KEINE komfortable Navigationsleiste links? Dann und nur dann (sonst gibt es sie doppelt) hier klicken.
Dabei erfolgt "Rückfall" auf die Eingangsseite. Javascript muss aktiviert sein.

Palawan

Südlich von Puerto Princesa & Quezon

© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany

Erstellt: April 2005

Verzeichnis aller Reiseberichte
Übersichtsseite Philippinen

Übersichtsseite Palawan

 

Übersicht

Abspann

Trans-Palawan-Highway
Puerto Princesa - Quezon

Nachdem Krokodilfarm und Iwahig Prison & Penal Farm passiert sind, wird am KM 20 ein ungewöhnlich breiter Fluss überquert, der sich vermutlich gut für eine Boots- oder Kanufahrt ins Landesinnere eignet. Die Abzweigung nach Napsan liegt am KM 22.5. Von hier ist eine schöne Tagesrundfahrt möglich, die allerdings nicht für Motorradneulinge geeignet ist. Selbst Kenner sollten ob der schwierigen Strecke sehr vorsichtig sein! Dabei könnte auch ein Abstecher zum Strand von Nagtabon mit einbezogen werden. 
Der Trans-Palawan-Highway zwischen der Hauptstadt und Roxas wurde aus Entwicklungsfördermitteln der Europäischen Union gebaut. Ausnahmsweise mal clever hat die EU-Behörde koreanische Arbeitskräfte unter deutscher Ingenieurleitung eingesetzt und den Zement in untragbarschweren Säcken per Schiff angeliefert. Somit gab es schon einmal ein schwergewichtiges Argumente die Vorräte nicht im Ameisenverkehr zu schmälern, zudem hatten die Koreaner auch kaum Verwendung dafür. Die südliche Fortsetzung wurde von der philippinischen Regierung in Angriff genommen: mit philippinischen Arbeitskräften und 25kg-Zementsäcken. In logischer Konsequenz besteht im folgenden die Straße aus fragmentiertem mit tiefen Schlaglöchern durchsetzen Betonresten, Schotterpiste, zwischendurch treten immer wieder abrupt mehr oder weniger lange überraschend bessere Abschnitte auf. Hier war wohl ein besonders aufmerksamer Baustellenleiter eingesetzt oder es wurde einfach mal an einem Stück zügig durchgearbeitet. Die Vorfreude auf sich bessernde Zustände wird allerdings meist getrübt. Um den KM 35 muss auf einer stark verengten (Achtung bei Gegenverkehr!) und serpentinreichen Strecke ein niedriger Pass überwunden werden, zu dem sich auf beiden Seiten dichter sekundärer Jangula erstreckt. Am KM 45.5 passieren wir ein Hinweisschild zu dem kleinen philippinischen Resort: Tagbarungis Beach House (leider viele Sandmücken).
Die gesamte Strecke verläuft parallel zur Küste durch eine Ebene, die an Palawans Rückgrat heranreicht und als die Reisschüssel des Distrikt gilt. Zwischendurch wird um den KM 48 ein ausgedehnter Tamaridenwald gequert, dessen Bäume mit ihren weit ausladenden lichten Dachkronen mich eher an die afrikanische Savanne denn an die Philippinen erinnern.

(Keine Erfrischungsgetränke, sondern Benzin!)
Hauptsächlich herrschen lockere Streusiedlungen vor, am 51. Kilometer macht Inagawan eine kleine Ausnahme. Ein Hinweisschild bei KM 58 zeigt nach links und trägt die Aufschrift "Eco Adventure Zone". Das Shuttle hat inzwischen eine vorübergehende Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h erreicht und so wird es mir wie vieles auf der Fahrt verborgen bleiben, was sich dahinter verbirgt; ein Tribut an die staubfreie, klimaanlagengekühlte Fahrt, deren nie erreichter Vorsatz auf 18° C eingestellt ist. Ein weiteres Schild beim KM 60 macht aufmerksam auf eine Schule für Taube, nicht gerade eine häufige Einrichtung in Palawan, obwohl bei der häufig gehörten lauten Singalong-Musik das Klientel vorhanden sein sollte. Immer wieder tauchen zwischen den Reisfelder kleinere Mahagoni- und Teakplantagen und -reihen auf, die zur Straße hin als eine Art Zaun wirken. Am KM 76.5 zweigt es zum luxuriösen Princessa Holiday Resort ab.
Unterdessen preschen wir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast genau 1 km / min über die inzwischen manchmal recht gut betonierte Straße, die allerdings immer wieder mit herben Schlaglöchern und verwüsteten Abschnitten aufwartet. Aborlan ist somit nach 67 Minuten erreicht, nach 82.5 Minuten wird wieder ein größerer Fluss gequert. Einen Kilometer weiter weist ein Schild zu den 7 km entfernten Estrella Wasserfällen, vielleicht daher der Fluss, den man u.U. mit einer Kajaktour erschließen könnte. Schließlich ist beim KM 89.5 die Provinzhauptstadt Narra erreicht, die immerhin so groß ist, dass sie einen Ableger der Palawan University mit einer landwirtschaftlichen Fakultät beherbergt. In der Stadt gibt es in der Malvar St. auch einen Internetanschluss, ein Ableger des Formosa in PPC. Früher wurden in diesem weitgehend unbewohnten Gebiet landlose Arbeiter von Luzons angesiedelt (Gründe siehe u.a. hier).

Nach einer 15minütigen Pause geht es weiter. Kurz vor dem KM 100 weist ein Schild auf das Maydayan Scuba Dive hin. Bald darauf wird eine Landschaft passiert, die, wären statt der tropischen Sträucher Wachholderbüsche, ein wenig an die Lüneburger Heide erinnert. Beim KM 133 passiert man ein Tribal Training Center, wo sich die Kirche mal wieder einmal um die noch nicht bekehrten Seelen kümmert - ein Trainingscenter ... ich schüttle mit dem Kopf. Die Straße wendet sich nun dem Westen und der Hügelkette zu und gabelt sich um den KM 145 (??verifizieren), 36 km nach Narra, Richtung Quezon und Brooke's Point. Im Süden erstrecken sich die Bulanjo Range, nördlich reichen die Berge bis über 1000 Meter, die Passage auf die andere Inselseite verläuft durch eine weite natürliche Einsenkung über einen nur 200 m hohem Rücken. Flankiert werden wir von kahlköpfigen Hügeln und -ketten, die teilweise einen Schopf aus absterbenden Bäumen oder gepflanzten Palmen tragen. Von dichter Dschungelvegetation wie im Reisehandbuch erwähnt, ist absolut nix mehr vorhanden, von wegen "letzte Grenze". Der Beton ist endgültig gewichen, die Bananen in den Plantagen sind verstaubt, selbst die Kinder haben schon graue Haare. Quezon ist nach 145 km (??verifizieren) erreicht.

Quezon

Das erste Shuttle fährt gegen 4 (z.Z. Sonderangebot wegen Preiskrieg: 150, knapp 3 h), der erste Bus gegen 5 Uhr (152, 3½ h), der letzte Bus um 15, der letzte Shuttle um 16 Uhr nach PPC. Allerdings wird vor allem am Nachmittag so lange gewartet, bis eine Mindestanzahl von Fahrgästen eingetroffen ist. Notfalls zahlt man für sie und hat dann einen entsprechend komfortablen Sitzplatz mit Beinfreiheit. Nach Rizal fahren auch 1-2mal am Tag Shuttles, zudem einige Jeepneys und Busse. Leider fährt der letzte Bus bereits um 13 Uhr zurück nach Quezon. Zudem wird 5x am Tag das nördlich gelegenen Berong angefahren. Dort gibt es den Versuch eine ständige Fährverbindung nach Napsan, an der gegenüberliegenden Küste von PPC gelegen, aufzubauen.
Es gibt noch - Theo denkt nach - kein Internet und keine Möglichkeit Geld zu wechseln! Per Handy ist man über Smart und ausnahmsweise auch mal Globe erreichbar.

Dass man sich dem Süden nähert sieht man auch daran, dass in der Stadt eine Moschee gebaut wird. Aber wie sagt man so schön: selbst gut zusammengefaltet passt ein Kopftuch in keine Schublade, hier ist man relativ liberal. Ansonsten herrscht ein quirliges Leben in der knapp 20 000 Einwohner großen Stadt. Besonders am Montagmorgen lohnt sich ein Besuch des großen Marktes. Dann bilden auch die Natives aus den Höhenzügen eine eigene "Abteilung" und bieten Agrar- und handwerkliche Produkte an.

Am Ortseingang, vom Terminal kommend, lockt das nett eingerichtete, offensichtlich nagelneue Restaurant Hawaii.

In der 4 km nördlich gelegenen, langgestreckten Tabon Bucht gibt es am Strand Muschelbruchstücke wie Sand am Meer, weswegen er auch jahrelange für Hühnerfarmen in PPC abgebaut wurde. Dies kann aber nicht der Grund sein, weswegen man hier kaum schwimmen kann. Bedingt durch die abgeschirmte Lage der Bucht, ihrer geringen Wassertiefe, Wind und Strömung lagert sich saisonal direkt an der Wasserlinie ein bis zu 30 cm tiefer, fauliger nach Schwefelwasserstoff riechender, gut ein Dutzend Meter breiter Schlickstreifen ab. Wer z.B. bis zu einem Boot waten muss sollte seine Schuhe schnüren, sonst kann es sein, dass das gefräßige Schlickmonster zuschlägt. Bei einem Ausrutscher auf dem welligen, mit Steinbrocken durchsetzten Untergrund gibt es ein bioenergetische Schlammpackung gratis.

Tabon Cave Complex

Eine ½ h Bootsstunde südlich von Quezon befinden sich im 130 ha großen Lipuun Point Reservation auf einer schmalen Halbinsel 215 Höhlen und Grotten im karstigen Kalkgestein ehemaliger Korallenriffe, bisher sind 38 archäologisch signifikant. Benannt wurde der Komplex nach dem huhnartige Küstenvogel Ibong Tabon (Megapodius freycinet cumingi), der auch häufig Grotten aufsucht. Um sie betreten zu können, muss zuvor im Museum der Stadt (liegt etwas versteckt, nicht ausgeschildert) eine Genehmigung nebst Führer organisiert werden. Ungewöhnlich streng gehandhabt: kein Führer, kein Permit, kein Eintritt. Beides ist kostenlos, das Museum ist Mo-Fr 8-12 + 13-17 Uhr geöffnet, den Komplex kann man von 9-11 + 13-15 Uhr betreten. Im Museum befinden sich einige wenige Grabungsstücke, sowie Dioramen zu den Themen Wald, Unterwasserwelt und native Hütte.
Weitere vielversprechende Höhlen im Gebiet von Iwaig, Kuruswanan, Tumarbong, Taglupa, Kalatagbak im Norden von Quezon und Taglumut wie Sarag im Osten warten auf ihre Explorationen. Besonders lohnenswert scheint die Kalatagbak-Region zu sein, in der ich im Minutentakt Fossilien auflesen konnte. Aber ich bin kein Fachmann. Interessierten stelle ich gerne ein Knochenfundstück - der Fundort wurde laienhaft dokumentiert - für eine schonende Analyse zur Verfügung. Eine rechtlich abgesicherte Rückgabegarantie und ein Deposit sind selbstverständlich. Bei herausragender Bedeutung wäre ich u.U. bereit den Fund einem Museum zu überlassen.
Ein Boot zur Halbinsel kostet 600, 100 Provision bekommt der "kostenlose" Führer vom Bootsmann wenn er es vermittelt.
Der Eingang erfolgt durch eine große Grotte, in der schon der ersten der vielen informativen Tafeln (Englisch / Tagalog) aufgestellt sind. Anschließend sind einige Dutzend Steinstufen zu erklimmen, immer in Begleitung eines Führers.
1962 - 1970 kam ein Team von Anthropologen unter der Leitung des amerikanischen Archäologen Dr. Robert B. Fox und explorierte die Höhlen. Es fand u.a. in der mit großen Stalaktiten (die hängen - vielleicht onomatopoetisch? - von oben herab) und Stalagmiten bestückten Tabon-Höhle die mit der C14 (Radiocarbon) - Methode auf 22 000 Jahre datierten ältesten Homo sapiens sapiens - Funde der Philippinen. (Rechts einzigartiges, sensationelles BILDdokument: ein extrem gut erhaltenes, fossiliertes Foto des Tabon-Manns!) Neben dem Fragment einer Schädeldecke (ausgestellt im Palawan Museum in PPC) und Knochensplittern kamen auch viele weitere Artekfakte und Relikte wieder an das Tageslicht, die bis zu 50 000 Jahre in die Vergangenheit zurückreichen. 41 m lang ist die Höhle mit grottenartiger Öffnung, trocken und in helles Tageslicht getaucht. Kein Wunder, dass sie immer wieder Menschen bis ins Mittelalter hinein anzog und Unterschlupf gewährte. Die Grabungsfelder sind mit gespannten Koordinatenleinen eingeteilt, mit Messstangen versehen, im Hintergrund der Grotte stehen Dutzende Säcke mit ausgehobener Erde, aber alles ist verlassen, die archäologische Forschungsarbeit zur Zeit eingestellt, es mangelt an Geld. Um die Ergebnisse künftiger Grabungsaktionen nicht zu verfälschen ist das Betreten strengstens verboten.
Viel erlebnisreicher ist ein Besuch der Grotte Sarang C. Sie ist allerdings ohne Führer nicht zu finden, da nicht ausgeschildert und kein Weg existiert. Selbst der dienstälteste Ranger war noch nie hier, bezweifelte erst ihre Existenz und kannte dann die Richtung schließlich doch vom Hörensagen; es bedurfte schon einer ausgefallenen Notlüge, damit er sich überhaupt mit mir auf den Weg machte. Kurz vor der Tabon-Höhle ist zunächst eine kleine Kletterpartie notwendig (wer an der Grabungsstätte vorbeigeführt wird, wird gleichzeitig an der Nase herumgeführt), dann geht es durch dichtes Unterholz über einen Steilhang bergauf. Nach knapp 20 min schweißtreibendem Hinaufhangeln an Wurzeln, Lianen, Sträuchern, Felsstücken und Bäumen und einigem orientierungslosen Herumsuchen ist sie erreicht. Der Blick in die Grotte und durch ein windiges, überdimensionales Felsfenster, die Aussicht auf das Südchinesische Meer mit einer paradiesischen Tropeninsel entschädigen für die ganzen Mühen. Eine weite Dachöffnung ermöglicht einen kleinen Baum- und Strauchbestand, im hinteren Bereich der Höhle fällt ein brunnenartiger natürlicher Schacht ins bodenlose (ACHTUNG!). Überall fordern kleine Nischen die forschende Neugierde heraus. Systematische Grabungen haben hier noch nicht stattgefunden und innerhalb von wenigen Minuten haben wir eine erkleckliche Sammlung von Knochenresten, Keramikscherben und sogar den halben Rand eines Tonkruges zusammengetragen, die wir in der Nähe der Fundorte deponieren - bis auf eins, das musste einfach sein.

Literatur

Robert B. Fox: The Tabon Caves
National Museum Manila, Manila 1970
Eine ISBN-Nr. konnte nicht ausfindig gemacht werden.

Schnorchelausflug

Vorab: eine Tauchbasis gibt es nicht.

Mitte März 2005 breitete sich zwischen Quezon und Port Barton ein massenhaftes Fischsterben aus. Selbst 1 Woche später habe ich in Sabang den Strand noch mit toten Fischen übersäht angetroffen. Vor allem die Korallenfische hatten keine Chance. Ein Festfressen für die Sandmücken und in der Folge eine entsprechende Vermehrung und Plage. Immer rasch mit einer Erklärung bestand zunächst Cyanid-Verdacht, es wurde in den ersten Tagen sogar offiziell vor Fischverzehr gewarnt. Die Locals haben aber da aber so ihre eigenen Testmethoden. Sie warfen zunächst einmal den Hunden und Katzen den Fisch vor und warteten ab. So wussten sie bereits vor den Laborergebnissen, dass der Fisch keinerlei Gifte enthielt. Vielmehr sind die Tiere an Sauerstoffmangel eingegangen. Einen Grund dafür konnte keiner liefern, allerdings wurde zeitgleich eine riesige Planktonwolke in dem Gebiet gesichtet. Ein El Niño - Phänomen, starker Düngereintrag von den Feldern oder erhöhte Wassertemperaturen kann die explosionsartige Vermehrung des Phytoplanktons, vor allem Cochlodinium (nicht zu verwechseln mit der gefährlichen "Roten Tide", bei der giftiges Plankton auftritt), verursacht haben. Allerdings sind diese Faktoren zu dieser Zeit eher ungewöhnlich bis auszuschließen.
Auf Grund von Hinweisen eines Bergungstauchers an einem Wrack im Süden von Palawan kann ich vielleicht eine Hypothese anbieten. Nach seinen Angaben schlachten südlich von Rizal einige Leute aus Manila illegal Schiffe aus und versenken den Rest. Darunter ist wohl auch mindestens eins gewesen, das noch große Mengen einer Ammoniumverbindung trug, die dabei in das Meer gelangte. NH4+ - Verbindung dient neben der Herstellung von Sprengstoffen auch als Dünger (Stichwort: Stickstoffdünger) und könnte das Wachstum des pflanzlichen Phytoplanktons angeregt haben. Zunächst werden Unmassen von Sauerstoff durch die chlorophyllhaltigen mikroskopisch kleinen Algen produziert, der überwiegend in die Atmosphäre entweicht. Stirbt er aber nach seiner Lebenszeit ab, werden große Mengen von Sauerstoff durch die abbauenden Bakterien dem Meerwasser entzogen (Stichworte: Hyper-Eutrophierung / Umkippen). Die Laborwerte lagen bei nur noch 2.08 mg / l. - Eine allerdings unbewiesene Kausalkette, ich bleibe am Ball.

Auf Tamlangon Island führte der Deutsch Frederick bis zu seinem Tod 1994 mit allerlei Getier viele Jahre ein friedliches, wenn auch etwas exzentrisches Robinson-Leben. Offiziell starb er an Herzversagen, es kursieren allerdings ernst zu nehmende Gerüchte, dass einige sich für die Insel übermäßig stark interessierten und von seinem Lebensstil sowieso nicht viel hielten.
Sie ist 13 km, eine gute Bootsstunde von Quezon entfernt. Die Bootskooperative versucht für den Trip mit einem Abstecher auf Nasarik Island, nur einige Quadratmeter groß und gerade mal einen Strauch beherbergend, sowie einem Zwischenstopp auf der Sandbank vor Tataran Island, 2000 zu ergattern. Es geht auch preiswerter aber bei 1200 fängt die Schmerzgrenze an. Auf der gut einstündigen Fahrt besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit Delfine 121, mit Sicherheit aber fliegende Fische 65 zu sehen. Direkt an der Küste erhebt sich ein mehrspitziges Massiv, dessen höchster Gipfel der The Teeth mit 1798 m ist. Es sind noch deutlich große zusammenhängende, dichte Waldflächen auszumachen, von der Küste ausgehend sind allerdings schon die ersten 400 Höhenmeter angenagt. Höchste Zeit, hier mal über ein Naturschutzgebiet nachzudenken.
Tamlangon, auch Tidepol Island genannt, kann mit einer weitgeschwungenen Lagune und einer malerischen Sandzunge mit unzähligen angeschwemmten, sammlungswürdigen Muscheln und Schnecken aufwarten. Das Eiland sieht tatsächlich wie eine Robinsoninsel aus, auf der sich aushalten lassen könnte. Innerhalb der Bucht ist der Schnorchelgrund allerdings sehr mäßig, hinzu kommt eine starke Trübung durch den Sandstrand und die heftige Wellenbewegung. Das Wasser ist mit 28-30°C angenehm warm, die beste Sicht lag um 8 m. Man trifft auf einzelne Korallenstöcke, vor allem aber auf Braun- und Rotalgen. Besser wird es um die Sandbankspitze herum, etwa 20 m außerhalb, hauptsächlich in Richtung Lagune. Dort finde ich die wohl größten Poritis-Korallen, die ich je gesehen habe, wahre Berge in braun, grünlich, gelb und rosa (unter Wasser als blau gesehen!), große, gestapelte Tischkorallen, Korallenhecken und -tische aus diversen Geweihkorallen (Acropora sp.), brettwurzelartige, senkrechte orientierte Millepora, Cyphastrea, Lobophyllia ... und direkt daneben leuchtend weiße Korallen, die im Todeskampf ihre Symbionten abgestoßen haben. Weite Hügelrücken von abgestorbenen Korallen, einige wenige gerade eben mit verstreuten faust-, maximal blumenkopfgroßen Jungstöcken besiedelt, ansonsten wie mit einem Leichentuch über und über mit Rotbraunalgen 155 + 151 und dem bäumchenartigen Turbinweed 154 bedeckt, die ein Indikator für das dramatische Sterben darstellen. 90% des Gebietes muss man als abgestorben bezeichnen, alles geht zu Lasten der Cyanidfischerei! Auch hier hat dies nur wenig mit El Niño - Ereignissen zu tun, auch nicht mit zu vielen Tauchern, wie mir der Bootsmann erklären will.

Weitere Ausflüge

Auch ein Ausflug Richtung Berong mit einem Abstecher zum Tumarbong Wasserfall, einer der größten in Palawan - allerdings darf man nicht allzu viel davon erwarten, insbesondere nicht in der Trockenzeit, zum Schwimmen reicht es aber immer aus - ist lohnenswert.
In der Karte des Reisehandbuches ist östlich von Quezon ein Dorf namens Iwahig angegeben, das ist allerdings falsch (wenn auch auf der Karte im Museum ebenfalls angegeben): der Fluss heißt so, das Dorf allerdings Maasin - wo es einen schönen Strand gibt -, das nächste Berong, wo die befestigte Piste 45 km von Quezon entfernt vorläufig endet. Kurz danach geht dann gar nichts mehr, eine Durchfahrt nach Napsan ist offensichtlich nicht möglich, eine Piste in ferner Planung.

Rizal, Tau't Batu, Brooke's Point

Trotz vieler Versuche musste ich feststellen, dass es leider in Quezon weder kommerziell noch privat Mopeds zu leihen gibt, was die Flexibilität stark einschränkt. Am besten bringt man eine 200 cm³-Maschine von PPC mit. Dabei ist eine interessante Rundtour über Brooke's Point, ggf. mit Zwischenübernachtung, sehr gut möglich.

Südlich von Rizal, in dem schwer zugänglichen Hochtal Singnapan, einige Kilometer östlich von Ransang (guter Ausgangspunkt), leben die Tau't Batu, was Menschen der Felsen bedeutet, in einem Gebiet das sich über 30 km in den Süden hin erstreckt. Die Regenzeit verbringen sie in Höhlen und Grotten, in der Trockenzeit betreiben sich einfache Landwirtschaft. Ihr Glaube verlangt es, dass getötete Tiere durch Nachbildungen aus Stein oder Holz ersetzt werden, um die Natur zu entschädigen. Sie wurden erst 1978 "offiziell entdeckt" und leben noch immer in einer Entwicklungsphase vor der Metallgewinnung. Allerdings ist es besser, man lässt sie in Frieden (), auch wenn inzwischen eine amtliche Genehmigung für einen Besuch nicht mehr notwendig sein soll (bitte verifizieren und im anderen Fall respektieren), denn es ist für sie ein Sprung von 20 000 Jahren in wenigen Jahrzehnten zu bewältigen gewesen. Und das geht an die Substanz. Hier gibt es sie dann doch noch: "die letzte Grenze". Trotz des ehemaligen Verbotes ist es christlichen "Missionaren" leider gelungen den ursprünglichen Gruppenzusammenhalt zu untergraben, so dass sich junge Tao't bato in den Küstendörfern ansiedeln und mit den Einwohnern vermischen. Damit dürfte ihr Untergang besiegelt sein.
Wer sich dennoch den Strapazen stellen möchte, benötigt für einen derartigen Trekk eine umfangreiche und wohl überlegt ausgewählte Ausrüstung, incl. einfachem Kochgeschirr und Lebensmitteln; alles muss von PPC mitgebracht werden. Ein Moskitonetz für die Nacht ist anzuraten, weniger wegen der Moskitos, als mehr zur Abwehr der Parasiten, die die Einheimischen stoisch akzeptieren. Vor allem benötigt der unternehmungslustige, versierte Abenteurer eine erstklassige Kondition! Es sind extreme und lange Kletterpartien über scharfkantigen, steilen Kalkfelsen zu bewältigen, mehr als 12 kg sollte man für den ein- bis zweitägigen Anmarsch keinesfalls dabei haben!! Wer sich hier auch nur leicht verletzt sollte sich darüber im Klaren sein, dass kompetente medizinische Hilfe Tage entfernt ist. Handys um Hilfe anzufordern erreichen kein Netz! Noch einmal zur Warnung: der Weg ist gefährlich!
Am besten startet man von Sicud südlich von Canduaga. Dort fragt man nach Mr. Gador und Nené Bunso und erklärt, dass man die Tumiai (Menschen der Berge) besuchen möchte. Ihr geachteter, schon sehr alte Schamane ist Takukan, dessen Segen man zudem braucht um sich bei der Gruppe aufhalten zu dürfen; u.U. macht man also die Tour umsonst und wird "nur" durch die Natur entschädigt (von Seiten der Tau't Batu wird ein Kontakt i.d.R. gemeiden). Es könnte von Vorteil sein, wenn irgendeine Referenz beigebracht werden könnte. Als Führer könnte man Dumlin anheuern. Der erste Teil der Strecke strebt einem gut sichtbaren V-förmigen Einschnitt in der Bergkette zu, die von dem mit 2054 m höchsten Berg Mt. Mantalingahan dominiert wird, dann taucht man in dichten Dschungel ein. Ohne ortskundigen Führer ist man aufgeschmissen und begibt sich als Alleingeher in Lebensgefahr!

Südlich von Rizal im Barangay Taburi kann man auf europäische Wracktaucher treffen.

Südlich von Pangalingahan sollte man sich aber nicht mehr aufhalten, insbesondere nicht auf See! Hier kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch noch sein letztes Hemd und die Unterhose hergeben. Wer entlang der Küste in den schon moslemisierten (undogmatisch!), vor allem von "zivilisierten" Nativen bewohnten Süden will, trifft nach ca. 90 km bei Latud auf ein Goldsucherlager. Insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit sollte man in dem ganzen Gebiet aber keine der Spelunken aufsuchen. Hier leben noch etliche Schmuggler, illegale Holzeinschläger und Schiffsmannschaften, die sich bei manchen Gelegenheiten durchaus als Piraten betätigen. "Wildwestmanier" inklusive Schießprügel und, vor allem nach der Lohnauszahlung starker Alkoholgenuss machen die hiesigen Leute unberechenbar. Besser man meidet die Gegend, insbesondere wenn nicht mindestens ein gutes Fundament Tagalog vorhanden ist. Besser sind zusätzlich einige Bruchstücke des hiesigen Dialekts. Auch mit einem Führer sollte man sich dieser Ecke nur vorsichtig nähern.

Nördlich von Tagbita gibt es eine Traverse durch die dort schmale Insel, flankiert von der südlichen Malanut Range und dem nördlichen Pagodo Cliff. Zwar verkehren noch keine Jeepneys und Busse, aber das Militär hat die Strecke schon für sich notdürftig ausgebaut. Für etwas kräftigere geländegängige Mopeds ist sie in der Trockenzeit gut machbar. Die Piste führt schließlich zur besseren Küstenstraße an der Südostseite nach Bararaza, von dort weiter nach Brooke's Point, wo eine Übernachtung möglich wäre. Hier ist auch der Fundort der größten Perle der Welt. 1934 fand ein Muslim eine ovale 6395 g schwere, 24.1 cm lange und 13.9 cm breite Perle mit einem heutigen Wert von mehreren Millionen €. Sie wurde unter dem Namen "Perle von Allah" und auch "Perle von Lao Tse" bekannt und wird nun im Smithsonian Museum in den USA aufbewahrt.
Es bietet sich auch ein Abstecher zu dem noch sicheren, pittoresken Rio Tuba im Süden an. Hier leben Moslems und Christen, beide in etwa die Hälfte der Bevölkerung stellend, noch friedlich zusammen. Allerdings hat jeder eine Knarre im Hosenbund! Weiter südlich sollte man sich dann aber nicht mehr wagen! 

Reisen hat keinen Reiz mehr, wenn man nirgendwo heimkehren kann.


Webhosting AUCH für den kleinsten Geldbeutel:

Abspann

Waren meine Informationen hilfreich? Die Berichte, Scherze und Anekdoten gefällig? Dann freue ich mich über eine Weiterempfehlung meiner Seiten und bitte das © "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany, zu unterstützen: Entgegen der weit verbreiteten Auffassung alles im Internet veröffentlichte Material sei frei nutzbar, besteht ein Ernst zu nehmendes und rechtlich abgesichertes Copyright!

Wegen schwerer dauerhafter Erkrankung bitte ich keinerlei Reiseanfragen mehr an mich zu richten. Danke!
Ich verweise auf die viel besser informierten Länderforen / -boards und Reisehandbücher.
Anfragen zu Verlinkungen u.ä. Anliegen werde ich mit Sicherheit nicht mehr beantworten!

An die Adresse können jedoch gerne Aktualisierungen, Fehlerkorrekturen und konstruktive Anregungen gemailt werden.
Ich werde, je nach Gesundheitszustand, versuchen sie einzupflegen. Bitte gleichzeitig mitteilen, wer keine Namensnennung wünscht. 
Bei Zuschriften bitte folgende Wünsche beachten:

Ich danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme.

© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany

Niks Reiseberichte

Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!