© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Erstellt: Juni 2008
Verzeichnis aller Reiseberichte
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Die vorliegenden Reiseberichte verstehen sich als Ergänzung und Update
zur Lonely-Planet-Ausgabe (LP) von 2006 und Jens Peters (JP) von 2005.
Trotzdem ist die ältere Auflage noch um Längen besser!! Die Reise in
diesem Abschnitt fand im letzten Maidrittel 2008 statt. Ein Klick auf das Buchcover führt direkt zu dem Verlagsangebot.
Weiterfahrt nach Iba
(Zambalesküste)
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Die zehnstündige Fahrt am 19. Mai 2008 führte von San Fernando (La Union) über Dagupan, Alaminos und entlang der Küste von Zambales bis Iba mit öffentlichen Bussen, angehalten wurde also nur bei regulären Zu-/Ausstiegen. Die Aufnahmen wurden etwa 35-45 Stunden (bedingt durch die Reisezeit) nach Durchzug des Taifuns erstellt.
Drehscheibe ist dabei zunächst Dagupan.
Ein Minibus benötigt dafür 1°45' und kostet 95. Der Fahrer entpuppt
sich bald als Helldriver. Nach 10 min wird ein breiter Fluss gequert, kurz darauf führt eine breite
Straße landeinwärts Richtung Baguio. Es
folgt nach 25 min ein weiterer breiter Fluss, nur fünf Minuten später sieht
man die ersten größeren Schäden, die der Taifun Halong (COSME/05W)
in der Nacht vom 17. zum 18. Mai 2008 angerichtet hat. Er entstand
Ungewöhnlicherweise nördlich von Palawan
in der Südchinesischen See und zog dann nordostwärts. Innerhalb von nur 24 Stunden stufte man ihn von der Kategorie 1 in die 3 hoch.
San Fernando ist noch relativ glimpflich davon gekommen, nach Mitternacht gab es für kurze Zeit einige sehr starke Böen, die relativ wenig Schaden anrichteten, danach heftigen Regen.
Hier hingegen sieht man nicht nur zerfledderte Bananenstauden. Je näher Dagupan rückt, desto mehr dicke Äste liegen auf der Straße, teilweise schon zu Haufen zusammen getragen, selbst Bambus wurde geknickt! Ich habe mal ein paar Dutzend davon (gleicher Stärke in Frankreich; ja, die gibt es da tatsächlich bei meinem Schwiegervater) mit der Motorsäge herausgeholt und kann mir vorstellen, was das für ein Winddruck gewesen sein muss. Immer wieder liegt wie
Stanniolpapier zerknülltes Wellblech herum, teilweise Dutzende Meter von den vermutlich dazu gehörigen Häusern entfernt. Kaum zu glauben, aber man geht hin und nagelt die
glatt geklopften Stücke auf die gleiche Weise wieder auf einen Lattenrahmen, bis dass der nächste Sturm sie abermals scheidet. Gelitten haben in erster Linie die Bretterbuden der Squatter am Straßenrand, kaum stabil errichtete Häuser.
Von Dagupan geht es weiter mit einem ordenary Bus nach Alaminos in 90 min
für 40.
Alle folgenden Fahrtzeiten dürfen für künftige Reisen als Maximum
angesehen werden, da während dieser Tour etliche
Strommasten, durchhängende Leitungen und umgestürzte Bäume
in die Straße hineinragen oder auf ihnen lagen und für
einseitige Verkehrsführung und Slalomfahrten sorgen. Mit
Bussen eine besonders schwierige Disziplin und bei der
Disziplin philippinischer Fahrzeugführer ohne
Verkehrsregelung Chaos auslösend. Die Staus sind
kilometerlang, da man sich gegenseitig blockiert. Clevere
Tricyclefahrer, die hoffen schneller voranzukommen, sorgen
für dreispurigen Verkehr, wo nur eine ist und einen Verkehr
unter erschwerte Bedingungen. Nach 50 min ist Lingayan
erreicht. Im Außenlager von Coca Cola wurden die haushohen
Kistenstapel durcheinander gewürfelt und neu sortiert, immer
mehr zerstörte Hütten sind zu sehen, einige Squatter haben
nun ein halb offenes Wohnzimmer mit freiem Blick auf den
Himmel, andere gar keine Wände mehr. Gut, dass die Sonne
scheint! So können die überall hängenden Kleidungsstücke
wenigstens trocknen, auch der rosafarbene Plüschbär und die
Matratzen.
Es sind mehrere Flüsse zu überqueren, die das Zambalesgebirge nach Norden
entwässern, schon bald rücken die überwiegend
baumlosen und grasbewachsen Berge näher heran, um Richtung Alaminos
in eine Ebene auszulaufen. Nach einer Stunde ist für kurze Zeit das Meer zu
sehen, ab dem KM 337 eine leichte Steigung zu nehmen und nach 90 min wird die
mittelgroße Stadt erreicht. In dem Gebiet um Alaminos hat der Sturm relativ wenig bis
gar keinen Schaden angerichtet.
Selbst Betonmasten gaben auf! Aber kein Wunder bei der Konstruktion.
Von hier aus geht es am besten weiter mit ordenary Victory Bussen, die
allerdings zunächst nur bis Dasol (40 min) oder Santa Cruz (90
min) fahren. (Offensichtlich gibt es von Dagupan vom Victory Terminal einen
durchgehend Bus nach Olangapo über Iba. AC-Busse fahren allerdings nur selten.)
Die durchgehende Strecke kostet 65. Nach 40 min tauchen bei einem breiten Fluss
mehrere großflächige Shrimp- oder Bangusfarmen auf, nach einer Stunde ist
kurzfristig das Meer zu erblicken.
Ab Dasol, insbesondere um Sta. Cruz sind die schwersten
Schäden zu berichten. Offensichtlich hat das Starkwindfeld
hier das Festland betreten und ist quer, den nordwestlichen
Zipfel auslassend, nach Lingayan / Dagupan gezogen, um dann
im Golf von Lingayan wieder weiter über das Meer nach Norden
zu ziehen. Ein "Baum der Reisenden"
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ist noch recht glimpflich davon gekommen, allerdings fehlt ihm jetzt die Hälfte
der "winkenden Hand". Kokosnusspalmen wurden enthauptet, Cluster von
Bambushainen mitsamt den Wurzeln aus dem Boden gehebelt,
eine ganze Mangoplantage um 45° gekippt und zeigt die
Hauptwindrichtung an, es gibt viel Windbruch in den Bäumen.
Selbst große Exemplare - erstaunlich sehr flach wurzelnd und
mit relativ kleinem Wurzelstock - wurden manchmal komplett
aus ihrer Verankerung gerissen. Einige haben dabei Hütten
leicht, selten schwer beschädigt. Die Preise für frische
Kokosnüsse gehen in den Keller, andere Händler reiben sich
die Hände, jedenfalls die, die Wellblech und Plastikplanen
auf Lager haben, kurzfristig blüht das Brennholzgeschäft
auf.
Immer wieder kleinflächig (einige Dutzend bis einige 100 Quadratmeter) - soweit ich das von der Durchgangsstraße aus
beurteilen kann - sind wahre Trümmerfelder zurückgeblieben,
in denen die Squatter ihre restliche Habe sortieren und zum
Trocken auslegen. Gut, dass die Stromleitungen vielfach nun
so niedrig hängen, gut dass der Strom im ganzen Gebiet für
Tage abgeschaltet bleibt. Das wird dauern, bis die wieder in
Betrieb genommen werden können. Not macht erfinderisch: Sie
werden zu Wäscheleinen. Andere sind etwas besser
weggekommen, ihre Hütten nur eingedrückt oder wie ein
Parallelogramm ausgerichtet, nur noch gehalten von einer an
keiner Ingenieurschule gelehrten Statik. Immerhin
haben sie noch ein Dach über dem Kopf.
Eingeknickter Übertragungsmast.
Erstmals sehe ich drei Armeelaster, was die Mannschaft hier
tut aber nicht, scheinbar legen sie alle gleichzeitig eine
Zigarettenpause ein. Sinnvollerweise parken sie weit
entfernt jeder Ansiedlung, so kann man sie in der
wohl-verdienten Ruhe nicht belästigen. Vielleicht ist es nur
ein Stoßtrupp, der die Lage erkunden soll. Das hat aber
bereits der Übertragungswagen von ABN/CNS übernommen, deren
Mitarbeiter nun einen Kaffee trinken gegangen sind oder
vielsagende Interviews der Betroffenen und betroffenen
Politiker einholen. Schweres Gerät ist auf den
Militärlastern offensichtlich nicht dabei. Engagierte
Soldaten beim Aufräumen oder an Motorsägen im Schweiße ihres
Angesichts wären eine große Hilfe gewesen. So geht das
Slalomfahren aber wieder los. In vielen Dörfern, es ist
später Nachmittag, versammeln sich die Leute vor den
Barangayhallen, offensichtlich ist Lagebesprechung angesagt.
Und die ist für etliche deprimierend. Einige Priester haben
hilfreiche Prozessionen organisiert, die Kirchen für die
Obdachlosen zu öffnen fiel ihnen aber wohl nicht ein. ... ni
Christo.
Die Dämmerung bricht herein, fast schlagartig hängt
über dem ganzen Gebiet eine dichte Rauchwolke. Nasses Laub
und Holz brennt nun mal nicht gut. In Sta. Cruz stehen dann zwei
weitere Laster der Armee herum, diesmal verlassen. Gut
so, die helfen sicherlich irgendwo tatkräftig mit, wobei
sehe ich nicht. In der Stadt wurde vom Busunternehmen
Victory das ganze Hallendach zerfetzt. Ich habe mir die 10 m
langen U-Profilträger mal angesehen und konnte einen
angeknickten mit leichtem Fußtritt noch weiter biegen. Aha,
da wurde also mal wieder an Material gespart. Auch hat es im
Stadtbereich und Umgebung einige besser konstruierte
Holzhäuser erwischt und weitere Großhallen abgedeckt. Die Überdachung einer Tankstelle wurde
auf den Kopf gestellt, Schulen ramponiert, ein
Basketballkorbträger aus der Betonverankerung gerissen,
Betonmasten (!) von Stromleitungen geknickt. Zwei Übertragungsmasten für
Mobiltelefone wurden nördlich der Stadt
regelrecht gefaltet. Die Menschen
hier haben jetzt sowieso keine Zeit zu texten. Den öffentlichen Park hat es
ziemlich mitgenommen, insgesamt
sieht die Stadt aus wie nach einem monatelangen Streik der
Müllabfuhr und Straßenkehrer, Es herrscht eine deprimierende
Atmosphäre, die Menschen scheinen wie gelähmt, von dem sonst
so quirligen Leben philippinischer Kleinstädte ist nichts zu
sein. Verständlich die Reaktion und beschämend als Tourist
durchzufahren, auch noch Bilder zu machen, ich stelle es
alsbald ein, Menschen zu fotografieren.
Wie ich später über die Wikipedia erfahre, sollen 21 Tote zu beklagen sein;
einheimische Berichte sprachen von 12 Menschen und 9000 beschädigten Häusern,
sowie etwa 30.000 Obdachlosen.
Überdach einer Tankstelle, nun neben den Zapfsäulen.
20 min nach Abfahrt (Victory Liner bis Iba 66 P) tauchen im Osten höhere Bergzüge auf, nach etwa 30 min ist Candelaria mit einigen Beachresorts erreicht. Die größeren Beschädigungen lassen abrupt nach. Auch wenn es nun dunkel wird, gibt der Vollmond genügend Licht, um dies mit einiger Sicherheit auf der weiteren Strecke nach Iba zu bestätigen. Selbst die vielen Feuerchen haben nachgelassen, die Sicht wird wieder klar. Nach einer viertelstündigen Busreparatur wird Masinloc (90 min) durchfahren, 1°45' nach Abfahrt ist die einzige nennenswerte Steigung zu bewältigen und nach 2°20' wird Iba erreicht. Am nächsten Tag bei einem Spaziergang nach der Stadt Iba sehe ich praktisch überhaupt keine Auswirkungen des Taifuns.
Vorwahl: 047
Die Stadt selber beschränkt sich auf die nördliche Ausfallstraße, an der
sich unglaublich viele Einzelhandelsgeschäfte, der allgemeine Markt und einige
Schnellimbissketten niedergelassen haben. Es folgen noch einige wenige entlang
der südlichen Ausfallstraße gegenüber der Universität, dazwischen liegt die
Kirche und das Verwaltungsgebäude mit einem riesigen Vorplatz, das war's. Nicht
ganz, es gibt neben der Stadtverwaltung noch ein Restaurant, dessen Namen ich
nicht notieren konnte (Toy...?), drinnen war ich auch nicht, trotzdem sagt mir meine Nase,
dass es lohnenswert sein könnte.
Zumindest die ATM der Metrobank bedient auch maestro-Kunden, die BPI gibt
sich nur mit MasterCard zufrieden.
5-6 km nördlich der Kleinstadt (Küstenstraße vorbei am Flughafen; eine Laufstunde, 8 P mit dem Jeepney; etwa 83 km nördlich von Olongapo, ca. am KM 208) haben sich an einem weiten, schwarzgrauen Sandstrand bei Bagantalinga einige Resorts angesiedelt. Der Strand selber fällt flach ins Meer ab, dadurch halten sich größere Wellen in Grenzen und ist für einen kurzen Badeurlaub geeignet. Allerdings ist das übliche Strandgut an der Hochwasserlinie mit angeschwemmten Plastik durchsetzt, nicht überall vor den Resorts wird der Strand regelmäßig gereinigt. Ein wenig nerven die Strandhändler, aber es hält sich in Grenzen. Fazit: Nur für einen langen Strand sind alle Unterkunftspreise deutlich zu hoch und lohnen sich nur, wenn Großfamilien sich das Geld fürs DZ teilen. Es gibt hier sonst nichts zu tun, wohl deswegen sieht man auch nur wenige westliche Touristen, schon gar keine jungen Backpacker; dies gilt für die gesamte Strecke ab San Fernando.
Ein ordinary Victorybus kommt an der Durchgangsstraße bei Bagantalinga Richtung Olongapo gegen 12, ein AC folgt gegen 12.15 Uhr. Von hier kostet es bis zum Abzweig zur Baloy Beach in Subic 137 und dauert knapp 2 h. Man kann auch am Terminal an der südlichen Ausfallstraße, der nach knapp 10 min erreicht ist, von hier sind es etwa 90 min.
Die Spitze des Pinatubo, die man erstmals gut nach der Biegung an der Polizeistation am Flughafen sehen kann, war leider in schweren Regenwolken. Es soll von hier eine mehrtägige Tour angeboten werden, die aber deutlich schwerer ist als von Angeles aus.
Bezogen auf die Terminalabfahrt in Iba wird nach 10 min Botolan durchfahren, 5 min später ein breiter Fluss überquert. Wie alle folgenden, enthält er sehr viel feines, schwarzes und weißes Sediment, das vermutlich von dem Vulkanausbruch 1991 stammt. Nach 25 min, etwa beim KM 167, ist Cabangan erreicht. Vereinzelt gibt es Hinweis auf Strandresorts, von der Küste ist aber wenig zu sehen. Schließlich folgt 10 min später San Felipe, kurz darauf wieder ein breiter Fluss, nach 40 min San Narciso. Es liegt 38 km vor Olongapo, um den KM 166. Wie man schon am Schreibstil sieht, sieht man nicht viel, es wird im wesentlich eine landwirtschaftlich genutzte Ebene durchfahren, im östlichen Hintergrund liegen die Zambalesberge. Nach einer knappen Stunde wird San Antonio und von nun an ein fast durchgehend bebautes Gebiet durchfahren. Bald danach erscheint der Abzweig zum Baloystrand.
Vorwahl: 047
Hier sieht es aus wie Kuta / Bali vor 20 Jahren und es wird sich garantiert ähnlich entwickeln; dafür gibt es noch viel Platzpotenzial. Der schmale, baumlose Strand ist eine Mischung aus schwarzem Vulkan- und weißem Korallensand. Künftig wird er schwarzer werden. Wer diesen Strand liebt, muss entweder anspruchsloser Philippiner oder puritanischer Tourist sein. Man kann nicht einmal richtig darauf herumliegen und die Wasserqualität scheint auch nicht gerade den primitivsten Vorschriften zu entsprechen. Die Strandhändler können etwas nerven. Dicht daran grenzen die wenigen Privathäuser, es überwiegen Hotelresorts und Restaurants. Neben den erwähnten gibt es noch eine große Anzahl von weiteren Anbietern, es lohnt, sich in der zweiten oder dritten Reihe nach preiswerten Angeboten umzusehen. Die Zimmer haben alle - sonst anders angegeben - AC, Privatbad, Heißwasser, TV und Minibar.
Einen Ausflug in die Subic - Zone, ein ehemaliger, riesiger
amerikanischer Stützpunkt ist nur empfehlenswert, wenn man über einen eigenen
Wagen verfügt. Dann aber kann man einen schönen Tag in dem Gebiet
verbringen. Alternativ besteht die Möglichkeit von Olongapo (von Baloy Beach mit dem Tricycle
für 100, mit dem Jeepney für 10) mit einem Taxi anreisen (Hin- und Rückfahrt
insges. 1000) oder mit einem Sammelbus kommen. In dem Falle steht man allerdings
vor dem Problem sich auf dem Gelände zu bewegen, da keine Tricycles oder
Jeepneys eingelassen werden.
Selbstfahrer sollten unbedingt darauf achten, dass
sie die Verkehrsregeln einhalten. Dazu gehört das Anschnallen und deutliches
Abstoppen und Warten an jedem Stoppschild und Bodenzeichen. Es drohen
empfindliche Strafen!!
Wer also das Glück hat und einen Fahrer findet (wie ich ein bekanntes Mitglied
des Philippinenforums), der wird in nur wenigen Metern von den Philippinen direkt ins
"Ausland" transferiert. Es gibt einige sogenannte "Duty
free" - Geschäfte, die allerdings alles andere als zollfrei oder preiswert
sind, dafür findet man einige Waren, die sonst nicht überall zu finden sind.
Die Straße dem Hügel hinauf und hinter das Flughafengelände ist für Fahrrad-, Motorrad- aber
auch Autofahrer eine Erholung gegenüber den sonstigen philippinischen
Verkehrsadern. Erstens fährt hier kaum einer wie ein Verrückter, zweitens
sieht man praktisch nie qualmende Auspuffrohre, zudem verlaufen viele der
durchgehend betonierten Wege durch
waldähnliche Gebiete. Es gibt mehrere ausgeschilderte Pfade, die zu
stundenlangem Wandern einladen, darunter auch zu einem Spaziergang durch ein
Mangrovengebiet. Etwas abseits gibt es einen etwa 30minütigen (hin und rück),
steilen Weg zu dem Boton Wasserfall, der allerdings aus der mickrigen
"Höhe" von 2 Metern herunterdonnert. Das ganze Waldgebiet, dass wir
zu sehen bekamen, stellte sich als im besten Falle stark ausgelichteter
Sekundärwald heraus.
Die Strände sind zwar recht nett, die Eintrittspreise aber enorm. Wer hierher
kommt, muss schon zur philippinischen Oberschicht gehören oder einen an der
Waffel haben, um sie zu bezahlen. Der Zoo entpuppt sich als Streichelzoo - von
den Tigern mal abgesehen -, der botanische Garten wurde inzwischen
"renaturiert", sprich aufgegeben. Die Show mit den Delfinen und Walen
im Freiwasserbecken ist ebenfalls sehr teuer und ein fragliches Vergnügen, wenn
man diese herrlichen Tiere eingesperrt und dressiert sieht. "Free
Willy!"
Grande Island Resort: Ein Tagestrip zu dem etwa 1 km entfernten Inselresort kostet 713, die Fähren legen um
10.15 / 14.15 ab und kehren um 13.15 / 17 Uhr zurück. Die DZ kosten 2200,
ein Chaletzimmer 4400, die Honeymoon Suite 10.000, immerhin ist dann ein
Frühstück für zwei und der Fährpreis enthalten. 02 688 7300 / 7390, 0920 911 7868,
reservation@grandeislandresort, www.grandeislandresort.com
Für die Weiterfahrt nach Angeles fallen 19 + 123 Autobahngebühren an.
Was habe ich schon alles über die Stadt an den Ausläufern des Zambalesgebirge gehört. Zusammenfassend lässt sich sagen: Sodom und Gomorra. Eine Bekanntschaft aus dem Philboardsforum hat mich überredet doch einmal vorbei zu kommen. Also auf zu diesem Sündenpfuhl.
Am Abend geht es dann ab zu einem Streifzug durch die Bars. Auch hier muss ich mich korrigieren, die Mädels verhalten sich wesentlich angenehmer als mir das von Thailand her bekannt ist, trotzdem komme ich um den Begriff Fleischhandel nicht herum - aber wie sollten wir anders die Puffs und den Straßenstrich in Deutschland nennen? Jedenfalls für mich kein Thema, dafür sind die überwiegend älteren Herren aus den westlichen Ländern zuständig.
27. Mai 2008: Eigentlich hat schon die Regenzeit begonnen, wie der Taifun Halong vor 10 Tagen gezeigt hat. Aber wir haben Glück, es sind erst Schauer und Gewitter für den Nachmittag angesagt. Also wagen wir, zwei Mitglieder des Philippinenboards und ich, diesen Trip. Bats hat dazu einige kommentierte, informative Bilder in Board gestellt.
Es sollte unbedingt gedacht werden an:
Um 6 Uhr, spätestens 7 Uhr sollte man von der Unterkunft aus starten. Je nach Verkehrslage benötigt man mit dem Van bis zum Ende der normalen Straße bis zur Registrierung 75-90 min. In Capas geht es 100 m hinter der Bank of Florida nicht ausgeschildert (sic!) nach links ab, an der nächsten, ebenfalls unausgeschilderten T-Kreuzung nach rechts bis Santa Julia, vorbei am historisch bedeutsamen und sehenswerten Capas-Memorial. Wer auf eigene Faust anreist, wird schon am ersten Militärposten (die Luftwaffe nutzt das Schwemmland des Crow Valley auch als Trainingsplatz, daher schon in Angeles Erkundigungen einziehen!) auf einen der lizenzierten Führer aus dem zuvor durchfahrenen Dorf verwiesen. Ohne Führer wird man an der Weiterfahrt gehindert, was auch absolut richtig ist.
Der Pinatubo steht
über der Subduktionszone, in der die eurasische unter die philippinische Platte abtaucht. Als Folge davon bildete sich eine
Vulkankette. Nach 611 Jahren Ruhezeit brach er - mit deutlichen Vorzeichen - 1991
aus. Dabei wurden gut 10 km³ Material bis in 34 km Höhe ausgestoßen, die sich
besonders im Südwesten des Vulkans bis zu 200 m (!) Mächtigkeit
niederschlugen. Dies löste weltweit einen Temperaturrückgang aus, wie wir in Mauritius
1992 leider erfahren mussten.
Im Tagalog bedeutet der Name "es Wachsen machen". In
Wirklichkeit ist er bei dem Ausbruch durch die Absprengung des Gipfels von 1745 auf 1486 m
geschrumpft. Vermutlich
bezieht sich der Begriff etymologisch aber nicht auf einen wachsenden Vulkan,
sondern auf eine "Gegend, in der Nutzpflanzen gut gedeihen".
Vulkanasche ist bekannt für ihre Fruchtbarkeit.
Bei der Registrierung wird einem auf dem großen Begrüßungsplakat klar gemacht, dass nach der einstündigen Jeepfahrt nur 30-40 min bis zum Kratersee zu laufen sind. Sprich: Die Jungs, die das gedruckt haben, waren noch nie oben. Los geht es also mit dem geländegängigen Jeep und es geht von Norden kommend durch den weiten, fast trockenen Schwemmlandfächer, der an seiner sichtbaren Basis wohl einen Kilometer Durchmesser haben dürfte. Je nach Wetterlage geht es etwa 60 min über Stock und Stein und durch - in der Trockenzeit - flache Flussarme. Während zu Anfang noch kleine Gruppen der wenigen zurückgekehrten Aetas, denen negritische Wurzeln nachgesagt werden - andere sprechen von Spuren, die auf Polynesien verweisen -, unseren Weg kreuzen, fehlen alsbald jegliche Hinweise auf menschliche Aktivitäten. Schließlich muss auch der Vierradantrieb aufgeben, nun geht es nur noch per pedes weiter.
Schon bald wird ein schmaler,
tiefeingeschnittener S-förmiger Canyon erreicht, in der mächtige Gesteinsbrocken, aussehend
wie eine von Riesen gebaute, mosaikartige Grundmauer, die Basis bilden. Danach weitet sich das Tal wieder deutlich. Wie
schon zuvor sieht man hier bis zu 50 m hohe, fast senkrechte Wände aus
Vulkanasche, v.a. Tephra (griechisches Wort für Asche; Gesteinsbrocken halb
erstarrter Lava, sog. Vulkanoklastite) und insbesondere am Grund eingebetteten
Schottermaterial unterschiedlicher Größe. An deren
Fuß haben sich Sandlawinen aufgetürmt, insgesamt hat die gesamte Schicht eine
Mächtigkeit von vielleicht 80-90 m: alles Material der pyroklastischen Ströme
(blitzartig ausgeschleuderte Ergüsse aus glimmender Lava, heißer Asche und
hocherhitzten Gasen, die sich wie eine Flüssigkeit die Hänge hinabwälzen)
Asche- und Gesteinsausstößen, später auch von massiven Laharen (javanisches
Wort für Schlammströme), bedingt durch den damals zeitgleich durchziehenden Taifun Yunya. Die unwirklich wirkenden Ablagerungen
wie von einem anderen Planeten werden allerdings durch starke Erosion des
Lockermaterials und zunehmender Pioniervegetation in wenigen Jahren nicht mehr
sichtbar sein. Die meist etwa 5 bis 10° geneigte weite Talebene ist mit Geröll jeglicher Größe übersät,
ein seltener Glücksfall sind verkohlte Baumüberreste vom Ausbruch. An wenigen
Stellen haben einige schmale Rinnsale das
Gestein oberflächlich in gelbes Sulfidmaterial umgewandelt, ein Hinweis auf den
vulkanischen Ursprung und Schwefelwasserstoff- oder Schwefeldioxidgehalt des
Wassers.
Durch die gewaltige Menge an ausgeworfenem Material hat sich nun
der Abfluss des Kratersees und seine vielen Seitenzuläufe gefräst. Er wurde 2001 künstlich durch einen Einschnitt in den Kraterseerand erzeugt, da
man einen Dammbruch der Kraterseewand mit einer katastrophalen Flutwelle befürchtete. Der See ist
dadurch um ein Viertel kleiner als damals. Dieses Tal stellt nun den
Hauptzugangsweg dar, ein weiterer ist von Iba /
Zambalesküste aus möglich, der Anmarsch soll allerdings erheblich länger
dauern (eine Übernachtung auf dem Hin- und Rückweg erforderlich).
Ein Führer
wäre eigentlich nicht nötig, da man immer nur dem breiten Haupttal zu folgen
braucht. Er ist jedoch eine riesige Hilfe, den besten Weg durch diese
zusammengewürfelten Gesteinsbrocken und stark verzweigten Bacharme und
Rinnsäle zu finden. Hinzu kommt ohne Vorwarnung Lockermaterial, in das man
leicht bis über die Knöchel einsinken kann. Zudem übernimmt
er das Tragen der von dem Reisebüro zur Verfügung gestellten Getränke und Verpflegung.
Allerdings wird kein Erste Hilfe Material mitgeführt, was hier durchaus
angemessen wäre.
Wenngleich die Steigung recht moderat ist, der Gipfel, der ja gar
nicht erstiegen werden soll, gut 2-300 Höhenmeter über dem Kratersee liegt,
ist es dennoch kein Spaziergang, eher eine schweißtreibende Kleinstexpedition,
dennoch für kurzatmige Rentner und Pensionäre geeignet .
Eine halbe Stunde vor Ende des zweistündigen Aufstiegs (inkl.
kurzer Pausen) weicht die Mondlandschaft mit keiner oder nur zaghafter
Vegetation - hauptsächlich Cogongras (Imperata cylindrica), auf den Hügeln ein wenig Gestrüpp und
ab und an kleine Bäume - abrupt einer zunehmend dichter werdenden Wald von
Pionierpflanzen. Kaum zu
glauben, dass sie maximal 16 Jahre alt sein können und schon einen kleinen Wald
im Vulkankessel gründen konnten. Bis auf einige wenige Vögel lässt sich von
der Faunaseite aber niemand blicken.
Schließlich geht es für ungefähr 15-20 min
durch einen schmaleren, vom Kraterabfluss seitlich abzweigenden, deutlich
steileren Zulauf. Die letzten etwa 50 Höhenmeter führen über
komfortable Betonstufen - das Geländer ist schon wieder dem Verfall
preisgegeben - den Wall zum Kratersee hinauf. Dann ist es geschafft: Ein wirklich schöner Ausblick auf den vermutlich durch Kupfersulfat und andere
Beimengungen milchig blaugrün gefärbten See, umgeben von einem 300°-Ring extrem
steiler, bizarrer Kraterwände, entschädigt für die Mühen. Es besteht die
Möglichkeit in ihm zu baden und mit einer Banka zu befahren.
Kaum haben wir uns mit Chowking-Fastfood verpflegt, Flüssigkeit nachgetankt,
verschwitzte Kleidung getauscht, schon geht der angekündigte
Regenguss wenige Minuten nach Mittag los - eindeutig Nach-Mittag. Auch Warten - immerhin ist ein
großes Unterstellhäuschen vorhanden, unter dem sich notfalls auch nächtigen
ließe - lässt den Guss nicht geringer werden. Wir entscheiden uns für den Aufbruch,
wer weiß was da noch runter kommt. Eine halbe Stunde später stehen wir unter
blauem Himmel, die Schirme und wir trocknen rasch in der Sonne, der durchnässte
Führer - ohne Regenschutz und in Flipflops - auch bald. Es hätte auch anders kommen
können.
Verblüfft nehmen wir bald den eindeutigen Hinweis auf die Tourismus-Öko-Zone am
Pinatubo war, als sich unser Führer des gesamten Mülls mit gut gezielten
Schleuderwürfen über eine Ascheklippe entledigt. Kein Müll, eindeutig, das
hat man den Leuten beigebracht. Aber nicht das Prinzip. Sie glauben wohl, dass
er wohl nicht zurückgebracht werden darf. Hier bedarf es noch gewaltiger
Anstrengungen, den Leuten den Begriff Öko zu erklären; aber das ist leider auch in
99,99% der Philippinen
nicht anders. Öko ist ja neuerdings auch die aktuelle Atombombenentwicklung der
USA, bei der viele Bestandteile sogar dem Lebensmittelgesetz genügen würden -
biologisch absolut harmlos! (Siehe Spektrum der Wissenschaft, 2/2008, S. 95, Ein
"umweltfreundlicher" Sprengkopf!)
Endlich signalisiert die schmale S-förmige Talwindung, dass es nun nur
noch gut 15 min bis zum Jeep sind; es hat schon wieder angefangen zu nieseln. An dieser
Engstelle ist bei der Rückkehr
vorläufig Schluss, falls es am Berg einen starken Regenguss geben sollte (auch
die Gefahr von weiteren Laharen!). Wir
hatten Glück, gerade als wir dieses Stück erreichten, werden wir von einer
etwa 20 cm hohen Flutwelle überrascht - das ließ sich noch verkraften. Konnten wir diesen Bereich beim Aufstieg noch mehr oder
weniger trockenen Fußes passieren, waten wir nun durch einen
flachen Fluss mit überraschend starker Strömung, der die ganze Verengung
bedeckt.
Gut, dass wir den Jeep erreicht haben, am Horizont bauen sich die ersten Gewitter auf, deren Regenfälle uns bei der Rückfahrt
erreichen
Nach einer heißen Dusche und einer guten Rinderroulade im - passender Name nach
der Bergbesteigung - Edelweiß - in dem der Besitzer Dieter 2008 sein 30jähriges Jubiläum feiern wird - beginnt die Nacht ausnahmsweise mal sehr früh.
Action Travel bietet die Tour für 3000 pro Person an. Enthalten ist der Transfer vom Hotel bis zum Jeep, den Jeep mit Fahrer, einen Führer, eventuelle Gebühren, ein Lunchpaket, 2 Liter Getränke pro Person. Stall 44 Fields Av., Balibago, 045 892 5407, 0919 497 9292, action_travel@hotmail.com, actiontravelac@yahoo.com, www.actiontravel.com.
Während der gut zweistündigen Fahrt Richtung Manila wird eine eine weite Tiefebene um den KM über eine kilometerlange Brücke gequert. Die sumpfigen Bereiche gehören zum Candaba Vogelschutzgebiet, in dem sich viele Enten und Wasserbüffel-, auch Kuhreiher 92 genannt, tummeln. Es ist ein wichtiges Durchzugsgebiet für die Wandervögel aus Nordchina und Sibirien.
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Anekdoten gefällig? Dann freue ich mich über eine Weiterempfehlung meiner Seiten und
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Wegen schwerer dauerhafter
Erkrankung bitte ich keinerlei Reiseanfragen mehr an mich zu richten. Danke!
Ich verweise auf die
viel besser informierten Länderforen / -boards und Reisehandbücher.
Anfragen zu Verlinkungen u.ä. Anliegen werde ich mit Sicherheit nicht mehr
beantworten!
An die Adresse
können jedoch gerne Aktualisierungen,
Fehlerkorrekturen und konstruktive Anregungen gemailt werden.
Ich werde, je nach Gesundheitszustand, versuchen sie einzupflegen. Bitte
gleichzeitig mitteilen, wer keine Namensnennung wünscht.
Bei Zuschriften bitte folgende Wünsche beachten:
Ich danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme.
© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Niks Reiseberichte
Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!