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Palawan - Nord
Sabang - doch noch eine letzte Grenze?


Fledermausmutter mit Familie an den Wänden des Untergrundflusses.
Foto: © ingo66@web.de

© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany

Erstellt: April 2005
Aktualisiert: Juli 2008
Teilaktualisiert: Juni 2011

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Überblick

 

Abspann

 

Die Aufenthalte fanden statt: März und April 2005, Mai 2007, Anfang bis Mitte Juli 2008 sowie Mitte Mai bis Anfang Juni 2011. 

Klima

Das angenehmste Klima ist Januar bis Mitte Februar und ab Mitte Mai bis Juli, allerdings muss man ab Juli mit der einsetzenden Regenzeit rechnen. D.h. zunächst Schauer i.d.R. ab frühen Nachmittag, zum Sonnenuntergang wieder blauer Himmel, ab Ende Juli spätestens August muss auch mit ganztägigen Regenfällen gerechnet werden. Allerdings spielte 2008 das Wetter total verrückt, die Trockenzeit fand nicht in dem gewohnten Umfang statt. Dafür waren im Juli über 10 Tage vollkommen regenfrei. Die Trockenzeit verschärfte sich 2009 und 2010, so dass sogar die Bäche und Seen austrockneten und die Regenzeit stark verspätet im September einsetzte. 2011 gab es ab Mitte Mai - ungewöhnlicherweise - täglich einen einstündigen Schauer, die auch in halbtägigen Regen übergingen. Wie wir später erfuhren Ausläufer zweier Taifune, die nur 300 km östlich vorbeizogen.
Keiner soll sich also beschweren, wenn statt Sonne Regen und statt Regen Sonne angetroffen wird.

Anfahrt von Puerto Princesa

Im folgenden Text ist die Strecke in ihrem Zustand bis 2008 beschrieben, 2011 waren davon bis auf einige bucklige Teerstreckenkilometer zu Anfang und eine weniger als 2 km lange Schotterpiste die gesamte Strecke durchgehend betoniert und in ausgezeichnetem Zustand. Die 77 km lange Fahrt von PPC reduziert sich dadurch auf knapp 3 h (ohne Pausen). Ansonsten hat sich an den Wegmarken und den öffentlichen Bussen nichts geändert.

Der Jeepney in PPC dreht nach der Abfahrt zunächst einmal eine halbe Stunde an dem Terminal einige Ehrenrunden, bevor es dem Fahrer auffällt, d.h. andere machen ihn heftig gestikulierend darauf aufmerksam, dass er die Radmuttern anzuziehen hat, dann geht es endlich los. Nein, doch nicht, es muss ja erst noch getankt werden. Konnte man das nicht vorher machen?
Am KM 37.5, bei Salvacion, einem von zwei Ausgangspunkten für Ausflüge in die Honda Bay, zweigt eine Sackgasse nach Sabang ab. Die Straße ist inzwischen über weite Strecken betoniert, jedoch sinkt die durchschnittliche Geschwindigkeit auf den Schotterabschnitten immer wieder rapide, zumal an jeder zweiten Palme jemand aus-, vor allem aber zusteigt. War der Jeepney bei der Abfahrt bis auf den letzten Platz gefüllt, so steigt nach und nach die gleiche Anzahl Menschen hinzu. Die Frage, wie viele Menschen in einen Jeepney passen, lässt sich leicht beantworten: immer einer mehr.

ACHTUNG: Fährt man auf einem der wenigen Busse als Dachpassagier, so muss man höllisch achten auf Zweige und an mehreren Stellen auf sehr knapp über dem Busdach hängende Stromleitungen. Bei voller Fahrt kann dies im wahrsten Sinne des Wortes DEN KOPF KOSTEN! Also flach hinlegen, wenn irgendeiner ruft: wire oder attention! Besser ist es in Fahrtrichtung zu schauen, denn oft wird nicht gerufen!

Nach kurzer Zeit ist bei Bahile ein erster Abzweig zur Ulugan Bay erreicht (hier endete 2008 die durchgehende Betonstraße). Etwa 1.3 km weiter endet er in Macarascas an einem Mangrovenfluss, der nach gut Hundert Metern ins Meer mündet. In der Bucht soll Anfang März 2005 ein interessanter Mangroven-Lehrpfad mit belgischen Entwicklungshilfegeldern errichtet worden sein, zudem wird kräftig die Werbetrommel (riesiges Plakat inkl. Profil von Hagedorn an der Kreuzung) für Schnorchelgebiete gerührt. Bei einer Überprüfung 2008 wusste keiner etwas davon, weder hier noch in Buena Vista. Boote stehen auch nicht bereit und eines der Fischerboote zu aktivieren würde wohl einige Zeit dauern. Dann käme noch das Problem zu erklären wo man hin will, wenn man selbst nicht weiß wo es ist. Ja, da gab es mal ein Fischschutzgebiet, aber das Material (gemeint waren wohl die Schnorchelausrüstungen) wäre schon längst wieder kaputt. Und irgendwie wäre wohl auch das Schutzgebiet "in der Renovierung". Aha.
Weiter geht es über eine staubige Schotterpiste. Nachdem ein kleiner Pass erklommen ist, erhält man einen schönen Blick über die Bucht von dem Buena Vista Viewdeck (2 Souvenirshops, auch Snackverpflegung) mit Rita Island (im Besitz von Hagedorn) und den Tres Maria vor dem Buchtausgang im Südchinesischen Meer. Leider halten die öffentlichen Busse hier nicht an, ich meine am Aussichtspunkt. Direkt ggü. führt ein schmaler Pfad hinab zu den Buena Vista Wasserfall, der in der Trockenzeit getrost ausgelassen werden kann. Wenig später wird die Küste bei einem Fischerdorf kurz gestreift. Auch hier weiß niemand etwas von einem Mangrovenpfad oder Schnorchelgebieten, man würde uns aber gerne dorthin schippern ... .
So langsam macht es sich bemerkbar, dass man sich von der Zivilisation ein wenig entfernt hat: Aufschriften wie "Außenposten" und "Satelliten-Klinik" (z.B. im 4.2 km entfernten Nasuduan) stimmen nachdenklich.
15 min später wird ein von der UN und dem Entwicklungsministerium der Königlichen Niederlande gefördertes Projekt (2005) "tribal rice" passiert, das nach Insiderauskünften kaum Erfolge vorweisen kann. Dafür hat jemand mehr einen nagelneuen Wagen, den er nun für private Touren nutzen kann. (2008 war nicht mal mehr das Hinweisschild da.) Wenige Minuten später arbeitet sich der überladene Wagen über Stock und Stein in eine Ebene hinunter (seit 2008 ist die Abfahrt plus ca. 3-4 km betoniert, 2011 wie oben gesagt fast durchgängig), die verblüffend der Trockenen Halong Bay bei Ninh Binh in Vietnam, sowie dem Gebiet um Khao Sok in Thailand gleicht. Mit Sicherheit waren hier die gleichen geologisch hebenden und erodierenden Kräfte im Spiel.
Bald weist bei Tagabinet ein Schild zu dem Ugong Rock, der einen prima Aussichtspunkt bietet - und seit 2011 sogar eine 800 m lange Seilrutsche (Zip-Line). (Siehe Tourbeschreibung hier.)
In Cabayogan gibt es in der Rangerstation ein kleines ethnographisches Museum. Die Lion Cave - der Name stammt von einer Tropfsteinformation am Eingang, die allerdings mehr wie ein Schaf aussieht - ist nicht so berauschend, das Daylight Hole aber absolut sehenswert. Hervorragend ist aus die Million-Birds-Cave. Allerdings dauert der gesamte Trip 8-9 Stunden, daher empfiehlt es sich dort zu übernachten. Ein Guide kostet etwa 1200 P (2008).

Während der Periode der „Drei Königreiche“, wurden kleinwüchsige, dunkelhäutige Menschen mit negritischen Wurzeln, die in der Provinz Anwei in Süd-China lebten, von den Ham nach Süden verdrängt. Einige ließen sich nieder in Thailand und Malaysia, andere wandten sich weiter südwärts nach Indonesien, insbesondere Sumatra und Borneo. Eine Gruppe nutzte die damalige Landbrücke zwischen Borneo und Palawan und ließ sich dort nieder. Sie wurden als Aetas und Negritos bezeichnet, von denen die heutigen Batak-Stämme abstammen. Bataks, was soviel bedeutet wie Menschen der Berge, sind die kleinste ethnolinguistische Gruppe auf Palawan mit einer rein austronesischen Sprache. Nur noch 1780 Mitgliedern zählend droht ihre Gemeinschaft und Kultur vollständig auszusterben. Beheimatet sind sie nur noch in den inneren Bergen nördlich von PPC und in dem Gebiet zwischen dem Babuyan Fluss und dem Dorf Malcampo. In der erwähnten Rangerstation gibt es einige Informationen über diese Ethnogruppen. 
10 min weiter führt ein ausgeschilderter Pfad zu dem 7 km entfernten Dorf Kayasan, das von dem Stamm der Tagbanuwa (auch Tagbanwa) bewohnt wird, die sich mit Bataks gemischt haben. (Kein Dschungeltrekk! Kaum lohnenswert! Genau so viele Tagbanuwas leben in Sabang!) Die Tagbanuwas leiten ihren Namen ab von taga = von und banuwa = Dorf. Sie gehören zum südostasiatischen Ethnotyp und zählen noch etwa 13.500 Mitglieder. Ihre Sprachgemeinschaft ist mit der austronesischen assoziiert und verfügt über eine einzigartige Silbenschrift, die 1999 von der UNESCO zu den "Erinnerungen der Menschheit" deklariert wurde.  

Silben"alphabet"
Beide Bilder von Tafeln des
Ethnographischen Museums von Sabang

Diese Schriftart, deren Zeichen mir vollkommen fremdartig vorkommen und zu denen ich keinen Vergleich ziehen kann, steht im Zusammenhang mit einem poetischen Stil (syllabische Schrift), der auf die Anzahl von Silben in einer Zeile basiert. Sie stammt, wie die früher weit verbreitete philippinische Schrift Baybayin, von der javanischen Kawi-Schrift ab und ist wie diese eine Abugida-Schrift, d.h. jedes Zeichen steht für eine Silbe, die mit einem bestimmten Konsonanten beginnt, und der Vokal der Silbe wird durch Hinzufügen oder Weglassen (diakritischer Zeichen) angezeigt. (Quelle der erweiterten Informationen: de.wikipedia.org/wiki/Tagbanuwa-Schrift
Die Quelle vor Ort aber sagt im Unterschied zur Wikipedia: Die Schrift ist angelehnt an die Pallava Schrift aus Südindien, abgeleitet vom Brahmi. Sie wurde ihnen von den Bugis aus Makassar in vorspanischer Zeit etwa im 15. Jahrhundert beigebracht. Die Schrift wird traditionell auf Bambusstäben in vertikalen Spalten von unten nach oben und von links nach rechts geschrieben. Die Sprache wird noch von etwa 8.000 Menschen in Zentral- und Nord-Palawan gesprochen, aber nur noch von wenigen geschrieben. Trotz des anfänglichen Hinweisschildes zu dem Dorf empfiehlt es sich einen Führer mitzunehmen, denn später ist Schluss mit Wegweisern.

Auf dem Jeepney ist ein großer Wassertank montiert, von dem eine Leitung herabreicht, die zum Hände- und Gesichtwaschen usw. benutzt wird. Während der Fahrt betätigt der Fahrer das Drehventil, denn nun braucht der Kühler noch einmal eine kräftige Ladung Frischwasser, da es steil bergauf geht. Bei den hiesigen, stetig tropfenden Kühlern und der totalen Überladung unbedingt erforderlich. Die Jeepneys stammen entwicklungsgeschichtlich von ausrangierten US Army-Jeeps ab, die fantasievoll verlängert wurden. Heutzutage sind es jedoch vollständig handgefertigte Karossen im Kleinbetrieb, so dass jede ein Unikat darstellt, insbesondere was dekorative Bemalung und Ausstattung mit Scheinwerfern betrifft. Die kraftvollen Maschinen und Getriebe stammen allerdings immer aus dem Recyclinggeschäft, Stoßdämpfer scheinen unbekannt zu sein. Vielleicht gehen sie zu schnell kaputt und können daher nicht wiederverwendet werden. Neu sind sie wohl zu teuer. Fast allen Fahrzeugen ist gemeinsam, dass sie über eine sehr funktionelle, da leicht überschaubare Armatur verfügen, wobei meist - wenn überhaupt - nur noch die Batterieanzeige funktioniert. Wozu braucht man auch den Rest, das lenkt nur ab!

10 min nach dem Abzweig zum Dorf Kayasan später zweigt eine schmale Piste zu dem 1 km entfernten Einheimischendorf Sugod II ab. Etwa 6 km vor Sabang (einige Abschnitte davon zeigen sich Juli 2008 schon betoniert, wechseln sich aber immer wieder mit schwerer Piste ab, die in der Regenzeit katastrophal sein kann - 2011 betoniert!) preist sich ein Botanischer Garten an, für den Förderungsgelder offensichtlich genauso in den Sand gesetzt wurden, wie für sicherlich 95% aller NGO- und GO-Projekte.
Wenige Minuten später weist ein Schild auf ein Angebot des Spelunking Caving hin. Dieses Angebot ist allerdings zur Zeit (seit 2006, letzter überprüfter Stand 2008) nicht verfügbar und wenn, dann nur interessant für Sportkletterer mit eigener Ausrüstung. Wenige Hundert Meter vor der Küste wurden ebenfalls 2.5 Millionen Pesos mit freundlicher Beihilfe, diesmal der United Nations, in den Sand gesetzt. Ein Ziegenprojekt und biodynamischer Anbau sollte es werden, die letzten Ziegen wurden an die Arbeiter verschenkt, die seit Monaten keinen Lohn mehr gesehen hatten!
Nach gut 1½ Fahrt ab der Abzweigung von der Küstenstraße (gut 1 h [2008 waren es noch gut 3 h] ab PPC, 81 km - nach einem Hinweisschild sogar nur 77 km) ist das verschlafene Nest Sabang, ein kleines Fischerdorf mit etwa 800 Einwohnern am Ende eines weiten Tales erreicht. Flankiert wird es von den Bergen des nördlich liegenden Nationalparks und dem 800 m hohen Mt. Bloomfield im Süden. Inzwischen gibt es einen großen Parkplatz für die Vans und Privat-Pkws. Sogar eine durchgehende Straßenbeleuchtung - beginnend am Paraiso / Bambua - hat Einzug gehalten. Sie wird mit Windkraft und durch Sonnenkollektoren betrieben.

Sabang

Hierher nur einen Tagesausflug zu planen ist vermutlich ein sehr grober Fehler. Fast alle internationalen Reisehandbücher vergessen zu erwähnen, dass es nicht nur einen langen, schönen Sandstrand gibt - der inzwischen auch weitestgehend frei von Sandmücken ist, da in vielen Bereichen tagtäglich geharkt wird -, sondern auch eine Vielfalt von Unternehmungsmöglichkeiten gibt. Außerdem gibt es eine größere Anzahl von Unterkünften in verschiedensten Kategorien.
Leider hat es sich in den letzten Jahren eingebürgert, dass Unterkünfte und Reiseveranstalter in PPC philippinischen und zunehmend europäischen Touristen eine Packagetour mit AC-Van nach Sabang anbieten: morgens hin, nachmittags zurück, was intensiv genutzt wird. Dies schadet aber nachhaltig dem Tourismusgeschäft vor Ort. Auch rasen die Van-Fahrer rücksichtslos durch die Ortschaften und selbst an Schulen vorbei, was den Ansässigen ein Dorn im Auge ist, zumal sie keinen Profit davon haben. Dies schürt soziale Unruhe und nicht selten findet man - zu spät - gut getarnte Bambusstäbchen mit Nägeln, die auch einigen Mopedfahrern zum Verhängnis werden können. Diese Fallen können leider nicht zwischen interessierten, langsam fahrenden Touristen und dem übrigen Mob unterscheiden. Motorradfahrer sollten eine besondere Vorsicht auch gegenüber den entgegen kommenden Vans walten lassen, da sie gerne die gesamte Straßenbreite in Anspruch nehmen. Es gab schon schwere Unfälle, im 1. Halbjahr 2011 sogar einen mit tödlichem Ausgang.
Eine deutliche Erholung des Tourismusgeschäfts in Sabang, nach der international beachteten Entführung durch die Abbu Sayyaf - Gruppe, zeichnete sich aber wieder 2005 ab und setzte sich mit guten Saisons bis 2011 fort. In der Saison werden 7-900 Tagesgäste gezählt, davon über 95% Einheimische.

In Sabang ist nicht immer und meist nicht alles erhältlich. Die besten Chancen, wenn gar nichts mehr geht, hat man noch in den Läden am Pier-Parkplatz und bei Aussan dahinter. Besser ist es aber, man bringt sich alles persönlich Wichtige aus PPC mit. Analog PPC gibt es selbst in diesem Nest eine Mülltrennung mit teilweisem Recycling!
Smart bietet eine Cellphoneverbindung an, Globe ist verzögert gefolgt, Prepaidkarten (Load) kleiner Notation können im Dorf erworben werden. Verbindungsausfälle, auch über mehrere Tage (April 2007: 10 Tage, 2011 halbtageweise), sind nicht selten! Es gibt KEINE Banken, Internet nur im Sheridan und Daluyon. Die Verbindung ist allerdings äußerst langsam, anscheinend wird jedes Bit mit dem Karabau transportiert. Alle größeren Unterkünfte verfügen über einen eigenen Generator mit Strombereitstellung ab frühen Abend, im Sheridan und Daluyon rund um die Uhr. Im Dorf gibt es keinen öffentlichen Generator, es wird von privat hier und da abgezweigt. Brownouts sind Gang und Gäbe, eine Taschenlampe ist also immer erforderlich.

Nik-Niks (Sandmücken) sind an den ungeharkten Sandabschnitten, vor allem an dem Strand hinter dem Mangrovenfluss saisonweise eine Plage!!! Neben Moskitos konnte ich auch mehrere Aedes aegypti beobachten, die das Dengue-Fieber übertragen können.
Auf Grund der nahen Wälder ist es unbedingt empfehlenswert sämtliche Gegenstände im Zimmer aufzubewahren; Affen sind Kleptomanen! Zudem scheinen Affen Brillen zu faszinieren, vielleicht auch nur wegen des Geschmacks der Plastiknasenflügel. Es gibt auch einen, der nun mit meiner Unterhose herumläuft und dabei Kreuzworträtsel löst.
In einigen wenigen Verkaufsständen werden schöne Gegenstände aus poliertem Ebenholz (Philippinisches Ebenholz 173,) und Hängematten der Tagbanuwas angeboten. Natürlich fehlen auch die phantasievollen T-Shirts für die Touris und anderer Tand nicht.

Transport

Für den kleinen öffentlichen Verkehr zwischen Sabang und Cabayugan sind über den ganzen Tag regelmäßig unregelmäßig fahrende Multicabs und neuerdings auch Tricycles zuständig. Erstere fahren in der Regel morgens gegen 7 Uhr das erste Mal in Sabang ein, bei Bedarf nochmals um 10.30, gegen Mittag und Nachmittag und immer etwa eine halbe Stunde später, spätestens 16 Uhr das letzte Mal zurück. 
300 m vor dem Pier gibt es das Tricycle-Terminal. Zwar muss der Sprit von PPC hergeschafft werden, das erklärt aber nicht die teils unverschämten Preise. So werden von dort für die 8-900 m bis zum Bambua 20/Person verlangt, mind. 40 P, von Langnasen teils noch viel mehr.
Jeepneys fahren 7 und 12 (oder gar nicht) für 220 nach PPC, 120 P bis zur Kreuzung mit dem Palawan-Highway in Salvacion. 
Gegen 14 Uhr fährt noch ein Bus, der marginal mehr Komfort bietet als die Jeepneys. 
Ein special ride in einem AC-Van kostet 5-6000 P je nach Verhandlungsgeschick nach Port Barton und PPC, 10-12.000 nach El Nido. Platz ist für 5-8 Personen. Manchmal kann man Fahrer am Parkplatz auf freie Plätze Richtung PPC ansprechen und für kleines Geld mitfahren.
Nun gibt es auch an mehreren Stellen Mopeds und Quads zu leihen, was die Flexibilität etwas erhöht, allzuviel kann man aber nicht abfahren, notfalls kann man sich an die anderen Verkehrsmittel halten. Während der touristischen Hochsaison gibt es immer mal wieder eine Fährverbindung mit einer größeren Banka nach Port Barton (1200 p.P., 3-4 h; auf der Strecke liegt Cagnipa Island, dort könnte gut ein Kurzaufenthalt geplant werden!) und El Nido (1500 P, 6½-7 h). Allerdings wird nur gefahren, wenn genügend Touristen zusammen kommen - was recht selten ist -, die Wellen nicht zu hoch sind und der Motor nicht mal wieder kaputt ist. In der Nebensaison (ab Ende Mai) wartet man u.U. wochenlang vergebens.
Einen "relativ" preiswerten Vierrad-Van mit AC findet man bei Dandy (0927 975 8663) und Dennis (0907 1586 813). Sie verlangen für die Strecke nach Port Barton 5-6000 für den gesamten Wagen bis max. 4 Personen und bieten auch eine "relativ" preiswerte Weiterfahrt nach El Nido für 5-6000 P an.

Unterkünfte und Restaurants

Fast alle sind inkl. BF und bieten Strom per Generator (was i.d.R. auch einen Fan bedeutet) vom frühen Abend mit kurz nach 23 Uhr an. Wenn E-Mailadressen genannt wurden, so sind sie mit Vorsicht zu genießen, da - langsame!! - Verbindungen nur im Daluyon und Sheridan existieren. Und ob alle in PPC Verwandte haben, die täglich die Mails checken, ist mehr als fraglich.
ACHTUNG
: Das gesamte Wassereis, außer in den Luxusherbergen, wird unhygienisch verpackt aus PPC geliefert und genauso unhygienisch gelagert. In dem Tauwasser befinden sich vermutlich sämtliche Keime, die auf -itis enden. ICH verzichte auf jeden Eiswürfel oder Halo-halo, da ich mir so viel Klopapier nicht leisten kann!

Vor dem Dorf

Fauna und Flora auf dem Paraiso-Gelände

Da viele biologisch, v.a. ornithologisch Interessierte hierher kommen, die manchmal wegen nur einem Exoten tagelang ausharren, ein kurzer Exkurs. Vorweg: Durch den Busch zu laufen, um Natur zu sehen, ist einmalig. Dabei entdeckt der Forscher viele interessante Pflanzen. Tiere, im Speziellen Vögel, wird man aber kaum zu Gesicht bekommen, allerhöchsten hören! Die beste Beobachtungsstelle befindet sich am Dschungelrand, möglichst an einem erhöhten Standort. Beides kann die Anlage bieten. Übrigens: Über 95% der Flora v.a. der Fauna, die ich im Abschnitt "Nationalpark" beschrieben habe, konnte ich auf diesem Gelände beobachten und das mit einer viel dichteren Sichtungsrate als im Wald.
Bunte Eis-, gelegentlich Nashornvögel (insbesondere nach längeren Regenfällen), nachmittags wild fiepende Eichhörnchen, mit viel Glück (leider sehr selten geworden) vielleicht einmal eine Schlange, eine Affenhorde oder einen Waran kann man am Dschungelrand der Anlage sehen, wenn man sich z.B. auf der Insel - die extra für die Vögel angelegt wurde - still verhält und einige u.U. auch ergebnislose Beobachtungsstunden Zeit hat. Ferner gibt es einen kurzen, aber interessanten Weg durch ein Stückchen gut durchwachsenen Wald hinter dem Süßwassershrimpteich. An ihm fielen bis 2008 in der Abenddämmerung zu Dutzenden Silberreiher 177 (mit weißem Kopf und dunklen Beinen und Füßen) und Kuhreiher 92 (mit gelblichem Kopf) ein, die gemeinsam am Weiher ihren Schlafplatz hatten. Es sollen auch schon die selteneren Seidenreiher (Egretta garzetta) gesichtet worden sein. Einige, anscheinend Männchen, kamen dramatisch mit einer artistischen Landeeinlage daher, wohl um den Damen zu gefallen. Die anwesenden Kampfrichter gaben dafür: 5.6 - 5.8 - 5.8 - 5.7 - 5.8. Die 6.0 sollte wohl ein Witz sein oder war von dem Philippino. Leider haben vermutlich die trockenen Jahre 2009-10 die Reiher (vorübergehend?) ausweichen lassen.
In dem Teich kann übrigens auch gefischt werden. Nicht nur das, sagt man vorher Bescheid, wird einem auch noch das kalte Bier im Halbstundentakt herunter gebracht. Selbst ein Lagerfeuer stellt kein Problem dar.
Wer nach der Dunkelheit gut hinhört, kann auch das metallisch rhythmisch-monotone Schlagen (tschonk-tschonk-tschonk ...) eines bis 30 cm großen Bodenbrüters, der zu der Familie der Nachtschwalben gehört, bewundern. Selbst ein Paar der berühmten endemischen Palawanhornvögel konnte von mir gesichtet werden. Auch ein Pärchen des extrem seltenen Nachtreihers (Night Heron) gibt es auf dem Gelände, hinzu kommen noch die witzigen Beos. Ein Glückskind muss sein, wer noch einen der schneeweißen Kakadus zu sehen bekommt. Ornithologen können sich der scheuen Smaragdtaube und an dem seltenen Palawan Heron (bis 150 cm) erfreuen. Weitere ausführliche Anmerkungen zur Vogelwelt, auch zu anderen Tieren, im Abschnitt "Nationalpark". Neben vielen anderen Pflanzen wachsen auf dem Gelände auch ulam-ulam (Tagalog), deren rispenartigen Blütenstände nur in der Nacht aufgehen und wunderbar fliederartig riechen. Auch eine Cashew-Plantage (Anacardium occidentale) findet man vor. Zu Gewächsen (wie kleine Narrabäume, Borneo-Teak, Blut- oder Alang-Alang-Gras [Philipp. Cogongras auch Kugongras, Imperata cylindrica, Engl. Cogongrass], viele Blüten- usw., sowie landwirtschaftlich genutzte Pflanzen) und Tieren werden gerne Informationen zur Verfügung gestellt.
Weitere - auch hier anzutreffende - Tiere und Pflanzen siehe unter Flora und Fauna im Wald.

Cabayugan Integrated Agriculture Aquaculture Project

2006 musste das Projekt leider eingestellt werden, teils aus Geldmangel, teils wegen dem unerwartet hohen Interesse der Landwirte und dem damit verbundenen Zeitaufwand. Zudem hat der deutsche Projektleiter Marco eine Anstellung an der Uni Berlin angeboten bekommen. Man sollte es ihm gönnen. Ob es von anderen weitergeführt wird, scheint unwahrscheinlich. Weitere Informationen können (noch?) unter www.ciaap.com abgerufen werden.

Hier der damalige Ansatz und Stand:
Marco Hartmann (m.hartmann@ciaap.com) studierte Landwirtschaft in Berlin, war 1996 das erste Mal in Sabang und hat sich hier gleich wohl gefühlt. Nach seinem ersten Lehrgeld mit einer Mangofarm im Süden Palawans versucht er nun auf einer 1.5 ha großen Fläche ein integriertes ökologisches Agrikultur- und Aquakulturprojekt mit lokalem partizipatorischem Ansatz aufzubauen. Traditionelle Anbaumethoden sollen im Sinne einer Synergie miteinander verzahnt, mit vor Ort vorhandenen Ressourcen soll ein natürlicher Kreislauf hergestellt, wobei die Kenntnisse und Erfahrungen der Bauern aus der Umgebung integriert werden. Anfang 2005 noch in der Experimentalphase, soll es Mitte des Jahres voll funktionsfähig sein und ist auf 5 Jahre angelegt. Als Nahziel sollen die Erkenntnisse auf lokale, dann regionale Strukturen übertragen werden. Fernziel ist eine Überschusswirtschaft mit der der riesige Markt von PPC erschlossen werden kann.
Eine am lokalen Markt orientierte Machbarkeitsstudie ergab eindeutig die Wirtschaftlichkeit. Das Land wurde ihm von seinem Freund und technischen Berater André vom Bambua Nature Park Resort zur Verfügung gestellt.
Der ökologische Ansatz verlangt auf Chemikalien zu verzichten. So werden Schädlinge bekämpft, indem die Felder solange unter Wasser gesetzt werden, bis sie auf ein erträgliches Maß reduziert sind. Enten werden ohne nennenswerten Raumverlust zur Fleischgewinnung gehalten und dämmen gleichzeitig die Schnecken in den Reisfeldern ein, die zudem eine erstklassige Nahrungsgrundlage für das Federvieh darstellten. Barsche im Reisfeld sorgen für doppelte Ernte auf gleichem Raum und vermindern zudem noch effektiv Mückenlarven. Sie werden erst zu ca. 10.000 in Aufzuchtbecken gehalten und bei Erreichen der Fingerlinggröße mühsam die Weibchen aussortiert. Nur die Männchen eignen sich für die Zucht, da sie schneller wachsen.
Während der Trockenzeit werden auf den Reisfeldern als Zwischenfrüchte Kürbisse und Melonen angebaut.
Ein Süßwassershrimp- und mehrere Barschbecken mit schnell wachsenden Tilapia zili, Gemüse, Papaya, Ananas, Bananen, Wasserspinat, Ziegen, Hühner sowie eine eigene Kompostierungsanlage komplettieren momentan das Projekt.
Möglichst viele Nachbarn mit eigenem Land in der Größenordnung von 0.5 - 2.0 ha sollen nach und nach für diese Idee gewonnen werden. Sie erhalten eine Schulung auf der Farm und nach Ausbau der eigenen Ressourcen Starthilfe z.B. in Form von Jungtieren, Setzlingen und technischer Hilfe; eine "Rückzahlung" könnte in Form von Naturalien erfolgen.
Die nicht profitorientierte Non Gouvernement Organisation CIAAP benötigte ein Startkapital von etwa 10.000 €, das z.Z. aus privaten Mitteln getragen wird. Für eine Weiterführung des Projektes ist es jedoch dringend auf Spenden angewiesen. Bis zum Ende des Jahres 2005 soll der Betrieb sich selbst tragen. 
Der gesamte Versuch wird wissenschaftlich begleitet, die landwirtschaftliche Fakultät der Universität in PPC hat begeistert Interesse angemeldet, Marco selbst steht in intensivem Kontakt mit seinen ehemaligen Professoren in Berlin, die in gerne unterstützen.

Am Dorfeingang

Links vom Pier Richtung Wasserfall

Rechts vom Pier Richtung Nationalpark

Feiertag

Heute ist der 26. März 2005, der Jahrestag der Einweihung (1971) des Nationalparks wird gefeiert. Und man hat sich nicht lumpen lassen. Die bekannteste Ethnomusikgruppe Palawans, die sich Sinika nennt, wurde engagiert. Schon am Vormittag werden am Pier die Elektrogeräte aufgebaut, den ganzen Tag plärrt jemand ins Mikrofon, einmal scheint es sich um einen Quiz, das andere Mal um eine Verlosung zu handeln, jedoch der Sinn des überwiegenden Teils bleibt mir verborgen. Das ganze Dorf ist auf den Beinen, kostet es doch keinen Eintritt, sogar einige Touristen haben sich dazu gesellt. Um 20 Uhr wird es dann ernst, einer nach dem anderen aus der lokalen und regionalen Politprominenz, der örtlichen, übergeordneten, leitenden und obersten Naturschutzbehörde, die Vereinigung der Ranger und Bootsleute - fehlt nur noch der Toilettenmann Vincent - geben sich nacheinander das Mikrofon in die Hand; erstaunlicherweise hören viele zu. Auch an die "Nativen" aus den Bergen hat man gedacht. Gekleidet in ihre traditionelle Kluft darf ein Paar einen mehr oder weniger gelungenen Tanz zu Bongotrommelklängen hinlegen. Aber offensichtlich hat der Sohn des Tänzers die Trommel nicht richtig geschlagen. Während der gute Batak ihn zu belehren versucht, eilt jemand zu dem Mikro und bedankt sich für diese "traditionelle Einlage". Ein beschämendes, fast schon entwürdigendes Trauerspiel, ist es doch ganz offensichtlich, dass die "Einlage" noch gar nicht richtig begonnen hatte. Die Darsteller scheinen es zu merken und verkrümeln sich rasch.
Schließlich steht um 21 Uhr die Band auf der Bühne, bis dahin kam auch das EU-Wartehäuschen zum Einsatz, ausnahmsweise darf man heute hier rauchen. Die Stimmung ist großartig, bald fängt eine zunehmend wüste Tanzerei an, deren Stilrichtung ich nicht bestimmen kann, sicherlich waren San Miguel, Red Horse und Tanduay literweise mit von der Partie. Wie in Südostasien weit verbreitet erntet die Gruppe den Beifall zu Beginn des Stückes, am Ende herrscht Grabesstille, bis ein neues Lied angestimmt wird. Sinika spielt einen Ethnosound, der stark mit spanischen Elementen durchsetzt ist. Aber auch westliche Rockstücke haben sie auf Lager, das heizt die Stimmung zusätzlich an. Zwei Stunden dauert der Auftritt, dann wird die Band durch dröhnende Konservenmusik ersetzt, die sich kaum von einer westlichen Hardcore-Disco unterscheidet. Heute läuft der Dorfgenerator die halbe Nacht durch, erst weit nach Mitternacht versickern die Einwohner in ihre Hütten. Taschenlampen sind heute nicht notwendig, entweder hat man selbst ganz schön die Lampe an oder der senkrecht stehende Vollmond weist den Weg.

Puerto Princesa Subterranean River National Park

Es ist unbedingt erforderlich am Pier von Sabang ein Eintrittsformular für 200 für den Fluss + 30 für den Nationalpark zu erstehen, sonst kann es passieren, dass man den langen Anmarschweg wieder zurück muss! Für 700 erhält man ein Returnticket für die gesamte Bankas (max. 6 Personen), 600 kostet die einfache Fahrt, die Paddelbankas am Untergrundfluss mit Führer sind immerhin im Preis enthalten. Empfehlenswert ist es zuerst mit dem Boot früh morgens (ab 8 Uhr) am Pier abzulegen, da dann noch nicht soviel Betrieb herrscht und bei gemütlichem Tempo einen der Trails zurück zu nehmen.

1971 gegründet (weil Marcos nicht genügend Schmiergeld von den Logging Companys bekam und sich so "gerächt" hat, so die Auskunft von Expats), 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt umfasst der Park 3901 ha und wird von einer geschützten Pufferzone von 18.301 ha umgeben.

Ein kleines Problem ist für den Rückweg am Poyuy-poyuy - Fluss entstanden: Die Brücke ist weg - niemand kümmert sich trotz der hohen Einnahmen um einen Neubau. U.U. muss man einige Zeit warten, bis jemand greifbar ist, der einen hinüberpaddelt (bei viel Regen ist die Strömung zu stark, kommt noch die Flut hinzu, ist es schlicht zu tief). Es soll in absehbarer Zeit eine Hängebrücke eingerichtet werden - so die Aussage 2008. (Stand 2011)

Sabang Untergrundfluss

Skizze des unterirdischen Flusssystems mit freundlicher Genehmigung © Hendrik Freitag. (Gepunktet = unerkundet.)

Die touristische Hauptattraktion ist der etwa 8.2 km lange und mit 4.3 km längste schiffbare Untergrundfluss der Welt, der unter dem Massiv des Karstgebirges mit dem 1027 m hohen Mt. St. Paul (benannt nach einem Offizier der englischen Marine) und dann in das Südchinesische Meer fließt. Allerdings sind nur die ersten 1.2 km des Systems für die Paddelbankas freigegeben, darüber hinaus bedarf es einer Sondergenehmigung (über die man, bei vortägiger Buchung, z.B. im Paraiso verfügt). Geologen schätzen das Alter auf 23 Millionen Jahre.

Eingestürztes Deckgebirge hat tief im Berg einen gewaltigen Dom geschaffen, im Boot mitgeführte autobatteriebetriebene Lampen können die mit 65 m höchsten Stellen kaum noch erreichen. Der Fluss ist teilweise über 9 m tief, das glasklare Wasser (in der Regenzeit trüb und gelb) täuscht erheblich geringere Tiefen vor. Vielerorts haben sich Stalagmiten und Stalaktiten (Eselsbrücke: "-titten", ja, genau, das sind die, die von oben nach unten hängen), Orgelpfeifen, Vorhänge und Dome gebildet, die allerdings im Großen und Ganzen nicht besonders spektakulär sind. Umso fantasievoller sind die vergebenen Namen: da gibt es eine ganze Obstabteilung, Jesus und die Kirche werden bemüht, Filmstars und sogar ein Dinosaurier müssen herhalten. An einigen Stellen ist das Calciumcarbonat schön auskristallisiert, so dass es wie Diamantenstaub glitzert, bei einer anderen Passage gibt es unter der Decke sogar einen "God's Highway". Die Informationen der Führer sind umfassend und gut, allerdings könnten sie ruhig öfter mal den Schnabel halten, damit man die unwirkliche Atmosphäre genießen kann. Sie sind aber offensichtlich gezwungen ihr Programm abzuspulen, selbst bei der Gehörlosengruppe, mit der ich unterwegs war.
Verlässt man den Bereich, den 99.99% der Besucher besichtigen, wird es bald still. Sehr still. Von herabfallenden Wassertropfen, Schwalben und Fledermäusen und dem Paddelgeräusch einmal abgesehen. Immer wieder trifft man auf Felsmarkierungen, die bis in das Anfang des 20. Jahrhunderts zurückdatieren. An vielen Stellen haben sich meterhohe Lehmbänke abgelagert. Noch ist es nicht verboten, sich etwas davon mitzunehmen. Schließlich verschwindet der Untergrundfluss endgültig im Untergrund, von hier ab kommen nur noch professionelle Höhlenforscher mit Tauchgeräten weiter.

Flora und Fauna Untergrundfluss

Neben Schwalben finden hier schätzungsweise 40.000 Zwergfledermäuse der Familien Rhinolophidae (Hipposideros diadema, Rhinolophus virgo, R. arcuatus, R. inops) und Vespertilionidae (Miniopterus tristis, M. schreibersii, M. australis, Myosis macrotarsus) ihre tägliche Herberge. Ist herabtropfendes Wasser kalt, so handelt es sich um durchsickerndes Grundwasser, ist es warm dann nicht. Darum sollte man beim Blick nach oben auch den Mund geschlossen halten.
Der deutscher Biologe Hendrik Freitag vom AQUA Palawana Programm http://aquapalawana.nhm-wien.ac.at hat das gesamte System des unterirdischen Cabayugan River (so dessen Bezeichnung vor dem Eintritt in die Höhle) in den Jahren 2000/2001 intensiv untersucht und dabei zahlreiche neue Arten der palawanischen Süßwasserfauna zu Tage befördert. So ist beispielsweise die im Oberlauf des Flusses häufig anzutreffende Flusskrabbe (kürzlich benannt als Parathelphusa cabayugan) eine neue endemische Art. Im unterirdischen Abschnitt des Flusses fand sich eine bisher nur von den südjapanischen Ryukyu-Inseln bekannte Garnele, deren Augenpigmentierung in Anpassung an die subterrane Umgebung stark reduziert ist. Die wissenschaftliche Beschreibung (Veröffentlichung des Neuarten-Status) der Insekten ist gerade in vollem Gange und wird sicher weitere spannende Aspekte der hiesigen Biodiversität aufzeigen http://aquapalawana.nhm-wien.ac.at/results_de.htm. Dabei besteht z.Z. die Möglichkeit eine Taufpatenschaft http://aquapalawana.nhm-wien.ac.at/coccinella_de.htm für eine der neu entdeckten Wasserkäferarten aus dem Nationalpark zu übernehmen. Gegen eine Spende wird dann ein offizieller wissenschaftlicher Name nach individuellem Wunsch (z. B. eurem Vor- & Zunamen) vergeben. 
Die Ergebnisse mündeten in einer Doktorarbeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und können als Abstract eingesehen werden. Bei tiefer gehendem Interesse kann auch die Western Philippines University in Sta. Monica, Puerto Princesa diesbezüglich konsultiert werden, an der mehrere deutsche Wissenschaftler tätig sind und waren.

Wanderwege

Die offizielle Karte (sic!) des Nationalparks enthält einen Trail, der direkt hinter der Brücke entlang des Poyuy-poyuy- oder Sabang-Flussufers ins Landesinnere abbiegt und auf den Dschungeltrail Richtung Rangerstation führen soll. Eine derartige Karte ungeprüft in ein Reisehandbuch (schon 2005 moniert und selbst noch in der Auflage 2008 vorhanden!) zu übernehmen ist sehr zu kritisieren! Der eigentlich recht schöne, aber nicht weiter ausgeschilderte Fußpfad splittet sich nach ein paar Hundert Metern in mehrere Fußpfade auf. Hier haben sich schon Menschen stundenlang verirrt. Ein Fall ist mir bekannt, wonach ohne Wasser und Proviant und dann noch bei heftigem Regen eine Übernachtung im Wald notwendig wurde. Am nächsten Morgen hat man sich durchs Unterholz geschlagen, ist dann einem Motorengeräusch gefolgt und kam ziemlich verkratzt, zerstochen und mit den Nerven fertig an der Straße an. Wenn überhaupt, dann nur die markierten Haupttrails nutzen, ansonsten sind Führer erforderlich!
Erfahrene Wanderer (an Repellent denken!) können sich entlang der später auftauchenden Felswand parallel zum Grenzfluss (natürlich ist an die Parkgebühr zu denken!) durchschlagen, anschließend ist ein Schraubenpalmengebiet zu durchqueren. Hinter einer Mäanderbiegung führt links ein in der Trockenzeit weitgehend wasserarmes Flussbett tiefer in den Park hinein. An einer großen Flussgabelung steht ein imposanter, mächtiger Baum. Hier kann man den linken Ast - ich meine den vom Fluss - wählen, der durch ein schönes, enges und abenteuerlich wirkendes Tal verläuft. Viel weiter sollte man sich aber nicht alleine vorwagen (nur mit Führer) und lieber umkehren, besonders bei der Gefahr eines Regenschauers in den Bergen! Bei einem Sturzbach gibt nicht viele Möglichkeiten seitlich hinauf zu flüchten.
Es werden zwei Trails parallel zur Küste durch den Nationalpark angeboten: der etwas einfachere Monkey Trail mit 4.8 km (gut ausgebaut und überwiegend mit Betontrittstellen) und der alternativ abzweigende, unbefestigte Jungle-Trail (in der Trockenzeit mit festen Sandalen machbar, besser Sportschuhe) mit 4.7 km. Sehr gut ausgeschildert und farbmarkiert, also nicht zu verfehlen, macht er einen Führer absolut überflüssig. Bei den Anstiegen helfen insgesamt 355 Holz- und 386 Steinstufen, die 100 Männer in 15tägiger Arbeit geschaffen haben. Besonders am Untergrundfluss und dem Anstieg von dort hält sich eine Makakensippe 148 auf, die recht aggressiv sein kann. André vom Bambua gab dazu den Tipp: "Den Tieren nicht in die Augen sehen, das macht sie u.U. als Gruppe angriffslustig. Besser auf den Boden schauen und zügig weiter gehen." Einen Spazierstock habe ich mir für alle Fälle dennoch mitgenommen.
Der Jungle-Trail weist zwei recht steile An-/Abstiege auf und ist bei geringem Tempo - gerechnet allerdings mit Pausen - bis zum Pier mit 2½-3 Stunden zu veranschlagen, für den Monkey Trail ½ h weniger. Hier gibt es nur einen steilen An- und Abstieg, sowie zwei weitere leichte. Etwa 730 m vor dem Untergrundfluss trennen sich die beiden Pfade, bzw. münden ineinander. Der Vorteil des Monkey Trails ist, dass er etwa zur Hälfte direkt an der Küste entlang führt, wodurch oft eine Brise den im eigenen Saft stehenden Körper erfrischt. 1.5 km entfernt vom Untergrundfluss gibt es auch noch eine schöne Bucht mit einem einsamen Sandstrand. Unter dem großen Indischen Korallenbaum 96 (Tagalog = dap-dap) direkt nach dem Abstieg findet man auch prima Schatten. Allerdings sollte man sich nach der Tide erkundigen: Bei Hochwasser kommt man an einem Felsenvorsprung nicht trocken vorbei. Erst recht nicht bei starkem Wellengang! Bei Regen gibt es eine trockene Unterstellmöglichkeit hinter dem Felsenvorsprung mittig des zweiten Strandabschnittes unter einem 10 m hohen Felsdach. Offiziell darf man hier nicht schwimmen, ... .
Am dem Sabang zugewandten Ende des Strandes befindet sich an der Hochwasserlinie ein mächtiger Baum, der zu den Mangrovengewächsen gehört. Auffallend sind die schönen, leicht duftenden Blüten mit weißem bis cremefarbenem Boden und bis 10 cm langen, lachsfarbenen bis dunkelroten, pinselartigen Staubblätter (Pollengefäße). Die nussartigen Früchte können bis zu zwei Jahre im Meerwasser schwimmen und bleiben keimfähig. Sie werden von einigen Einheimischen zerstoßen und zusammen mit Muschelfleisch in Gewässer gegeben, um mit den darin enthaltenen Saponinen (div. Steroidalkaloide) Fische zu betäuben und abzusammeln.

 
Barringtonia asiatica, Indon. bitung

Ein entsprechender Wasservorrat (mind. 1 l), ein kleiner Snack und eine minimale Erste-Hilfe-Packung sind Pflicht. Ebenso ein Repellent gegen die manchmal recht lästigen Moskitos und Sandmücken. Bis 15°° ist der Rückweg einzuschlagen, dann werden sie offiziell geschlossen und letztmalig von den Rangern (wenn überhaupt) begangen. Verletzte, gehunfähige Wanderer müssen dann mit einer ungewollten Übernachtung rechnen.

Ein kleines Problem ist für den Rückweg am Poyuy-poyuy - Fluss entstanden (Juli 2008): Die Brücke ist weg - seit Monaten kümmert sich niemand trotz der hohen Einnahmen um einen Neubau. U.U. muss man einige Zeit warten, bis jemand greifbar ist, der einen hinüberpaddelt (bei viel Regen ist die Strömung zu stark, kommt noch die Flut hinzu, ist es schlicht zu tief). Es soll in absehbarer Zeit eine Hängebrücke eingerichtet werden. Eigentlich eine Unverschämtheit, dass niemand darauf aufmerksam macht!

Flora und Fauna im Wald

Dieser einzigartige, sehr seltene Karst-Dschungel, der nur 2% der philippinischen Regenwaldfläche ausmacht, ist ein halbtrockener Regenwald. Als Karst bezeichnet man ein mit Klüften und Hohlräumen durchsetzten Kalkstein; ein Analogon findet man im jugoslawischen Karstgebirge (fragt mich nicht, in welchen Nachfolgestaat das jetzt liegt). Die Trockenheit, das Aufheizen des hellen Gestein in der grellen Tropensonne, dann wieder sintflutartige Regenfälle haben eine starke evolutionäre Auslese betrieben. Kein Wunder, dass sich in dem tropischen Wald auch etliche Sukkulenten befinden: Kakteenartige wie Euphorbia trigona, Arisema, Pleomele und Schefflera-Arten.

Über 800 Pflanzenarten aus 300 Gattungen und gut 100 Familien, darunter einige spezialisierte Kakteen, 295 Baumarten, hauptsächlich Dipterocarpaceen, stellen den größten Teil der Vegetation. Die Samen des Calophyllum inophyllum (Tagalog bitaog) werden einigen Ökofreaks bekannt sein: Er enthält ein grüngelbliches Öl, das als natürliches Heilmittel für Hauterkrankungen und Rheumatismus verwendet wird. Ferner findet es als "dermatologisch wertvoller Zusatz" zu Seifen und als Möbellack Verwendung, für die Einheimischen ist es Brennstoff für ihre Lampen. Der Baum blüht von März bis August. Der NATO-Baum (Pelaquaium lizonogsis) hat nix mit der gleichnamigen Vereinigung alter Haudegen zu tun. Sein Holz dient als Schiffsplanken der Seefahrt und verhilft den Musikern zu Instrumenten. Ipil (Tagalog) ist Intsia bijuga, gehört zu den Leguminosen und muss von mir noch genauer untersucht werden.

Sie wird u.a. von 168 Vogelarten, die 67% der philippinischen Vogelwelt repräsentieren - davon 15 endemisch - bewohnt. Darunter befindet sich das Symbol von Puerto Princesa, dem vom Aussterben bedrohten Palawanpfaufasan (Polyplectron emphanum, Palawan Peacock-Pheasant, - bis 50 cm), der am Camp angefüttert wurde. Auch Nektarvögel (oder Honigsauger) (wie der Grünrücken-Nektarvogel Nectarina jugularis aurora, Olive backed Sunbird, rechts) können an Blüten beobachtet werden. Sie haben eine konvergente Evolution analog der Kolibris in der Neuen Welt durchgemacht und beherrschen den Schwirrflug, wenn auch nicht in dem Maße wie ihrer Kollegen auf der anderen Seite des Globus. Selten zu sehen, da überwiegend in den Baumkronen, dafür am rhythmisch rauschendem Flügelschlag und deutlichem Ruf erkennbar, sind die ebenfalls endemischen, stark gefährdeten Palawanhornvögel (Anthracocerus marchei, Tagalog kalaw, Palawan Hornbill, Nashornvogel siehe auch 137) mit ihrem weißen Schwanzfächer. 
Mit Glück und wenn man sich still verhält, kann man auch scheue, prächtig metallisch glänzende philippinische Eisvögel, eine Art mit blauem Rücken, gelbem Kopf und Brust sowie leuchtend orangerotem Schnabel: der Storchschnabelliest (Pelargopsis capensis, Stork-billed Kingfisher, bis 37 cm) 146, aus nächster Nähe bei ihrer Sturzflugjagd beobachten. Am späten Nachmittag ist der Philippinische Weißbauchseeadler (Heliaeetus leucogaster, Bild) 145 zu Gast, oft entlang der Küstenlinie majestätisch seine Kreise ziehend. Mit seinen breiten Schwingen, weißem Kopf und weißer Brust ist er schon auf größerer Distanz auszumachen. Einer befindet sich in der Nähe von Sabang. Da er eine Leine an einem Fuß trägt, ist er wohl aus Gefangenschaft entflohen. Dazu spricht auch sein Verhalten, arglosen Passanten den frisch gekauften Fisch aus der Hand zu stibitzen.
Wer früh morgens ankommt kann vielleicht auch noch ein paar Papageien, z. B. der Blaunackenpapagei (Tanygnathus lucionensis paraguenus, Tagalog pinoy, Blue-naped Parot) oder einen der grünen Papageien (Prioniturs platenae, Tagalog kilit, Blue headed Raquet-tail) sehen. Ein Glückskind muss sein, wer noch einen der schneeweißen - Schwanzfedern und Flügel unten gelblich - Philippinischen Rotsteißkakadus (Cacatua haematuropygia, Philippine Cockatoo, - bis 30 cm) zu sehen bekommt, der lange Zeit exportiert wurde und dessen Population nun zusammengebrochen ist. Die meisten wurden weggefangen und sind inzwischen in der Käfighaltung oder zoologischen Gärten eingegangen. Gar nicht so selten ist der Rote Dschungelhahn (Gallus gallus, Tagalog Labuyo, Red Jungle Fowl), den man nicht mit einem verwilderten Misthaufenkönig verwechseln sollte. Eine Rarität, aber mit einer etwas höheren Chance ihn zu beobachten, ist der bunte Chestnut-breasted Malkoha (auch Malcoa, Phaenicophaeus curvirostris, bis 49 cm, links [Yellow-billed Malkoha Rhamphococcyx calorhnychus, in der engl. Wikipedia von 8/2011 verlinkt auf Phaenicophaeus calyorhynchus, der dort nur auf Indonesien verortet wird; ein Trugschluss, wie das Foto nachweist!)] mit einem auffälligen langen Schwanz.
Es gibt auch noch einen nicht Identifizierten: Vermutlich ein Fall für den Internationalen Haager Gerichtshof. Aufgrund seines mitleiderregenden, leidenden Geschreis aus dem tiefen Busch schließe ich, dass er offensichtlich entgegen der Genfer Konvention gefoltert wird. Einige sind anderer Auffassung und nennen ihn Orgasmus-Vogel. (Möglicherweise der Mangrove-Cuckoo oder die Little Cuckoo-Dove.) Vor- und nachmittags hört man das glucksende, metallische Flöten des Schwarznackenpirols 164. Dieser bis 27 cm große, auf dem Rücken goldgelb und schwarz gefärbte Vogel mit orangem Schnabel fliegt in einer typischen undulatorischen Weise, kommt häufig in Südostasien vor und ist oft am Rande Kokosnuss- und Bananenplantagen anzutreffen. Schließlich seinen noch erwähnt: die bis 45 cm große, 365 g schwere (!) Green Imperial Pigeon (Ducula aena) mit auffälligen grünen Flügeldecken und weißer Unterseite. Neben vielen anderen gibt es noch die scheue Smaragdtaube (Chalcophaps indica, Common Emerald Dove, bis 25 cm) und den seltenen Palawan Heron (bis 150 cm). Der Philippinische Kuckuck (Centropus viridis viridis, Tagalog [T]Sabukot, Lesser Coucal, bis 45 cm) fällt durch einen sehr langen Schwanz und rostbrauner Flügeldecke sowie einem metallisch tiefblaugrünen Rücken auf. Er hält sich gerne in dem hohen Gras der Reisdämme, aber auch im Unterholz auf. Ein Merkmal ist sein sehr bodennaher Flug und ein rhythmisch-monotones einfaches oder mehrfaches Schlagen (chonk-chonk-chonk ...), als ob Wassertropfen auf eine sehr dünne Metallplatte fallen.
Der in Asien beliebte "sprechende" Beo 159 (Gracula religiosa, Tagalog Kiao) irritiert oft anderer Vögel durch Rufnachahmung, imitiert Handy-Klingeltöne, Husten und Lachen, einige Worte und kurze Sätze und sorgt so für einiges an Belustigung. Umso trauriger ist seine Käfighaltung. Im Park kann man ihn noch in freier Natur antreffen. Wiederum endemisch auf Palawan, ist der sonst selten zu sehende Palawan Shama (Copsychus niger, White-vented Shama, bis 20 cm, rechts). Erkennbar ist er an seiner weißen Schwanzunterseite und seinem abwechslungsreichen, melodischem Gesang. Er lässt sich mit einigen seiner einfacheren Rufe auch leicht anlocken und sorgt dann für eine schöne Unterhaltung.
Ab der späten Dämmerung kann man auch den bis 26 cm großen, nachtaktiven Bodenbrüter, die Philippinen-Nachtschwalbe (Caprimulgus macrurus, Tagbanuwa patur-tur, Malaya tok-tok, Large-Tailed Nightjar) der zu der Familie der Nachtschwalben aus der Gattung der Ziegenmelker gehört, bewundern. Dieser von der Silhouette her falkenähnliche, aber näher mit den Eulen verwandte, hat sich auf die Jagd von Insekten spezialisiert. Auch um einen ausgesprochenen Nachtvogel handelt es sich bei der Seloputo Eule. Um die Aufzählung der interessantesten Vogelarten einigermaßen zu komplettieren, hier noch der Black-naped Monarch (Hypothymis azarea) und der blau-schwarzmetallische Glanzfleckdrongo (Dicrurus hottentottus, Spangled Drongo auch Hair-crested Drongo, bis 32 cm) mit seinem gegabelten "Fischschwanz".
P.S.: Über 95% der Vogelbeobachtungen habe ich im Bambua gemacht und das mit einer viel höheren und dichteren Sichtungsrate als im Wald.

41 Schmetterlingsarten aus 6 Familien, der mit 18 cm Flügelspannweite größte, der schwarze, schwalbenschwanzartige Trogonoptera trojana (Papilio trojano in einem englischen Bestimmungsbuch) mit brillanten grünen Dreiecken auf dem hinteren Rand seiner Flügel und - man mag es kaum glauben wer dies gezählt hat - 23.779 Arten von Insekten, Mollusken (Weichtiere) und Arthropoden (Gliederfüßler) listet die Statistik auf. Zu den weniger erfreulichen Insekten dürften die Moskitos und Sandmücken (Repellent mitnehmen!) gehören. Der lautstarke Gesang der Zikaden (Tagalog kuliglig) ist da schon angenehmer, wenn auch der Eindruck entsteht, dass einige bei einem rückwärtsfahrenden Gabelstapler in die Lehre gegangen sind und dessen Warnton übernommen haben.
30 Säugetiere wurden bestimmt, wie der Langschwanz-Makake 148 (Macaca fascicularis, Tagalog ungoi / tsonggo), der häufig an den Wanderwegen und am Camp des Untergrundflusses anzutreffen ist. Es ist die einzige auf den Philippinen anzutreffende Affenart. Erheblich seltener, da im Bestand bedroht, trifft man auf die nachtaktive, endemische Bärkatze oder Marderbär, zur Familie der Schleichkatzen gehörend (Foto; Arctictis binturong, [whitei], Tagalog binturong / manturon, Bear Cat),. Öfter dagegen schon mal das Palawan-Hörnchen (squirrel, Sundasciurus spec.) mit seinem buschig roten Schwanz, eine der beiden endemischen Arten der Sunda-Baumhörnchen. Auch nicht selten ist das Wildschwein (Sus barbatus, Tagalog baboy-damo, Wild Boar), das Palawan Stachelschwein (Hystrix pumila + Thecurus pumilus, Palawan Porcupine) dagegen sehr. Besonders an den Karstdschungel angepasst und recht häufig kommen vor: die Palawan Baumspitzmaus (Tupai[a?] palawanensis, Palawan Tree Shrew) und der Palawan "Stinkdachs" (? - Mardaus marchii, Palawan Stink Badger).

Leichter sind kleinere Exemplare der Bindenwarane (Varanus salvator, Tagalog bayawag, Monitor Lizard 147) am Camp des Untergrundflusses zu sehen, die sich an den Abfällen gütlich tun. Ausgewachsen erreichen sie bis zu 2 m, können 50 kg schwer werden und die größten Echsen der Philippinen. Ihre Haut ergibt ein begehrtes Leder, was sie an den Rand des Aussterbens brachte. Neben einigen Leckereien wie Eier, Früchte, Insekten, Hühner, kleine Säugetiere, verschmähen sie auch Aas nicht und stellen somit eine Art Hygienepolizei im Dschungel dar. Es sind gute Baumkletterer und Schwimmer. Sie stellen eine der 19 Reptilienarten, zu denen auch die nicht besonders seltene Königs-, möglicherweise auch Speikobra (Ophiophagus hannah respektive Naja sputatrix bzw. Naja sumatrana) gehört. Auch die Netzpython (Python reticulates, Tagalog sawa) und die Pit Viper (Tagalog mandasaw) kommen hier vor. 10 Amphibia komplettieren den natürlichen Zoo.

Foto: © ingo66@web.de

Lobenswert sind die Lehrtafeln an den touristischen Sammelpunkten und Beschilderungen einiger Bäume. Weniger verständlich ist, warum man neben dem einheimischen und wissenschaftlichen Namen, sowie teilweise der Verwendung, nicht auch gleich noch den englischen Namen angibt. Zurück bis zur Hauptstraße sind es 5.3 km.

Einige nachträgliche Einfügungen und Konkretisierungen der deutschen Namen verdanke ich der Deutschen Wikipedia!

Unterwasser

Tauchangebote gibt es nicht, es würde sich auch nicht lohnen. Das Schnorcheln ist am Strand von Sabang und den Felsen nicht lohnenswert. Auch in der zur Tagestour (Korallenschnorcheln!) angepriesenen Ulugan Bucht scheint sich das Schnorcheln nicht mehr zu lohnen (aus 2. Hand).
Seit 2008 wurde allerdings im Nationalpark das Schnorcheln freigegeben. Die "Schnorchelgebühr" beträgt 50, hinzu kommt das stundenweise Mieten eines Bootes oder man läuft bis zu dem kleinen Felskap zwischen der sabangnahen Rangerstation und dem mittleren Strand. Hier gibt es einen schönen (Ausrufezeichen) Korallengarten, der sich etwa bis 80 m vor der Küste erstreckt und dann in der Tiefe (wir waren bei Flut dort) verliert. Deutlich sind einige Spuren früherer Schädigungen erkennbar. Auf einer Fläche von einigen Tausend Quadratmetern haben sich allerdings auf den freien Stellen schon viele kleine Hart(Stein-)korallen angesiedelt. Es herrschen Tischkorallen (Acropora spicifera oder palmata) vor, hier und da gibt es Krusten-, entlang einiger Tidekanäle haben sich als Strömungsspezialisten Geweihkorallen (Acropora cervicornis) angesiedelt. Bei diesen Verhältnissen findet man Poritis sp. (in verschiedenen Wuchsformen vorkommend Berg-, auch Porenkoralle genannt) und Montipora sp. daher nur selten. Auch Weichkorallen, diverse Nackt- und Gehäuseschnecken sowie mehrere Fischarten - in beschränkter Größenordnung - sind zu beobachten. Einige außergewöhnliche Riesenmuscheln (manchmal dummerweise als Riesenmördermuscheln [Giant Claim] bezeichnet) mit grünem fein strukturiertem Saum wecken sicherlich auch das Interesse von Unterwasserverwöhnten. Es gibt keine übermäßigen Anzeichen für anhaltende anthropogene Schädigung. Lediglich im Küstenbereich findet man viel an bäumchenartigem Turbinweed 154, an den Rändern des Korallengebietes ganze Wälder von Sargassum 153.

Mangrovenfluss Poyuy-poyuy

Am sehr frühen Morgen oder sehr späten Nachmittag (beides besser Tags zuvor vereinbaren) lohnt sich die Fahrt auf der Grenze zum Nationalpark, vor allem wegen der Vogelwelt. Von den Touristen auch schlicht Sabang Fluss genannt, ist er von einem Mangrovengürtel 142 mit imposanten alten Bäumen gesäumt. Rund 70 Arten verschiedener Bäume, Sträucher, Palmen und Farne aus 20 Familien bilden die eigentliche Mangrove. Die meisten, wie die vor Ort dominierende Rhizophora, sind duch Viviparie gekennzeichnet. An ihren Ästen hängen dicke braune, kugelförmige Früchte, aus denen 50 cm lange, speerförmige Keimlinge (die grüne "Wurzel" ist das Hypokotyl des Keimlings) sprießen. Fällt er in Salzwasser, so schwimmt er horizontal, erreicht er aber Brackwasser, so dreht er sich mit den Wurzeln nach unten und bohrt sich in den weichen Schlamm und hat sich nach einem Jahr verankert. Alle Früchte oder Samen der anderen Arten sind ebenfalls schwimmfähig.
Im Gezeitenwald gäbe es männliche und weibliche Pflanzen, die getrennt ohne gegenseitige Befruchtung unterschiedlich aussehende Setzlinge liefern, erklärt meine Führerin und ich kann es kaum glauben. Allerdings fehlt mir bisher eine Möglichkeit dies nachzuschlagen. Das Wurzelwerk ist wichtig um der Küstenerosion entgegen zu wirken und zudem ein bisher vollkommen unterschätzter ökologischer Faktor z.B. als Kinderstube für vielfältiges Leben über und unter Wasser. Bisher wurden riesige Flächen gedankenlos gerodet, vor allem um kurzfristig profitable Shrimpfarmen zu errichten. Nach der Ausbeutung bleiben karge Wüstenlandschaften zurück auf denen auf Jahrzehnte hinaus sich kein stabiles Ökosystem mehr ansiedeln kann. Oft wird es dann auch noch von Landlosen (Squatter, Besetzer) besiedelt. Zudem werden viele Mangrovengebiete abgeholzt um Holzkohle zu gewinnen.

Am Ende des gut einen Kilometer schiffbaren Flusses steigen wir aus dem Boot und klettern durch das Stelzenwurzellabyrinth. Aida (sprich: Eida) Muyano ist auf der Suche nach einem morschen, abgebrochenen Mangrovenast, den sie auch alsbald findet. Als sie ihn aufbricht ist zentral eine markröhrenartige Öffnung erkennbar, die nicht ursprünglich zu sein scheint. Durch Schütteln und Schlagen erscheint daraus nach und nach ein gut 30 cm langer, schleimiger, fast durchsichtiger Holzwurm (Teredo navalis, Tagalog tamilok, mangrove woodworm / ship borer). Er hat nach dem Marinieren oder Kochen eine ähnliche Konsistenz wie Calamares, ist allerdings viel zarter und wird als Delikatesse aber auch lebend verzehrt, wie Aida demonstriert. Ich lehne es dankend ab und begnüge mich mit der toten Version.

Mir reicht es jetzt aber, ich will schnellstens ins Boot zurück, denn die Mitgliederversammlung des Moskito Verein Palawan (MVP e.V.) ist um mich herum seit geraumer Zeit einberufen worden. Während wir zurückpaddeln sinniere ich vor mich hin. Wieso bin ich eigentlich nicht von unendlich vielen Mücken umgeben? Jedes mal wenn eine angeflogen kommt bringe ich sie stande pedes um. Sekunden später ist wieder eine da, der hoffentlich das gleiche Schicksal widerfährt. Statt alle Mücken nach einer gewissen Zeit ausgerottet zu haben, tauchen immer wieder neue auf. Was würde nun passieren, wenn ich nicht morde? Wäre ich dann nach ein paar Stunden in einer Mückenwolke verschwunden? Da dies nicht der Fall ist, ringe ich um eine Erklärung. Vermutlich verhalten sich Mücken anders als Fliegen. Sie fliegen nicht da, wo andere Fliegen fliegen, sondern bevölkern den Raum sozusagen gleichmäßig. Aber dies verschiebt das Problem eigentlich nur auf die Fliegen. Wieso gibt es nicht einen unendlich dichten Fliegenschwarm? Vermutlich ist es zu schawül, ich schweife ab.
Auf den bogenförmigen Wurzeln, die wie lange, erstarrte Spindelfinger von Dschungelgreisen aussehen, und in den Ästen hocken bulldozerähnliche Fische und steigen nun bei Ebbe herab. Fische, die bei Flut in die Bäume klettern, das muss ich erst mal verkraften! Mit ihren froschähnlichen Köpfen durchwühlen sie die Schlickschicht nach Nahrungspartikeln und weiden auch Algen unter Wasser von ihrer Unterlage ab. Da sie mit ihrem gekrümmten Schwanz sich schnellend vom Boden abstoßen können, erhielten sie den Namen Schlammspringer (Periophtalmus chrysospilus, Mudskipper). Ihre amphibische Lebensweise wird durch einen Meerwasservorrat im vergrößerten Kieferraum ermöglicht. Durch Luftschnappen können sie dessen Sauerstoffgehalt in Grenzen immer wieder auffrischen.
Weitere Bewohner des Blätterwerks ist die endemische Unterart der gelb und oliv bis tiefschwarz gestreiften, bis 2.5 m langen Mangroven-Nachtbaumnatter (Boiga dendrophila multicincta, Tagalog binturan, yellow-striped Mangrovesnake), juvenile Exemplare der Monitorwarane liegen träge verdauend auf den Ästen, auch Makakentrupps kreuzen gelegentlich den Fluss über die Brücken der Dachkronen. Nach kurzweiligen 45 min sind wir wieder zurück an der Station. Jeder ist herzlich eingeladen vor der Station einen Mangrovenschößling symbolisch für die Wiederaufforstung zu pflanzen.
Für die Bankafahrt werden 100 P verlangt, eine Donation für das Pflanzen eines Mangrovensetzlings ist gerne gesehen. Die manchmal etwas zu enthusiastischen, ehrenamtlichen Kanuführerin informiert recht gut während der ¾stündigen Fahrt, aber es leider auch wieder zu viel und zu lange geschnattert. Zum Schluss geben es dann noch Aida und der Bootsmann ein selbst komponiertes Liedchen zum Besten.

2005 2008

2011

Ein kleines Problem ist die Überquerung des Poyuy-poyuy - Flusses (Juli 2008): Die Brücke ist weg - seit Monaten kümmert sich niemand trotz der hohen Einnahmen um einen Neubau. U.U. muss man einige Zeit warten, bis jemand greifbar ist, der einen hinüberpaddelt (bei viel Regen ist die Strömung zu stark, kommt noch die Flut hinzu, ist es schlicht zu tief). Es soll in absehbarer Zeit eine Hängebrücke eingerichtet werden. 2011 hatte sich noch immer nichts getan!! Eine Unverschämtheit bei den hohen Eintrittspreisen!

Ausflüge

Nachteilig ist, dass viele der folgenden Exkursionen ausschließlich mit unregelmäßigen Beförderungsmitteln sowie mit Führern unternommen werden können. Mopeds oder ähnliches können allerdings nun am Strand geliehen werden, die Anmarschwege zu den Zielen oder Startpunkten sind zu Fuß, mit Ausnahme zum Wasserfall und zur Kirche, leider weit.

Strand

Der ca. 1.2 km lange, überwiegend feinsandige gelbliche Strand erstreckt sich leicht bogenförmig vom Pier bis zu einer ins Meer auslaufenden Felsformation an der Mündung des Mangrovenflusses. Verständlicherweise sollte man den ersten Abschnitt am Pier meiden. Vor den größeren Unterkünften wird der Strand täglich gepflegt, so dass er inzwischen auch weitestgehend frei von Sandmücken ist. Etwas anders stellt sich die Situation hinter der Mündung des Flusses dar, hier können sie saisonweise eine Plage darstellen!!
Der Strand ist besonders kinderfreundlich, da er nur langsam in tieferes Wasser abfällt und während der Hauptsaison weder Strömung noch übermäßigen Wellengang aufweist. Dies kann sich allerdings in wenigen Stunden ändern. Also Vorsicht, denn es sind schon mehrere Badende ertrunken, darunter in erster Linie Kinder, aber auch angeblich gute Schwimmer!
Die Wassertemperatur lag Anfang Juni 2011 bei 31°C, die Lufttemperatur schwankte - Niedrigtemperatur bedingt durch einen mehrtägigen Taifunausläufer - zwischen 25 und 33°C.

Sabang Wasserfall

Wer auch noch den Sabang Wasserfall sehen will, muss 1.7 km ab Pier vorbei am DAB DAB marschieren. Die Aufforderung zur "Registrierung" im Al Puerto Resort kann man geflissentlich übersehen, ist vielleicht aber sinnvoll wenn man alleine unterwegs ist. Allerdings versucht man sich dort einen "behördlichen" Anstrich zu geben und will einem noch einen Guide auf's Auge drücken.
Fast der gesamte folgende Küstenstreifen besteht aus mehr oder weniger großen Geröllbrocken, die ein zügiges Vorankommen erschweren und Knöchelverstauchungen provozieren. Ein wenig besser ist es abschnittsweise am Vegetationssaum, wo sich ein mehr oder weniger guter Trampelpfad gebildet hat. Auch geht es an einer Stelle einen Pfad parallel zu der Wasserleitung entlang.
Ab dem letzten Resort sollte man mit ½ h, ab dem Pier mit ca. 40-45 min rechnen. Der Wasserfall entpuppt sich in der Trockenzeit als Rinnsaal, vor dem terrassenartig drei kleine Becken gestaut sind, in die man sich höchstens hineinsetzen kann. Wer keine Lust auf Laufen hat wird nichts verpassen. Schöner ist es neben dem Wasserfall hochzuklettern, allerdings gibt es sehr gefährliche, ausgesetzte Passagen! Wer keine Klettererfahrung hat sollte davon Abstand nehmen. Von oben hat man einen schönen Ausblick, der breite Bach, vom Mt. Bloomfield kommend, fließt durch dichte Dschungelvegetation. Vielleicht wäre hier eine längere Tour möglich. In der Regenzeit stellt sich die Situation anders dar! Dann ist der Fall sehr imposant.

Kurzwanderung zur Kirche

Etwa 400 m landeinwärts vom Pier von Sabang taucht in einer 90°-Kurve der Eingang zum Green Forest Paradise Resort auf. Von hier sind es ca. 20 min einen Hügel hinauf. Es geht vorbei am Anzweig zum Resort, die letzten Meter sind recht steil. Oben befindet sich das kleine Rondell einer Open-Air-Kirche und ein Cellphone-Umsetzer und eine Satellitenschüssel. Welch sinnige Kombination: Der direkt Draht zum Himmel. Ein vollständiger Blick über die Bucht von Sabang ist zwar durch die Vegetation auf einige wenige schmale Durchblicke eingeschränkt, aber lohnenswert. Auch ein fotogener Blick auf den Mt. St. Paul eröffnet sich.

Einmalig ist der nächtliche Sternenhimmel, insbesondere bei Neumond, den man natürlich überall in Sabang und Umgebung sehen kann; natürlich am besten abseits jeglicher Lichter. Die nächste stärke Quelle einer Lichtverschmutzung ist Luftlinie etwa 60 km entfernt und damit schon deutlich unter dem Horizont, zudem von den Bergen abgeschirmt. Eine derartig kontrastierte Milchstraße habe ich höchstens noch in der Wüste oder ähnlich abgeschiedenen Orten erlebt. In Europa gibt es dies nicht mehr, auch nicht in Südfrankreich oder den Ägäischen Inseln. Alle gut 2500 Sterne der Südhalbkugel, inklusive "Kreuz des Südens" sind sichtbar. Wer hier nicht mindestens eine Sternschnuppe sieht, dem gebe ich von den nächsten zehn eine ab!

Daylight Hole (Pennings-Cave)

Natürlich bieten sich überall Führer an, der bei dieser Wanderung erforderlich ist (keine Ausschilderung, Wegbeschreibung nicht möglich). Gut bedient ist man bei André und Rosalie im Paraiso.

Als ausgefallenen Führer hat sich Vincent Morilljo (Jg. 1950) gezeigt. Er war einer der ersten Ranger und maßgeblich am Bau des ersten Monkey Trail beteiligt. Er wurde aber auf Grund seiner teilweise sehr rigiden Vorgehensweise gegen illegale Aktionen im Naturschutzgebiet aus dem aktiven Dienst entlassen: So hat er auch schon mal mit Schleuder, Pfeil und Bogen auf die Hinterteile von illegalen Baumfällern geschossen. Eigentlich schade, denn genau diese Leute braucht der Park und der Naturschutzgedanke, der ansonsten oft nur ein Alibi ist. (Allerdings hat er sich noch einiges mehr geleistet.) Darum muss Vincent sich nun mit Putzarbeiten im Office, Toilettenreinigung am Pier und Müllbeseitigung über Wasser halten. Gelegentliche Dschungelführungen sind da ein prima Zubrot. Man findet ihn in seinem Haus schräg gegenüber vom Paraiso / Bambua.

Frühmorgens (2005) treffe ich mich mit ihm, er hat Badelatschen an, Pfeil und Bogen über dem Rücken und hält sich immer noch für einen Ranger. Au weia, das kann ja heiter werden, denke ich, der hat ja eine Mattscheibe. Wir haben uns vorgenommen dem Daylight Hole einen Besuch abzustatten. Dazu fahren wir am besten auf der (damaligen) Holperstrecke mit dem Tura-Tura - an einen Kampfruf japanischer Kamikazepiloten erinnernd und vielleicht wird von den Fahrgästen auch ein entsprechender Mut erwartet -, dem hiesigen Dschungeltaxi, zu der Streusiedlung Manturon. Ähnelt die Zugmaschine von Kaling auch mehr einem rollenden Rasenmäher und erreicht an Steigungen eine Geschwindigkeit die locker zum Blümchenpflücken ausreicht, so ist sie doch das stabilste und zuverlässigste Vehikel im ganzen Umkreis. Selbst in der Regenzeit, wenn andere passen müssen, tuckert es noch über die Piste. Trotzdem ist es immer gut wenn, wie in diesem Falle, Kaling auch gleichzeitig der Mechaniker ist.
Neuerdings (2007) hat er Konkurrenz bekommen: Ein dreirädriger LKW mit Pritsche hört auf den Namen Tuk-Tuk. 2008 wurde der Betrieb dann leider eingestellt, nun sind Multicabs unterwegs, sogar die ersten Tricycle gesichtet. Die neuen Betonabschnitte machen es möglich. Seit 2011 ist diese ganze "Romantik" hin, die Straße ist fertig.

In der Rangerstation müssen wir uns zum Betreten des Nationalparks anmelden, dazu sind 30 Pesos fällig. Hier gibt es auch ein kleines ethnografisches Museum, das ein wenig aus dem häuslichen Leben der nativen Tagbanuwa erzählt.
Schon wenige Meter nach unserem Aufbruch bleibt Vincent stehen und deutet auf die schreckhafte, aber unangenehme borstenartige Stacheln tragende Mimosen (Sinnpflanze, Mimosa pudica) am Wegrand. Ihre fast einzigartige Fähigkeit auf Berührungsreize die Blätter zusammen zu klappen und die Blattstiele zu senken, beruht auf eine rasche Änderung des Tugordruckes, die durch eine hormonartige Substanz ausgelöst wird. Die Reaktionszeit beträgt im besten Falle 8/100stel Sekunden und läuft mit einer Geschwindigkeit bis zu 10 cm pro Sekunde ab. 10 bis 20 Minuten nach dem Reiz werden die Bewegungen wieder rückgängig gemacht. Die Batak gewinnen aus den Wurzeln ein Mittel gegen Malaria und Hämorrhoiden, erklärt er. Malaria und Hämorrhoiden, denke ich, ein weites Anwendungsspektrum. Vielleicht auch noch gegen Fußpilz, fällt mir lästernd ein. Und weiter geht es durch die Waldapotheke. Die Blätter eines Strauches sind gut gegen Hauterkrankungen, andere bekämpfen die Würmer im Verdauungstrakt von Schweinen, die nächste Blume ist gut bei Entzündungen der Augen. Aus den Rattanlianen werden Möbel hergestellt, der Pterocarpus indicus (Tagalog Narra) liefert eisenhartes, termitenresistentes Holz und ist der philippinische Nationalbaum. Aus ihm wird ein natürlicher roter Farbstoff hergestellt, darüber hinaus enthält der Baum einige Substanzen, die als Grundlage für Medikamente dienen. Es gibt hier zwei Unterarten: P. indicus indicus und P. indicus echinatus.

Schließlich kramt er noch einen Brocken aus seiner Tasche, den ich zunächst für Bernstein halte. Und ein Harz ist das baktik (Tagalog) auch, aber kein fossiliertes. Die Einheimischen gewinnen es aus dem Almasiga-Baum (Tagalog) und verwenden es als Brandbeschleuniger, die Westler (Handelsname MANILA COPAL) rühren daraus den wohl teuersten Klarlack der Welt an, u.a. für die Klavier- und Geigenbearbeitung der Rolls Royce - Klasse. So kommt es, dass auch hier am Wochenende, weil dann die Behörden dicht haben, verbotener-, aber säckeweise sich die Harzklumpen am Pier stapeln. Verboten heißt: wenn es aus dem Nationalpark stammt und dafür gibt es leider keinen Nach-, respektive Beweis.
Etwas außergewöhnlich ist das fliegende Eichhörnchen (Hylopetes nigripes, Flying Squirrel), das zwischen den verlängerten Rippenknochen eine Flughaut aufspannen und so kurze Strecken von Baum zu Baum segeln kann; von fliegen also keine Rede. Eine ähnliche Entwicklung (konvergente Evolution) hat der Flugdrachen (Draco spp.) durchlaufen, eine Art fliegender Gecko. Eigentlich ist fliegen zu viel gesagt, es handelt sich nicht um ein aktives Fliegen, vielmehr ist es ein gleiten. Vincent beeindruckt durch seine Kenntnis einiger lateinischer Namen ... und ist plötzlich sauer. Den Steg hat er erst vor kurzem gebaut und jemand hat daraus eine Holzlatte geklaut. Oh je, hoffentlich bekommt er jetzt nicht die ganz schlechte Laune. (2008 war die Brücke weg. Es sollte jeder, den es betrifft, mal bei den Rangern am Pier die Neueinrichtung reklamieren!) 
Wir folgen auf der anderen Seite eine Weile dem Fluss, der plötzlich in einer Öffnung der Karstwand verschwindet. Der Untergrundfluss beginnt hier an zwei Einlässen seine 8.2 km lange dunkle Reise. Im Sand des Flussbettes steckt ein primitiver Speer mit einer eindrucksvoll scharfen Holzspitze. Natives, sagt Vincent in seinem recht guten Englisch und blickt sich um. Zweifelnd schaue ich ihn an. Will er hier etwa einen Krieg führen und ich stehe dann zwischen den Fronten? Aber zunächst geht es weiter.
Wir sind nun eine halbe Stunde unterwegs, als mein Wegweiser und Buschlexikon mir plötzlich andeutet stehen zu bleiben. Pfeil und Bogen werden schussbereit gehalten, geduckt pirscht er auf eine Rauchsäule mitten im Unterholz zu. Nach wenigen Minuten gibt es Entwarnung, ich atme auf, kein verletztes Hinterteil ist zu desinfizieren, die Einheimischen haben sich schon längst aus dem Staub gemacht. Vincent steht vor einem noch glühenden Lagerfeuer und löscht es grimmig mit Erde. Feuermachen im Nationalpark ist strengstens verboten, sagt er und vermutlich wollten die auch illegal auf Schwalbennestersuche gehen. Natives, frage ich, doch er schüttelt den Kopf und meint: Christen!
Wir legen eine kurze Pause ein, denn anschließend geht es in einem schweißtreibenden Aufstieg steil bergan, an einigen Stellen muss auch ein wenig geklettert werden. Gut dass ich meine festen Sportschuhe mitgenommen habe, wie Vincent das mit seinen Badelatschen macht ist mir ein Rätsel. Immerhin ist das scharfkantige Kalkgestein sehr griffig, wenn auch Moose und Flechten immer wieder für rutschige Tritte sorgen. Im eigenen Saft gebadet erreiche ich schließlich einen Felsvorsprung auf dem er schon seit längerem kauernd auf mich wartet und urplötzlich stehe ich vor dem Daylight Hole.

Von wegen Loch. Eine riesige halbovale Grotte, etwa 100 m ü.N.N., hat sich aufgetan, sicherlich an die 60 Meter hoch, gut und gerne 100 m breit und verliert sich in einer Höhle. Mein erster, zweiter und dritter Eindruck: beeindruckend! Leichte Nebelschwaden ziehen aus dem Schlund und tauchen die bis in den letzten vom Licht erreichten Winkel, mit niedrigen Pflanzen begrünte Szenerie, in eine unwirkliche Atmosphäre die mich an eine vergessene Welt erinnert. Ich komme mir vor wie in der idealen Kulisse für einen Streifzug in die Dinosaurierzeit und erwarte die Auferstehung von Kingkong und Godzilla. Würde jetzt ein Archäopterix vorbeisegeln wäre ich nicht erstaunt.
Nach kurzer Pause steigen wir in die eleusinisch wirkende Höhle hinab. Kein Geräusch ist zu hören, nur selten jagt eine Schwalbe vorbei. Was sich aus der Ferne wie Geröllschutt präsentierte, sind in Wirklichkeit haushohe Brocken. Tief im Inneren stoßen wir auf kleine, offensichtlich hohle Felsenformationen, die beim Anschlagen wie ein Gong klingen. Es drängt sich die Vermutung auf, dass es sich um Stalagmiten handelt.
Es wird immer düsterer, die Öffnung ist bald nur noch ein heller Fleck im Hintergrund. Langsam adaptieren die Augen, aber nicht schnell genug. Vincent bedeutet stehen zu bleiben, nimmt einen größeren Stein und wirft ihn vor uns auf den schwarzen Boden. Das heißt, erst einmal höre ich gar nichts, fünf Sekunden später gibt es dann einen Klack. Vorsichtig soll ich von jetzt an sein, ich nicke etwas verkrampft, habe schnell verstanden und stelle mir vor, ich wäre hier alleine hinein gegangen. Vermutlich läge ich nun 50 m tiefer und etwas weniger lebendig. Wie ein stellares schwarzes Loch verschluckt auch dieses jegliches Licht, im Unterschied kann man es, allerdings nur mit einem Seil, betreten und wieder verlassen. Es verbindet die Höhle mit dem Untergrundflusses kurz nach dessen Einflussöffnung, die durch Geröll und Baumstämme für Menschen nicht durchlässig ist.
Wir tasten uns nur noch einige Meter um den riesigen Schacht herum, dann ist Schluss, ohne Lampe geht nun wirklich nichts mehr. Während wir eine stille Ruhepause einlegen lasse ich die Umgebung auf mich einwirken. Ein fantasievolles Bild liegt vor mir wie es kein surrealistisch angehauchter Fantasykünstler auch nur annähernd entwerfen könnte, zudem angenehm kühl. Kein Wunder, dass Nebelschwaden beim Vermischen mit der feuchttropischen Außenluft entstehen. Ich kann mich nicht losreißen und bleibe länger als geplant, aber schließlich müssen wir zurückkehren und lassen eine wunderbare, eigenartige Welt für sich alleine zurück. Hier ist sie doch noch: "Die letzte Grenze".

Ugong Rock

Bei Tagabinet weist ein Schild zu einem isolierten Felsen. In dessen Höhlen klingen einige Stalaktiten beim Anschlagen wie ein Gong - daher der Name. Er und seine Kollegen im Umfeld erinnern stark die Landschaft der "trockenen Halong Bay bei Ninh Binh / Vietnam und Teilen des Kao Sok Nationalparks in Thailand. Alle haben eine sehr ähnliche geologische Entstehungsgeschichte. Die einzeln stehenden, dicht bewachsenen Kalksteinfelsen mit ihren kahlen Steilwänden sind vor etlichen Millionen Jahren ehemaliger, punktuell gehobener Meeresboden und eine optische Augenweide. Zudem bietet er einen prima Aussichtspunkt. Im ganzen Gebiet wurde in früheren Jahren Marmor gebrochen, eine in tieferen Erdschichten metaphorisierte Form des Kalksteins CaCO3, die Ausbeute lohnt aber heute nicht mehr.
Von Sabang aus dauert die Fahrt eine knappe Stunde. Dort weist ein Schild den Abzweig, dann muss man direkt vor der Schule den kleinen Pfad nehmen. Zunächst folgt man einem hohen Spalt, den vor Äonen einen Wasserlauf ausgewaschen hat. Schon hier und auch später sollte jeder ein Taschenlampe, am besten eine Stirnlampe dabei haben. Auf der anderen Seite biegt man nach links den Pfad ab, bis man eine längere Holztreppe erreicht. Sie führt zu einer kleinen Höhle, in der mehrere schöne, teils erodierte Tropfsteine zu sehen sind. Am Ende der Höhle leitet ein Doppelseil mit Knoten den weiteren Weg nach oben. Von dort muss man ein wenig klettern, um zur nächsten Treppe zu kommen. Der weitere Verlauf ist ein wenig trickreich. Zunächst zwängt man sich durch das schmale Felsfenster oberhalb, hält dann auf das entferntere Lichtfenster zu, biegt jedoch auf halben Weg nach links in eine Felsspalte ein. Sie endet unterhalb der letzten beiden Treppen, dann ist die große Unterstellhütte mit rotem Dach, dass man schon von der Durchgangsstraße erblicken kann, erreicht. Aus Belohnung winkt ein schöner Ausblick über die Umgebung. Trinkwasser sollte nicht vergessen werden! Eintritt wird noch nicht erhoben, wäre aber bei der dort geleisteten Arbeit (das ganze Material hochschleppen und in Stand halten) durchaus angemessen.

Folgt man der zweispurigen Piste vorbei an der Schule bis zum Ende in ca. 1.5 km, so erreicht man den Babuyan Fluss, der die Grenze zum Nationalpark bildet. Hier wurde 2005 kräftig illegal eingeschlagen, Brandrodung betrieben und mit Holzflößen säckeweise baktik und Edelholz herangeschifft. (Die Stelle direkt am Fluss, siehe Bild, war 2008 nicht mehr wieder zu finden, so rasch hat sich die Vegetation wieder erholt. Andere, weiter entfernte, werden weiterhin als Anbaufläche genutzt.) Der Bürgermeister von PPC hat sich nach diesem Hinweis umgehend mit dem dortigen Polizeichef in Verbindung gesetzt und ihm die Weisung gegeben, die dafür Verantwortlichen ausfindig zu machen und sofort einzulochen. Nur wenige Tage später erhielt ich dann über einen Mittelmann eine Warnung der kommunistisch orientierten NPA (New People's Army), mich nicht mehr in Sabang und Umgebung blicken zu lassen, das würde meiner Gesundheit schaden. Na bravo. Noch ein paar Tage später wurde mir sogar eine ganz unglaubliche Geschichte zu dieser Version gesteckt. Davon erzähle ich aber besser nur privat.

Inseldurchquerung

Auf dem Fluss soll sich eine 6-8stündige Kanufahrt auf dem Babuyan Fluss bis in die Honda-Bay lohnen! Boote könne man über den Yachtclub im IBMC Marina in PPC organisieren, die wiederum einen Amerikaner gut kennen, der diese Fahrt ggf. organisiert.

Für Hardcoretrekker gibt es noch die Möglichkeit eine Dreitagestour quer durch die Insel zu unternehmen - DER ultimative Kick in den 1980iger Jahren und noch heute. Eine gute Kondition, Ausrüstung und die Fähigkeit mit einfachen Verhältnissen leben zu können ist unabdingbar. Als Führer eignet sich z.B. Ronnie Manga, Vincent würde unterwegs sicher nur Krieg führen.


Ein empfehlenswertes Bestimmungsbuch für Pflanzen auf Palawan (englisch) findet sich in der Literaturliste.

* Narra-Baum: Pterocarpus indicus, Amboina, Roter Sandelholzbaum; es gibt hier zwei Unterarten: P. indicus indicus und P. indicus echinatus. Er ist der Nationalbaum der Philippinen, stammt vorwiegend aus Ozeanien und Südostasien (Burma, Vietnam, Indonesien, Malaysia, Papua Neu Guinea, Thailand, Philippinen, Solomon Inseln) und ist eines der schönsten und interessantesten Edelhölzer der Welt. Bereits vor über 100 Jahren in Europa eingeführt, wird es nach der Molukken-Insel Ambon meist Amboina genannt, kommt aber auch unter den Handelsnamen Amboyna, Narra, Nara, Narravitail, Angsana, New Guinea rosewood, Papua New Guinea rosewood, Sena, Solomons padauk, Yaya sa, Kubooka, Dang-houng, Cibi-cibi in den Handel. Der Name “Rosewood” sollte nicht verwendet werden, da für einen anderen Baum reserviert. Das wenig exportierte Stammholz heißt Padauk / Padouk.
Zur Familie der Leguminosen (Schmetterlingsblütler) gehörend gibt es ungefähr 60 verschiedene Arten. Der extrem langsam wachsende Amboina wird oft als Zier- und Schatten spendender Baum gepflanzt und ist beliebt wegen seines schönen Laubes, das er bei Jahreszeitenwechsel abwirft, und seiner auf Rispen sitzenden, leuchtend gelben und duftenden Blüten (auf den Philippinen meist Februar bis Mai, oft schon vor dem Blattaustrieb), die sich nur für einen Tag öffnen. Er wird bis zu 35 m hoch, der Stammdurchmesser kann 3 m betragen. Die Rinde ist außen graubraun bis oliv und löst sich bei alten Exemplaren in dünnen Streifen vom Baum. Innen ist die Rinde hellrot und bei Verletzungen fließt ein roter Saft aus. Aus ihm wird ein natürlicher roter Farbstoff hergestellt, darüber hinaus enthält der Baum einige Substanzen, die als Grundlage für Medikamente dienen.
Das Kernholz kann viele Farben annehmen: blutrot, goldbraun, hellgelb, rotbraun oder kräftig rot; durch Lichteinwirkung dunkelt es nach. Das Splintholz ist klar vom Kernholz abgesetzt und weißlich oder strohgelb. Die Holzfasern sind wirr und wellig. Die spezifische Dichte beträgt 0.6-0.7 g/cm³; es ist weitgehend pilz- und insektenfest, eisenhart, termitenresistent und findet daher Anwendung im Möbelbau, als hochwertiges Furnier, zu Schnitzereien, für Musikinstrumente, als Parkett und für Drechselarbeiten. Auch Eisenbahnschwellen wurden aus Amboina gefertigt, ebenso wurde es im Brückenbau verwendet.
Oft befinden sich kleine Knoten im Holz, die ein ausgesprochen schönes Bild ergeben, die Oberfläche ist leicht glänzend. Bei der Bearbeitung entwickelt es einen typischen, wundervoll aromatischen, rosenartigen Duft. Die Trocknung ist unproblematisch, es verwirft sich kaum und ist formstabil. Angeblich werden die großen Maserknollen am stehenden Baum geerntet und wachsen nach.
Die große Nachfrage nach Statussymbolen aus Narra-Holz - 1985 exportierten die Philippinen noch 3000 t – ließ den Narra-Baum aus den philippinischen Wäldern bis auf Restbestände verschwinden. Deshalb beschloss die philippinische Regierung 1987, dass das Abholzen, das Sammeln und der Export von Narra grundsätzlich verboten sind. Die Forstkultivierung zu gewerblichen Zwecken ist davon ausgenommen. Die hohen erzielbaren Preise locken jedoch weiterhin Holzwilderer und Exportschmuggler an. Oft wird legaler Holzeinschlag mit illegalem Einschlag von Narra-Bäumen verbunden. Heute finden sich Restbestände von Narra-Bäumen insbesondere nur noch an der Küste der Provinz Isabela, den Sierra Madres, in Bicol, Mindanao und den Wäldern von Cagayan. Daten aus einer landesweiten Bestandsaufnahme liegen nicht vor und es wurden auch keine größeren Projekte zur Aufforstung speziell dieses Baumes gemeldet. Ausführlicher siehe dazu auch unter: http://bethge.freepage.de/narratree.htm (deutsch).

Der besonders hartholzige Aguho-Baum (Casuarina equisetifolia, auch agoho / aguho, casuarina tree / needle pine) kam früher auf den Philippinen in großer Zahl vor; besonders Camiguin schien er zu bevorzugen (ein dortiger Dorfname zeugt noch davon). Diese Schachtelhalmblättrige Kasuarine (Kängurubaum, Kasuarinabaum) wird zu den 45 Arten (sic!) umfassenden Eisenhölzern gerechnet. Die meisten kommen überwiegend im Inneren von Australien vor. Zu der Vielzahl von Eisenhölzern - eigentlich ein Handelname - gehören auch Baumarten wie Eusideroxylon zwageri, aus dessen Holz in Borneo Blasrohrpfeile gefertigt werden. In Indien wird der Nagasbaum oder Gau-gau (Mesua ferrera) häufig angepflanzt.

** Almasiga (Almaciga) gehört zu den malaiischen Weichhölzern, Gattung Koniferen (Agathis spp.), mit einem spez. Gewicht von 0.465 g/cm³. Das Holz eignet sich gut für Schränke, Regalbretter, Sperrholz, Furniere, für Drechselarbeiten und die Tischlerei.


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