© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Palawan - Süd
auf Extraseiten
Die Reisen fanden von Anfang 1/2005 - Mitte 5/2005 und in Teilen Mitte April - Anfang Juni 2007, Anfang - Mitte Juli 2008 sowie Mitte Mai bis Ende Juni 2011 statt. Bescheiden anmerken möchte ich, dass es sich zum Zeitpunkt der Erstellung und vermutlich noch einige Zeit darüber hinaus um den umfangreichsten Reisebericht - ein fast schon eigenes Reisehandbuch - zu der Provinz handelt. Er versteht sich als Update und Ergänzung zu dem sonst guten, in dieser Region leider veraltetem (2008 nur Auflage 2005 vorhanden, 2011 Auflage von 2008) Philippinen Handbuch von Jens Peters. Ich empfehle es trotzdem in jedem Falle: Es gibt kein besseres! |
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Auf die kleinen, sehr hilfreichen Kauderwelschbände (wie links für Tagalog) möchte ich besonders hinweisen. 2001 wurde das "world mapping project", eine Serie von über 200 Landkarten, die die ganze Welt abdecken wird, in Angriff genommen. Ich kenne nichts Besseres und möchte sie hiermit ausdrücklich empfehlen. |
Die Wasserspiele von James Hamilton-Paterson ist "... ein faszinierendes, keiner literarischen Gattung strikt zuzuordnendes Buch. Es ist der Bericht einer Selbstfindung durch die Erforschung, Erschließung und Beschreibung der philippinischen Küstenwelt; es ist eine ethnographisches Buch über ihre Bewohner, und es ist die Robinsonade eines Mannes, der alle Klischeefallen kennt, die einem schreibenden Mann auf einer Insel drohen." (Die Zeit) Ein Buch, das ich bei einem Philippinenaufenthalt nur empfehlen kann. Weitere Literatur und die Buchbeschreibungen finden sich hier. |
Wasserspiele |
Reisen in den Philippinen (1883) |
Philippinen, Abenteuer-Handbuch |
1768 der 7107 philippinischen Inseln gehören zur Provinz Palawan, die von Naturschützern,
Reisejournalisten, den einheimischen Politikern und Tourismusbüros auch gerne als "die letzte Grenze"
(last border, frontière) bezeichnet wird - wobei jeder etwas
anderes meint. Allerdings vorab:
nur wer intensiv sucht wird fündig!
Der Name Palawan entstammt dem Wort Pa lao-yu aus einer alten chinesischen
Handelssprache (9. Jh.), was soviel bedeutet wie "Land der schönen,
sicheren Häfen". Recht hatten sie, die ollen Chinesen!
Die Hauptinsel
bedeckt etwa 12.000 km² der insgesamt 14.896,29 km² großen Provinz, hat einen
Längsdurchmesser von 625 km, ist aber maximal nur 40 km breit, an der
schmalsten Stelle nur 8.5 km. Durch eine knapp 2000 km lange Küstenlinie gibt es viele Ein- und Ausbuchtungen.
52 Flüsse, 44 Wasserfälle, 4 kleine Seen und unzählige Bäche entwässern den
Bergrücken, der die die Insel wie ein Rückgrat durchzieht. Sie ist die fünftgrößte Insel der
Philippinen und liegt 500 km südwestlich von Manila.
Auf Palawan findet man das größte Quecksilbervorkommen von Südostasien, die
Nickelvorkommen werden derzeit auf ca. 42 Millionen metrische Tonnen geschätzt.
Es werden v.a. Chrom und Mangan abgebaut, große Mengen an Kupfer, Gold, Eisen
und Asbest warten noch darauf. Vor Linapacan, El Nido, Cadlao, Matinloc und
Calauit wurden erst vor kurzer Zeit erhebliche Erdölvorkommen exploriert.
"Mainland Palawan Island is geologically divided into Northern and Southern Palawan by the Sabang Thrust which is a sinuous, low angle thrust intersecting the central part of the island. Carboniferous to Permain metamorphic units of quartz sericite schist, some graphite schist and greenschist facies and cretaceous to Eocene quartzofeldspathic sandstones, Shale and carbonaceous mudstone of turbiditic affinity underlies the northern fraction of Palawan. In the South fraction, cretaceous chert-spillite formations serves as the basal lithology for turbidite aprons and the ophiolite nappes. These basal formations of both fractions comprise up to the Reed Bank, the eastern protruding portion of a drifted marginal fragment of the proto-mainland China on the South Western edge of the Eurasian Plate. Unique in the Philippine Archipelago, Palawan is thus a microcontinent derived from the Eurasian continent. Rifting of the Southwestern edge of the Eurasian Continent began around 33 million years ago, then for the next 17 million years the rifted fragment that was to become Palawan drifted southwestward, to collide with the rest of the Philippine Archipelago." (Quelle und ausführlich zur Historie: www.federalstateofpalawanmovement.com)
Im Mittleren Pleistozän, vor
175.000 Jahren, war der Meeresspiegel so niedrig, dass eine durchgehende
Landbrücke nach Asien bestand. Für Mensch und Tier ein offenes und einladendes
Einwanderungstor und dieser Biodiversitätskorridor wurde fleißig genutzt. Die Insel Palawan hatte im Gegensatz zu den übrigen
philippinischen Inseln auch noch in den jüngeren Eiszeiten Kontakt zum
asiatischen Festland, einschließlich der großen Sunda-Inseln, wird daher
als deren faunistische Unterregion zugeordnet und durch die sog. Huxley-Linie
(die von Nord-Luzon ausgehend im Süden im Bereich zwischen Borneo und Sulawesi
an die berühmtere Wallace-Line anschließt) von den übrigen Philippinen biogeografisch
getrennt. Nach Wiederanstieg des Meeresspiegels wurden
viele Lebewesen von den
übrigen Arten isoliert und entwickelten sich zu bisher bekannten 232 endemischen
Tierformen (ständig kommen neue hinzu), wie das Schuppentier (Manis Paramanis)
culionensis, "Palawan-Ameisenbär"), die ungewöhnlich aussehende,
zur Familie der Schleichkatzen gehörende Marderbär (Foto;
Arctictis binturong, auch Bärkatze, Tagalog Binturong, Bear Cat), die
Bengalkatze (Priohailurus
bengalensis, Leopard Cat) vom Format eines großen Karnickels und der
Rotsteißkakadu (Cakatua haematuropygia, Philippine Cockatoo), um
nur einige zu nennen.
Botanisch gesehen ist Palawan reich beschenkt. Von den 8000 Arten auf den
Philippinen kommen hier über 1500 aus gut 150 Familien mit fast 700 Gattungen
vor. Es herrscht eine stärkere Verwandtschaft zu den Pflanzen auf Borneo vor
als mit dem Rest des Landes; ein weiterer Hinweis auf die ehemalige
Landverbindung.
Die Provinz Palawan grenzt im Nordwesten an das Südchinesische
Meer, im Südosten an die Sulu See und ist die am dünsten besiedelte Inselgruppe des Landes,
gerade einmal 755.412 Menschen wurden nach dem letzten mir bekannten Zensus 2000 gezählt, was
50,698791946308724832214765100671 pro km² bedeutet (Deutschland
hat weit über das Vierfache). Gut
150.000 davon leben allein in
der Hauptstadt Puerto Princesa (PPC), was die durchschnittliche Besiedlung auf
42 / km² sinken lässt. Dafür ist die Zuwachsrate mit 3,64%
besonders hoch, allerdings im Abfallen begriffen.
Die gute alte NASA kann mit einigen Satellitenaufnahmen zu Palawan und Sulu See unter
https://zulu.ssc.nasa.gov/mrsid/
dienen.
Die Reisezeit Anfang Januar bis Juni 2005 war in
den ersten Wochen nächstens teilweise recht kühl
(bis unter 19° C), so dass die dünnen Decken oft nicht ausgereicht haben. Kein
Wunder dass ich in der englischsprachigen Tageszeitung Inquirer vom 28.1.05 sogar die Nachricht fand, dass der
Gemüseanbau auf den Philippinen (in den Bergen Luzons) mit Schäden in Höhe von 46 Millionen Pesos durch
Frost (sic! - was immer die unter dem Begriff verstehen mögen?) zu
rechnen hat. Insgesamt gelten die Monate von November bis Ende April als Trockenzeit
und entsprechend Mitte Dezember bis Anfang Mai als Hauptreisezeit. Darauf kann
man sich aber auch nicht mehr richtig verlassen. Mitte März 2005 zog ein Taifun
über Busuanga, der früheste und westlichste der je gemessen wurde, weitere ungewöhnliche Depressionen
mit Starkwind, Bewölkung und kurzen Schauern traten selbst im mittleren Palawan
immer wieder auf. Anfang Juli 2008, eigentlich sollte die Regenzeit
einsetzen, gab es dann 10 regenfreie Tage, dafür hat es in der gesamten
"Trockenzeit" ungewöhnlich viel Regen gegeben. Der
feuchteste Monat ist normalerweise August.
Die
Nordwestküste Palawans liegt im Lee hoher Berge und selbst in der Trockenzeit können
sich bereits am frühen Nachmittag die Wolken verdichten und vor allem zu Beginn
und Ende der Trockenzeit, insbesondere Sabang eine dichte, hochnebelartige
Wolkendecke bescheren. Auch kann es gelegentlich immer wieder zu kleineren
Niederschlägen kommen, während nur wenige Kilometer entfernt an der Südostküste strahlend
blauer Himmel herrscht. Gegen Ende Mai tauchten dann die ersten heftigeren und
länger anhaltenden Niederschläge überall auf. Leider auch auf den Tubbataha
Atollen und im Cagayan Archipel.
Um die Weihnachts-, Silvester-, das chinesische Sylvester und vor allem die Ostertage herrscht ein reger inländischer
Tourismus, eine Unterkunft sollte man unbedingt vorher sicher haben! Zu beachten
sind auch Termine lokaler Festivalitäten.
Auf der Insel herrschen 52 verschiedene Dialekte vor, Tagalog beherrschen 28%
der Bevölkerung, vielfach wird recht Englisch gesprochen.
Kamen in den 1990iger Jahren während der Hauptsaison noch massenhaft Touristen
nach Palawan, so hat die Entführung einer
Touristengruppe im Jahr 2000 von der Tauchinsel Sipadan in Ost-Malaysia zum
moslemischen und von piratenähnlichen Kommandos (das Fähnlein des Islamismus
zweifelhaft vor sich her tragend) dominierten Jolo / Mindanao, im
äußersten Süden der Philippinen, einen kräftigen
Einbruch gebracht. Verantwortlich zeichnete die Terroristengruppe Abbu Sayaff
mit nachgewiesenen Verbindungen zu internationalen Gruppen wie das Bin Laden
Konsortium.
Das starke internationale Medieninteresse glich
zeitweise unverantwortbar einer Kirmesveranstaltung. Absolut falsche
Informationen über die "gefährlichen" Zustände kleiner regionaler
Bereiche wurden fast auf die ganzen Philippinen ausgedehnt und sind unseriösen
Sensationsjournalisten für Boulevardblättchen bis hin zu Berichterstattern
für ernsthaftere Medien auch in Deutschland anzukreiden.
Zu allem Überfluss kam schließlich noch eine inszenierte,
lokal-politisch motivierte Geiselnahme ausländischer Touristen 2001 vom Gelände
des Luxushotel Dos Palmos auf Areceffi Island in der Honda Bay hinzu. Viele der im
Touristengeschäft Beschäftigten gerieten an den Rand der Existenz. Ein erster
Lichtblick zeichnete sich 2004/5 ab, 2007 wurde nach einer Meldung des Tourism
Council in PPC der Stand von 2001 wieder erreicht, insgesamt besuchten die Insel
146.806 Touristen (Sun Star Davao, 16. Juni 2007). Es kommen gut 40% aus Korea und Japan,
deutsche Urlauber bringen es gerade einmal auf 3%. (Siehe auch Tourismusentwicklung auf den
gesamten Philippinen.)
Die meisten Ziele in dieser Region, vor allem auf der Hauptinsel Palawan, sind den
touristischen
Abenteurern vorbehalten. So war der riesige kanadische Fleischklops, der in Sabang für
zwei Tage hineinplumste, absolut fehl am Platz.
Solchen Leuten, besonders wenn sie grantig ob des fehlenden Luxus werden, kann
man nur eine exotische McDonalds-Safari empfehlen.
Kurzfristig wechselnde Verkehrsverbindungen,
die eh schon recht unregelmäßig und selten sind, alte Holzkonstruktionen, die
sich gerade noch Fähren nennen dürfen und denen ich schon bei etwas höherem
Wellengang nicht vertrauen würde, Pisten, die höchstens in größeren
Siedlungen einige Meter Beton aufweisen, Busse, Jeepneys und Tricycles, deren Bremsen, Reifen, Motoren,
Getriebe, Sitzgelegenheiten (am schönsten noch auf dem Dach), vor allem aber
Stoßdämpfer schon längst die Blütezeit überschritten haben - und vermutlich
aus Beständen stammen, die im übrigen Philippinenland ausgemustert wurden -, machen das Reisen zu einem
anstrengenden, aber globetrotterischen Erlebnis. Wer eng bemessene Termine
einzuhalten hat, sollte von einem "Ausflug" nach Palawan Abstand nehmen. Großzügige Zeitplanung mit
genügendem Polster ist dringend erforderlich, Flüge etc. sollten rechtzeitig
(nicht zwei Tage im voraus) gebucht werden - und das nicht per Telefon, falls
man überhaupt ein Netz erreicht! Erst
wenn man sein Ticket in der Hand hat, ist man (fast) sicher den Platz auch
wirklich zu bekommen. VIPs können im letzten Moment auch da noch einen
Strich durch die Rechnung machen.
Wichtig ist, dass ausreichend Bargeld
mitgeführt wird, selten kann mit der
Kreditkarte oder TCs bezahlt werden, zudem muss mit Kommissionen von seltenen 6 bis
normalen 10 und auch bis zu 17%
(sic!!) gerechnet werden.
Ausländische Währungen (am ehesten noch US$) werden i.d.R., wenn überhaupt, nur zu einem deutlich schlechteren Kurs
als in Manila getauscht. Lediglich in Puerto Princesa kann man sich an
ATMs, bei Banken und Geldwechslern zu normalen Bedingungen eindecken!!
Der Empfang mit einer Smart- oder Globe-SIM-Karte ist in städtischen Bereichen möglich, nicht jedoch überall. Noch mehr Geld kann man bei allen Anbietern über spezielle Telefonnummern sparen. Insgesamt ist in der Provinz Palawan allerdings Smart zu empfehlen, da die Gesellschaft entlegene Gebiete zügig als erste abdeckt, aber nicht immer. So ist inzwischen ein Backbone von Busuanga bis Rizal und Brooke's Point gelegt, was nicht heißt, dass überall ein Netz empfangen wird. Internetzugänge, wenn in entlegenen Orten überhaupt und dann auch sehr, sehr langsam, nehmen exponentiell zu. Dies gilt auch für die Verbindungsgeschwindigkeit.
Palawan ist nicht
malariafrei! In der Trockenzeit
hält sich das Risiko aber in Grenzen, eine Prophylaxe wird heutzutage NICHT
mehr generell empfohlen!!! Siehe dazu ausführlicher
hier.
Auch
Aedes aegypti,
die Überträgerin des
Dengue-Fiebers habe ich
gesichtet. Bei entsprechender Expositionsprophylaxe
wie bei der Anophelesmücke ist auch hier bei Reisen in der Trockenzeit keine
Panik angebracht!!! In der Region begegnet man zudem den
besonders peinigenden
Sandmücken
(Siehe Bekämpfung und Vorsorge;
sie sind auf den Philippinen noch Leishmaniose-frei!),
auch Nik-Niks genannt, die sich insbesondere an Strandabschnitten von Sabang, sowie
auf einigen
El Nido und Port Barton vorgelagerten Inseln, in Nagtabon, Napsan und im äußersten Süden sehr wohl fühlen.
Diese Informationen sollen warnen, an sinnvolle und hilfreiche Vorbeugung denken
lassen, aber keinesfalls abschreckend wirken!
Zwar bin ich überwiegend in der Trockenzeit gereist, doch scheint auch durch
Nachfrage gesichert, dass Palawan überwiegend frei von Blutegeln ist. Mich
sollte es trotzdem stark wundern.
Einige Infos zu Palawan auf englisch: Provincial Tourism Office, 0063 48 433 2968, turismopal@yahoo.com - bitte nicht zu viel erwarten.
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Waren meine Informationen hilfreich? Die Berichte, Scherze und
Anekdoten gefällig? Dann freue ich mich über eine Weiterempfehlung meiner Seiten und
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zu unterstützen: Entgegen der weit verbreiteten Auffassung alles im Internet
veröffentlichte Material sei frei nutzbar, besteht ein Ernst zu
nehmendes und rechtlich abgesichertes Copyright!
Wegen schwerer dauerhafter
Erkrankung bitte ich keinerlei Reiseanfragen mehr an mich zu richten. Danke!
Ich verweise auf die
viel besser informierten Länderforen / -boards und Reisehandbücher.
Anfragen zu Verlinkungen u.ä. Anliegen werde ich mit Sicherheit nicht mehr
beantworten!
An die Adresse
können jedoch gerne Aktualisierungen,
Fehlerkorrekturen und konstruktive Anregungen gemailt werden.
Ich werde, je nach Gesundheitszustand, versuchen sie einzupflegen. Bitte
gleichzeitig mitteilen, wer keine Namensnennung wünscht.
Bei Zuschriften bitte folgende Wünsche beachten:
Ich danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme.
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Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!