabogan (gegenüber der Polizeistation) ein
Penginapan, das ganz nett ist.
In Toli Toli gibt es dann wieder ein paar Hotels, wo man ruhig auch mal eine Weile bleiben kann. Touristisch gesehen gibt es dort aber nicht viel. Wenn man aber mal eine typische Ost-Indonesische Kleinstadt sehen möchte ist es da ganz schön. Es gibt eine Art Einkaufszentrum und einen großen Markt, und ein schönes Rumah Adat im Vorort
Nalu. Ein guter Strand findet sich in Lalos, wo auch der kleine Flughafen liegt, wo zwei Mal wöchentlich eine Propellermaschine von Palu ankommt.
Wenn ihr ein wenig Indonesisch könnt, könnt ihr natürlich immer versuchen beim Kepala Desa in irgendwelchen Dörfern, wo es euch gefällt, unterzukommen. Das hab ich ein paar Mal gemacht. Bis zu drei Nächten ist meist kein Problem, wenn keine offiziellen Gäste da
sind ... .
Ab Tolitoli gibt es dann auch eine ganze Reihe kleiner Busse und Rentals, die dann über Buol weiter bis Manado fahren. Die Strecke kenne ich halt nur bis
Lakuan, da gibt es immer wieder fantastische Ausblicke, die Straße ist aber auch nicht viel besser, als zwischen Palu und
Tolitoli.
Beim Dorf Pinjan (zwei Dörfer vor Lakuan) im Naturreservat am Tanjung Matop gibt es eine Kolonie von Burung Maleo
(Hammerhühner). Der Wildpfleger dort ist es gewohnt, dass Gäste vorbeischauen, da schon so mancher westliche Biologe dort aufgekreuzt ist. Allerdings spricht dort ausser einer Lehrerin keiner Englisch.
Naja, alles in allem ist der Landweg ziemlich abenteuerlich ... .
Claudia empfiehlt auch Karten des Militärs. Sie sind zwar veraltet (aus
den 1950/60iger Jahren), decken auch nicht das ganze Staatsgebiet ab, können
allerdings immer noch brauchbar sein: www.lib.utexas.edu/maps/ams/indonesia.
Visum-run (Stand 2009)
In Palu befindet sich ein nationaler Flughafen. Es gibt
tägliche Flüge nach Balipakan, Surabaya, Bali, mehrmals täglich wird Makassar
(Ujung Padang) und Jakarta angeflogen.
Es besteht die Möglichkeit, über Jakarta nach Batam zu
fliegen. Von dort ist es nur 30 min Fährzeit entfernt von Singapur
für den Visum-run (zweimonatiges
Touristenvisum möglich!). Da man in Jakarta meist eine
mehrstündige Umsteigezeit hat, könnte man sich bereits hier das Rückflugticket von Batam
nach
Jakarta kaufen. Batam sollte bis zum frühen Nachmittag erreicht werden. Ein Taxi zum Hafen benötigt
dort gut 30 min,
kostet (alle folgenden Preise Stand 2004) nach festem Tarif 55.000, die Überfahrt 19 S$
(2 S$ ca. 1 €) Einfach-, Retourticket 26
S$ incl. 3 S$ Steuer und dauert 45 min (6.30 - 19.30 Uhr), Abfahrten etwa
stündlich. Man kommt am World Trade Center / Waterfront (ggü. Sentosa) an und
kann direkt die U-Bahn Richtung Stadtzentrum und Little India nehmen (siehe
dort).
Über Batam informiert das
Reise Know-How-Handbuch
von Jamann / Menkhoff "Singapur" recht gut!
Treten keine
Zeitverzögerungen auf, ist man nach 2 Stunden vom Flughafen in
Singapur-Innenstadt.
ACHTUNG bei Terminen: Singapur ist eine Stunde voraus!
ACHTUNG: Wer in Batam sein Rückticket für die Fähre gekauft hat, muss bei der
Rückreise von Singapur zusätzlich 4 S$ Terminalsteuer zahlen. Die
Flughafengebühr beträgt in Batam 13.000 Rp.
ACHTUNG: Wer in Singapur sein Rückticket für die Fähre gekauft hat, muss bei
der Rückreise von Batam zusätzlich 3 S$ Terminalsteuer zahlen.
Ein kleiner Vorteil der relativ teuren Fähre: die Immigrationsformulare werden
automatisch mit sämtlichen Daten ausgedruckt.
Ansonsten kann man über Manado nach Davao / Philippinen, dann MUSS
der Flug in US$ gezahlt werden (oder ein extrem schlechte Kurs ist fällig). Siehe
ausführlicher hier. Auch gibt es
die Möglichkeit zum Visum-run nach Ost-Malaysia kurz auszureisen, siehe
hier.
Stand 2009
Sowohl von Palu als auch Tentena aus erweist sich eine Tour in den Nationalpark als nicht so einfach. Es gibt v.a. keine versierten Führer und diejenigen, die angeboten werden, sind entweder nicht ausgebildet, können kaum Englisch oder verlangen vollkommen überzogene Preise (ab 100 € / Tag). Ein Indonesier (Name wird nachgereicht), der sich auch im Internet für ornithologische Führungen anbietet, ist ein gewiefter Betrüger. Sein angebliches Büro in Palu ist praktisch nie besetzt, er fordert hohe Vorauszahlungen und lässt sich dann nicht mehr blicken. Ein niederländisches Pärchen hatte noch einige Tage mit ihm Kontakt über das Cellphone - statt sie zu führen, war er mal eben zu der gebuchten Zeit in Sumatra -, das war es dann. Also Achtung!
Vom Prince John Dive Resort werden kürzere und längere Ausflüge in
den Lore-Lindu-Nationalpark organisiert, allerdings gibt es keinen ausgebildeten
Führer. Wir haben uns mit einem liebenswerten Indonesier aus dem dortigen
Nachbardorf unterhalten. Dabei kam heraus, dass sich ein Trip wohl erst lohnt, wenn man
mindestens 3, besser 4 oder mehr Tage einplant. Nach seiner Auskunft ist ein
Zweitagesausflug praktisch nur zum Lore Lindu See möglich. Allerdings wies er
von vorne herein darauf hin, dass man eine lohnenswerte Tierwelt wohl kaum noch
vorfinden wird. Dass er sich mit dieser Aussage selber den Ast absägt und auf
ein schönes kleines Zubrot verzichtet, ist ihm klar. Aus diesem Grunde können
wir ihn empfehlen, denn er scheint eine ehrliche Haut zu sein. Nach seinen
Schilderungen soll es noch kleine und schöne Waldreste geben, schlägt dazu
aber einen Führer vor Ort vor. Auch weiter südlich ist er schon länger nicht
mehr gewesen. Vielleicht könnte man ihn aber als Organisator engagieren. Wir
mussten aus Zeitgründen dann leider verzichten.
Die folgenden Auskünfte stammen von einem versierten - ich nenne ihn jetzt
einfach mal - "Entwicklungshelfer" aus Wien:
Vermutlich ist es noch am besten,
wenn man zumindest die Anfahrt in den Park mit öffentlichen Verkehrsmitteln
selbst plant. Als Anlaufpunkt könnte sich Wuasa empfehlen. Am Anfang des
Ortes gibt es das Rumah
Makan Sendy, das einige einfache, aber akzeptable Zimmer anbietet. Die bessere
Wahl ist wohl in der Mitte des Ortes das Losmen Mona Lisa. Von Wuasa aus lohnt
eine Wanderung auf den Berg Rori Katimbu. Ein einheimischer Führer (zu erfragen
bei den Unterkünften oder den Rangern) ist empfehlenswert, auch
wenn es längere Zeit über eine Piste geht. Z.T. sieht man noch dichten
Primärwald.
Wenn nicht anders angegeben Stand 2009.
Um nach Donggala zu gelangen, nimmt man den Bus ab dem nördlichen Terminal oder gleich bis zum Buginesendorf Tanjung Karang (= Landzunge Korallen) ein Taxi - was man ab Donggala sowieso braucht -, das bei eingeschaltetem Taximeter ab 100.000 kostet und knapp eine Stunde Fahrtzeit benötigt. 5 km nördlich von Donggala, einem größeren, ansehnlichen Hafenstädtchen, liegt am Ende der westlichen Landzunge, die den Großhafen von Palu vorzüglich schützt, das kleine Dorf Tanjung Karang, 70 km südlich des Äquators. Man findet einen schönen Sandstrand bis knapp um das Kap herum, gute Schnorchel- und Tauchgründe. Zur Auswahl stehen mehrere Unterkünfte, die sich gegenseitig kaum Konkurrenz machen, da sie ein unterschiedliches Publikum ansprechen.
Die Preise verstehen sich für 2 Personen VP.
Ein Zweikilometerspaziergang führt zum beschaulichen Küstendorf Bonegobe, das an einem langgezogenen Sandstrand auf der anderen Seite der Halbinsel liegt. Ein anderer, etwa gleich langer, führt zu dem ausgesprochenen ansehnlichen Donggala mit äußerst freundlichen Bewohnern. In den Geschäften in der Nähe der großen Moschee kann man sich mit allen nötigen Dingen wie Trinkwasser, Zigaretten etc. versorgen.
Merke. Rabengroßer, schwarzer Vogel mit leuchtend grüner Kopfdecke und schnarrendem "Gesang": Name gesucht!
Die Sicht ist durch
den langen Strand und zu bestimmten Zeiten fast schon flussartigen Strömungen bereits
im knietiefen
Wasser oft relativ stark getrübt. (Selber nie erlebt, Auskunft von Alex
2004, 2009 bestätigt.) Rechts vom Prince John erstreckt sich das Hausriff,
das sich für erste Orientierungstauchgänge sowie zum Schnorcheln eignet, zum
Dorf hin nehmen die Korallen ab. Der Zustand des Riffs ist gut und der
Fischreichtum hat sich deutlich gebessert, nachdem seit einigen Jahren in einer
150 m breiten Zone vom Strand das Fischen untersagt ist. Was die Fischer aus Donggala nicht davon
abhält und abhalten soll, "frei schwimmende" Fische wie Thunfisch zu fangen. Dazu hat das Resort der Dorfgemeinschaft ein
Boot zur Verfügung gestellt.
Das Dive Resort hat fast direkt vor dem Strandeingang in 5 m Tiefe eine Korallenzucht angelegt. Abgebrochene Korallenstücke
wurden an einen Betonfuß mit Spezialkleber angeleimt und in einem Metallrahmen
verankert. Die Wachstumsrate ist für die kurze Zeit erstaunlich und liegt etwa
bei dem Doppelten der angegebenen Literaturwerte. Sobald sie eine gewisse
Größe erreichen, sollen sie ausgesetzt werden. Im Gespräch sind auch
Patenschaften von Gästen.
Ein weiteres Refugium wurde Anfang 2009 durch die Versenkung eines Wracks in 13
m Tiefe geschaffen. Verständlich, dass der Bewuchs 7/2009 noch minimal war.
Allerdings haben sich schon etliche Dauermieter eingefunden.
Ein weiterer schöner und großer Korallengarten befindet sich direkt hinter der
Spitze der Landzunge, der auch für Schnorchler keine Wünsche offen lässt. Hier befindet sich
u.a. das Tauchgebiet "Anchor",
das nach einem großen, verloren gegangenen Anker in etwa 17 m Tiefe seinen
Namen hat. Der breite Korallenstreifen eignet sich besonders für Makroobjekte,
aber auch kleine Stachelrochen, Haie und Schildkröten sind mehr oder weniger
regelmäßig zu Besuch. Zu den unregelmäßigen, aber nicht seltenen Gästen gehören
an dem Korallenabhang, vorzugsweise um Vollmond,
immer wieder Dugongs 160.
Selbst Schnorchler haben eine gute Chance. Allerdings kommt nicht jeder zu den
erfreulichen und ungewöhnlichen Sichtungen: So rasch wie sie auftauchen, so
schnell ziehen sie auch wieder weiter. Den scheuen
Tieren sollte man allerdings nicht hinterher schwimmen, sonst schalten sie rasch
den Turbo ein, was man den behäbig wirkenden Säugern gar nicht zumutet. Verhält man sich ruhig, kann es vorkommen, dass sie neugierig
immer engere Kreise um die Schnorchler oder Taucher ziehen. Der
einheimischen Sage nach handelt sich bei ihnen um eine
Chimäre aus Fisch und Mensch. Aus diesem Grund werden sie, im Gegensatz zu anderen Regionen der Erde, hier
traditionell nicht bejagt.
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Niks Reiseberichte
Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!