© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Erstellt: Juni 2007
Die Aufenthalte in Davao fanden Anfang bis Mitte Juni 2007 sowie Mitte bis Ende (mit Lake Sebu) Juli 2008 statt. Die Reiseinformationen verstehen sich als Ergänzung und Update zum Reisehandbuch "Philippinen", Auflage 2005, von Jens Peters im gleichnamigen Verlag.
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Vorwahl im Festnetz: 082
Die Stadt ist flächenmäßig eine der größten der Welt (um die 250.000 ha, knapp 1.3 Mill Einwohner), für philippinische Verhältnisse relativ sauber und hat eine der niedrigsten Kriminalitätsraten unter den philippinischen Großstädten! Dazu aber auch ein Originalzitat aus dem Philippinenboard: "Schon mal bei Dunkelheit durch Downtown Davao gelaufen? Gruselig, finster, totale Endzeitstimmung. (...) Wer öffentlich sagt, dass man Drogenhändlern gleich den Kopf abschlagen sollte, weil man sie dann wenigstens nicht im Gefängnis füttern braucht, der ist für mich sogar noch schlimmer als ... ." Damit wird auf den Bürgermeister Duterte hingewiesen, der ein sehr rigides Regime führt: Vor Beginn des neuen Schuljahres Juni 2007 hat er in einer TV-Sendung angekündigt, Davaos Straßen von Kriminellen zu säubern. Wer jetzt noch nicht erwischt wurde, solle besser aufpassen. Und die Killer waren eifrig: 5 Tote in 2 Tagen. Wurden bisher die Kleinkriminellen mit Schusswaffen vom Motorrad aus liquidiert, benutzen die Mörder jetzt "blanke Messer". (Sun Star Davao, 5. Juni 2007)
Den Lungen wird ein unglaublicher Abgascocktail gereicht, der meiner Reiseerfahrung
nach - von Tuguegarao mal abgesehen -, der
konzentrierteste in den Philippinen sein dürfte. Zum Ausgleich ist das Rauchen
auf öffentlichem Gelände und in öffentlichen Gebäuden
- dazu zählen auch fast alle Unterkünfte und Restaurants - in ganz Davao
verboten und wird bestraft! Erstaunlich: Fast alle halten sich daran.
Die Stadt und Umgebung ist bekannt für ihre Durian- 163
und Marang-Plantagen (eine Verwandte), die in den meisten Unterkünften und
auch allen Flugzeugen strikt verboten sind. Für die einen beherbergt die
noppenartig besetzte, fußballgroße grüne Frucht einen ekelerregenden Gestank
aus einer Mischung von Schweißfußsekret und schon über den Tisch kriechenden
Camembert, abgeschmeckt mit Vanille-, Bananen- und Erdbeeraromen. Für andere
ist der Geschmack einfach göttlich. Die überwiegende Mehrheit der männlichen
Einheimischen betrachtet es als ein sicheres Potenzmittel, billiger und besser
als Viagra. Na, vielleicht hängt es ja mit den in Davao abgetöteten
Nasenschleimhäuten zusammen - und, wer dennoch etwas riecht, für den ist die
Erektion schlicht so was wie eine immunbiologische Nebenwirkung einer
Degout-Allergie.
Davao ist ein Sprungpunkt für internationale und nationale
Ziele.
Direkt ggü. dem Bogobo House Hotel
wirbt ein Reisebüro mit dem Schild Phil Air. Hier werden auch Tickets nach
Manado / Indonesien verkauft: 155 $. Fünf $ preiswerter war es direkt ggü. in dem kleinen
evasco
Travel & Tours. 227 8561, 0919 55 0 6655, evascotravel@yahoo.com,
ATU Plaza, Building 2, Door #3, Duterte St. Auch im Bagobo House Hotel
vermitteln die Angestellten an der Rezeption (unter der Hand) Tickets.
Flug
Davao wird innerhalb der Philippinen von fast allen inländischen
Fluggesellschaften angeflogen, es gibt auch eine Verbindung mit Anschlussflug
von Puerto Princesa / Palawan über
Cebu für etwa 3500 P. Je früher man bucht, desto
preiswerter ist es. Der
internationale Flughafen erlaubt auch Verbindungen nach Singapur und
Manado /
Sulawesi / Indonesien. Allerdings bedient diese
letzte Strecke zur Zeit ausschließlich
die indonesische Line Sriwijaya Air jeden Montagvormittag zu 150 US$. Bouraq
und Merpati gibt es schon seit Mitte 2004 nicht mehr. Laut einer Auskunft von
Ingo aus dem Philboards-Forum
(1/2008): die Strecke wird jetzt von Merpati Airlines betrieben: Montags Davao -
Manado um 16:15 Uhr (eine Stunde), umgekehrt Manado - Davao 14.15 Uhr. Preise für den Roundtrip ca. 8000
P, Buchung über dreamworld travel & travels in Davao City,
C.M. Recto St. dreamworldtt@yahoo.com,
+63 82 2242247. Ob Sriwijaya Air noch fliegt geht nicht hervor, es darf
bezweifelt werden.
Flüge nach Bangkok führen z.Z. nur über Manila. Dortiger Zwischenstopp: 5 h!
Die Flughafensteuer für Inlandsflüge beträgt 200, für
internationale 500 P. Für die etwa 11-12 km lange Strecke kostet ein Taxi bis zum Bogobo House Hotel in Downtown
ca 80, ein AC-Taxi 120 P.
Achtung! Obwohl internationaler Flughafen gibt es im ganzen Gebäude keine
ATM!
Fähre
Es gibt nicht wie oft spekuliert wird Fähren nach Indonesien
oder anderen Staaten! Und auf keinen
Fall gibt es eine Fähre nach Sulawesi!! Oder eigentlich doch: aber die sind
ausschließlich (sic!) für philippinische und indonesische Bürger bestimmt,
ohne JEDE Ausnahme, auch nicht bei gültigem Einreisevisum! Inländische
Verbindungen, wie z.B. mit Superferry, bestehen nach: Zamboanga, Cebu, Manila, General Santos und mit kleineren Auslegerbooten auch weitere
Küstenstädte auf Mindanao. (Stand 2008)
Öffentliche Verkehrsmittel
... gibt es wie überall in den Philippinen zuhauf. Allerdings wird der
Kurzzeittourist durch das Streckenangebot kaum durchblicken. Im Stadtzentrum
herrscht ein Tricycle-Verbot, aber es gibt auch keine Pedicaps - leider.
Taxi
Dafür
sind überall Taxen erreichbar. Der Anschlag beträgt 36, bei AC-Taxis 40 P. Die meisten Fahrer sind fair, nur
wenige versuchen Touristen zu übertölpeln. Im schlimmsten Fall reicht eine Drohung
mit der Polizei.
Mopeds soll man sich über Noli Motor, 0917 704 2801, und ggf. in der White Mansion (s.u.) bei Bert und Bing Dierendonck, 0927 590 9562, leihen können.
Die HSBC-Bank in der von der E. Quirino St. abzweigenden E. Jacinto St., direkt neben der Venue Disco, gibt an der ATM für maestro-Karten bei einer Transaktion 30.000 (sic!) heraus, die Banco de Oro an der Ecke Rizal St. / Pelayo St. 20.000. Alle anderen zeigen sich sehr sparsam - auch die Metrobank - mit nur 10.000 oder weniger; dies kann sich aber in kurzer Zeit ändern.
Die wohl beste ärztliche Versorgung findet man im Davao Dr. Hospital an der E. Quirino Av. Ecke Duterte St..
Internetanschlüsse gibt es alle naselang, so z.B. direkt ggü. dem
Bagobo House Hotel. Seinen
eigenen Laptop kann man im Jim Ber's anschließen, das mit zwei Filialen direkt links neben dem
Davao Dr. Hospital vertreten ist. Die Verbindung ist zwar unterschiedlich, aber
i.d.R. recht schnell, ein Download von
200 Mb ging in 45 min. Die Anschlüsse kosten 10 bis max. 25 / h.
Mit fast 100 Rechnern ist das Chikka Chat einer der größten Anbieter in der
Stadt. Ilustre St. ggü. dem Haupteingang der Gaisona-South Mall
In der 34-36 Iñigo St. befindet sich ein Outdoorladen, mit einigen brauchbaren Dingen, die man zum Überleben am Mt. Apo vielleicht gebrauchen könnten. Die Auswahl ist aber gering, es gibt auch keine Seile, außer ein paar Reepschnüren bis 4 mm. Im angeschlossenen Geschäft für Pfadfinder (sic!) kann man noch nach weiteren Ausrüstungen schauen. Hier gibt es auch Kontakte zu Bergführern und dem Bergsportverein von Davao. In der Gaisono Mall stehen mehrere Ausrüster mit erheblich umfangreicherem Angebot zur Verfügung.
Wer sonst irgend etwas sucht, wie z.B. die "fast nagelneue" Kurbelwelle von einem Truck oder einen zum zehnten Male überholten und somit "fast nagelneuen" Bremszylinder oder Reifen, der muss wissen, dass sich in Davao die Anbieter gildenartige in den Straßenzügen zusammengefunden haben: Sieht man einen Uhrmacher (genauer gesagt -reparierer), so gibt es mit Sicherheit ein Dutzend in der Nähe. Das Gleiche gilt für Stempelmacher, Müllrecycler, Schuhmacher, Cellphone-Kenner (sprich Knacker von anbietergebundenen Geräten, was ~ 300 kostet) usw.. Dies gilt auch für die drei Tauchbasen in Davao, die sich alle am Santa Ana Wharf beim Magsaysay Park versammeln:
Im Kabelkanal 69 sendet Davao TV auch einen Weather forecast: Der präsentierte am 15. Juni 2007 den 10. Juni 2007 (damit da keine Missverständnisse entstehen!) als weiteste Vorhersage vor. Man traut sich offensichtlich selbst im Nachhinein nicht zu einer verlässlichen Aussage. Es gibt keine ausgeprägte Regen- oder Trockenzeit, wenngleich ab Mitte bis Ende Juni eine etwa dreimonatige Phase mit etwas häufigerem Regenfall auftritt.
Absolut unproblematisch ist die Visum-Ausstellung in dem indonesischen
Konsulat. Innerhalb von einer Stunde hat man ein Zweimonatsvisum in der
Hand. Allerdings benötigt man unbedingt das Ticket für die Einreise (nicht mit
dem Kopf schütteln, es ist so!), das Ausreiseticket, zwei Passbilder (wurde
großzügig drauf verzichtet, damit ich nicht noch einmal in die Stadt musste),
natürlich den Pass und 2250 P
für die Gebühren. Lange Hose, Schuhe (keine Sandalen) und ein T-Shirt machen
einen guten Eindruck. Ecoland Drive (leicht an der Flagge erkennbar), 299 2931, Mo-Fr 8-12, 13-16 Uhr. (Stand
2007)
Es gibt ein Immigration Office für Visum-Verlängerungen für die
Philippinen in der J.P. Laurel St., Mo-Fr 8-12, 13-16 Uhr. Siehe auch Visum-Gebühren für Touristen.
Unterkünfte gibt es wie Sand am Meer. Fast alle bieten ganzjährig, mit Ausnahme der "hohen Feiertage", Promotionspreise (cash rate) zu einem enormen Discount von 10 - 50%! Ich nennen die Tarifpreise. Ein deutlicher Fingerzeig auf den ausbleibenden in- wie ausländischen Tourismus. Alle Zimmer haben AC, TV und Privatdusche mit Heißwasser. Die Zimmer zur Straßenfront sind meist besser zu meiden. Hier nur eine kleine Auswahl, in denen auch ein Minimalstandard gewährleistet ist.
Auflistung in etwa von Ost nach West (Stand 2007, wenn nicht anders angegeben):
Einige Hundert Expats leben in der Stadt und näheren Umgebung, allerdings
sieht man recht wenig von ihnen. Das liegt auch daran, dass wirkliche
Treffpunkte fehlen. Auch das Flanieren in der Stadt kann man vergessen, die
meisten "Parks" sind betoniert. Da, wo noch Gras wachsen könnte, wird
immer so kräftig gefegt - wie überall auf den Philippinen (kratz, kratz, kratz
...) -, dass die nackte Erde frei liegt. Eine einigermaßen annehmbare
Alternative ist der
Magsaysay Park, direkt am Meer. Das allerdings stank wie eine üble Kloake, so
dass ich keine 15 Sekunden dort ausgehalten habe, während andere munter badeten
und am dunklen Sandstrand herum lagen. Ein Bad wird für nicht immunisierte
Touristen angesichts der weitgehend ungeklärten Abwässer, die wohl alles
enthalten, was auf -itis endet, im besten Falle mit spontanem Haarausfall, wohl
eher mit eiternden Weichteilekzemen, unbehandelbaren Geschwüren oder exotischem
Wurmbefall enden. Geöffnet von 5 - 19 Uhr.
Die Rizal St. und die Duterte St. mit ihren Quer- und Parallelstraßen mausern sich schon zu
kleinen Kao San - Roads (Bangkok, Ausgangspunkt des Romans "The Beach"
und seit Jahrzehnten ein Backpackermagnet). Während in der Duterte die Fastfoods-Ketten sich gegenseitig auf die Füße treten, findet man die schöneren Restaurants in der
Rizal. Allerdings werden bei vielen schon gegen 22 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt.
Auflistung in etwa von Ost nach West:
Ein Tipp aus dem Philippinenboard:
besonders für das Familienbudget sind das Regines
Sea Foods & Restaurant und das Harana Restaurant geeignet.
Pools gibt es noch im Men Seng, Marco Polo und Grand.
Um die Stadt herum liegen riesige Bananenplantagen, die auch inklusive Verarbeitungshallen in Gruppen besichtigt werden können.
Auf der dicht vorgelagerten Insel Samal gibt es einige sehr attraktive Highlights zu bewundern: z.B.
Benoling, ein Wasserfall mitten im Dschungel, der über drei Stufen führt, wobei jedes
Plateau eine natürliche Badewanne bildet oder auch Island Hills, von wo eine
schöne Sicht über die Insel, Meeresbucht und Davao inkl. Mt. Apo möglich ist. In
der ein wenig versteckten Höhle Tamburong, die
selbst Einheimische nicht immer kennen und in die man auch mehrere
Lichtschächte hineinschauen kann, sollen gut 1.8 Millionen Fledermäuse
(angeblich Flughunde) leben.
Sicherlich ein beeindruckendes Erlebnis, wenn sie sich des Abends auf
Futtersuche machen.
Um zur Insel zu kommen, benutzt man
entweder die öffentliche Fähre, die zum dortigen Dorf führt oder aber eine
der Resortfähren. Fast jedes Resort hat dabei seinen eigenen Anleger! Eines der bekanntesten
ist das Paradise Island Resort. Am besten lässt man sich mit dem Taxi dort
hinbringen, dann sind noch etwa 100 m zu laufen. Die Fährboote fahren ab 7
Personen los und kosten dann 15 pro Person und Fahrt, natürlich kann man sie
auch chartern. Im Paradise zahlt man nochmals 100 Eintritt und darf dafür
Tische, Bänke und Liegen sowie den Strand benutzen. Raucher werden in kleine
Asyle verbannt. Für Schnorchler bietet sich eine schöne Möglichkeit
außerhalb der Bambussperre einen Unterwassergarten aus überwiegend
Lederkorallen zu bewundern. In einigen Abschnitten haben sich auch Steinkorallen
gehalten.
Auf der Insel sei Ulrich Kronenberg zu nennen. Der Deutsche
bringt ein gut gemachtes Magazin heraus, dass sich viel mit Berichten
rund um das Segeln, aber auch anderen Reportagen zum Thema Meer beschäftigt: blauwasser
- Leben unter Segeln, ISSN 1862-5444, info@samal-island.com,
www.palstek.de
Auch die Insel Talikud lohnt einen Besuch. Im Norden, bei dem Dorf
Dadatan, besteht sogar die Möglichkeit für Schnorchler einen schönen
Korallengarten zu bewundern. Auf Grund der starken Strömung in der schmalen
Meeresstraße ist das Wasser und die Strände auf der Inseln (z.B. beim Paradise
Hotel auf Samal) sauber und auch Taucher kommen auf ihre Kosten. Es sind
die wohl günstigsten Tauchpreise in den ganzen Philippinen.
Ein Besuch wert ist der New People's Park in der Nähe der Guisano
Mall South, und sei es nur um die übersteuerte Lautsprecheranlage zu hören.
Zigaretten müssen übrigens am Eingang abgeliefert werden. Nachahmenswert ist
die gezielte Anstellung von überwiegend Körperbehinderten in diesem Park!
Wer es gar nicht lassen kann: In Davao gibt es auch einen Crocodile Park
mit angeschlossenem "Zoo".
Wer den Mt. Apo besteigen möchte, kann sich unter dem Link der Mountaineering Group
von Davao City schlau machen: Eksotiko
Mountaineering (englisch). Aber Achtung, etliche die diese strapaziöse Tour
gemacht haben sagen: "Nie wieder!".
Schließlich gibt es noch etwa 42 km südöstlich außerhalb von Davao am Hang des Mt. Apo bei
Calinan das Philippine
Eagle Conservation Camp (nur als Malagos
Garden Park ausgeschildert!), in dem der stark gefährdete Philippinische
Seeadler und der Philippinische ("Monkey-eating") Adler (Pithecopha
jeffryi, Lokalnamen: Banog, Mamboogook, Manaol, Haring Ibon, Tipule ...) gezüchtet und
angeblich auf die Freilassung vorbereitet wird. Darauf warten einige der
offensichtlich gestörten "Insassen" in den überwiegend großen Volieren (keine
kann für einen Adler groß genug sein) laut Geburtsdatum aber schon seit 1991.
Zur Ehrenrettung muss man der Organisation und den mit viel Hingabe betreuenden
Pflegern zu Gute halten, dass sie sich mit der künstlichen Fortpflanzung einen
Namen gemacht haben und nun versuchen, die Greifvögel an die natürliche Art zu
gewöhnen.
Der philippinische Nationalvogel kann bis zu 8 kg schwer werden und erreicht
eine Flügelspannweite von 2 m. Damit ist er neben dem Stellars Sea Eagle (Haliaeetus
pelagicus) der zweitgrößte Adler der Welt. Beheimatet ist er nur in Luzon,
Samar, Leyte und Mindanao, allerdings stehen im kaum noch genügend Habitate zur
Verfügung, nur noch 400 Exemplare werden in Freiheit vermutet. Kein Wunder,
beträgt doch das Revier eines Pärchens gute 130 km². Seinen Beinamen erhielt
er nur bedingt zu recht: Gerade einmal 3% seiner Diät bestehen aus jungen
Makakken. Er ist übrigens der einzige blauäugige Raubvogel der Welt.
Auffällig auch sind seine struppigen Kopffedern.
Auch
andere Greifvögel, wie der Brahminenweih 91
(links oben),
sind in meist viel zu kleinen Käfigen, teils gesponserten
größeren Volieren zu besichtigen. Auch ein Paar der
Palmzibetkatzen (siehe unten) dämmert meist
vor sich hin (nachtaktiv!). Der einzige Lichtblick ist noch der umgebenden
Garten, dem mit einigen Schildchen zu wissenschaftlichem, philippinischem und
englischem Namen ein "botanischer Anstrich" gegeben wurde. Darunter
sind einige mächtige, Großblättrige Mahagoni
144.
Eintritt 5 P für den davor liegenden Malagos
Garden Park (Picknickpark mit Souvenirshops), 50 für das eigentliche Camp. Es lohnt sich ein anschließender Besuch des
2 km tiefer liegenden Eden
Nature Park bei Toril mit seinem schönen Orchideengarten.
Anfahrt entweder über eine Buchung bei dem Hotel oder mit einem gecharterten
Taxi (ab 1500 für 2 h Wartezeit, Besuch des Eden und einen Abstecher nach
Jack's Ridge). Am preiswertesten ist es, sich am Davao Docters Hospital in einen
Jeepney (ausgeschildert nach Calinan) zu setzen. Dafür sind 30 P fällig, die
Fahrt dauert allerdings gute 1½ h. Dort
muss man nochmals in ein Tricycle (ca. 100) oder einen der wenigen Jeepneys (15)
umsteigen.
Auf dem Weg von Davao sollte man mal bei dem KM 1693.5 auf den dortigen
Straßennamen links achten.
In Digos City, etwa 30-40 km südlich von Davao, bietet das Adventure Beachresort Ricci's von Motor-Fallschirmfliegen bis zum Jetski so einiges an Zerstreuung. Reimund Stegelmann vermietet auch Appartements. 0921 616 0184, dj-ricci@web.de, www.german-beachresort.de, Lapu-Lapu Ext.
Stündlich fahren Busse der Yellow Bus Line vom Terminal in Ecoland. Zumindest um 12.45 Uhr fährt ein Nonstoppbus bis Kolonadal (ausgeschildert Marbel!). Bis General Santos (154 km, 200 P) sind es 3°15', dort gibt es ein etwa 20minütigen Aufenthalt, bis Marbel (Kolonadal) insgesamt 5 Stunden.
Nach 50 min wird für kurze Zeit die Meeresküste gestreift. Sichtbar wird
überwiegend eine steinige Küste, allerdings lassen einige Resort darauf
schließen, dass es auch Strände gibt. An diesem Abschnitt (KM 1548) ist es auch
überwiegend dicht bebaut. Der Mount Apo ist wie fast immer in dichten Cumulus
nimbus versteckt. In den höheren Lagen gibt es noch dichten Regen- und
Nebelwald, der Tieflandregenwald inklusive Mangrovengürtel ist schon lange
abgeholzt worden. Beim KM 1558 wird nach 1°10' Digos erreicht, das bei der
Y-förmigen Gabelung nach rechts erreicht werden könnte. Ungefähr beim KM 1561
wird der Terminal II passiert, dann eine T-förmige Kreuzung erreicht. Von hier
ist Malita mit 79 km, GenSan mit 90 km ausgeschildert. Bald darauf weist ein
Schild auf die über eine betonierte Straße erreichbare Leling Beach in 2.5 km
Entfernung hin.
Die ausgezeichnete Verbindungsstraße geht alsbald in eine kurze Allee über, die
von einem weiten Gebiet mit
Bananen-, Mango- und Kokosnussmonokulturen im munteren Wechsel flankiert wird,
gelegentlich von Zuckerrohrfeldern unterbrochen. Der Globalplayer Dole hat hier
seine Finger im Spiel. Beim KM 1577 nach 1°45' wird Padada erreicht, kurz
darauf Sulop, wo der Bus bzw. seine Besatzung eine Pinkelpause einlegt. Die
nahen Hänge sind bis in die Kammlagen fast komplett entwaldet und dienen
überwiegend dem landwirtschaftlichen Anbau, der Rest sind Grasflächen mit ein
wenig Buschbestand. Ab dem KM 1587 windet sich die Straße, die ausladende
Halbinsel verbindungsstrategisch durchquerend, in Serpentinen bis
auf einen Pass in ca. 6-700 m ü.N.N, gefolgt von einem niedrigeren kurz vor dem
KM 1620. Nach 2 h 15 min wird der YBL-Terminal erreicht, nach kurzer Pause der
allgemeine Terminal. H
Bis etwa 2004 gab es in der Stadt einen gut funktionierenden Taxidienst mit fast 1000 Wagen. Das hat sich inzwischen Dank einer lokalpolitisch motivierten Fehlentscheidung drastisch geändert, nur noch etwa 50 sind übrig geblieben. Und diese nutzen ihr Monopol schamlos aus. Trotz vorhandenem Taximeter weigert man sich sie einzuschalten und verlangt Fantasiepreise! Aber in der Stadt gibt es auch so gut wie nichts zu besichtigen, vielleicht mit Ausnahme des morgendlichen Anlandens der riesigen Thunfische. Leider wurde auch hier den Touristen praktisch die Tür vor der Nase zugeschlagen. Man hat adrett und in langen Hosen mit Schuhen zu erscheinen, wenn man eingelassen werden möchte. Eine seltsame Politik zur Förderung des Fremdenverkehrs! Chris von der Cambridge Farm kann da eventuell Verbindungen spielen lassen, um die Sache etwas zu vereinfachen.
Im Terminal von GenSan heißt es bei einer Durchfahrt von Davao aus aussteigen, eine Kontrolle durchlaufen und ggf. - je nach Buslinie - in den gleichen Bus wieder einsteigen, um nach Marbel (Kolonadal) über eine sehr gute, teils vierspurige Straße weiterzufahren (AC 80, Non-AC 65).
ACHTUNG! Von einer Weiterfahrt zum Buluan-See bzw. Rundreise über die Strecke zurück nach Davao wird z.Z. (8/2008) dringend abgeraten! Richtung Lake Sebu ist die Lage sicher.
Die unattraktive Stadt verfügt über mehrere Malls, eine der letzten Möglichkeiten sich mit allem einzudecken, was man für die Weiterreise in die Berge benötigt. Wer abends essen will sollte bedenken, dass viele Restaurants um 21 Uhr schließen. Schon zuvor werden überall die Bürgersteige hochgeklappt.
Kopi Luwak ist die indonesische Bezeichnung für eine Kaffeemarke, aus der das wohl seltenste Getränk der Welt gebraut wird. In Indonesien wird er auf den Inseln Java, Sumatra und Sulawesi, in den Philippinen den Bergen Südmindanaos geerntet und als Coffee Alamid / Philippine Civet Coffee vertrieben, eine Mischung aus Arabica-, Liberica- und Excelsa-Bohnen. Die Begriffe werden teils im Deutschen übernommen, teils spricht man salopp vom „Katzenkaffee“. Weitere Variationen findet man in Osttimor (kopi laku), sowie in Vietnam (Cà phê cứt chồn [Ca Phe Chon] / fox-dung coffee / weasel coffee).
Es werden damit die Kaffeebohnen bezeichnet, die von einer bestimmten Schleichkatzenart gefressen (genau genommen die Kaffeekirschen) und wieder ausgeschieden werden. "Kopi" ist das indonesische Wort für Kaffee. "Musang luwak" (örtlich "Musang pandan") ist die indonesische Bezeichnung für den beteiligten wilden Fleckenmusang (Paradoxurus hermaphroditus, mit der Unterart P. hermaphroditus philippinensis in Südmindanao), aus der Gattung der Musangs stammend. In Vietnam heißt die Katze übrigens cầy hương oder chồn hương. Er ist für seine Entstehung unerlässlich. In der Nacht kommt er aus den Wäldern, um die überreifen, süßen Kaffeekirschen zu fressen, kann aber nur das Fruchtfleisch verdauen, die Bohnen werden wieder ausgeschieden. Daneben verzehrt er auch andere Früchte kleine Säuger und Reptilien, Eier, frisch geschlüpfte Küken und Insekten. Am nächsten Morgen müssen die so „veredelten“ Bohnen im Wald mühsam aufgesammelt werden. Dabei hilft den kundigen Einheimischen, dass die Katzen immer wieder an der gleichen Stelle ihr „Katzenklo“ aufsuchen. Natürlich folgt ein ordentliches Waschen, dann wird ganz normal geröstet.
Ein Kilo der exklusiven Kaffeebohnen kostet (nach eigenen Erkundigungen vor Ort) direkt bei den Erzeugern, einer Genossenschaft des Stammes der Blaa'n am Vulkan Matutum / Mindanao-Süd / Philippinen, unter 50 € (ungeröstet). Im nächsten Vertriebsgeschäft eines monopolistischen Großhändlers sind es schon bis 130 (geröstet), in Manila 2-300, in Tokio soll er um 5-600 gehandelt werden und in Europa um 800; es können aber auch schon einmal weit über 1000 € werden; falls überhaupt erhältlich. Auf jeden Fall sollte man auf das leicht brechbare Echtheitssiegel achten! (Siehe im Foto andeutungsweise rechts oben am Glas.) Das wären dann etwa 7 € pro Espressotasse. Allerdings bleibt der Genuss einer kleinen Minderheit vorbehalten, denn die schwankende Produktion beläuft sich geschätzt auf nur rund 230-450 Kilogramm pro Jahr weltweit. Aufgrund politischer Unruhen in Sulawesi 2000-2005 hat sich der Bohnennachschub vorübergehend sogar eher verknappt. Kein Wunder, dass häufig bis zu 50% gewöhnliche Kaffeebohnen statt „Kaffee aus der Katze“ gefunden werden. Der hohe Preis verleitet die Einheimischen auch immer öfter dazu, sie zu fangen und übermäßig mit Kaffeekirschen zu füttern. Die Tiere verenden nach kurzer Zeit an Mangelernährung.
Bei der geringen Ernte kann es ihn auf einem breiteren Weltmarkt praktisch gar
nicht geben. Dies lässt sich nur dadurch erklären, dass das Einsammeln und Aufbereiten in Ländern
erfolgt, in denen skrupellose Profitmaximierung an der Tagesordnung ist und
Betrügereien in
der Regel ohne staatliche Konsequenzen bleiben. Umso erstaunlicher, dass der
Kaffee in Ketten wie Starbucks manchmal angeboten wird. Bei preiswerten
Angeboten (Ende Sep 2008 Kaufhof Köln, Hohe Str., 250 g knapp 40 €!) ist daher immer ein Verschnitt oder eine komplette Fälschung zu
befürchten, worauf ein gutgläubiger Importeur gar keinen Einfluss und auch
kaum die Möglichkeit eines Aromaprofils durch eine teure gaschromatografische Analyse hat. Es bleibt nur
eine Subskription über verlässliche Beziehungen oder der Kauf direkt vor Ort -
und selbst dort kann man sich nie
sicher sein.
Katzenkot macht Finder froh | ||
und Betrüger ebenso. |
Auf Grund der hohen Gewinnspanne grasen findige Händler die Welt nach Alternativen ab. In Äthiopien, der Wiege des Kaffeeanbaus, wurden sie offenbar fündig. Dort lebt eine nahe Verwandte, die Afrikanische Zibetkatze
(Civettictis civetta), manchmal auch Streifenkatze genannt. Eigentlich ist das Sekret ihrer Analdrüsen, das Zibet, begehrt. Es dient als Inhaltsstoff hochwertiger Parfüms und riecht ähnlich wie Moschus. Aber auch für die Kaffeebohnen scheint sich die Katze zu interessieren. Vielleicht wird sie bald den Markt beliefern und wir können dann den heiß begehrten Kaffee im Aldi kaufen.
In Kanada legte der Lebensmittelchemiker Massimo Marcone von der University of Guelph in der Provinz Ontario die wertvollen Bohnen unter ein Rasterelektronenmikroskop. Bei 10.000facher Vergrößerung offenbarten die Kopi-Luwak-Bohnen winzige „Krater“ auf ihrer Oberfläche, die bei herkömmlichen Kaffeebohnen fehlen. Er vermutet darin Spuren, die von den Verdauungssekreten der Schleichkatzen herrühren. Außerdem waren die Speicherproteine der Kaffeebohnen durch Verdauungsenzyme zum Teil ganz abgebaut, zum Teil in kleinere Moleküle gespalten, die dann beim Rösten der Bohnen Aroma und Geschmack mitbestimmen. Proteine machen normalerweise Kaffee bitter, aufgrund seines geringeren Eiweißgehalts schmeckt Kopi Luwak milder. (Nature News,
26.7.2004: "Cat droppings yield chic coffee")
Eine desillusionierende Information veröffentlichte er ebenfalls in der Fachzeitschrift Food Research International: Diese Art der nassen Fermentierung von Kaffeebohnen kennt die Kaffeeindustrie schon lange. Dabei werden die Kaffeekirschen eingeweicht, Milchsäurebakterien - ähnliche wie im Magen der Schleichkatzen - zersetzen dann das Fruchtfleisch. So entsteht ein besseres Aroma als bei der üblichen Trockenfermentierung.
Manche lieben bis zum Embryo angebrütete und dann gekochte Enteneier, andere
dicke fette lebende Maden, ich tote saure Nierchen. Über den Geschmack exotischer Gaumenfreuden lässt sich besonders gut streiten. Angeblich entsteht ein dunkles und volles, aber auch etwas „muffiges“ Aroma. „Erdig, modrig, mild, sirupgleich, gehaltvoll und mit Untertönen von Dschungel und Schokolade“, lobt etwa der britische Schauspieler und Ex-„Monty Python“ John Cleese.
In meinem Bekanntenkreis gingen die Urteile allerdings in die Richtung "...
schmeckt gut und würzig, aber der Geschmack ist nicht so spektakulär ... .
Wenn wir nicht wüssten um welchen Kaffee es sich da handelt, hätten wir es
nicht bemerkt. Also ganz ehrlich, wir bleiben bei Tchibo. Irgenwie ist das
Preis-Leistungs-Verhältnis nicht ganz stimmig für uns." Letztlich wird der
"Kaffee aus dem Katzenklo" wohl mehr aus Prestige als tatsächlich aus Geschmacksgründen getrunken. Wichtiger als der Goût ist vermutlich die Prahlerei, den exklusivsten und teuersten Kaffee der Welt getrunken zu haben.
Auf den Philippinen wird der Arengga® Coffee Alamid® "Philippine Civet Coffee" unter der Marke Bote Centrale INC. vertrieben. Verkauft wird er in 50- und 100g-Dosen zu 10 P pro Gramm (Stand Ende Juli 2008). In Manila ist er erhältlich:
Außerhalb von Manila:
Unter www.arengga.com kann man sich noch weiter informieren.
Wenn man sich keinen Shuttle-Van teilen kann oder will - die Sitzplätze sind meist enger als in dem Bus, zudem ist oft wenig Platz für das Gepäck des Rucksackreisenden vorhanden - sollte man auf die komfortable Yellow Bus Line mit AC zugreifen. Sie fahren ab dem Hauptterminal in etwa 30minütigem Rhythmus über eine erstklassige Straße bis Surallah in 30 min und kosten 26. Von dort kann man in einen Jeepney umsteigen, der für die letzten 21 km bis zum See etwa 50 min benötigt und 30 P kostet. Will man direkt bis zur Unterkunft Punta Isla (ca. 2-3 km), müssen pro Person 20 P draufgelegt werden.
Die Fahrt führt zunächst auf der Hauptstraße Richtung Sto. Niño (11 km),
bald darauf zweigt es nach links ab. Auf den ersten Kilometern fährt man durch eine weite Talebene, danach
steigt die sehr gute Straße langsam aber stetig bis auf etwa 700 m ü.N.N. an.
Beim KM 1748 wird ein kleiner Pass erreicht, kurz darauf der unterste von
mehreren Seen, der 47 ha kleine Lake Lahit (= klein). Es folgt alsbald der 347
ha große Lake Sebu (Sebu = See), in dem unübersehbar ausgedehnte Tilapia
zili - Zucht, ein schnell wachsender Süßwasserbarsch, betrieben wird. Mal wieder wurde mit den Farmen kräftig
übertrieben, so dass zu erwarten ist - wie schon im See des Taal-Vulkans geschehen -, dass bei diesen Verhältnissen das Wasser irgendwann mal
kippen wird. Schon jetzt hat man mit einem enormen Wachstum von Wasserhyazinthen
zu kämpfen, vermutlich ein Indikator für die zunehmende Überdüngung.
Der See
lag noch vor 10 Jahren idyllisch in einem Kessel von dicht bewachsenen
Mittelgebirgszügen umgeben. Heute sind die niedrigeren Berge der
Tiruray-Highlands fast komplett entwaldet, weite
Graslandschaften "zieren" selbst die Kammlagen. Nur die
"zweite", weniger leicht zugängliche Reihe der bis 2000 m hohen Berge
zeigt sich gut bewachsen. Nichts desto trotz ist die Gegend für ein paar
erholsame, vor allem ruhige Tage sehr zu empfehlen. Ein paar warme
Kleidungsstücke für den Abend sollten nicht fehlen.
Neben verschiedenen anderen Vögeln kann der relativ seltene Heart-bleaded
Sunbird beobachtet werden.
Etwas höher und ein wenig weiter westlich vom Lake Sebu liegt schließlich ein
noch wenig erschlossener See, der vermutlich der Ursprung der unten genannten Wasserfälle ist.
Auf keinen Fall kann es sich bei ihnen um den Abfluss des Lake Sebu handelt, wie die
ausgebildete "Touristenführerin" es hartnäckig behauptet. Zu ihrer zweifelhaften
Informationsverteilung gehört auch, dass der Lake Sebu 2000 feet (ca. 700 m)
tief ist, hier verwechselt sie wohl die Lage über Meeresniveau. Der See ist
nach Aussagen von Fischern in den teils tief eingeschnittenen Buchten 3-8 m, an seinen
tiefsten Stellen (hier widersprechen sich die Informationen) bei der Isla Grande
(auch wegen seiner Silhouette Crocodile-Island genannt) 50-80 m tief. Was dem
lieben Mädel in den zwei Jahren Touristikstudium in Marbel beigebracht worden
ist, kann man nicht erkennen. Selbst ihr Englisch bedarf einer intensiveren
Ausbildung.
Einen absolut lohnenswerten Ausflug kann man zu den "7 Wasserfällen"
(nach dem Landbesitzer auch Dongon-Falls genannt) unternehmen. Dazu muss man sich bis zu dem untersten See etwa an den KM 1750
begeben. Von dort gibt es eine ausgeschilderten, 1.2
km lange teils sehr steinige, aber auf dem ersten Kilometer gut zu befahrenden Piste. In
einigen Abschnitten wird sich ein Wanderer selbst verfluchen, keinen Van gewählt zu haben. Noch 2004 war der Zugang über einen schmalen
Pfad sehr mühselig,
zudem galt das Gebiet als unsicher. Beides hat sich also stark verbessert und es
ist nur noch eine Frage der Zeit, wann auch hier betoniert wird.
Zur Zeit sind nur die beiden oberen Wasserfälle zugänglich. Der erste ist mit
seinen ca. 25 m schon sehr beeindruckend, der etwa 100 m tiefer liegende zweite
mit gut und gerne 65 m geradezu umwerfend. Nicht versäumen sollte man dort
hinter der stark gewölbten Betonbrücke über den Fluss den Pfad nach links
oben zu nehmen. Oben gibt es einen ausgezeichneten Beobachtungspunkt, der
allerdings nicht gesichert ist! Hier geht es nach wenigen Metern gut 50 m in die
Tiefe. Bei Andrang v.a. am Wochenende nicht ungefährlich! Außerdem sollte man
auf einige Blutegel acht geben. Zu jedem Fall wird ein Eintritt von bescheidenen
10 P für die geschaffene Infrastruktur verlangt. Unsere Touristenführerin
zeigt sich weiterhin sehr bemüht und weist uns immer wieder darauf hin, das wir
am 1. bzw. 2. Wasserfall stehen. Offensichtlich das Einzig, was sie wirklich
weiß. Auf Nadines Frage, wohin denn der dortige Pfad führt, kommt wie aus der
Pistole geschossen die Antwort: Nach oben! Aha! Wir können uns nur mühsam ein
Lachen verkneifen.
Eine weitere Möglichkeit besteht zum Besuch von heißen Quellen am
südlichen Ende des Sees. 2008 wurde allerdings der Zugang noch nicht empfohlen.
Offiziell wird gerade erst ein Weg für die Besucher angelegt, ansonsten wäre
es zu "gefährlich". Ob da vielleicht noch etwas anderes hinter
steckt, ließ sich nicht in Erfahrung bringen. Es wurde auffällig immer wieder
auf die große Sicherheit für die Touristen durch die "stets wachsamen" Polizisten
im ganzen Gebiet hingewiesen. Das
macht misstrauisch.
Vor Ort kann man mit Jeepneys oder Skylabs fahren, leider nicht
leihen. Trotz der Ähnlichkeit mit der
englischen Sprache ist es das hiesige Wort für Habal-habals.
Es stammt von sakay na lab = eine Fahrgelegenheit für den/die Liebsten anfordern/organisieren.
Vielleicht würde sich mit ihnen eine Umrundung des Sees lohnen. Allerdings soll
die Ostseite von einer schlechten Piste umgeben sein.
Foto: © Nadine Martin, Bonn
Seit 1993 verbringt Dr. med. Marion Reimer, Chefärztin der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin im St. Franziskus-Hospital, Köln-Ehrenfeld, jedes zweite Jahr ihren Jahresurlaub mit dem Komitee “Ärzte für die Dritte Welt” auf der südphilippinischen Insel Mindanao, um in abgelegenen Bergdörfern die Menschen basismedizinisch zu versorgen. Regelmäßig alle acht bis zwölf Wochen werden diese Dörfer von einem Arzt und einem einheimischen Helferteam besucht und pro Tag ca. 80 bis 150 Patienten versorgt, darunter vor allem Kinder. Ihr siebter Einsatz war für das Jahr 2006 geplant. Es werden hauptsächlich Wurmbefall, Krätze, Durchfall, Tuberkulose, Typhus, Malaria behandelt: fast alles Armutserkrankungen. Schwerere Fälle können in zwei kleinen vom Komitee finanzierten Hospitälern stationär aufgenommen werden. Ein drittes Hospital mit angeschlossenem Waisenhaus und einem Landwirtschaftsprojekt ist im Aufbau.
Auszugsweise schildert sie aus einem ihrer Einsatzberichte.
Es gibt kaum einen größeren Unterschied zwischen meinem Leben zu Hause und hier auf den Philippinen während einer "rolling-clinic"-Tour. Morgens gegen vier Uhr werde ich - abgesehen vom ständigen nächtlichen Hahnengeschrei und Hundegebell - von einer scheppernden Glocke geweckt, die zur Messe ruft. Unser Team (Schwester, Fahrer und health-worker) und ich wohnen im Augenblick in einem Konvent (eine etwas größere Holzhütte) eines katholischen Priesters, der Waisenjungen betreut, und den "German Doctors" einen Raum abgibt. Ich versuche mich noch mal auf meiner Isomatte umzudrehen und döse bis halb sechs. Dann ist der Lärm draußen doch zu laut und es außerdem hell geworden. Ich verstaue die Ohrstöpsel, suche meine Brille und krieche unterm Moskitonetz vor, das ich schnell wieder schließe, um keine Malaria- und Dengue-Fieber-Mücken einzuladen. Jetzt folgt das Abenteuer des morgendlichen Bades. Nach dem Besuch des "Comfort-Room" (der sogar mit einer winzigen Porzellanschüssel und einem Eimer Wasser zum Nachspülen ausgerüstet ist) gehe ich in den Verschlag daneben, dessen Dach nach dem nächtlichen Regen etwas tröpfelt. Ungefähr in 40 cm Höhe über dem Fußboden gibt es einen Wasserhahn und einen kleinen und großen Eimer. In den großen Eimer lasse ich Wasser laufen (es läuft auch!), mit dem kleinen übergieße ich mich, seife mich ein und spüle Shampoo und Seife wieder ab. Immerhin bin ich relativ unbeobachtet; in anderen Dörfern musste ich mich morgens am Dorfbrunnen inmitten kichernder Kinder- und Frauenscharen und bekleidet versuchen zu waschen! Nach dem Sortieren der Kleider aus dem großen Seesack wird gegen halb sieben zum Frühstück gerufen: auf dem Tisch stehen (wie zu jeder Mahlzeit) große Schüsseln gekochter ungesalzener Reis, sowie einige kleine Schälchen mit Büchsenfisch, Gemüse, gekochtem Hähnchen oder Rührei. Bei dieser doch recht einfallslosen Küche habe ich nicht allzu viel Appetit (was ja nicht schadet!); abgesehen davon greifen alle am Tisch mit Gabel, Löffel oder Fingern ins Essen. Nach dem Frühstück packe ich meine für die tägliche Sprechstunde benötigten Utensilien in einer großen Tupper-Dose zusammen: Stethoskop und Ohrspiegel, Mundspatel, Urinstixe, ein kleines Lehrbuch für Basismedizin, Fotoapparat, Sonnenhut, Mückenschutzmittel … .
Gegen halb acht setzt unser Fahrer den Jeep unter Dieselrauch; wenn er das Auto überprüft hat und alle Medikamenten- und Impfkisten eingepackt sind, steigen wir zu fünft (mit noch einer lokalen Helferin) ein. Jetzt geht es über Stock und Stein, durch Schlamm und Bäche die Berge hoch; meist haben wir eine Stunde Fahrzeit. Zwischendurch müssen alle aussteigen, damit sich das Fahrzeug mit weniger Gewicht wieder aus dem Matsch herausarbeiten kann. Im Augenblick scheint morgens die Sonne; es ist gegen acht Uhr schon 30 Grad heiß. Die Landschaft ist wunderschön, wohin das Auge blickt, nur Grün von Bananenstauden, Kokospalmen, Zuckerrohr, Mangobäumen und wild wachsendem blühendem Gestrüpp. Die Berge haben seltsame Formen, sind wohl nach Vulkanausbrüchen entstanden; an einigen Hängen sieht man riesige Lavabrocken aus Urzeiten herumliegen. Wenn der Weg immer steiler und enger wird und ich denke, dass wir jetzt gleich ganz sicher stecken bleiben, sind wir an unserem Bestimmungsort angekommen: ein kleines Dorf, bestehend aus zwanzig bis dreißig Stroh- und Wellblechhütten, manche von ihnen sehr baufällig und schief, andere gepflegt und mit Blumen vor der Tür (in Konservendosen) und hübsch geflochtenen Bambuswänden.
Unsere Sprechstunde findet in einem überdachten Unterstand statt, neben dem Betonplatz, den jedes Dorf zum Mais-, Reis-, Kaffeetrocknen und Basketballspielen hat, und dem so genannten "health-center", einem 10-Quadratmeter-Häuschen, in dem die Dorf-Hebamme meist nicht mehr als ein paar Aufklärungsplakate vorrätig hat. Aus unserem Jeep werden die Medikamenten- und Impfkisten ausgepackt (einschließlich eines "emergency-kit", der mit ein paar Ampullen Adrenalin, Atropin, Furosemid, Magensonden, Blasenkathetern, Verbandsstoffen, kleinem chirurgischen Besteck und zwei Flaschen Infusionslösung bestückt ist). An Medikamenten stehen uns etwa 50 Präparate: Antibiotika, Wurmmittel, Schmerzmittel, Eisenpräparate, Antihypertonika, Augentropfen, Dermatologika etc. zu Verfügung; damit muss ich im Wesentlichen für alle Krankheitsbilder auskommen.
Jetzt
haben sich schon einige Patienten, vor allem Mütter mit Kindern eingefunden;
diese werden vom health-worker registriert, Gewicht, Blutdruck und Fieber
gemessen und mit den Hauptbeschwerden in die so genannte "blue card"
eingetragen. Mit dieser Karte kommen die Patienten zu mir und meinem Übersetzer
(unserem Fahrer). Ich habe mir ein wackeliges Tischchen mit meinen Materialien
eingerichtet, der Patient nimmt vor mir auf einem Hocker Platz.
Da alles in der Öffentlichkeit stattfindet, kann ich nur die Babys und Kinder
ausziehen lassen, ansonsten bleibt mir nichts anderes übrig, als mir unter den
T-Shirts mit dem Stethoskop einen Weg zu suchen. Manchmal, vor allem bei etwas
intimeren Beschwerden, kann ich nur raten, was dahinter steckt oder mit dem
Patienten, wenn er denn will, in einer der Hütten verschwinden.
Aber die meisten Patienten sind Kinder mit laufenden Nasen, eiternden Geschwüren
an den Beinen, Wurmbäuchen und Durchfällen. Bei ihnen ist es noch relativ
einfach, Diagnosen zu stellen, während die Erwachsenen viele unklare
Beschwerden, wie "dizziness", "numbness pain all over the body on
and off" beklagen. Ich ringe mich, auch nach Beratung mit dem Übersetzer,
zu einer Diagnose durch, trage meine Befunde und die verordneten Medikamente in
die blaue Karte ein, und gleich sitzt der Nächste vor mir auf dem Hocker.
Die
Patienten, die ich gesehen habe, gehen mit ihrer Karte zur Schwester, die die
Medikamente nochmals mit genauer Anweisung und dazugelegter Beschreibung (auch für
Analphabeten) verteilt, nach dem Impfstatus fragt, dann auch impft und die
Patienten damit nach Hause entlässt. Diese bleiben aber noch ein Weilchen, in
der Hoffnung, etwas Aufregendes, zum Beispiel eine Abszessspaltung (die ich hier
ohne Narkose durchführen muss) mitzuerleben. Mit kleinen Unterbrechungen und
einer halbstündigen Mittagspause (Reis mit Hühnchen oder Fisch) versorgen wir
so bis nachmittags 100 bis 150 Patienten. Selten sind ganz Schwerkranke dabei;
aber dennoch hatte ich auch jetzt wieder mehrere Patienten mit auszehrender
Tuberkulose, Typhus, Herzfehlern, Epilepsie, Malaria, Amöbenleberabszess, die
lebensgefährlich erkrankt waren und die ich Gott sei Dank nach Valencia (einer
Kleinstadt, 50 km entfernt) schicken kann, wo die "German Doctors" ein
kleines Hospital mit 40 Betten und einem TB-Pavillon, sowie Labor, Ultraschall
und Röntgenmöglichkeit haben. Hier werden die unterernährten Kinder aufgepäppelt,
den TB-Kranken mit Pleura-Empyem Drainagen gelegt und vor allem Diagnosen, die
wir "im Feld" nur raten können, gestellt, so dass eine effektive
Behandlung möglich ist. Gegen Nachmittag regnet es, zeitweise auch recht
heftig, so dass wir am Ende der Sprechstunde schauen müssen, alle
Medikamentenkisten und uns wieder einigermaßen trocken einzupacken. Nach
einem Umweg über den lokalen Markt, wo wir frisches Gemüse und Obst, Hühnchen
oder Fisch (ohne Kühltheke, aber mit Fliegen!) erstehen, geht´s in der Dämmerung
zurück zur Unterkunft.
Während unser Team unter Singen, Gelächter und Schwatzen das Essen
vorbereitet, habe ich jetzt etwas Zeit zu lesen, zu schreiben oder auch Löcher
in die Luft zu gucken – das geht einfacher als in Deutschland; gegen 17.30 Uhr
wird es dunkel, dann gibt´s was zu essen (Fisch oder Hühnchen mit Reis) und
gegen 20 Uhr fange ich an, mich bettfertig zu machen. Meist schlafe ich schon um
21 Uhr, weil es nichts anderes zu tun gibt und das Lesen bei fahlem Neonlicht
oder dem Schein der Taschenlampe sehr anstrengend ist … .
Wussten Sie, dass ...
Das Komitee Ärzte für die Dritte Welt: "Alle drei Sekunden stirbt ein
Kind, weil lebensrettende Helfer und Medikamente fehlen. Das sind am Tag rund
30.000 Kinder - gestern, heute, morgen. Sie sterben an Durchfall, weil sie
und ihre Eltern keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Oder sie sterben an
bei uns längst vergessenen Infektionskrankheiten wie Masern, Keuchhusten,
Tetanus oder Diphtherie, weil sie nicht geimpft sind. In Flüchtlingslagern in
Somalia habe ich vor zwanzig Jahren erleben können, wie ein Arzt häufig schon
mit bescheidenen Mitteln helfen und sogar lebensrettend tätig sein kann. Damals
war ich als Koordinator des Komitees Cap Anamur im Einsatz.
Angesichts des Massenelends in der Dritten Welt beschloss ich 1983, eine
Hilfsorganisation mit deutschen Ärzten aufzubauen. Die Idee dabei war,
bereits Einsätze von einer Mindestdauer von anderthalb Monaten zu akzeptieren.
So können Ärzte ihren Jahresurlaub nutzen, um in Notstands- und Armutsgebieten
der Dritten Welt Hilfe zu leisten, ohne gleich zu "Aussteigern" werden
zu müssen. Bedingung ist allerdings, dass sie unentgeltlich arbeiten und
mindestens die Hälfte ihrer Flugkosten in das jeweilige Projektland selbst
bezahlen. Spesen oder Aufwandsentschädigungen gibt es nicht. Mittlerweile
unterhalten wir neun medizinische Hilfsprojekte in verschiedenen Ländern der
Dritten Welt: in Indien, Bangladesh, Nicaragua, Kenia und auf den Philippinen.
Bei einem Großteil der Ärzte bleibt es nicht bei einem Mal: jeder dritte der
mitarbeitenden Ärztinnen und Ärzte war bereits mehrfach in einem solchen
Einsatz. Durch dieses Engagement können wir ständig mehrere Ärztinnen und Ärzte
innerhalb fester Langzeitprojekte in die überbevölkerten Slums von
Millionenstädten in der Dritten Welt schicken. Sie arbeiten vor Ort grundsätzlich
mit einheimischen Schwestern und einheimischen Helfern. Die einheimischen
Mitarbeiter sind für uns unverzichtbare Brücken und sprachliche Übersetzer,
die uns das Verstehen und das Einfühlen in die fremde Kultur und die anderen
sozialen Verhältnisse erleichtern.
Es ist besser, ein Licht anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen: wenn
Sie diese Zeilen lesen, sind 32 Ärztinnen und Ärzte irgendwo unentgeltlich für
die Menschen, die sich nicht selber helfen können, für Menschen im Elend, tätig.
Sie schenken ihr ärztliches Können und menschliche Hoffnung."
Dr. Bernhard Ehlen wurde am 5. März 1939 in Berlin geboren, 1958 tritt er in den Jesuitenorden ein. Er studierte Philosophie, Theologie und Pädagogik. 1968 wurde er zum Priester geweiht. Nach 13jähriger katholischer Jugendarbeit gründete er 1983 das Hilfskomitee "Ärzte für die Dritte Welt". Seitdem ist er unentgeltlich als Geschäftsführer des Komitees tätig.
Das Komitee „Ärzte für die Dritte Welt“ finanziert sich aus Spenden, Bundesmitteln für die Entwicklungshilfe, sowie Bußgeldeinnahmen. Jede Projektspende fließt zu 100 Prozent in die Projektarbeit, da ein separater Förderkreis die gesamten Verwaltungskosten übernimmt.
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Ich danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme.
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Niks Reiseberichte
Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!