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Palawan
Umgebung von Puerto Princesa
und Tour über Napsan

© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany

Erstellt: Mai 2005
Teilaktualisiert: Juni 2008

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Übersicht

Abspann

Mopedausflüge in PPC (update 2008)

Im Stadtgebiet

Kaum zu glauben, aber in PPC selber kann man für einen halben bis ganzen Tag, je nachdem wie viel Gas man gibt, einen Mopedausflug unternehmen. Ich empfehle in der Rizal Av. zu starten und zunächst einmal aus der Stadt heraus am Flughafen vorbei bis kurz vor dem KM 3 zu fahren. Von dort nimmt man die letzte Querverbindungsstraße nach rechts, hält sich anschließend wieder rechts und gelangt auf die Ringstraße, die immer parallel zur Küste führt. Viele Schilder weisen auf kleine Strände hin, die mehr oder weniger schön sind. Wer es hingegen auf eine kleine Mopedtour abgesehen hat, dem empfehle ich alle asphaltierten Straßen, die Richtung Meer führen einmal auszuprobieren. Man gelangt so in kleine Vororte bzw. Stadtteile, die sonst von Touristen kaum zur Notiz genommen werden. Entsprechend ist der Empfang, für Fotografen gibt es Motive in Hülle und Fülle.
Ist mit der Kathedrale wieder das Stadtzentrum erreicht, so kann man weiter nach der Methode verfahren und gelangt über kurz oder lang zum IBMC Marina, in dem bis 16 Uhr ein Drink oder ein Snack eingenommen werden kann. Weiter geht die Fahrt und im Vorbeifahren, ohne das man es merkt, passiert man das Haus vom Bürgermeister Hagedorn.
Schließlich ist der Trans-Palawan-Highway Richtung Süden erreicht. Wer's eilig hat kann nun den kürzesten Weg heim nehmen, andere mögen der Straße noch ein wenig folgen. Am KM 4.9 zweigt nach links eine nicht ausgeschilderte, breite Betonstraße ab. Wenige Hundert Meter später steht man am Eingang zum Universitätsgelände PPC. Gegen Vorlage eines Ausweises kann die Anlage betreten werden, mit Glück sind die kleinen Schmetterlings- und Orchideengärten geöffnet. Eine Rundfahrt dauert etwa 15 min, ich gehe mal davon aus, dass keiner an einer Vorlesung teilnehmen will.
Von der Uni kommend links - auf die Uni zufahrend rechts an ihr vorbei - und man gelangt zu den Sportanlagen. Basket-, Volleyball, Tennis, ein großes Stadion und sogar ein Schwimmbecken mit 50 m - Bahnen. Hier wird also die Sportelite Palawans trainiert. Heute scheint nicht viel los zu sein, vielleicht sitzen die alle noch in den Vorlesungssälen und warten auf angenehmere Temperaturen am Abend.
Lässt man das Stadion rechter Hand passieren, so gelangt man dahinter nach wenigen Hundert Metern zu einer Geländestrecke für Crossmaschinen. Nur ein wenig weiter, auf dem Hügelkamm, führt ein breiter Weg mit rotbrauner Erde den Hügel hinab. Vom oberen Teil aus lassen sich schöne Aufnahmen von dem Hafengelände PPCs machen.
1.3 km vor dem Ende wird ein hoher Sendemast passiert, 800 m weiter weist ein Schild nach rechts zu dem Hillside Café & Resort. Ein wenig abgelegen, eigentlich recht heimelig; ich vermute mal es ist u.a. auf gut situierte, junge philippinische Pärchen aus, denen die Eltern aber noch einen Strich durch die Rechnung machen.
Die Asphaltstraße, die phasenweise mit heftigen Schlaglöchern durchsetzt ist, endet schließlich in einer Landzunge, die beidseitig von Mangroven gesäumt ist. Hier haben sich das Prince Cocoy Resort und das schönere Marina de Bay angesiedelt. Beide sind nur auf Reservierung für Großgruppen spezialisiert. Eigentlich schade, denn es gibt einen schönen Überblick über die Bucht von PPC, aber die Anlagen liegen wohl zu weit außerhalb um auf regelmäßige Gäste spekulieren zu können.
Zurück auf den Trans-Palawan-Highway weist am KM 5.4 ein Schild nach rechts zum Public Market und Bushof, beim KM 5.8 ist die offizielle Ausschilderung zum WPU Puerto Princesa Campus.

Schmetterlingsgarten

Beim KM 7.9 kann man auf einem kleinen Gelände eine begrünte Voliere begehen. Erstaunlich, wie viel Wegstrecke man dort untergebracht hat. Irgendwie erinnert es zaghaft an einen japanischen Garten. Die besten Fotos können um die Mittagszeit geschossen werden, wenn sich die filigranen Luftkünstler unter den Blättern schattige Erholung suchen, die sich der Besucher am liebsten auch wünschen würde. Allzu viel sollte man nicht erwarten, die Anzahl der Arten ist naturgemäß und saisonbedingt begrenzt. Wenn mal, was öfter vorkommt, eine Busladung abgesetzt wird, ist es gleich überfüllt. Geöffnet von 8 - 17 Uhr, Eintritt 50.

Bakers Hill

Direkt ggü. zweigt die betonierte Mitra Rd. den Hügel hinauf in den Stadtteil Sta. Monica ab. Hier geht es ca. 1.5 km zum Bakers Hill Bakeshop. Angeschlossen ist ein Märchengarten, ein botanischer Garten ist in der Entwicklung. Erstaunlicherweise (sic!) ist die gesamte Einrichtung unter philippinischer Leitung entstanden! Eintritt frei. Stellenweise gibt es einen weiten Blick über die Bucht von PPC und die Honda Bay. Restaurant mit Snacks und riesigen Pizzas (660 P für das Wagenrad). Auch die Bäckerei lohnt den Ausflug, besonders gut sind die Hopia - meist in Würfelform - in verschiedensten Geschmacksrichtungen.

Krokodilfarm

Direkt am Kilometerstein 12 liegt eine 10 ha große Krokodilfarm. Zweimal in der Woche werden die zwei Arten Crocodylus mindorensis (Süßwasser-Krokodil, schwarze Farbe) und Crocodylus porosus (Salzwasser-Krokodil) gefüttert - wer es sehen will, holt am besten in der eigenen Unterkunft die Termine ein. Beide Arten sind auf den Philippinen vom Aussterben bedroht. Die überschüssigen Hunde der Stadt sind seit 2004 nicht mehr auf der Menükarte, das Infektionsrisiko (sic!) war der städtischen Veterinärin zu hoch. Leider ist die Farm auch dafür verantwortlich, dass die weite Umgebung gnadenlos ausgeplündert wurde, kein Wunder bei Preisen von 2000 / 30 cm Länge (natürlich lebend). Die Führung durch die Stationen der Zucht findet im Expresstempo statt. Wer will, kann auch die Krokodile füttern (einen Fisch an der Leine, den man über das Kroko schwingen lässt: 50 P) und dabei erleben, wie die scheinbar schlafenden Tiere eine unerwartete, unglaubliche Reaktion entwickeln. Für weitere 30 P kann man sich noch mit einem Krokodil in den Armen - Maul natürlich zugebunden; ich meine das der Echse -, einige Mutige geben dann auch gleich noch ein Küsschen, fotografieren. Angeschlossen ist noch eine Art "Zoo", in dem etliche der endemischen und selteneren Tiere Palawans zur Schau gestellt werden. Immerhin einer der besseren, die ich in Südostasien gesehen habe. Geöffnet täglich von 9-12 + 13-16 Uhr, stündliche Führung.

Weiter in den Süden, am KM 16.3 kann noch das Gefängnis ohne Wände mit dem angenehmen Balasahan Resort besucht werden. 

Unterwegs mit einem Luxus-Jeepney (update 2008)

... in den Süden von PPC

Freddi (Alfred) ist Schweizer, hat bei der durch die berühmten professionellen Schlagbohrer bekannten Firma Hilti gemanaged und sich darauf geeinigt, dass drei Monate im Jahr zu arbeiten vollkommen ausreichen. Den Rest des Jahres verbringt er mit seiner Frau Lena überwiegend in PPC, von einigen Ausflügen zu den philippinischen Schwiegereltern nach Bicol mal abgesehen. Freddi ist aber auch Zürcher, wie die Schweizerdeutschen sagen, und das bedeutet, dass er auch den schönsten Jeepney von ganz Palawan, vielleicht der ganzen Philippinen besitzt. Sagen wir mal mit den Worten anderer schweizerdeutscher Neidhammel: besitzen muss. Aber in diesem Falle stimmt es auch. Chromblitzend, mit etlichen lichtorgelgleichen Scheinwerfern, Hupen, Verzierungen und Bemalungen versehen, einer Kühlerhaubenfigur aus Plastik die ironisch die Emily von Rolls Royce imitiert, innen gepolsterten Sitzen, Stereo- und DVD-Anlage, Discobeleuchtung ... . Klar, dass wir damit einen Ausflug machen werden. Vollgestopft mit kaltem Wein und Bier, Fleisch und Würstchen, Salat und Reis und einem Grill stehen Freddi, Lena und der edle Jeepney am nächsten Morgen vor der Tür.
Die Fahrt aus der Stadt heraus wird zu einer kleinen Triumphfahrt, die Philippinos sind vollauf begeistert und signalisieren ihre Bewunderung ob der schönen und ausgefallenen Karosse. Freddi genießt es sichtlich, Lena rekelt sich genüsslich auf dem Beifahrersitz, wir im Transportraum grinsen erhaben zurück.

Freddi bietet auch erlesene, geführte Rundreisen auf hohem Niveau durch die Philippinen an, speziell auf Bicol und Palawan. Alles ist inklusive und das Angebot richtet sich in erster Linie an ehemalige Backpacker, die es zu etwas gebracht haben und denen es noch einmal in den "Fingern juckt". Wer aber statt Zeit "leider" nur noch das notwendige Kleingeld aus der Portokasse dafür hat, noch einmal "abenteuerliche Atmosphäre" für eine begrenzte Dauer in luxuriöser Umgebung und totaler Betreuung zu schnuppern, der ist hier genau richtig: 0919 5603074, www.acklinalfred.ch (Freddi soll z.Z. [Stand 7/2008] nicht mehr dauerhaft in PPC sein, der Jeepney ist wohl - leider - verkauft).

Am KM 16.3 geht es nach rechts zu dem ersten Zugang des als Iwahig Prison & Penal Farm bezeichneten Gefängnis, früher bekannt als Iwahig Penal Colony. Es wurde 1904 von den Amerikanern gegründet. Der Strafvollzug, der auf den Philippinen seines gleichen suchen dürfte, wird als "Gefängnis ohne Mauern" und "Familiengefängnis" bezeichnet. Alle Insassen sind zu langjährigen Haftstraßen u.a. wg. Mord und Totschlag verurteilt und ca. 1000 von ihnen leben die erste Zeit im "normalen Knast mit Wänden". Hier geht es zu wie in den meisten philippinischen Gefängnissen: Es ist dreckig und chronisch überfüllt. Vor gut 50 Jahren wollte ein liberaler Gefängnisdirektor seinen Gefangenen etwas Gutes tun und die Resozialisierung fördern, für die damalige Zeit ein Quantensprung. Bei guter Führung erhielten sie die Möglichkeit tagsüber auf den Feldern unter Bewachung zu arbeiten, wofür es ein schmales Taschengeld bzw. einen Teil des Ertrages gab. Ließen sie sich auch hier nichts zu Schulden kommen, wurde Ausgewählten im äußeren Gürtel der inzwischen sogenannten "minimalen Sicherheitszone" ein Stück Land zugewiesen. Der Erfolg war so groß, dass es bei dieser Regelung blieb. Ca. 500 "Colonisten" bewirtschaften und bewohnen sie heute. Sie tragen braune T-Shirts mit der Aufschrift "Inmate minimum", dürfen das Lager nicht verlassen - das ist schon fast alles an Restriktionen; nicht einmal Wachttürme gibt es. Viele lassen schon in der zweiten Phase ihre Familie nachkommen mit dem Vorteil, dass ihre Frauen aus Sicht der Gefängnisleitung (Francisco Abunales 2006) eine zusätzliche "Disziplinmaßnahme" darstellen. Da so u.a. der Beschaffungsdruck genommen wird, sind die Rückfallquoten sehr gering. Nur etwa 15 pro Jahr versuchen die Flucht, die meisten werden an den Fähren wieder aufgegriffen, wenn sie Palawan verlassen wollen. Das Gefängnis erhält keine staatlichen Zuschüsse, finanziert und erhält sich also selbst. (Interessante kurze Reportage im Weltspiegel ARD, 5.2.2006.)
Zu den kleinen Einnahmequellen gehört u.a. das Balsahan Resort, das im Reisehandbuch vollkommen unterbewertet wird. Offiziell muss es um 16 Uhr wieder verlassen werden. Die eigene Verpflegung und einen Grill bringt man besser mit, denn hier gibt es erstaunlicherweise nicht einmal eine bescheidene Gastronomie. Philippiner sind wann immer möglich notorische Selbstversorger und auf westliche Touristen ist man - noch - nicht eingestellt. Am Wochenende sollte das Resort gemieden werden, dann überlaufen es lärmende Großstädlerfamilien aus PPC mit einer Unzahl Kindern, die alle großzügig mit Müll um sich werfen. Die Aufgabe des Resorts ist neben dem kleinen Zubrot der "Colonisten" auch der Kontakt mit den Besuchern, um auf die Freiheit vorbereitet zu werden.
Um es zu erreichen muss der äußere Gürtel der Farm durchfahren werden. Obligatorisch ist eine Registrierung bei dem Posten an der Einfahrt. Die folgenden 3 km erinnern mehr an normales landwirtschaftliches philippinisches Dorfleben, denn an ein Gefängnis. Die Gefangenen haben auf diesem riesigen Gelände freien Ausgang und beliefern mit dem Überschuss ihrer Felder den Knast. Am Eingang zum Resort sind 10 pro Person + 30 für ein offenes Cottage zu zahlen. Die Anlage liegt unter Schatten spendenden weit ausladenden Regenbäumen, die sich April bis in den Juli mit unscheinbaren, lachsfarbenen Blüten schmücken. Der Baum wird häufig als Akazie bezeichnet, die ähnlich schirmartig aussieht, aber es handelt sich um Samanea saman (Rain Tree). Er ist eigentlich im tropischen Amerika beheimatet, aber von dem Kolonialstaat Spanien schon sehr früh eingeführt. An die 30 Cottages säumen den an einem Betonwehr bis zu 1.80 m aufgestauten Fluss, der mit glasklarem, erfrischend kühlen Wasser direkt aus den bewaldeten Bergen kommt. 
Beim Auftrieb an den Wochenenden übernehmen Gefangene des "Freiheitsdorfes" die Bademeisterfunktion. Da sie bei kleinstem Regelverstoß für viele Jahre in den geschlossenen Verzug zurückkehren müssen, ist man hier unter Schwerstkriminellen sicherer aufgehoben, als in der Innenstadt von Bonn. Darum auch ein Hinweis: kleine Fehlverhalten - die aus Missverständnissen rühren könnten - sollten auf keinen Fall an die Wachmannschaft gemeldet werden!
Das Flüsschen lässt sich etliche Hundert Meter aufwärts über Stock und Stein laufen (rutschfestes Schuhwerk!). Schon bald ist er von dichtem Sekundärwald gesäumt, den bunte Eisvögel, Unmassen von kleinen Fröschen, manchmal Makaken und vielfältige Schmetterlinge bevölkern.
Bei den offenen Cottages gibt es einen kleinen Souvenirladen mit preiswerten einfachen Flechtarbeiten und Schnitzereien, letztere oft aus Mahagoni. Auch lebende Skorpione und Schlangen, wie z.B. eine gut 1 m lange Netzpython wurden angeboten: 100 für den Korb, 600 für die Schlange.
Hinter dem Laden gibt es einen kurzen Aufstieg zu einem Aussichtspunkt mit weitem Blick über PPC und die Bucht.

Auf dem Heimweg tritt Freddi unglücklich auf einen Stein und - wie sich später herausstellt - bricht sich den Mittelfußknochen. Ich will ja nicht sarkastisch sein, aber habe mich aber im Nachhinein diebisch gefreut. Als ehemaliger Taxifahrer - zur Finanzierung meines Studiums - war es mir ein klammheimliches Vergnügen, den 8 Meter langen Luxus-Jeepney und das Humpelstilzchen nach Hause zu chauffieren.
Freddi ist inzwischen genesen, ich wünsche ihm und Lena sicherheitshalber trotzdem alles Gute für die weitere Zukunft.

Honda Bay (2005)

Einen Ausflug dorthin plant man am besten mit einer der vielen Reiseagenturen in der Rizal Av., z.B. Floral Travel & Tours (im Moana Hotel) oder nebenan im Topstar Travel & Tours. Für 850 - 950 ist incl. Gebühren und schmackhaftem Essen, sowie ein paar Softdrinks alles enthalten. Alternativ muss man ein Tricycle nach Sta. Lourdes nehmen (um 150 einfache Strecke), alternativ mit einem Moped bis KM 34 fahren, dann ein Boot (je nach Anzahl und Entfernung der Inseln 800 - 1200) von der Kooperative am Pier mieten (hier kann man auch Schnorchelausrüstung ausleihen). Zusätzlich fallen noch die Kosten für Verpflegung und die Eintrittsgebühr an.

In der Bucht der Sulu-See gruppieren sich einige Inselchen zu einem Archipel, durch dessen ungefähre Mitte die Koordinaten 118°50' Ost, 9°50' Nord laufen. Der Name stammt aus dem altspanischen Hondo, was soviel wie Bucht mit tiefen Wasser bedeutet. Die übliche Tagestour von Sta. Lourdes (auch von Salvacion im Norden möglich) zum Inselhüpfen läuft Pandan -, Snake - und Starfish Island an. Gegen Aufpreis ist auch noch ein Besuch des Luxusresorts Dos Palmos auf Areciffi Island auf dem Programm, das 2001 Schauplatz einer Entführung - angeblich durch die Abbu Sayyaf - Gruppe war. Die Korallen vor dieser Insel sollen nach zuverlässiger Auskunft recht gut sein. Pandan Island hat mit meiner Trauminsel westlich von Mindoro aber auch gar nichts zu tun, das "zugewiesene Schnorchelareal" ist ein Witz, außer einigen Seegrasbüscheln und 3 kleinsten Korallenstöckchen sowie etwas Kleinfisch ist dort nix zu sehen. Dummerweise wird auf halber Strecke nach Pandan Island ein recht gutes Riff passiert, bei dem der Bootsführer auch vom Gas geht. Anhalten wäre hier besser, denn es sollte sich ausgezeichnet zum Schnorcheln eignen. In diesem Falle wäre es wirklich gut, wenn man ein eigenes Boot gechartert hat und über einen derartigen Stopp bestimmen kann. In erstaunlich gutem Zustand ist das aber nur 50 m lange Korallenriff bei Snake Island. Zwar ist das Korallendach stark beschädigt - man mag spekulieren ob durch die widrigen Umstände durch den langen Sandstrand und der Brandungszone oder durch menschliche Fehltritte - aber der Dropoff gut mit vielfältigen, bunten Korallen und Schwämmen durchsetzt, die (z.T. angefütterte) Fischwelt sehr zahlreich. Neben dem Krokodil-Hornhecht und dem Gefleckten Halbschnabel-Hecht (Hemiramphus far, bis 35 cm, der im juvenilen Stadium gestreift ist), aggressiven, schwarzen und blassrosafarbenen Riffbarsche, die auch öfter mal zubeißen, sah ich sogar eine Muräne, einen Igelfisch, mehrere schöne Drückerfischarten, den beeindruckenden Imperator Kaiserfisch, Flöten- 47, Nashornfische, Anchovischwärme 149 u.v.m. Sogar ein lebendes Fossil, der Pfeilschwanz"krebs", kriecht hier schon mal an den Strand. Die Insel hat ihren Namen von der kilometerlangen Sandbank, die sich schlangenförmig dahinschlängelt. In ihrem Sand finden sich Unmengen von sog. Sanddollars, Kalkschalenüberreste eines unter dem Sand versteckt lebenden Seeigels.
Die Tour endet üblicherweise auf Starfish Island (das der Oma von Zsazsa gehört), die ihren Namen von unzähligen Seesternen ableitet. Davon abgesehen ist unter Wasser sonst absolut nix zu sehen. Wer will kann im Starfish Sandbar Resort einige rustikale Zimmer und Cottages für 500 - 800 (eigenes Bad, Fan), 1700/950 VP (2/1 Personen) mieten. Angeschlossen ist ein einfaches Restaurant, das nicht jedem Besucheransturm gewachsen scheint. Sind die Tagesgäste verschwunden, hat man absolute Ruhe. 434 8348, 0920 910 5910
Von der Bucht aus sieht man am nördlichen Horizont bereits die zerklüftete Silhouette des massiven Gebirgsstocks mit dem Mt. San Paul im Puerto Princesa Subterranean River National Park.

Zweitagestour mit dem Moped über Napsan (2005)

Die etwa 120 km lange Tour führt zunächst südlich von Puerto Princesa quer durch Palawan, dann entlang der Küste der Südchinesischen See nach Norden und zurück zur Hauptstadt. Es sollten mindestens zwei, besser 3-4 Tage veranschlagt werden. Prinzipiell ist die Tour auch an einem Tag möglich, könnte dann aber zur "Tortour" werden. Die Fahrt sollte mit mindestens zwei Mopeds durchgeführt werden, damit einer im Notfall (technischer Defekt oder Unfall) Hilfe holen kann. An einen Erste-Hilfe-Satz, vor allem Desinfektionsmittel, ist zu denken. Handys funktionieren hier nicht und ist tagsüber der Verkehr spärlich, so kommt zu später Stunde gar keiner mehr die Piste entlang.

Pro Person sollte mindestens eine 150 cm³-Maschine geliehen werden, Leichtgewichte kommen auch mit einer 125iger zurecht, müssen dann aber auf die komfortablere Federung verzichten. Wer zu zweit fährt benötigt unbedingt eine 200er. Erfahrungen im Offroad-fahren sind erforderlich, geübte Anfänger sollten die Strecke mit entsprechender Vorsicht schaffen können, Totalanfängern möchte ich abraten! Wer etwas üben will, kann zuvor auf der Offroadstrecke bei der Uni PPC oder auf dem Mountainbike-Übungsgelände im Norden von PPC vorbeischauen. Allen anderen wäre der Jeepney bis Napsan zu empfehlen, unregelmäßige Verkehrsverbindungen mit verschiedenen, unberechenbaren Vehikeln existieren für den Rest der Strecke, können aber nicht exakt vorgeplant werden.
Leider haben Mopeds den Nachteil, dass sie laut sind. Wer die Tour mit einem Mountainbike machen möchte wird durch die Dschungelmusik belohnt!!!
Essen, Trinkwasser und persönliche Dinge des täglichen Bedarfs (in der Trockenzeit z.B. Sonnenprotektion) für einen Tag sind sicherheitshalber mitzubringen; man ist allerorten nicht auf touristische Gäste eingestellt; zudem kann auf den ersten 40 Offroad-Kilometern kein Snack aufgetrieben werden. Lampen, Regenschutz, trocken eingewickelte Wäsche zum Wechseln, festes Schuhwerk (und seien es auch nur Turnschuhe!) aber auch Hygieneartikel werden angeraten (sic!). 
Überlegenswert sind auch kleine Geschenke für Kinder wie überzählige Kugelschreiber, winterliche Postkarten etc. schon von zu Hause mitzunehmen. 
Durch die hohe Bergkette, die das Rückgrat Palawans bildet - im Süden mit dem 1342 m hohen Anepahan Peak, im Norden mit dem 1279 m hohen Thumb Peak -, muss auch in der Trockenzeit mit Regenschauern gerechnet werden, bereits ab Mitte Mai kann die Regenzeit sukzessive einsetzen, dann ist eine trockene Fahrt - wenn überhaupt - nur noch stundenweise am sehr frühen Vormittag und u.U. noch am späten Nachmittag möglich. 
Zu der Tour haben sich Freddi und seine Frau Lena kurz entschlossen angeschlossen. Wer einen ortskundigen Führer und guten Logistiker benötigt kann sich an ihn in PPC wenden: 0919 5603074, www.acklinalfred.ch (2008 hielt er sich allerdings in der Schweiz auf).

Die Fahrt führt zunächst über den Trans-Palawan-Highway nach Süden und sollte möglichst vor 8-9 Uhr gestartet werden. Am KM 12 wird eine Krokodilfarm, beim KM 16.3 die Einfahrt nach Balsahan und am Kilometerstein 20 der große Iwahig River gequert, der sich auf einigen Kilometern auch prima für eine Kajaktour eignet. Am KM 23.3 zweigt ausgeschildert nach rechts eine 41 km lange, breite und überwiegend gute Schotterpiste ab. Auf der ersten Wegstrecke dominieren vor allem Cashew- (Anacardium occidentale) und einige Mangobäume, zunächst sieht alles recht karg aus. Die Ausläufer der Iwahig Prison & Penal Farm werden gequert und ein Posten ist zu passieren, der allerdings nicht kontrolliert, dafür wird selbsthergestellter prima Dschungelhonig in Flaschen von den Freigängern feilgeboten. Nach 11.5 km spannt sich eine weite Brücke; in der Trockenzeit kann spaßeshalber auch eine flussaufwärts liegende Furt gequert werden. Trotzdem sollte das Gepäck abgeschnallt und die Badehose angezogen werden, denn die Steine sind sehr glitschig. 
Nach und nach weichen die landwirtschaftlichen Flächen, der Wald rückt zögerlich näher um dann über den Reisenden herzufallen. Bis auf eine Flussdurchquerung, an der sich steile Betonrampen für die Auffahrt befinden, sind gute Stahlbrücken vorhanden. Dies ist die einzige Stelle an der Anfänger größere Probleme haben könnten.
Die Piste windet sich alsbald kilometerlang durch ein immer schmaler werdendes, teilweise verzweigendes Hochtal, an dessen Steilwänden und Hügelkämmen der Dschungel deutliche Anzeichen von Primärwald aufweist. Rechts, im Süden, erhebt sich die Bergkette der Stavely Range mit dem über 1000 m hohen Mt. Stavely, auf der anderen Seite eine Hügelansammlung mit dem deutlich niedrigeren Central Peak, beide mit dichtem Wald bewachsen und mit zunehmendem Tag immer stärker von dichten Wolken verhüllt. Hier finden noch viele Tagbanuwas ein ungestörtes zu Hause, insbesondere an den Abhängen des weiter südlich gerade noch sichtbaren Anepehan Peak.
Ich tauche immer tiefer in diese schöne Naturwelt hinein und fahre ein wenig wie in Trance, habe ich die "letzte Grenze" doch schon zu lange gesucht. Zwar werden ab und an kleine Hüttenansiedlungen passiert, die Bevölkerungsdichte ist allerdings noch recht dünn, entsprechend kann mit wenig Gegenverkehr gerechnet werden. Schade nur, dass der Mopedmotor diese Ruhe stört. Eine Abzweigung wie im Reisehandbuch angegeben nach Bagong Bayan existiert vermutlich nur für Termiten und andere Dschungelbewohner.
11 km vor Napsan liegt der schöne kleine Salakot-Wasserfall mit genauso kleinem Pool, sicherlich eine prima Erfrischung in der Trockenzeit. Eine Ausflugsanlage wurde vom Gouvernement hingestellt um etwas Knete zu machen. Da die Pläne nicht aufgingen wurde sie kurzerhand dem Verfall preisgegeben, nun finden sich nur noch Ruinen. Lediglich ein großer Unterstand am Eingang bietet bei Regen noch einen trockenen Platz. Ein Kilometer weiter ist der Scheitelpunkt erreicht, auf dem ein Projekt umweltgerecht 745 ha Regenwald bewirtschaften will. Dass der Wald zu recht seinen Namen hat, zeigt der heftig einsetzender Niederschlag, so dass auf eine Besichtigung verzichtet werden muss.
Erst auf der Abfahrt stelle ich fest, dass die Passhöhe bei gut 5-600 m gelegen haben muss, eine Höhe, die man auf der Anfahrt fast unmerklich erklommen hat. Es gießt nun in Strömen - inzwischen bin ich nass bis auf die Unterhose - und vor allem Anfänger aber auch Fortgeschrittene müssen in dieser Situation die abschnittsweise mit groben Wackersteinen durchsetzte oft lehmige Strecke besonders vorsichtig befahren. Insgesamt bleibt es aber bei der relativ guten und meist breiten Piste. 2-3 km vor dem großen Fischerdorf Napsan weicht der Dschungel wieder dem Menschen.

Die z.Z. einzige Unterkunftsmöglichkeit Kia Seaside Lodge im "Vorort" Labtay befindet sich 6 km südlich (nicht ausgeschildert) der Dorfkreuzung - also nach links und Vorsicht bei eventuellen Pfützen, die können gelegentlich recht tief sein (wie Freddi feststellen musste)! Sie ist momentan auf Grund geringen Touristenaufkommens geschlossen, daher können auch keine Preise genannt werden. Die Crew ist mit einem Tip von etwa 150 pro Person mehr als zufrieden. Am besten reist man mit einem Empfehlungsschreiben des Managers Buchs, vom Kinabuchs in PPC, an (er hat zwar die Anlage verkauft, kann aber sicher noch vermitteln). Die Haushüter richten dann die benötigten Bungalows her. Es war ihnen deutlich anzusehen, dass Gäste schon länger nicht mehr ihr Metier waren, immerhin haben sie es so gerade noch geschafft - wenn auch nur einen Teil - unseres mitgebrachten Essens aufzuwärmen. Aber gute Matratzen und Kopfkissen, frisches Bettzeug und Handtücher, Kanister mit Wasser ... alles ist vorhanden bzw. wird herangeschafft. Diese komfortablen Unterkünfte mit Privatbad (fließend Wasser, Strom und Futter gibt es nur bei Dauerbetrieb der Anlage) liegen in einer schönen, parkähnlichen Anlage direkt am langen, geschwungenen, idyllischen Palmensandstrand, der leider mit Sandmücken (Nik-Niks, siehe Bekämpfung und Vorsorge) durchsetzt ist.
Wer gerne ein Bier trinkt, kann die Jungs von der Anlage ins Dorf schicken. Mit genügend Geld ausgestattet kamen sie dann nach einer Stunde zurück und hatten sämtliche Vorräte aufgekauft: 10 Flaschen! Jedenfalls kamen wir so mal früh ins Bett. 

Bolundung (selbst geschätzte 30 Jahre alt) kommt vom Stamm der Tagbanuwa und geht regelmäßig mit seiner selbst gefertigten Harpune an diesen Strand um Tag wie Nacht auf Fisch-, Calamaris und Lobsterfang zu gehen. Sein Tagalog ist erstaunlich gut und mit Lena habe ich eine prima Übersetzerin. Mit ein wenig Überredung und einem für ihn und mich sehr vorteilhaftem Preis gelingt es mir ihn von seiner Taucherbrille zu trennen. Sein Vater hat sie vor vielen Jahren selbst geschnitzt und ihm schließlich überlassen. Die verkratzten Fenstergläser sind einzeln in Holz gefasst und eine Nylonschnur ersetzt den Nasenbügel. Das Ganze wird mit einem Kopfbandgummi aufgesetzt. Wirklich eine Rarität! Gefragt, was er denn so mit dem vielen Geld machen wird, erklärt er frank und frei, dass er überhaupt keine Ahnung habe, wie viel er nun in Händen hält. Ich hätte mir also das ganze Feilschen sparen können, hier herrscht traditioneller Tauschhandel. Und wie als i-Tüpfelchen erklärt uns Bolundung, dass er zwar eine analoge Armbanduhr sein eigen nennt, aber nicht in der Lage wäre die Uhrzeit abzulesen. Wir sind verblüfft und im Laufe des Gesprächs immer erstaunter. 
Als ich ihn frage, ob er jemanden kenne, dem meine zweiten Sandalen passen, verdoppelt sich seine Fußgröße in Sekundenbruchteilen. Eine Stunde später bin ich dann Besitzer einer schönen Kette aus Samenkörnern und einer wachsähnlichen Substanz aus der sich in Sekunden ein Kerzlein basteln lässt. Offensichtlich gibt es auch ein Tauschen bei Geschenken. Auch einige Stücke Sandelholz werden mir angeboten. Schließlich kramt er noch Porzellanscherben aus einem Lumpensack. Vor über 100 Jahre hätte sie sein Urgroßvater hätte gefunden, seitdem befinden sie sich im Familienbesitz. Etwas abgenutzt, aber ich entschließe mich zu einem: "Schöne blaue Zeichnungen!" und gratuliere ihm zu dem Besitz. Ich Idiot!! Hätte ich sie nur mal gegen irgendetwas eingetauscht. Zwei Tage später im Palawan Museum werde ich sehen, dass sie eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem dort ausgestellten chinesischen Porzellan haben, unter einigen steht sogar "Ming-Dynastie".
Wer das Glück hat ihn anzutreffen wird in eine vollkommen andere Welt eintauchen können. (Seine erste Sonnenbrille ist übrigens ein Geschenk von Lena.)

Die Tagbanuwas leiten ihren Namen ab von taga = von und banuwa = Dorf. Typischerweise leben sie in maximal 40 Familien umfassende Gemeinschaften, bei größerem Zuwachs splittet sich ein "Tochterdorf" ab. Sie gehören zum südmongolischen (vielleicht Übersetzungsfehler und eher südostasiatischen) Ethnotyp, sind mit der austronesischen Sprachgemeinschaft assoziiert und verfügen über eine einzigartige syllabische Schrift, die 1999 von der UNESCO zu den "Erinnerungen der Menschheit" deklariert wurden. Diese Schriftart, deren Zeichen mir vollkommen fremdartig vorkommen und zu denen ich keinen Vergleich ziehen kann, steht im Zusammenhang mit einem poetischen Stil, der auf die Anzahl von Silben in einer Zeile basiert.

Eine geplante Exploration der 31 km langen Strecke weiter Richtung Süden nach Apurawan scheitert leider an dem weiter anhaltenden Dauerregen und meinem vollkommen durchnässten Zustand; selbst der "wasserdicht" eingepackte Erste-Hilfe-Pack hat etwas gelitten. Nach Auskünften der Einheimischen soll sie aber in ähnlichem Zustand wie Richtung Simpocan sein und abschnittsweise dichten Dschungel schneiden. Wie auch in Quezon wird mir berichtet, dass die ehemals durchgehende Piste entlang der Küste der Südchinesischen See über Berong nach Quezon nicht mehr gepflegt wird und von Erdrutschen an vielen Stellen zugeschüttet ist.

Früh am nächsten Morgen geht es bei unerwartetem Sonnenschein los. Die Sachen sind über Nacht leidlich getrocknet, wenn auch noch so einiges recht klamm ist. Startpunkt für die Kilometerangaben ist wieder die Dorfkreuzung. Es sollte nochmals nachgetankt werden, später wird dies nicht überall möglich sein. Auch Trinkwasser nachfassen wäre gut, obwohl es manchmal von oben genug gibt.
Nach 4.1 km wird  die erste Brücke passiert, eine zweite beim KM 7.3, 300 m zuvor wurde die Streusiedlung Bagong Bayan passiert. Nach 9.5 km endet der landwirtschaftlich genutzte schmale Küstenstreifen - es wird neben Reis, Kokosnüssen, einigen Mangobäumen und okraähnlichen Bohnen vor allem Cashew (Anacardium occidentale) angebaut - und die Piste arbeitet sich auf einige Dutzend Meter oberhalb der Küstenlinie. Von nun an führt die schmaler werdende, aber immer noch verhältnismäßig gute Piste durch die Ausläufer der nahen Bergkette, mit dem gut 1300 m hohen zentralen Thumb Peak und etwa 1100 m hohen Mt. Beaufort. Urplötzlich einsetzender heftiger Regen macht genauere Aufzeichnungen unmöglich, die folgenden Angaben sind daher Näherungswerte. 
Die Zeit der Stahlbrücken ist endgültig vorbei, es geht nur noch durch viele temporäre mehr oder weniger flache, mehr oder weniger breite Furten - später erfahre ich, dass es 15 an der Zahl seien sollen - oder über schmale Holzstege, die für den Fußgängerverkehr angelegt wurden. Beim KM 17 taucht endlich mal wieder eine konkrete Brücke auf, die ist hier aber auch wirklich von Nöten. Einen Kilometer weiter und das relativ große Simpocan ist erreicht, an dessen Stränden im südlich der Brücke sich einige Ausländer bereits niedergelassen haben. Darunter ist auch der Deutsche Erwin, der sich eine nette Hütte hingestellt hat und bestimmt über Besuch freut, wenn es nicht überhand nimmt. 
Es werden schon erste Stromleitungen verlegt, bald wird auch ein Generator laufen, der die gesamte Küstenregion versorgen soll. Auf diese Weise werden sie bald lernen, was ein brownout ist.

Mehrere kleine Projekte am Wegesrand, die von der EU mitfinanziert werden, weisen als Ziel die umweltgerechte Bewirtschaftung des Regenwaldes aus. Es darf stark bezweifelt werden, ob sich in Brüssel überhaupt irgend jemand mal ernsthaft Gedanken über den Sinn, Zweck und eine kontinuierliche Verwirklichung gemacht hat. Machbarkeitsstudien scheinen unbekannt zu sein, Kontrollen sind hier praktisch nicht möglich, vielleicht nicht einmal erwünscht! Das Wissen über vorherrschende gesellschaftliche Strukturen und deren Verquickungen mit privaten Interessen stammt offensichtlich aus Reisehandbüchern oder staatlichen Touristenbroschüren. Wie fast alles was ich an derartigen Entwicklungshilfen in auf den Philippinen oder in Indonesien gesehen habe versickert hier das Geld nicht nur in der Trockenzeit. Langsam wird mir klar, was der Begriff Steuerverschwendung wirklich bedeutet, vor allem in welchem Umfang. Es wird dringend Zeit Beamte und Politiker, die derartige Projektzuschüsse bewilligen, mit ihrem von uns finanzierten Einkommen haftbar zu machen!! Alternativ könnte man sie mit dem Geld hierher schicken und nach zwei Jahren von einer unabhängigen Kommission kontrollieren lassen, was sie geschafft haben. Und wehe, ein € oder ein Tropenbaum fehlt.

Die kleine, auf den philippinischen Tourismus zugeschnittene Anlage Matunto liegt noch 2 km weiter nördlich. Pagkakaisa wird nach 24.5 km passiert, ein teilweise recht schöner Sandstand mit einigen Felsblöcken, die mich entfernt an die Seychellen erinnern, beim KM 27. Fast exakt 30 km nach Napsan wird das nördliche Ende des kilometerlangen Strands von Tagkawayan erreicht, an dem jährlich das große Karagatan-Festival stattfindet. Leider gibt es - noch - keine ständig bewirtschafteten touristischen Unterkünfte, der ganze Bereich soll aber einmal kräftig im protzigen Stil ausgebaut werden.
Es gilt nun einen recht steilen und steinigen letzten Pass zu erklimmen, besondere Vorsicht ist Anfängern sehr angeraten. Die Piste wurde vor kurzem allerdings recht breit ausgebaut. Von dem lang gezogenen Anstieg an den Abhängen der Beaufort Range, mit dem Mt. Herschel auf der anderen Talseite, hat man immer wieder schöne Ausblicke auf die steil abfallende Küste, versteckte Strände und das Südchinesische Meer. Im weiteren Verlauf führt sie entlang eines Talabhanges, nach 8 km wird die kleine Siedlung Kandis mit einem Projekt zur Aufzucht von Kokosnuss- und anderen Fruchtbaumsetzlingen passiert. Weiterhin säumen Mango-, Cashewplantagen und kleine Anbauflächen von Bohnen die Piste. Nach 13 km wendet man sich an der Kreuzung nach rechts - nach links führt die Piste zur schönen Bucht von Nagtabon - und erreicht nach 500 m den Trans-Palawan-Highway, 22.5 km von PPC entfernt.
Auffallend an der gesamten Strecke ist u.a., dass einige Hütten zwar sehr einfach wirken, aber auf wirkliche Armut stieß ich nirgends. Im Gegenteil, einige Gebäude sind sehr konkret und recht respektabel. Alle, auch häufig die dürftigsten Behausungen sind mit Pflanzen begrünt und geschmückt. Anwohner die ich unterwegs traf waren überaus freundlich, zuvorkommend und auskunftsfreundlich. Jeder freute sich selbst über kürzeste Wortwechsel. 
Diese Tour möchte ich jedem ans Herz legen, der Menschen und Natur Palawans näher kennenlernen möchte. Es ist zu empfehlen das kleine Sprachheftchen Tagalog aus dem Reise-Know-How-Verlag mitzuführen.

Tagkawayan

- jährliches Karagatan Festival

1999 wurde der Monat Mai als "Monat des Ozeans" deklariert und im Jahr 2000 das erste Ozean (= Karagatan) Festival durchgeführt. Dabei war es ein bis heute unvergessenes Ereignis eine 81jährige Großmutter als Gewinnerin des 2x50 m Schwimmwettbewerbes zu sehen. 
Eines der Hauptanliegen ist und war den Ökotourismus an der Westküste von PPC zu fördern. Schon zum 6. Mal findet es nun statt, wobei der Besitzer vom Kinabuchs in PPC, die Motorcrosslegende Butch Chase, zusammen mit den benachbarten Dörfern und der Stadtverwaltung von PPC das dreitägige Festival gestaltet: eine Sport- und Musikparty, dieses Jahr vom 29.4. - 1.5.2005. War es in den Anfängen ein einfaches Treffen, so haben sich inzwischen etliche finanzkräftige Sponsoren gefunden, die Organisation ist mittlerweile sehr professionell: von Toilettenhäuschen, Trinkwasserleitungen, Müllabfuhr (im Gegensatz zu europäischen Großveranstaltungen fand ich kaum Abfall), Installation eines mobilen Funkmastes für die süchtigen philippinischen Texter, etliche Kleinrestaurants, eine Erste-Hilfe-Station  bis hin zum Shuttlebusverkehr ... eine große zu würdigende Leistung. Militärposten sorgen für die Sicherheit, die Polizei ist mit einem Bambusgefängnis vertreten. Pro Tag wurden bis zu 7000 Besucher gezählt, darunter auch einige Dutzend Westler. Selbst die Medien in Manila sind schon darauf aufmerksam geworden, sogar ein TV-Team aus der Landeshauptstadt reiste an, ein Mediencenter sorgt für Basisinformationen der anwesenden Journalisten und Interessierten.
Den Anwohnern, die teilweise in Dutzenden von Bankas angereist sind, kommt diese Veranstaltung auch finanziell zu gute. Sämtliche Hütten, Unterstände, Restaurants usw. wurden von ihnen aus Bambusmaterial errichtet, die Dächer mit Nippa-, Bananen- und Pandanpalmenblätter aus nahen Beständen abgedeckt, alles von den Sponsoren bezahlt.
Geboten wird u.a. Beach Volley-, -Fußball, -sepak takraw (sehr sehenswert! Es wird mit einem aus rattanähnlichen Lianen geflochtenen Ball gespielt - heute darf er auch schon mal aus Plastik sein -, der über ein badmintonhohes Netz zu befördern ist. Der hohle Ball kann mit allen Körperteilen außer den Händen im Volleyballstil gespielt werden, darf also den Boden nicht berühren. Die Profis [auch Mädels!] schaffen es auch direkt am Netz mit einem akrobatischen Salto rückwärts per Fußschlag zu schmettern; spektakulär, wenn auf der anderen Seite der Abwehrspieler ebenfalls in die Luft steigt), Hahnenkampf, Tanz- und Musikaufführungen der Nativen, Triathlon (Laufen, Schwimmen, Rudern), Fisch- und Schönheits-, Bikini-, Sandskulpturen-Wettbewerbe, Gesprächsrunden und am Abend Livekonzerte und DJs. Eingeladen werden Künstler aus Palawan und den ganzen Philippinen. Abends wird der Strand mit Hunderten von brennenden Bambusstangen romantisch beleuchtet, ein Feuerwerk bildet den offiziellen Abschluss zu Mitternacht, die Party geht aber weiter bis zum Morgengrauen.
Im Meer lässt sich schön abkühlen oder den morgendlichen Kater auskurieren, am Strand Volleyball spielen oder faulenzen, alles findet vor einer Hintergrundkulisse statt, die in den Höhenlagen noch gut erhaltenen Waldbestand zeigt. Ein Festival am Dschungelrand. 
Es wird Trinkwasser und alles andere Notwendige verkauft, unter kommt man in eigenen Zelten auf dafür ausgewiesenes Gelände am Strand. Das Ganze hat eine fröhlich-bunte Kirmesbudenatmosphäre, der die Karussells und Marktschreier fehlen. Den überwiegenden Teil stellt die jüngere Generation, aber auch alte Omas und Opas lassen sich sehen. Konsumiert werden Unmengen von Alkoholika, viele kommen auch ohne aus, einige Westler und Mitglieder des Cheese Clubs haben eine Station mit gut gekühltem Wein, Pita Gyros und Nasi goreng eröffnet. Die Anreise kann mit öffentlichen Shuttlebussen bis 17 Uhr erfolgen. 
Sicherheitshalber sollte ein Repellent mitgenommen werden, jedoch wurde ich nicht gestochen, es war sogar ein professionelles Sprühteam unterwegs, die das Unterholz in der Dämmerung mit irgendwelchen dubiosen Chemikalien ausgeräuchert haben. Wer spät zurück will findet mit Sicherheit Mitfahrgelegenheiten.

Von PPC aus kommend wählt man den Trans-Palawan-Highway Richtung Roxas und biegt am KM 22.5 Richtung Nagtabon ab. 500 m weiter zweigt nach links eine nicht ausgeschilderte betonierte Straße Richtung Simpocan ab, die schon bald in eine gute Piste übergeht. Nach 6 km wird die kleine Siedlung Kandis passiert, am KM 10 quält man sich einen steinigen, steilen aber relativ niedrigen Pass hinauf. Von dem lang gezogenen, ebenfalls nicht unproblematischen Abstieg aus hat man nun immer wieder schöne Ausblicke auf die steil abfallende Küste und das Südchinesische Meer. Nach 13.5 km, eine Stunde Fahrtzeit ab PPC, ist der Strand von Tagkawayan erreicht. 
Die Strecke ist auch für vorsichtige Mopedanfänger machbar. Festes Schuhwerk, Verpflegung, Sonnenschutz und ein Erste-Hilfe-Satz, zumindest Desinfektionsmittel sollte vorhanden sein.

Nagtabon (2005)

Nach Nagtabon startet zwischen 12.30 - 13.30 (80, knapp 1 h) ein Jeepney vom Terminal in PPC, das dann auch dort bleibt und am nächsten Vormittag erst wieder zurück fährt. Eine Übernachtung ist also zwingend, es sei denn man chartert eine Karre oder fährt mit dem Moped hin. Zunächst hält man sich den Trans-Palawan-Highway Richtung Roxas und zweigt dann am KM 22.5 nach links ab. 500 m hält noch die Betonstrecke an, dann geht sie geradeaus weiter in eine sehr steinige Piste über, links führt die Straße nach Tagkawayan. An Abzweigungen folgt man zweifelshalber immer dem größeren Weg. Dieser gabelt sich nach 7.7 km Richtung Nagtabon und Talaudyong. Möglicherweise wurde letztere Piste extra für die Politprominenz geschlagen, denn neben einer Handvoll Fischer haben Mr. Hagedorn und sein Vizebürgermeister dort ihre Villen stehen. Nach Nagtabon kommt nun der schlimmste Abschnitt mit dicken Geröllbrocken und Längsrinnen, der aber vorsichtig gefahren immer noch recht passabel zu bewältigen ist. Ist der niedrige Pass erreicht, öffnen sich in der dichten Strauchvegetation immer wieder schöne Ausblicke auf die Küstenlinie und den Strand. 9 km nach der Abzweigung vom Highway ist schließlich die weniger als 1 km breite Bucht mit idyllischem Sandstrand unter Kokosnusspalmen erreicht.

Das Ende der Piste führt fast direkt zu Georg's Restaurant mit seinen rustikalen Unterkünften zwischen 300 und 450 (Fan, teilweise Privatbad). Georg ist 2002 gestorben, seine Frau führt die Anlage weiter, hat aber offensichtlich unter dem Touristenschwund ebenso gelitten wie viele andere und kaum das Geld alle Bungalows in Schuss zu halten. In einem schönen Palmenhain untergebracht, das Meer vor Augen, da lässt es sich schon gut ein paar Tage aushalten. Das Restaurant verfügt über eine umfangreiche Speisekarte, allerdings ist der größte Teil selten vorhanden.
Das alte Pablico's Resort, 400 m am vollkommen ruhig gelegenen Ende des Strandes, hat offiziell geschlossen. Der alte Hausmeister Goniong schließt die Zimmer aber gerne gegen ein kleines Entgelt ("up to you") auf. Essen und Wasser sollte man sich mitbringen, Goniong kocht dann schon etwas zusammen. Es steht Brunnen(brack)wasser zum Waschen zur Verfügung. Wenn auch die Unterkunft einfach ist, so hat man doch eine edle Nachbarschaft. Etwas oberhalb an dem Abhang des Kaps steht die protzige Villa des Gouverneurs Alvarez.

Der Strand wird leider nicht geharkt, so viele Leute leben hier auch nicht, weswegen man mit Sandmücken (Nik-Niks, siehe Bekämpfung und Vorsorge) gerechnet werden muss. Ergreift man entsprechende Vorsichtsmaßnahmen, dann lässt es sich gut aushalten, auf jeden Fall besser als an einigen Strandabschnitten in Sabang.

Wer schwimmen gehen möchte sollte informiert sein, dass plötzliche Unterströmungen schon einige Todesopfer gefordert haben, auch Touristen waren darunter!
Zum Schnorcheln gibt es leider nicht besonders viel, dies gilt auch für die vorgelagerte Doppelinselgruppe Chicken- und Hen- Island, vor allem weil sich die meisten der noch wenigen lebenden Korallen recht tief befinden. Direkt an den Felsen macht sich Wellenschlag unangenehm bemerkbar, Schnorchelerfahrung und Flossen sollten vorhanden sein. Allerdings konnte ich beim Bodysurfen mit Schnorchelausrüstung am Ausleger immerhin einen Blaupunkt-Stachelrochen, zwei große Schildkröten und einen größeren Hai (Ammenhai?) am Grund sehen. Für Tauchanfänger sicherlich ein ordentliches Gebiet, aber auch hier machen sich Cyanid und das Fischsterben von 2005 wie überall an der Nordwestküste bemerkbar. Zu spät wurde es zu einem Schutzgebiet erklärt, trotzdem sind 100 Eintritt fällig. 
Als Touristenbanka kommt im Augenblick nur ein Boot in Frage, das gleichzeitig das Serviceboot der Küstenwache ist. Es wird im Georg's Restaurant vermittelt und sollte nicht mehr als 800 für eine drei- bis vierstündige Umrundung der gesamten Felsengruppe kosten. Immer wieder wird leider versucht deutlich überpreist anzubieten. Hier muss man hartnäckig handeln und vorher (!) alles festklopfen! Sonst kann es passieren, dass der Bootsführer plötzlich auf seinen Plastikbehälter weist, in dem nur noch etwas Restbenzin herumschwappt. 
Sein Englisch ist sehr, sehr bruchstückhaft, aber es macht ihm sichtlich Spaß sich mit den Fremden zu unterhalten und er weiß auch so einiges zu erzählen. Eine prima Gelegenheit sein Tagalog zu verbessern und das kleine Sprachheftchen Tagalog aus dem Reise-Know-How-Verlag auszuprobieren.
Ansonsten befinden sich an der kleinen Bucht vielleicht zwei oder drei Dutzend Fischerhütten. Wer hierher kommt will sicherlich vor allem entspannen und sollte genügend Lesestoff, Taschenlampe und Batterien mitnehmen. Fehlende Netzverbindung, kein Internet, Strom stundenweise nur per Generator, niemand kann einen hier erreichen. Alle notwendige Dinge des Urlaub(er)lebens - dazu gehören auch ausreichend Pesos, vielleicht ein paar Lieblingskonserven - und darüber hinaus sollte man besser mitbringen, hier gibt es nicht viel und nicht immer zu kaufen.


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