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Panay


© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany

Erstellt: Mai 2004
neue Gebiete und teilaktualisiert: Juni 2008

 

Verzeichnis aller Reiseberichte
Übersichtsseite Philippinen

 

Übersicht

 

Abspann

Die Fahrten fanden Mitte April bis Ende Mai 2004 und um Mitte bis Ende Juni 2008 statt.
Wer durch Panay reist, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Insel in etwa die Größe von Zypern hat und sollte daher entsprechend seine Reisezeiten einplanen.

Peninsula im Nordwesten (2008)

Anreise von der Mindoro-Westküste / San José nach Buruanga siehe hier.

Von Buruanga nach Pandan

Der Jeepney in Buruanga (nicht zu verwechseln mit Busuanga im Norden von Palawan) / Aklan an der Nordwestküste nach Caticlan wartet schon, allerdings sollte man nicht den Fehler machen wie ich und dort einsteigen. Besser ist es, eines der bereitstehenden, geräumigen Tricycles zu nehmen, dadurch spart man eine Menge Zeit. Gut eine ¾Stunde dauert es, bis der gesamte Cargo aufs Dach gehievt und verschnürt ist, erst dann geht es los. Die ca. 17 km werden in 45 min zurückgelegt und kosten 50 P. Die ersten, recht steilen ca. 4-5 km bis zu einem Pass ist eine sehr gut Betonpiste, die abrupt in eine sehr schlechte, manchmal steil hinabführende Offroadstrecke übergeht. Erst kurz vor Malay sind wieder Bautätigkeiten zu vermelden. Meine Frage, ob denn dieses Jahr wieder Wahlen anstünden, wird mit einem großen Gelächter quittiert.
In Caticlan sollte man sich ggf. mit Bargeld an ATMs versorgen, bis San José (außer in Kalibo) gibt es sonst keine mehr.
Wer übrigens vor hat, sich über Libertad nach Pandan-Stadt (z.B. zum Phaidon Villas & Resort) aufzumachen und über gutes Sitzfleisch verfügt, der kann auch eine Fahrt mit dem Habal-Habal unternehmen. Die Strecke soll sehr schön sein. Die z.Z. erheblich (sic!) bessere Straße führt aber über Nabas. Dazu muss man in Caticlan in einen der bereitstehenden Vans (die warten in erster Linie weniger auf Touristen, als auf den Feierabend der Angestellten von Boracay) einsteigen und dem Fahrer gleich mitteilen, dass man bis an die Kreuzung bei Nabas mit der Abzweigung nach Pandan gebracht werden möchte. Spätestens gegen 16.30 fährt auch ein letzter Bus direkt bis Pandan, den man von der Fähre aus Mindoro kommend kaum erreichen wird. Die 20 km lange Fahrt nach Nabas dauert ca. 30-40 min und kostet 30. Bis zum späten Nachmittag verkehren Busse Richtung San José - teils bis Iloilo (besser über die Inlandsstrecke) -, ansonsten warten an der Kreuzung Tricycles, die für 130-200 in knapp 20 min nach Pandan fahren.
Ab der Abenddämmerung wird es schwer sein noch Busse in irgendeine Richtung zu finden, man sollte sich daher überlegen in Caticlan zu nächtigen oder sich eine Unterkunft zwischen Pandan und Libertad zu suchen.

Pandan

Die kleine, augengefällig aufgeräumte Stadt verfügt über einige kleine Sari-Sari-Läden, einen kleinen Supermarkt, in dem fast alles erhältlich ist, was der Reisende braucht und ein Internetcafe, Tendenz steigend. ATMs gibt es nur im 45 min entfernten Kalibo, in Caticlan und in San José de Buenavista (ca. 4 h). Der Name hat, anders als Pandan Island / Mindoro, das nach der entsprechenden Schraubenpalme benannt wurde, einen ganz anderen etymologischen Hintergrund. Während der Kolonialzeit strandete ein spanisches Schiff, dem der Proviant ausgegangen war. In ihrer Verzweiflung riefen die Seeleute Einheimischen am Strand zu: "pan, pan" (Brot, Brot). Diese verstanden nicht recht und antworteten zunächst mit: "dahan, dahan" (langsam, langsam bzw. habt Geduld). Das pan-dahan wurde schließlich zu Pandan verballhornt.
Das Gebiet scheint bei Ausländern recht beliebt zu sein, es haben sich einige privat niedergelassen.
Mit dem langsamen Einsetzen der Regenzeit ab Anfang Juni tritt eine - eher geringe Anzahl - Stechmücken auf. Auch vereinzelte Aedis aegypti wurden gesichtet; Dengue kommt wenig, aber häufiger als Malaria vor.

Unterkünfte

In Pandan und auf der Strecke nach Libertad gibt es ein Hand voll einfache, von Philippinern geführte Unterkunftsmöglichkeiten, Restaurants sind bis auf einige Essstände rar.

Die mit Abstand beste, aber auch nicht ganz preiswerte, ist z.Z. das Phaidon Villas & Resort (ein komplexes Akronym). Für eine Tricyclefahrt von der Kreuzung in Pandan über die 7 km lange, staubige Piste bis dorthin werden ab der Dunkelheit bis zu 120 P verlangt, tagsüber sind es 13, bei Charter bis 100. Wer Glück hat, erwischt noch den letzten Ceres-Liner, der von Iloilo etwa 18.30-50 hier durchkommt und zum Terminal nach Libertad fährt. Die Fahrt mit ihm kostet 9 P.
Das Resort gehört dem auskunftsfreudigen und an Natur interessierten Österreicher Bernie (Bernhard) Offenberger - nach eigener Darstellung allerdings naturwissenschaftlich bis auf ein wenig Botanik nicht interessiert - und seiner philippinischen Frau Maricris, die Restaurant und Vermietung eher als Hobby ansehen. Die komfortablen AC-Bungalows mit Terrasse und Heißwasser kosten 1800-2800. Die hinteren stehen um eine weitläufige Rasenfläche mit einigen tropischen Pflanzen, die vorderen an einem Garten vor dem weiten, gepflegten cremefarbenen, feinkörnigen Sandstrand mit einigen kleinsteinigen Kieselbereichen, interessanterweise nur bis zu Hochwassermarke.
Es gibt ein gutes  Restaurant mit einer, gemessen an den hiesigen Beschaffungsproblemen preiswerten, westlichen und philippinischen Speisekarte. Ein winziger Pool ist vorhanden (angelegt für erste Tauchübungen), es wird ein kleines Moped zum Verleih angeboten. In den nächsten Monaten wird auch die Tauchbasis "Free Willy Divers" von Boracay ihre Dienste anbieten. Es werden Ausflüge in die Umgebung angeboten, es gibt einen Internetanschluss.
Die Besitzer unterstützen mehrere kommunale Projekte, naturwissenschaftliche Studien der Universitäten zu Bochum, Frankfurt sowie einige philippinische und amerikanische Projekte. Bernie hat sich 1999 hier niedergelassen, nachdem er zunächst als Gärtner, dann seinen Sparstrumpf als Musikeragent, Tourmanager und bei diversen anderen Jobs in England und Österreich gefüllt hat. Das Resort wird seit 2003 geführt.
Tingib / Pandan, 036 278 9901, 0920 215 9076, phaidon.beach@yahoo.com.ph, www.island-dreams.com 

Panay-Northwest-Range Nationalpark

Die Halbinsel wird durch die Hauptdurchgangsstraße von Navas nach Pandan - dann weiter der Küste nach San José folgend - von der restlichen Insel abgetrennt. Westlich davon erstreckt über fast das gesamte, etwa 50 km² große Areal ein einzigartiger, sehr seltener, halbtrockener Karst-Dschungel, der nur 2% der philippinischen Regenwaldfläche ausmacht, sehr ähnlich dem in Sabang / Palawan. (Die West-Panay-Mountain-Range mit bis zu 2090 m ü.N.N. [Mt. Madja-as] steuern nochmals 400 km² eines allerdings anders gearteten - leider noch nicht geschützten - Primärwaldes hinzu.) Allerdings kam es auf der Peninsula nicht zu der extremen Ausbreitung von Sukkulenten, dafür ist die Trockenzeit hier wohl nicht so stark ausgeprägt. Unter den Baumarten dominieren hauptsächlich Dipterocarpaceen, neben einer Vielfalt anderer Sorten, die über das große Gebiet vereinzelt sind. Als Karst bezeichnet man einen mit Klüften und Hohlräumen durchsetzten Kalkstein; ein Analogon findet man im nördlichen Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens.
Geologisch und geobiologisch haben die beiden Gebiet auf Panay und Palawan nichts miteinander zu tun, da zwischen ihnen die Wallace-Linie verläuft, die sowohl eine komplette Änderung der Tier- als auch Pflanzenwelt charakterisiert. Bedingt wird dies durch die Subduktionszone, entlang der die eurasische unter die philippinische Platte abtaucht. Dennoch findet sich entgegen dem Pinatubo in Luzon Zentral kein Vulkan, der in geschichtlicher Zeit aktiv war. Das Gebirge besteht in erster Linie aus Kalkgestein mit zu messerscharf erodierten Spitzen und Schneiden. Zudem geht es teils sehr steil direkt von der Küstenlinie hinauf bis auf den höchsten Berg, den Mt. Banderahan mit 950 m ü.N.N. Die schwere Zugänglichkeit hat das Gebiet vor dem Holzeinschlag bewahrt und einen der wenigen überkommenen Primärwälder der Philippinen erhalten. Für Boracay stellt es das Hauptwasserreservoir dar, was aber die Bevölkerung an der Nordseite nicht davon abhält, großflächig die Hügel zu biodiversitätsarmen Graslandschaften zu reduzieren, die das Regenwasser nicht langfristig speichern können. Der Grundwasserspiegel sinkt dadurch auf dieser Seite dramatisch ab. Und in Boracay ist man nicht nur durstig auf Bier. 

Viele internationale Einrichtungen, darunter die Universität Bochum und Frankfurt und die Frankfurter Zoologische Gesellschaft (FZS), betreiben hier Forschungen und Sponsoring auf verschiedenen Gebieten vor allem über, aber auch unter Wasser. Eins davon beschäftigt sich mit elektromagnetisch-interferometrischer Vermessung von Meeresströmungen per Radar und ist neben dem Resortgelände des Phaidon zu bewundern; eine von der Uni Honolulu eingerichtete Station. Das heißt, außer dem 250.000 $ teuren Computer mit kryptischen Daten und den Pfählen der Empfangsstation sieht man nicht viel.

In dem verbliebenen Regenwald findet der gefährdete, auf Boracay den Tag verschlafend - wie auch viele Touristen - bis 1200 g schwere und bis 2 m Flügelspannweite messende Fliegende Fuchs (auch Flugfuchs; Acerodon jubatus, Golden-crowned Flying Fox - siehe auch Beobachtungen in Boracay) seine einzigen Nahrungsquellen. 

Fledertiere sind die einzigen Mammalia auf der Welt, die fliegen können. Die Tiere sind behaart und säugen ihre Jungen ebenso wie alle andere Säugetiere auch. Vor wenigen Jahren glaubte man noch nachgewiesen zu haben, dass Klein- (Microchioptera, im deutschen allg. Fledermäuse, Indon. kelambit, Tagalog faniki, Cebuano kulagnik) und Großfledertiere (Megachioptera) von unterschiedlichen Vorfahren abstammen und sich zu verschiedenen Zeiten entwickelt haben (Konvergenz). Jüngsten Untersuchungen zufolge sind sie jedoch monophyletisch, d.h. stammen vom gleichen Vorfahren ab. Flughunde  werden der Familie der Großfledertiere mit hunde- / fuchsähnlichem Kopf zugeordnet. (Pteropus lanensis lanensis, P.alecto und P.vampyrus malaccensis, Indon. kalong, Tagalog kabug, Visaya kabilaw, Madag. Fanihy). "Flugfuchs" ist ein anderer Begriff für Flughund, der wortwörtlich aus dem englischen "Flying Fox" übersetzt ist; im Deutschen ist Flughund üblich, Flugfuchs bei fuchsähnlichem Kopf aber möglich.
Die Familie der Großfledermäuse sind Früchtefresser. Die größten Arten erreichen ein Gewicht bis zu 1,5 Kilo bei einer Flügelspannweite von bis zu 2.00 m (!). Ihre Orientierung erfolgt nicht wie bei den Kleinfledermäusen mit Hilfe von ultrahohen Schallwellen, sondern mit Augen und Nase. Den Tag über verbringen sie in Großkolonien, die 10.000 Mitgliedern zählen können, schlafend in einem Baum hängend (kleinere Arten bevorzugen, wie die Fledermäuse, Höhlen), in Mangrovenwäldern und im tiefer gelegenen Regenwald. Kann man sie beobachten, ist deutlich erkennbar, wie sie sich in der Sonnenhitze mit den Flügeln Kühlung zufächeln. Ihre Stimmen klingen wie die Laute einer liebestollen, aber in den Stimmbruch geratenen Katze, besser weiß ich es nicht zu beschreiben.
Kurz nach Sonnenuntergang erhebt sich die gesamte Kolonie zu den Futterquellen, oft Mangoplantagen denn Regenwälder gibt es kaum noch, die manchmal über 70 km entfernt sind - ein eindrucksvolles Schauspiel.
Wer glaubt, dass die (nicht nur) indonesischen Kinder abends ihre Drachen nur aus Spieltrieb steigen lassen, täuscht sich meist. Als Früchtefresser wird den Flughunden ein besonders schmackhaftes Fleisch nachgesagt und - leider - gerne gejagt (wie man auch in Banda Aceh, Medan, Sulawesi oder Pangandaran und dem übrigen Indonesien sehen kann). Da sie ihre, den Einheimischen bekannte, allabendliche Flugroute instinktiv auf wenige Meter genau einhalten, verfangen sie sich in den Leinen, die mit vielen Angelhaken gespickt sind. Oft verenden sie noch vor dem Verkauf oder werden mit ausgebreiteten Flügeln wie gekreuzigt aufgehängt angeboten.
Es muss allerdings - nicht nur in diesem Zusammenhang - ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass die Kinder damit einen Beitrag zum Einkommen der meist unterprivilegierten Familien leisten, die ihrem Überleben - selten dem "Luxus" - dienen. Unser im Laufe von Jahrzehnten gewachsenes Umweltbewusstsein und unsere Art mit Tieren umzugehen (ich erinnere aber auch z.B. an die Rindertransporte quer durch Europa) kann hier nicht radikal durchgesetzt werden, solange vielen die primitivsten Grundlagen eines menschlichen Lebens fehlen.

Wissenschaftler fordern im "British Ecological Society's Journal of Applied Ecology" Schutz für die Flughunde: www.general-anzeiger-bonn.de (8/2009). Nach ihren pessimistischen Angaben könnte er im malayischen Archipel in 6-8 Jahren wegen Überjagung ausgestorben sein. Dazu passt auch die Feststellung in Nord-Sulawesi (beobachtet 2009, siehe rechts mit abgetrennten Flügeln), wonach auf den Fleischmärkten inzwischen Flughunde aus Süd-Sulawesi importiert werden müssen, da sie im Norden praktisch ausgerottet sind.

Der vom Aussterben bedrohte endemische Panay- oder Korallenschnabel-Hornvogel (Aceros waldeni, Writhed-billed oder Dulu[n?]gan Hornbill) wird in einer Auswilderungsstation - zugänglich nur von der Südküste - in etwa 400 m Höhe auf die Freiheit vorbereitet. Die Station wird von der Universität Frankfurt unterstützt. Sie ist allerdings, trotz der relativ geringen Weglänge, nur in einem stundenlangen, mühsamen Marsch durch ein außerhalb der Regenzeit trockenes, mit großen Geröllsteinen übersätes Flussbett zu erreichen und für die Öffentlichkeit weitgehend nicht zugänglich.
Ferner kümmert man sich in einer Küstenstation, unter Leitung eines engagierten philippinischen Veterinärs, um viele weitere Endemiten und bedrohte Tierarten, wie die Königskobra (Ophiophagus hannah, King Cobra). Darunter ist der vom Aussterben bedrohte, nachtaktive Prinz-Alfred-Hirsch (Cervus alfredi, Visayan White Spotted Deer), der nur noch in kleinen, eng umgrenzten Regenwaldgebieten - und davon gibt es nun einmal nicht mehr viele - der Visayas vorkommt. Er wurde nach Prinz Alfred, Sohn der britischen Königin Victoria benannt und zählt zu den seltensten Hirscharten der Welt. Der erst 2001 für die Wissenschaft entdeckte endemische, sehr seltene Panay Waran (Varanus mabitang, Panay Monitor), ist ein Pflanzenfresser. Er zieht offensichtlich die Früchte von Pandanus spp. und Combretodendron quadrialatus bei seinen Klettereien nach Nahrung vor und hält sich vor allem in einem Höhenbereich von 200-700 m ü.N.N. auf. Das größte bisher beobachtete Exemplar wies eine Länge von knapp über 2 m, mit einem Gewicht von etwa 7 kg auf.
Ferner halten sich Langschwanz-Makaken 148 und die Bengalen Leopardenkatze (Prionailurus bengalensis, Leopard Cat), das Visaya Pustelwildschwein (Sus cebifrons) mit seiner Beatle-Frisur, die seltene Taube Negros Bleeding-heart (Gallicolumba keayi) mit einem roten Brustfleck und die ebenfalls gefährdeten Colasisi (Loriculus philippensis) aus der Familie der Papageien in dem Gebiet auf. Auch der Changeable Hawk-Eagle (Spizaetus cirrhatus, Tagalog aguila, Visayan dapay, bis zu 72 cm) ist hier zu finden.
Die Aga-Kröte (Bufo marinus) wurde aus Südamerika eingeführt, um Käferschädlinge in den Zuckerrohrplantagen zu bekämpfen. Dies hat sie auch fleißig getan, sich dann auch noch andere Arten vorgenommen, vor allem aber Konkurrenten verdrängt. Sie findet man häufig auch vor der Haustür. Palawan ist die einzige Region in den Philippinen, in der sie noch nicht Fuß fassen konnte. Das ist auch gut so, denn die dort heimische Philippinische Erdkröte (Bufo biporcarpus) besiedelt einen ähnlichen Lebensraum und wäre dem Koloss wohl rasch unterlegen. Ebenfalls am Abend findet sich gelegentlich der riesige Atlasfalter (Attacus atlas, Atlas Moth) ein.

Auf Grund der einzigartigen Funde, der intensiven, internationalen Forschungsarbeit und Beachtung sowie in- und ausländischen Sponsoren wurde das Gebiet daher 2001 als Nationalpark unter Naturschutz gestellt. Ein umfangreiches Programm soll es auch künftig erhalten. Dazu zählen:

Letzteres bedeutet: Sowohl die Touristen sollen das dörfliche Leben und die Umgebung kennen lernen, als auch die Bewohner den Umgang mit Touristen. Ein wenig theatralisch wird dann noch hinzu gefügt, dass auf diese Weise der Reisende sich auch absolut sicher fühlen kann, da er eine Einkommensquelle darstellt, die bei Missverständnissen oder gar Übergriffen (ich kann mir nicht vorstellen, was damit gemeint ist: Diebstahl?) sofort helfende Reaktionen der Dorfgemeinschaft zur Folge hätte. Gut bei diesem Ansatz ist, dass möglichst viele Einwohner mit Kleinarbeiten eingebunden werden.

Malumpati-Fluss: Von der Quelle zur Mündung

Die Gemeinde Pandan hat sich dem Ökotourismus verschrieben. Dazu gehört eine verstärkte Einbindung der Bevölkerung durch Mitarbeit und Beteiligung an den Einnahmen. Möglichst viele Menschen sollen in dieses Projekt eingebunden werden. Dazu bietet das Touristoffice, unter der Leitung von Jude D. Sanchez, eine Wanderung zur Quelle des Malumpati mit Fahrten auf dem Fluss, eingebunden in ein kulturelles Rahmenprogramm. Es handelt sich um eine Ganztagestour, sie kostet - überhöhte - 1800/Person inkl. aller weiteren Kosten, Getränke und Lunchpaket. Das Projekt erhielt 2007 in London einen Green Apple Award. Die Tour ist z.Z. in erster Linie auf gehobeneren philippinischen Tourismus zugeschnitten, Auskünfte über Flora und Fauna sind mangelhaft. Als ich mir einen Schmetterling genauer ansah, machte man mich darauf aufmerksam, das sei ein "butterfly". Man weiß halt (noch) nicht, was Touristen kennen oder nicht kennen, macht sich aber auch nur wenige Gedanken über deren Wünsche und Interessen. Vielleicht ändert sich das ja noch.

Gestartet wird am Tourismusoffice im Dörfchen Sto. Rosario, etwa 4 Kilometer westlich von Pandan, bzw. der Gast wird in seiner Unterkunft abgeholt. Im Office werden einige Flechtwerkarbeiten angeboten, die anderen Orts das Mehrfache kosten und schon den Namenszug "Boracay" tragen. Zunächst geht es mit dem Van etwa 4 km bis zu einem riesigen Becken, in dem der Fluss zu einem Naturschwimmbad (kühle 26°C) - inklusive "Sprungturm" - gestaut wird. Wer auf eigene Faust anreist, zahlt 10 für den Eintritt. Die Anlage existiert seit Ende der 1970iger Jahre und wurde seitdem sukzessiv erweitert. Drumherum gibt es einige Sitzgelegenheiten mit Sonnendach (25 P) sowie mehrere kleine Restaurants / Kioske.
Im Anschluss geht es entlang des Flusses, der als der sauberste der Philippinen gilt und Einblick bis auf den Grund gewährt. Kein Wunder, dass eine große Masse an Wasserpflanzen in ihm wachsen und für eine Aufwertung der Qualität sorgen. Für diese Strecke ist es empfehlenswert festes Schuhwerk zu tragen, ein Wanderstock kann sehr gute Dienste leisten. Es sollte nicht davon ausgegangen werden, dass man auch nur näherungsweise Primär- oder wenigstens Sekundärwald durchwandert - der allerdings nicht weit entfernt, aber extrem schwer zugänglich ist. Vielmehr handelt es sich um Gestrüpp mit vereinzelten, größeren Bäumen, an wenigen Stellen unterbrochen von einer landwirtschaftlichen Fläche, meist kleinen Kokosnussplantagen mit Viehzucht. Die Besiedlung ist sehr dünn. Auf etwa ¾ des Weges stößt man auf eine fotogene Bambusbrücke. Schon nach einer halben Stunde ist das plötzliche Ende, der "Kopf des Flusses" erreicht.

Aus einem Trog von etwa 20 m im Durchmesser steigt das vermutlich durch Kalk leicht milchig, blaugrün gefärbte Wasser aus einer unterirdischen Quelle auf. Taucher haben den sich konusmäßig verjüngenden Kegel bereits bis auf 40 m Tiefe ergründet, der dort seitlich in einen höhlenartigen Zufluss abbiegt. Auf Grund mangelnder Ausrüstung wurde der weitere Weg nicht verfolgt. Ein erheblich kleinerer Trog nur wenige Meter hinter dem Ende des Flusses sorgte bei Echolotungen für eine weitere Überraschung: Er hat nach Regenfällen den stärksten Zulauf und verliert sich in über 100 m Tiefe - weit unter dem Meeresspiegel. Es handelt sich um artesische Quellen, bei denen das Wasser aufgrund des hohen Wasserdruckes der umgebenden Hügel selbstständig zur Oberfläche aufsteigt. Die Wassertemperatur liegt bei erfrischenden 24/25°C.
Ist eine entferntere Bambusbrücke wieder hergestellt, ließe sich auch eine kleine Rundwanderung durchführen. Flussabwärts geht es ab dem Schwimmbecken zunächst etwa eine halbe Stunde mit Bambusflößen, da während der Trockenzeit dieser Abschnitt sehr flach ist. Ab und an gewinnt man den Eindruck an einem dichten Dschungelrand vorbeizugleiten, jedoch befinden sich nur wenige Meter hinter der Uferböschung landwirtschaftliche Flächen. Immer wieder ahlen sich Wasserbüffel (Bubalus bubalus), ein beliebtes Nutztier in Südostasien, in dem erfrischenden Nass. Einige natürliche Staubecken laden ein, es ihnen gleich zu tun. Nach einer kurzen Pause wird das Verkehrsmittel gewechselt und in eine kleine Banka umgestiegen. Ein gutes Konzept, so sind wirklich viele Einheimische an dieser Tour beteiligt, erhalten ein gutes Taschengeld und steuern auch noch zum Einkommen der vier beteiligten Dörfer bei. Es geht eine weitere halbe Stunde "fahr mit mir den Fluss hinunter", vorbei an planschenden, sich selbst und Wäsche waschenden Kindern, Jugendlichen, die säckeweise Kies aus dem Flussbett gewinnen und zum Abschluss an nippagesäumten Ufern. Dessen Wedel finden eine weitere Verwendung, u.a. sind sie begehrtes Abdeckmaterial für die Dächer.
Die Mündung wird etwa 4 Stunden nach Start der Tour erreicht. Es folgt noch ein kulturelles Programm - wichtiger Aspekt des "comunity based eco tourism" -, bei dem, je nach Verfügbarkeit, Musik und Tanz, auch handwerkliche Kunstfertigkeiten vorgeführt werden, in die man eingewiesen werden kann.
Tourismusoffice: 036 278 9128, 0919 842 3954, malumpati@yahoo.com, www.pandan.gov.ph

Weitere Ausflüge

Unterwasserwelt

Einen Korallenriffsaum gibt es hier nicht, dafür aber an vielfach unterbrochenen Stellen kleine Korallengebiete, die durch Sandflächen getrennte Stufen in tieferes Wasser abfallen. Sowohl für das Schnorcheln als auch Tauchen ist eine kurze Fahrt mit dem Boot notwendig. Auch zu vorgelagerten Inseln kann hinausgefahren werden, vorläufig allerdings erst mit einer längeren Strecke auf dem Landweg. Angebote gibt es in der Tauchbasis vom Phaidon Resort

David Bellhoff von der Ruhr-Universität Bochum führt 2008/9 eine interessante Diplomarbeit durch. Dabei untersucht er ein kleines, abgestecktes Gebiet, um das Konkurrenzverhalten von Korallen durch Überwuchs / Überschattung, Angriffe mit speziell ausgebildeten Kampftentakeln, Ausweichen und Änderung der Ausbreitungsrichtung, Kompromisslösungen wie Wachstumsgrenzen mit einem Spalt "Niemandsland" etc. zu dokumentieren. Die Ergebnisse plant er nach universitärem Durchlauf der Arbeit ins Internet zu stellen und wird mir vielleicht für diejenigen, die stärker in das Thema "eintauchen" möchten, Ende 2009 einen Link schicken.

An geheim gehaltenen Stellen werden gelegentlich Seekühe 160 gesichtet. Die Population soll allerdings kurz vor dem Zusammenbruch stehen, weswegen Taucher beabsichtigt fern gehalten werden.

Von Pandan nach San José de Buenavista (Antique) 

Für eine Weiterfahrt ab Pandan auf der durchgehend betonierten, sehr guten Straße nach San José (124 km, ca. 4 h, 126 P) und Iloilo (222 km, ca. 6 h, 288 P) benutzt man am besten die Ceres-Liner, die von Libertad (146 km bis San José) kommend vom frühen Morgen bis zum frühen Abend fast stündlich vorbei kommen. Um den Blick auf einige schöne Abschnitte der Küste zu genießen, sollte man die rechten Sitzplätze wählen, in der Trockenzeit aber daran denken, dass die Sonne ab Mittag von Westen herab brennt.

Die Fahrt führt meist in Sichtweite des Meeres durch die bis auf wenige Ausnahmen schmale Tieflandausläufer der West- oder Zentral-Panay-Mountain-Range. Der schwarze Sandstrand, teils mit grobem, teils mit feinem Kies durchsetzt, weist auf ihre vulkanische Entstehungsgeschichte hin, vollkommen im Gegensatz zu den Northwest-Range, die aus dem Kalkstein hochgepresster, ehemaliger Korallenriffe bestehen. Die Gegend wird intensiv für den Reisanbau genutzt, oft sieht man auch ein wenig Milchwirtschaft.
45 min nach Pandan wird eine 10minütige Pause in Culasi (KM 187) eingelegt. Es soll, erstaunlicherweise, die einzige längere sein. Im Hintergrund zeichnet sich durch die Regenwolken der Umriss des 2090 m hohen Mt. Madja-as ab. Er ist stark bewaldet, ganz im Gegensatz zu den Vorhügeln, aber auch die dahinter liegenden unteren Flanken, sind meist komplett kahl geschlagen und beherbergen nur noch eine Grassavanne. Am südlichen Ausgang der Stadt gibt es einige kleine Resorts, eins (L..... ?) wird gerade errichtet und macht mit seinen frischen Bambusbungalows einen einladenden Eindruck. Ab dem KM 177 entfernt sich die Straße von der Küste für längere Zeit, bei Tibiao (KM 170, 1°35') wird eine kleine Schleife durch die ebenso kleine Küstenstadt gefahren. Mit dem KM 163.8 wird ein breiter, mit Geröll und Kies beladener Fluss gequert, nach 2 h ist beim KM 157 das kleine Küstendorf Barbaza erreicht. Kurz danach, direkt an einer Brücke beim KM 148, stehen viele Habal-Habals für den Transport entlang der nördlichen Talseite in die Berge bereit. Hier könnte u.U. ein lohnenswerter Abstecher in die Bergregion anbieten.
Am KM 143 gibt es wieder eine spektakuläre Brücke zu queren, 4 km weiter wird die größere Stadt Bugasong durchfahren. Nun sind es noch 43 km bis San José. Das nächste breite Flussbett zeigt noch Pfeiler der alten Brücke, auf einem hat sich pfiffigerweise jemand seine Bambushütte errichtet: flut- und erdbebensicher. Auch die ehemalige Auffahrt nutzt nun jemand als Privatzufahrt zu seinem Gebäude, das sich am alten Brückenkopf befindet. Ich frage mich bei solchen Bauten immer wieder, wie lange wohl die Behörden dies dulden. Patnongon wird nach 2°50' und dem KM 121 erreicht, nach genau 3 h beim KM 106.5 mal wieder ein breiter Fluss gequert. 1½ km später zweigt landeinwärts die erste von mehreren Zufahrtsstraßen nach Sibalom ab, der Terminal in San José ist bei gutem Wetter diesmal bereits nach 3½ erreicht.

San José

Hier gibt es wirklich nicht viel zu sehen, es sei denn, man nutzt die Stadt als Sprungpunkt in den Südwesten oder zur Zwischenpause um nach Iloilo weiterzufahren - es sind nur noch 2 Stunden. Auch kann eine Fähre - es soll sogar ein Auslegerboot regelmäßig nach Cagayancillo (Sulu See) gehen - oder einen der drei Flüge in der Woche nach Manila genommen werden.
Das Binirayan-Festival findet in der letzten Aprilwoche statt. Der Name kommt von biray und bedeutet Bootsfahrt, bzw. dort, wo die Boote andocken. Der historische Anlass für das Festival ist auch schnell gefunden: Es wird die Szene der Landung von den ersten malayischen Siedlern (um 1200 n.Chr.) in der Flussmündung des Malandog-Flusses im wenige Kilometer südlich gelegenen Hamtic nachgespielt.
Es gibt eine größere Mall, eine noch größere wird bald errichtet. Weitere Sehenswürdigkeiten sind gleich Null, die Bordsteine werden ab 19 Uhr hochgeklappt, ab 21 Uhr herrscht eine gespenstische Stille. Aber in den letzten Jahren begehrte die Jugend nach abendlichen Unterhaltungen. Auch wenn es sich die meisten nicht leisten können, so gibt es doch einige wenige Möglichkeiten. Aber bitte: Um spätestens 24 Uhr hat dann schon Ruhe einzukehren.

Um die Südwestspitze

Leider fahren auf dieser Strecke keine Busse, aber es kann auf Jeepneys nach Anini-y (zum Endziel Ortsteil Casay ausgeschildert, 40.46 km, knapp 2 h, 50 P) zugegriffen werden. Eine Fahrt bis zu dem unten genannten, ca. 3 km südlich gelegenen Resort, bei Tobias Fornier (ehemals Dao, 28.2 km) kostet 40 und dauert 1½ h bei guten Bedingungen. Oder man greift auf den teuren Charter eines Vans zurück. 

Nachdem der Jeepney einige Ehrenrunden in der Stadt gedreht hat, geht es endlich los. Ich fasse es nicht, aber unser Fahrer spricht Deutsch. Recht gut sogar. Er hat drei Jahre in Hannover diese schwierige Sprache erlernt, anscheinend um anschließend irgendwie die diplomatische Laufbahn oder so was einzuschlagen. Leider hat es mit der Abschlussprüfung nicht geklappt, dafür kann man sich jetzt recht gut mit ihm unterhalten.
Kurz nach Verlassen der Stadt wird zwischen dem KM 93/92 eine Brücke über den Malandog bei Hamtic überquert und meerwärts eröffnet sich ein farbenfroher Blick auf einige Dutzend Bankas, die ihren Hafen in der Flussmündung haben. Nur wenig weiter liegt links und rechts der Straße eine riesige Tilapia zili-, Bangus- 64 und Shrimpfarm. Beim KM 82.5 befindet sich der Abzweig über die Normalstrecke durch die Berge nach Iloilo, darum tritt nun ein Wechsel bei den Kilometersteinen auf: Der weitere Weg ist länger und es wird daher neu gezählt, beginnend mit 115 km bis Iloilo. Wie häufig auf den Philippinen erblickt man immer wieder Pfefferbäume mit ihren lappigen Blättern, die man mit Teak verwechseln kann. Sie sind leider starke Wassersäufer und senken in der Trockenzeit kräftig den Grundwasserspiegel ab. Der Baum wird allerdings gerne angepflanzt, da er schnell wachsend und relativ hart ist.
Immer wieder gibt es Hinweise auf kleine Resorts, im Vorbeifahren ist mir das äußerlich ansprechende Paradi Surf Beach Resort (Banawon, 0927 6797 016, 0927 390 7529) aufgefallen. Genau dort, beim KM 110, beginnt ein Patchwork aus Beton- und Pistenabschnitten, wobei die Piste zunehmend gewinnt. Wenig später wird das Oak Brook Resort (Mapatag; offensichtlich verlassen) passiert, das in einer Baumplantage (Mahagony?) steht. Eine Stunde nach Abfahrt erreicht man beim KM 101.5 eine Petron-Tankstelle am Eingang der kleinen Stadt Tobis Fornier (ehemals Dao). Eine weitere befindet sich am Südausgang. Im Dorf gibt es eine 90°-Rechtskurve, die zur Piste an die Südwestspitze führt, geradeaus würde es weiter nach Abaka gehen. Nur wenige Kilometer weiter haben wir unseren ersten Platten, das Rad wird in rekordverdächtige 8 min 16.3 sec gewechselt. Ich habe gerade noch Zeit zu notieren: "schöne Felsküstenszene", als der Fahrer mir mitteilt, ich hätte mein Ziel und den KM 98.5 erreicht. Liebenswürdigerweise wird dem schwer Rückengeschädigten der große Rucksack bis zum Resort getragen, ein Trinkgeld generös abgelehnt.

Zu besichtigen gibt es einige Grotten und Durchstiche in dem ausgeprägten Felskap des Punta Hagdan ("die letzte Stufe"), die nur vom Meer her zugänglich sind sowie einige auffällige Felsformationen. Die Unterwasserwelt hat 2008 durch schwere Stürme sehr gelitten. Ob auch durch Dynamit- und Cyanidfischen? Diese Frage will man nicht verstehen. Der feine Sandstrand ist schwarzgrau und lädt zum Baden ein - wenn es nicht stürmt. Dann kann man noch 200 Stufen zu einem Aussichtspunkt auf dem Kap hinaufsteigen, am besten vielleicht zum Sonnenuntergang im Meer.
In der Regenzeit ist das Resort verständlicherweise leer und vermittelt den Eindruck, man sei am Ende der Welt. Was ja auch nicht ganz so verkehrt ist. Immerhin bekommt man ein Smart-Cellphonesignal und ich die SMS, dass Deutschland im Halbfinale der Fußball-EM ist. Haben sie also mal wieder Glück gehabt und das auch noch gegen Portugal. Gegen die Türkei geht es also, erfahre ich dann auch noch. Und wie ich viel später mitbekomme, haben sie wieder mal Glück gehabt, die Deutschen, dafür im Endspiel eins auf den Karton bekommen. Leider das einzige Spiel, was ich sehen konnte.

Hier, im Puntahagdan View Resort, ist erst einmal Schluss mit der Umrundung der Südwestspitze von Panay. Der vom Pazifik hereinkommende Taifun Fengshen (Frank/07W) wurde am Abend in die Kategorie 1 eingestuft. Also heißt es überall Schotten dicht machen, alles weitgehend wasserdicht verpacken, Batterien aufladen, solange noch Strom vorhanden ist, Kerzen bereit stellen, dann Wind und Wellen lauschen, dem Gewitterspektakel zusehen und die Moskitos verscheuchen, die es sich unter dem Regendach gemütlich machen wollen. Ein Gesprächspartner fehlt, ich bin der einzige Gast, das Personal spricht nur bruchstückhaft Englisch. Die französischen Wissenschaftler, die ich eigentlich treffen wollte, sind am Vormittag zurück nach Pandan gefahren. Irgendwo unterwegs müssen wir uns begegnet sein. Sie sind von der Universität Toulon und sollten eine Station für elektromagnetisch-interferometrische Vermessung von Meeresströmungen per Radar aufbauen, das letzte Glied einer Kette von Pandan und bei Culasi. Entweder sind sie fertig oder sie haben rechtzeitig genug vom nahenden tropischen Sturm gehört oder Material fehlt - was das Wahrscheinlichste sein dürfte.
Die Nacht wird recht laut, der Wind ist vom Rauschen in ein Heulen und Pfeifen übergegangen, die Wellen donnern dröhnend ans Ufer, laufend fällt was aufs Dach, durch meine unnütze AC-Anlage - es ist eh kalt genug, höchstens 26°C - wird das Wasser ins Zimmer gedrückt. Gut, dass ich das meiste vom Boden entfernt habe. In der  Nacht fiel dann wie erwartet der öffentliche Strom aus, gut, dass es einen Generator gibt. Auch die Cellphoneverbindung ist unterbrochen. In der Nacht ist der Taifun in die Kategorie 2 aufgewertet worden, am Morgen sogar in die 3. Das bedeutet, ich sitze fest, die Straßenverbindung nach San José ist unpassierbar, auch die nach Anini-y weiter im Süden. Es fahren also keine Jeepneys mehr, ich komme weder vor noch zurück. Der Doktor lässt sich auch nicht blicken, um sich um seinen einzigen zahlenden Gast zu kümmern - vielleicht wäre er ja in der Lage gewesen, mir irgendeine Mitfahrgelegenheit zu organisieren. Also noch eine Nacht Gelegenheit für meine Wirbel die Maserung der Unterlage aus Bambusstäben zu erkundschaften. Gut, ich übertreibe ein wenig, aber die Matratze ist wirklich sehr dünn.

Laut Doktor, der am nächsten Vormittag doch noch auftaucht, startet in Anini-y um 12 Uhr ein Bus, zusätzlich kommt einer zuvor am Morgen um 6 Uhr von Tobias Fornier vorbei, der über Anini-y nach Iloilo fährt. Um 6.30 ist der Bus immer noch nicht da und ich beschließe, da sich auch kein Jeepney blicken lässt, dass die Strecke immer noch blockiert ist. Kurz entschlossen also ab mit einem Tricycle (150) an die Südwestspitze, in der Hoffnung, dass von der anderen Seite her eine Verbindung besteht. Die Piste ist mit einem Jeepney ja noch recht gut fahrbar, mit einem Tricycle, zumal ein so niedriges, aber eine Tortur, vor allem wenn man Rückenprobleme hat. Beim KM 89 wird zu meinem Erstaunen Anini-y durchfahren - übrigens auf einer kilometerlangen Betonstrecke ab dem KM 91.5 -, dann halten wir in der Einsamkeit beim KM 87. "Hot Springs" steht auf einem großen Schild über dem Eingang zu einer Anlage am Meer, anscheinend der südlichste Punkt von Panay. Mein Fahrer eilt sich meinen Rucksack durch den Regen unter ein einigermaßen schützendes Vordach zu bringen - und kann natürlich keinen 500 P - Schein wechseln. Das habe ich von meinem "kurz entschlossen", mir fehlt das Kleingeld. Und ein sooo dickes Trinkgeld will ich ihm auch nicht überlassen. Glücklicherweise fallen mir meine Ein-Dollar-Notreserven ein.

Weit und breit ist niemand zu sehen, es gießt, also frage ich sicherheitshalber noch einmal nach einem Bus Richtung Iloilo. Jauuh, sagt der Tricyclefahrer, der kommt genau hier vorbei. Wann denn? 12 Uhr, sagt's und lässt mich verdattert stehen. Es ist 7 Uhr. Ich versuche es mir unter dem Vordach einigermaßen gemütlich einzurichten. D.h., die empfindlichen Dinge werden in die hinterste, regenabgewandte Ecke auf einer schmalen Holzbank deponiert, ein Tisch auf der anderen Seite hochkant als Wind- und Regenschutz aufgerichtet, der Regenschirm lässt sich auch noch verbauen. Es ist 7.15 Uhr, noch 4 Stunden und 45 Minuten. Mir kommt langsam der Verdacht, dass mich hier jemand ganz böse verarscht hat.
Um mir die Zeit zu vertreiben humple ich mit meinem Hexenschuss, der nun sein 11tägiges Jubiläum feiert, in einer Regenpause herum. Hot springs. Da muss es also irgendwo heiße Quellen geben. Nur wenige Meter vom Meer entfernt befindet sich ein winziges, gekacheltes Schwimmbad. Ob das die heißen Quellen sind? Nachdem ich mich dorthin geschleppt habe, stelle ich enttäuscht fest, dass das Wasser zwar warm ist, wärmer als die Luft, die um die 26°C pendelt, aber von heiß kann keine Rede sein. Bauernfängerei denke ich. Da fällt mein Blick auf eine in das Meer ragende Klippe. "Keep the spring clean" steht auf einem Schild. Aha, also doch noch was Heißes. Und es blubbert sogar in dem vergitterten, eingefassten, badewannengroßen Becken, ein leichter Geruch nach Schwefelwasserstoff ist zu bemerken. Naja, heiß ist auch was anderes, gerade einmal 33°C, das ist nicht mal Badewannentemperatur. Jedenfalls nicht für mich.
Also dackel ich zurück zu meinem Wind- und Wetterkonstrukt, das einem Pfadfinder kaum ein müdes Lächeln abgerungen hätte. Da ist noch ein anderes Haus, vielleicht kann ich ja da rein. Ein superdickes Schloss sagt eindeutig: Nein! Interessant, hier hat sich das "Phivolcs" (Philippine Institute of Volcanology & Seismology) einquartiert. Dass die auch immer gleich aus jedem warmen Furz ein Projekt aufziehen müssen!
Während ich vom Rand der Klippe meinen Blick über die vorgelagerte Insel Nogas schweifen lasse - dort wird mal wieder ein Korallenriff zerstört: Jede Menge Fischerboote drum herum und garantiert keiner, der irgendwas kontrolliert - bewegt sich etwas an meinem Blickrand. Jemand macht sich an meinen Sachen zu schaffen. Jemand ist eine ältere, freundliche Frau, die diese Anlage kontrolliert und besenrein hält. Sie spricht relativ gut Englisch und hat gleich die neuesten Informationen für mich: Also erstens, der 6-Uhr-Bus von Tobias Fornier fährt nur Mo-Fr um v.a. Schüler und Studenten nach Iloilo zu bringen. Heute ist natürlich Samstag, lieber Herr Doktor. Zweitens, der 12-Uhr-Bus fährt Sa und So um 15 Uhr. Ich fall vom Hocker. Lieber Doktor, heißen wir etwa Alzheimer? Aber wer weiß, wer weiß, vielleicht fährt ja doch einer um 12 Uhr, sagt sie. Ich mag es nicht glauben, die Frau wohnt hier, sieht seit Jahrhunderten, na sagen wir seit Jahrzehnten den Busverkehr und kann und will sich auch nicht festlegen. Ich jedenfalls entscheide mich, bis Mittag zu warten. Außerdem ist mir gegenüber der Anlage dieser heißen Quellen eine Art "Restaurant" aufgefallen, das sich "Uphill" nennt, weil es up auf einem niedrigen hill steht.
Die Bewohner werden gerade wach, es ist nicht einmal 8 Uhr und können ihr Glück gar nicht fassen. Eine Langnase steht da unmotiviert rum und will 'ne kalte Coke. Dose oder Flasche? Die Frage kenne ich doch. Ich versuche es einfach mal nur so aus Spaß mit Dose - sind mir sonst zu teuer -, die haben sie NATÜRLICH nicht. Bald stellt sich auch raus, dass es überhaupt nichts Kaltes gibt, der Strom ist schon seit 2 Tagen ausgeblieben, die Überlandleitung beschädigt oder sicherheitshalber abgeschaltet. Nun, eine warme Cola ist besser als keine Cola. 
Die Tochter des Hauses spricht recht gut Englisch, hat in Iloilo den Beruf einer Krankenschwester gelernt, ist hier nur auf Familienbesuch und - wie ich - gestrandet. Sie will gehört haben, dass vor Iloilo, östlich von San Joaquin, eine Brücke von dem Regen weggespült wurde und hat sich schon darauf eingerichtet, dass der Bus erst morgen wieder fährt. (Die Strecke ist übrigens noch ein wenig schlechter als die Piste an der Westküste, informiert mich später Siggi aus Iloilo.) Prima, das war es dann mit der Umrundung der Peninsula! Nach einer halben Stunde intensiven Nachdenkens, was dem Vorzug gegeben werden soll, abwarten oder abfahren, kommt plötzlich ein Jeepney mit Ziel San José vorbei. Die Chance lasse ich mir nicht entgehen und freue mich auf ein gemütliches AC-Zimmer mit TV und diversen Möglichkeiten zum Essen und Trinken.
Unterwegs wird klar, warum gestern keine Verkehrsverbindungen bestanden. Große umgestürzte Bäume, einige kleine Hangrutsche haben die Straße absolut unpassierbar gemacht. Außerdem stand sie weiter im Norden unter Wasser. Dies haben die Farmfische der Fischfarm ausgenutzt und sind ausgebrochen, wenngleich ein nicht besonders strategisch gut durchorganisierter Plan zugrunde lag. Überall stehen die Anwohner nun herum und nutzen mit ihren kleinen Fischnetzen die Gunst der Stunde in den Entwässerungskanälen.
Insgesamt haben sich die Zerstörungen durch den tropischen Sturm in diesem Gebiet nicht so dramatisch gezeigt, wie vor fast genau einem Monat im nordwestlichen Luzon der Taifun Halong. Allerdings habe ich auch nicht die zentrale Zone passiert, sie verlief an der östlichen Seite von Panay, wie ich noch später sehen werde.
Die Ankunft in meiner Lieblingsunterkunft von San José ist enttäuschend. Es gibt in der ganzen Stadt keinen Strom und vermutlich morgen auch noch nicht. Aber es soll eine Verbindung nach Iloilo geben, was sich dann bestätigt.

Von San José nach Iloilo  
(Normalstrecke, 2008)

Kurz nach Verlassen der Stadt wird zwischen dem KM 93/92 bei Hamtic die Brücke über den Malandog überquert und meerwärts eröffnet sich ein farbenfroher Blick auf einige Dutzend Bankas, die dort ihren Hafen haben. Nur wenig weiter liegt links und rechts der Straße eine riesige Tilapia zili-, Bangus- 64 und Shrimpfarm. Beim KM 82.5 befindet sich der Abzweig zur Normalstrecke durch die Berge nach Iloilo, geradeaus geht es nach Anini-y an den südwestlichsten Punkt von Panay.

Die 97 km lange Strecke wird von Vans in etwa 2 Stunden bewältigt, nach einer halben Stunde ist für uns genau am KM 78 Schluss. Der Wagen hat ein Rad ab, einfach so verloren, das liegt jetzt mit Achse auf der Straße und wir stehen natürlich kurz hinter einer scharfen Kurve und im Regen. Eine Cellphoneverbindung gibt es auch nicht, was ist heute nur los? Nach einer dreiviertel Stunde kommt ein Ersatzfahrzeug, dann geht es endlich weiter. Seit dem KM 80 bewegen wir auf einer kurvenreichen Straße durch die Hügel hinauf. Ab dem KM 77 setzen immer wieder mehr oder weniger lange Pistenabschnitte ein. Beim KM 71 wird ein erster Pass bewältigt. Das folgende Restaurant "San Bernadino" ist allerdings eine maßlose Übertreibung, dieser, sowie der folgende beim KM 68, reicht vielleicht gerade einmal an die 500 m ü.N.N. Mit dem KM 62 wird ein Fluss gequert, dem im weiteren Verlauf gefolgt wird. Beim KM 59.5 sind ein kleines Dorf, das Meer und die Kreuzung zur ostseitigen Anfahrt von Anini-y erreicht. 7 km sind es nun noch bis San Joaquin. Schließlich queren wir auf einer Behelfsbrücke die "vom Taifun zerstörte Brücke", wie mir in Anini-y vor ein paar Stunden noch gesagt wurde. Daran ist allerdings nicht der Taifun Schuld, sondern man hat sich entschlossen die altersschwache Brücke zu erneuern. Offensichtlich ist man schon seit Wochen damit zugange, nur bis in das kleine Dorf an der südwestlichsten Spitze von Panay hat es sich noch nicht rumgesprochen. Egal, vielleicht wäre trotzdem kein Bus von dort gefahren. Mit dem KM 56 wird eine größere Brücke gequert, beim KM 50 scheint es ein Projekt oder eine kommerzielle Anlage ("Aloha") zu geben, die sich eventuell mit der Fischzucht beschäftigt. Eine wirklich imposante Bogenbrückenkonstruktion überspannt beim KM 29 den Gumbal, dann nehmen die urbanen Züge sichtbare Gestalt an.

Westlich der größeren Stadt Gumbal (Guimbal) besteht die Möglichkeit über eine recht gute, 12 km lange Straße nach Igbaras ins Landesinnere abzuzweigen. Von dort kann ein Führer angeheuert werden, um und zu den Nadsadjan Fällen (Tagestour) über eine nun rauere Piste zu gelangen. Auf einer längeren Fahrt kann man auch den Quellsee des Flusses und die (vermutlich) Lapusan Höhlen besichtigen (Zweitagestour). In einem Beitrag des Mitglieds Kayang im Philippinenboard von 11/2009 wird der erste Teil der Tour mit weiteren Hinweisen beschrieben.

Schwerer Sturm mit heftigem Regen herrschte seit Donnerstag den 19.6.2008 in Südwest-Panay, wo ich 2 Nächte abgeschnitten war (siehe dort). Viele Windbrüche, Überschwemmungen, kleine Hangrutsche und Straßenabrüche sind in der Hügelregion zu beobachten, einige einfache Hütten wurden zerstört. Beim Taifun Halong in Luzon-Nordwest vor fast genau einem Monat sah es im Zentrum erheblich schlimmer aus, aber ich habe das hiesige Zentrum nicht durchfahren, wie ich erst später erfahre. Der Taifun Fengshen (philippinischer Name Frank/07W) ist mit seinem Zentrum östlich von Panay vorbeigezogen, hat dort auch ein deutliches Auge ausgebildet und fast 200 Menschen das Leben gekostet. Bei einem Fährunglück vor der Südostspitze von Sibuyan (Romblongruppe), fast direkt vor dem Strand der "deutschen Siedlung", sind über 700 Menschen ertrunken, nur 28 konnten sich retten.)  In Iloilo und Umgebung gibt es ebenfalls Windbruch, leichte Häuserbeschädigungen und Überschwemmungen. Einem Mitglied des Philippinenboards (Siggi) hat es in einem Vorort ziemlich getroffen, sein Haus wurde einen halben Meter unter Wasser gesetzt, Folge eines Staudammbruchs. In seinem Barangay geht es anderen aber noch schlechter, die stehen teils bis zu 3 m unter Wasser; dazu gehören auch einige große Supermärkte und Neuwagenhändler im weiteren Umkreis. Mehrere der Wagen stecken tief im Schlamm auf den Reisfeldern, sicherlich gibt es bald einige Schnäppchenpreise. 
Neben den rasch steigenden Fluten hat insbesondere der Schlamm, der mit dem Sonnenschein sich in eine betonharte Schicht verwandelt, den Menschen die größten Probleme bereitet. Und ich habe noch nicht einmal das Schlimmste gesehen.
An einer 30-40 m langen Mauer einer großen Firma haben sich Squatter niedergelassen. Durch den Winddruck fiel die Mauer um und hat die kleine Ansiedlung unter sich begraben. Einen anderen Expat hat es wirklich arg erwischt. Er hat seine gesamten Dokumente verloren, nagelneue Anschaffungen wurden vernichtet und er stand nach 4 Tagen noch immer ohne Geld, Reis und sauberem Wasser da. Wie es unter diesen Umständen der einfachen Bevölkerung gehen muss, kann man sich leicht ausmalen.
Große Teile der Stadt sind noch zwei Tage nach dem Durchzug ohne Strom, selbst im Stadtzentrum gibt es erst nach 36 h wieder begrenzte Elektronenrationen, einige Vororte mussten 3 Tage und länger warten. Allerdings bleiben viele ATM für längere Zeit abgeschaltet, so dass der Gelddurchfluss stark vermindert ist. Festnetzverbindungen und, für die Philippiner wohl ganz übel, auch das Kabel-TV sind ausgefallen.

Von Boracay nach Iloilo
durch das zentrale Panay (April 2004)

Der vermutlich letzte Direktbus der Ceres Liner mit AC von Caticlan, dem Fährhafen auf Panay, Richtung Inselhauptstadt Iloilo, fährt um 13 Uhr ab. Für die Fahrtstrecke sind 225 P erforderlich, was genau einem Peso pro Kilometer entspricht. Um 12.40 sind wir allerdings in dem nur zu 20% besetzten Bus bereits unterwegs, alle die sich auf den Fahrplan verlassen haben, schlucken jetzt unseren Staub und müssen zusehen, wo sie bleiben. Die ersten 20 min windet sich der Luxusbrummer entlang der Küste, bevor sich die Straße etwas weiter ins Landesinnere zurückzieht. Reisfelder und kahle Hügel sind derweilen die Hauptattraktionen, nach etwa 45 min wird eine kleine Passhöhe überwunden, die bei Tangalan in eine Art Hochebene führt. Nach Überquerung eines großen Flusses ist 1 h und 20 min später die große, quirlige Küstenstadt Kalibo erreicht, die von einer weiten Ebene, in der hauptsächlich - na was wohl? - Reis angebaut wird. Alles was der Fahrer unterwegs herausgeholt hat, zuzüglich der verfrühten Abfahrt, wird nun in einem vollkommen nutzlosen fast einstündigen Aufenthalt an diesem staubigen, heißen, nicht sonderlich attraktiven Bushof mit vergammelten Toiletten in flirrender Hitze wieder vertrödelt.
Waren wir bisher die einzigen Langnasen im Bus, so verdoppelt sich nun unsere Anzahl und auch die restlichen Plätze werden aufgefüllt. Eine gute halbe Stunde später wird eine große Garnelenzucht passiert, kurz darauf ein nett herausgeputztes kleines Städtchen (Altavas?), dann wird die Küstenregion endgültig verlassen. Nach 1 h 10 min fahren wir durch Mambusag, 15 min später durch Sigma. Die ganze Zeit erstreckt um uns herum eine weite Ebene, in der - na was wohl? - Reis angebaut wird. Die mosaikartig angelegten Felder stellen sich allerdings als ein Gesamtkunstwerk dar, das saftige Grün der kultivierten Graspflanze wirkt angenehm beruhigend auf einer Fahrt mit malträtierten Stoßdämpfern.
Die gesamte Strecke war zwar durchgehend asphalt- bzw. betoniert, allerdings dominieren lange Schlaglochabschnitte, die abrupt mit akzeptabler Straße alternieren. Die ganze Zeit über findet ein für uns unverständlicher Wechsel von Kontrolleuren der Gegenbusse mit dem unserem statt. Man steigt ein, fährt einige Kilometer mit, steigt wieder aus, dann kommt bald darauf wieder einer zum Zählen und Nachrechnen ... wer da wen kontrolliert und was und warum überhaupt, dies bleibt ein ungelöstes Rätsel.
Anderthalb Stunden nach Abfahrt von Kalibo ist Dao, und damit die Hauptverbindungsachse von Roxas quer durch die Insel erreicht, die sich in ihrer Qualität allerdings nur marginal von der bisherigen Strecke unterscheidet. Von nun an sind es noch 85 km bis zu unserem Ziel. 1 h 45 min vergehen und Dumarao ist erreicht, die Hügel rücken nun näher heran und, nach einem Fünfminutenstopp am Ortsausgang, den gleich einige fliegende Händler nutzen, geht es weiter durch hügeliges Gelände.
Unterwegs stelle ich einen neuen Rekord fest: da schaffen es doch tatsächlich ein ganzes Dutzend mit einem Tricycle zu fahren!
Gute zwei Stunden nach Kalibo durchfahren wir einen Straßenabschnitt, an dem zig Stalaktiten (das sind - nach einer eigenen Eselsbrücke - die Dinger, die von oben nach unten runterhängen) auf Käufer harren. Exakt 2 h 15 min und das relativ große Städtchen Passi ist erreicht. Die Hügel weichen nun wieder allmählich zurück, Zarraga passieren wir nach 2 h 50 min, um nach 3 h 15 min den Terminal in Iloilo zu erreichen.
Wer vor hat im Nagarao City Inn zu übernachten, sollte ca. 3 km vorher im Stadtteil Jaro (sprich Haro) am großen "Park" Jaro Plazza aussteigen. Von der dortigen Haltestelle sind es nur knappe 5 min zu laufen.

Iloilo

Vorwahl: 033

Stand 2008, andere Infos sind entsprechend gekennzeichnet.

... sprich ilo-ilo, ist die Inselhauptstadt, mehr oder weniger kulturelles Zentrum jeglicher Art und erscheint mir westlicher orientiert als so manch andere Stadt seit der Abreise aus Manila. Das Angebot für den Nachwuchs scheint ausreichend, eine "Flucht" zur Landeshauptstadt wie in vielen anderen Ländern der Welt nicht erstrebenswert. Hinzu kommen etwa 100 Expats, die sich hier offensichtlich wohl fühlen.

Die Stadt bietet dem Touristen so ziemlich alles, was erforderlich ist: Unterkünfte jeder Preisklasse, Malls, Restaurants, einige Bars und Discos, nur mit den ATMs gab es so einige Probleme. Insbesondere lag dies daran, dass die meisten nur lächerlich geringe Summen (abhängig von der Filiale: 4000 bis seltene 10.000 P) ausspucken wollten, was sich bei der heimatlichen Gebührenabrechnung durchaus bemerkbar machen kann. Eine rühmliche Ausnahme bildete die Queensbank, an der Ecke Valeria Str. / Solis Str., die bei einer maestro-Karte der Sparkasse - und das ohne einen einzigen werbenden Aufkleber - freiwillig 20.000 P auf einen Rutsch auszahlte. (2008)
Übrigens: die ca. 3 km lange Fahrt von Jaro bis zum Zentrum kostet mit dem öffentlichen Jeepney 4 P, mit dem Taxi etwa 40.


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