© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Erstellt: 2004 Verzeichnis aller Reiseberichte
Khao Sok Nationalpark |
72 km von Khao Lak, gut 41 km östlich von Takua Pa (40 B mit dem Bus von Kao Lak, knapp eine Stunde
Fahrzeit, weiter mit einem für 300 B gecharterten Tuk Tuk oder 50 B für den
lokalen Bus), 109 km westlich von
Surat Thani, biegt eine gut ausgeschilderte Stichstraße zum Nationalpark ab.
Etwa 1.5 km weiter befindet sich eine Brücke und praktisch ist damit das "touristische
Zentrum" erreicht.
Neuerdings gibt es auch eine Busverbindung von Phuket über Khao Lak, Takua Pa,
Khao Sok nach Surat Thani. Die Abfahrtszeiten in Khao Sok sind in beide
Richtungen ab etwa 8.00 Uhr fast stündlich. Die Busfahrpläne hängen überall aus,
die Guesthäuser sorgen für den rechtzeitigen Transport. Der letzte fährt um
16.45 Richtung Khao Lak, Richtung Surat Thani um 18.00. Luxuriöse AC-Busse sind
Richtung
Phuket um 9 und 12.30, Richtung Surat Thani um 11.00 und 12.45 Uhr an der
Hauptstraße zu erreichen. Für den pralleren Geldbeutel gibt es auch noch die
Möglichkeit Minibusse zu chartern.
Man darf sich allerdings nicht darauf verlassen, dass wirklich jeder lokale Bus
kommt und sollte notfalls nehmen, was zu haben ist. Der normale Bus kostet 50 B
bis Takua Pa,
ein außerplanmäßiger Minibus 100 - 150 B.
Wer gerade vom Tauchen kommt und noch in einer Stickstoffsättigung ist, sollte vor Anfahrt seinen Tauchcomputer befragen, sicherheitshalber 24 Stunden warten. PADI empfiehlt in dieser Zeit Höhen über 300 m ü.N.N. zu meiden, die Unterkünfte vor dem Nationalpark liegen auf ± 400 m ü.N.N.! Dies führt noch zu einem weiteren Effekt: obwohl deutlich unterhalb der Schneefallgrenze, wird es bereits am frühen Abend recht kühl. Lange Hose und Hemd sind im wahrsten Sinne des Wortes wärmstens zu empfehlen.
In der Unterkunftsansammlung vor dem Eingang zum Nationalpark, die man schwerlich als Dorf bezeichnen kann, gibt es mehrere kleine Supermärkte, deren Warenlogistik allerdings noch etwas ausgefeilter werden sollte. Internetcafes sprießen wie Pilze aus dem Boden. Es gibt es keine ATM, die nächste ist in Takua Pa! Allerdings wird an einigen Stellen Cash und TC-Schecks zu einigermaßen erträglichen Kursen getauscht.
Auch hier hat, wie in ganz Südostasien, in den letzten Jahren die Bettenkapazität die tatsächliche Anzahl der Touristen weit überschritten. Das mag an der fast weltweit schwächelnden Konjunktur, wohl aber auch an Faktoren wie SARS, dem Irakkrieg und der unterschwelligen Angst vor Terroranschlägen liegen. Da hilft es auch nicht, dass der Euro gegenüber dem Bhat in der letzten Zeit gute 20% bei gleichbleibenden Inlandspreisen gewonnen hat, der Touristenstrom ist überdeutlich zurückgegangen.
Während der nördliche Teil von Thailand einen Monsunwald mit ausgeprägten Trockenperioden aufweist, herrscht im Süden ein immergrüner Regenwald vor, der - auf Grund der zurückgehenden Abholzungen - eine gute Überlebenschance hat.
Entspricht die Bucht von Krabi geologisch der Halong
Bay bei Hanoi / Vietnam,
so findet der Khao Sok Nationalpark sein Pendant in der "trockenen
Halong Bay bei Ninh Binh /
Vietnam, bzw. Sabang / . Die einzeln stehenden, dicht bewachsenen Kalksteinhöhenzüge und Felsen mit ihren
kahlen Steilwänden sind vor 60 - 140 Millionen Jahren ehemaliger, punktuell
gehobener Meeresboden und eine optische Augenweide.
Der Eintritt in den erst 1991 in Leben gerufenen, 739 km² großen Nationalpark kostet 200
B und gilt für 3 Tage. Direkt links den Weg hinunter liegt ein
Informationszentrum, das in Thai und Englisch mit vielen, teilweise verblichenen
Fotos einen Überblick über Flora, Fauna und Geologie des Nationalparks
präsentiert. Auffallend sind bereits vor dem Park die vielfältigen bunten
Libellen und farbenfrohe Schmetterlinge, angefangen von Miniexemplaren bis hin
zu prächtigen Schwalbenschwänzen, die schon die Größe einer kleinen
Fledermaus erreichen. Hinzu kommt, neben den Attraktionen Nashornvögeln,
Waldelefanten und Affen, Tiger und Leoparden, die bis zu 80 cm große Rafflesia kerrii meijer, die erst
Ende der Neunziger im hiesigen Regenwald (siehe Definition
und Beschreibung) entdeckt wurde.
Der Park selbst liegt zwischen 300 - 600 m ü.N.N., die höchste Erhebung ist 960 m.
Siehe auch ausführlicher und Allgemeines zum Tropenwald hier.
Die ersten 3 km (40 - 50 min) des Haupttrails führen über einen
pickup-breiten Fahrweg zu einer von Rangern geführten Versorgungsstation mit
Softdrinks, Bier, kleinen Snacks, einer sauberen Toilette. Bis hierher ist bei
oder nach Regen die Blutegelpopulation noch sehr gering, danach nimmt sie stetig
zu und erreicht nach weiteren ca. 2 km am Flussufer einen ihrer Höhepunkt. Vermeidungsmaßnahmen
sind dringend zu empfehlen! Bei trockenem Wetter ist auf der ganzen Strecke
Entwarnung.
Auf dem Weg fällt uns ein wunderschöner etwa 18 - 20 cm großer Eisvogel auf:
weiße Brust, schwarze Flanken, dunkler Kopf mit kräftigem orange-gelbem
Schnabel, dunkler Unterseite und einem blaumetallic schimmernder Flügeldecke
mit weißen Spitzen. Viele Schwalbenschwänze tanzen um uns herum, Kuhreiher 44 waten an den Flussrändern auf der Jagd nach
kleinen Fischen. Ein rabengroßer schwarzer Vogel mit auffallend braunroter
Flügeldecke und breitem Schwanz fliegt von Baum zu Baum.
Nach der Rangerstation verjüngt sich der Trail auf einen schmalen Pfad und es
geht z.T. steil bergab, besonders bei Regen und dem lehmigen Boden ein Eiertanz.
Obwohl der stark ausgetreten ist, verwirren einige herrenlose, von
durchziehenden wilden Elefanten zerbrochene Hinweisschilder
beim Auffinden der Attraktionen, wie in der einfachen Karte (kostenlos am
Eingang erhältlich) angegeben.
Nachdem ich ein gutes Dutzend der Blutsauger gerade noch rechtzeitig entdeckt
und mehr oder weniger panisch entfernt habe (ich mag niemanden, der von meinem
Blut leben will), ist mir in dem permanenten Wechsel zwischen Niesel- und
Dauerregen die Lust endgültig vergangen und wir sind auf halber Strecke
umgekehrt. Bei schönem Wetter verspricht der Abschnitt nach der
Rangerstation sicherlich lohnenswerte Eindrücke eines guten Sekundärwaldes
mit Ansätzen zum Primärwald, in dem Bäume der Gattungen Hopea und Dipteracarpus
vorherrschen.
Der zweite in der einfachen Informationsbroschüre ausgewiesene Weg führt
stetig bergan zu einem anderen Wasserfall. Dieser Trail ist selbst in der
Trockenzeit mit Blutegeln übersäht!
Ungefähr bei KM 119,5 zweigt von Khao Sok kommend nach rechts eine
ausgeschilderte etwa 2 km lange Piste zu einem Elefantenlager ab. Man hat die
Wahl zwischen einem ein wenig gepolstertem Zweiersitz, der ein dickes Seil als
Sicherheitsgurt aufweist oder alleine direkt hinter dem Kopf des Elefanten zu
sitzen. Letzteres ist schon ein Erlebnis, zumal wir die Erfahrung machen, dass
so eine Elefantenhaut ganz anders ist, als wir uns vorgestellt haben. Bei
Steilpassagen hält das Tier einen sogar ein wenig mit seinen Ohren fest. Aus sicherer
Höhe sehen wir eine gut armlange Schlange den Wasserlauf durchqueren, das ist
neben dem zweifelhaften Gaudi auch schon das einzig Interessante.
Ansonsten stampfen die gutmütigen Riesen einen seit Jahren tief ausgetretenen
Weg im und entlang eines kleinen Baches, durch abgeholztes Gebiet, dann einer
Gummibaumplantage und auf den letzten Metern durch stark ausgedünnten
Sekundärwald.
Immerhin kann man etwas Geld sparen, wenn direkt vor Ort die Tour gekauft wird
(800 für 2 Personen) und die Provision für die Anbieter in Khao Sok wegfällt.
Warum der Führer das Tier während der etwa einstündigen Tour, incl. 10 min
Pause am Wendepunkt, allerdings pausenlos anschreit ist uns ein wenig
schleierhaft.
Ein wenig naturnäher geht es in einem anderen Lager zu, das sich vom
Nationalpark aus wenige km
Richtung Surat Thani auf der rechten Straßenseite befindet.
Wir haben uns für einen weiteren Ausflug in den tropischen Wald fertig
gemacht, denn wir wollen die Rafflesia kerrii meijer , eine
Verwandte der berühmten Rafflesia arnoldii
(fälschlicherweise oft als größte Blume der Welt bezeichnet) aus Indonesien, sehen,
die in der im Prinzip ganzjährig, vorzugsweise aber in der Zeit nach Ende des Monsuns
im
aufgeblühten Zustand - und nur an diesem Ort in Thailand und wenigen anderen in
der Welt - angetroffen werden kann.
7.00 Uhr morgens bei herrlichem Wetter. Wanderschuhe,
lange Socken gegen eventuelle Blutegel, dreifach zippbare Trekkinghose, langes Hemd mit
abnehmbaren Ärmeln, Spezialtaschenmesser, Teleskopwanderstock, Tagesrucksack -
nur das Handy zur Rettung haben wir vergessen. Ein Sandwich und ein Liter Wasser pro
Person sollten reichen, für Notfälle ist das Erste-Hilfe-Pack
dabei. Nach 20 min auf der offenen Ladefläche eines Pickups haben wir unseren
Startpunkt erreicht. Dort wird uns endlich unserer Dschungelführer vorgestellt. 1 mm
Haarschnitt, brauner Teint, ausgelatschte Badelatschen, kurze Hose und Träger-T-Shirt.
Vor uns stehen 1.30
Meter Mensch und hält in der
Hand einen halben Liter gefrorenes Wasser, sieht aus wie 11, ist aber 14 und
besucht nicht mehr die Schule. Warum können wir nicht in Erfahrung bringen, er
spricht kein Englisch. Und dafür hat man uns in der Unterkunft 500 B pro Person
abgenommen, eigentlich eine Unverschämtheit, zumal wir später erfahren, dass
es auch für 300 B geht. Angeblich werden die Bewohner des Dorfes als Führer für
die Touristen eingesetzt, damit sie die seltene Blume unter ihren Schutz
stellen. Nicht nur bei uns, auch andere Touristen, die wir treffen, haben einen Halbwüchsigen dabei.
Ob man dies unterstützen soll ist zumindest diskussionswürdig.
Die nächsten 1½ Stunden erweisen sich als schweißtreibend. Wir folgen
zunächst einem Flussbett, dann geht es sehr steil bergan, bei Regen auf diesem
Lehmboden sicherlich eine lustige Tour. Den bemüht sich seine mangelnden
Sprachkenntnisse durch kleine Aufmerksamkeiten wie Blütenblätter und Früchte,
die er uns zeigt, wettzumachen, leider kann er uns auf die elementarsten Fragen
keine Auskunft geben, reduziert aber immerhin sein Tempo wenn wir mal wieder
schlapp machen.
Während des Aufstiegs hören wir in der Ferne das hohle, dumpfe, bellende Rufen von
Lar Gibbons. Zikaden geben allerdings den Ton an, schwellen gelegentlich zu
ohrenbetäubenden Lärm an, gelegentlich unterbrochen durch
schöne Gesänge uns für immer unbekannt bleibende Vögelchen. Hoffentlich wird
hier bald Englischunterricht gegeben. Immerhin kann er uns bei einem Ratespiel
helfen. Des öfteren sehen wir im Boden kreisrunde, senkrechte Gänge, etwa 80
cm tief, mit einer Art Spinnwebenmaterial ausgekleidet. Keine Spinne weit und
breit, keine Ameisen oder bienenähnliche Insekten. Bekräftigend und lautmalend
unterstreicht er seine Kenntnis: es soll sich um Zikadenbauten handeln,
die hier vermutlich ihr Larvenstadium verbringen.
Bei einer kurzen Rast hören wir über uns ein lautes, rhythmisch rauschendes
Flügelschlagen und sehen für Sekundenbruchteile einen großen, schwarzgelben
Vogel durch Lücken des Kronendaches. Das also ist Bill erfahren wir von unserem
Den. Bill! Muss man sich wohl merken.
Endlich ist knapp unterhalb des Gipfels auf etwa 800 m ü.N.N das Ende des Pfades erreicht und wie zur Belohnung steht dort eine
|
... mit Blick ins Innere, zu dem durch Aasgeruch Insekten zur Bestäubung angelockt werden. |
Sie hat weder Wurzeln noch Blätter und besteht 11 Monate nur aus schmarotzenden,
unterirdischen Fasern. An ihnen bilden sich Knospen (thai.: Bua Poot), die den
Boden durchbrechen und sich zu einer heftig stinkenden Blüte öffnen, die nach
etwa 4 Wochen zu einer matschigen Masse vergeht, inzwischen von Aasinsekten
bestäubt.
Nach angemessenem Bestaunen, Beriechen und Fotografieren ist erst einmal ein
mageres Frühstück (das Restaurant in unserer Unterkunft
war da nicht sehr spendabel),
Wasser und eine Zigarette angesagt. Plötzlich wieder über uns ein rhythmisch
rauschendes Schlagen,
kurz darauf in direkter Folge noch zwei-, drei- viermal. Dann ist es klar, es handelt
sich um die besonders großen, mit bis zu 3 m Spannweite, schwarzgelben Nashornvögel, zu Englisch horn
bills. Ach so!
Und sogleich fliegen noch einige ein und versammeln sich in einem imposanten
Übersteher ganz in unserer Nähe. Trotz mühseligem Anpirschen durch steile,
dichte Bambusvegetation bleiben sie allerdings bis auf die Flugeinlage
unsichtbar. Dafür entdecken wir in den Kronen einige Makaken 148 beim Frühstück,
eine Frucht schlägt angenagt direkt neben uns ein. Hier braucht man wirklich
einen Sturzhelm.
Der Abstieg erweist sich als erheblich einfacher als der Aufstieg. Fast vier
Stunden hat dieser Ausflug gedauert.
Als allererstes fallen die doppelten Brücken auf der Hauptstraße auf. Die
älteren sind gute 20 Jahre alt, die neueren um 2001 erbaut, um eine Redundanz
bei starken Regenfällen zu schaffen. Etwa 20 km Richtung Surat Thani, stößt
man auf einen steil abfallenden Hügelzug, mit einer Scharte, durch die die
Straße führt. Direkt dahinter rechts hängen von einer großen Höhlung
mächtige Stalaktiten herab. Hier befindet sich der Eingang zu Pla Cave (KM 91),
einem durch das Massiv führenden Durchgangs mit einer Buddhastatue davor, sowie
vielen kleinen Statuen auf einem Absatz im dusteren Durchgang - und alle tragen
eine Brille. 50 m links des Eingangs befindet sich die Wohnhöhle eines buddhistischen
Eremiten mit
allem Drum und Dran, so auch einer Wanduhr.
Für 500 B - sicherlich verhandlungsfähig - kann eine zweistündige Kanutour
unternommen werden. Viel sollte man davon nicht erwarten, aber immerhin braucht
man nicht selbst zu paddeln.
Die Tour führt weiter durch interessante Felsformationen, bietet aber keine
besonderen Highlights mehr. Wenige Kilometer vor Ta Khun gibt es nach rechts einen Abzweig zu Banthumpeung, einem "Eco-tourism-village",
das nach 10 km erreichbar sein soll, das ich aber nicht näher eruiert habe. Am
Ende der etwas größeren Stadt Ta Khun, hinter der Abzweigung zum
Stausee, befindet sich ein sehenswerter Markt, auf dem Touristen noch eine
kleine Attraktion sind und sich die Preise entsprechend gestalten.
Direkt hinter dem Klong Sok vom Art's führt ein ausgeschilderter Weg über
eine nette Hängebrücke vorbei am Nature Bungalows zu einer Höhle am
Phanthurat-Höhenzug, die im vorderen Teil von buddhistischen Mönchen als
Gebets- und Unterrichtsraum umfunktioniert wurde. Nachdem wir eine große rat snake in einem kühlen
Höhleneingang verschwinden sehen, verfällt Nadine in einen tänzelnden Gang,
den Gehstock um sich schwingend, und ist froh, einen breiten Weg unter der
Ölplantage zu erreichen. Auch ich fühl mich wohler.
Ein junger, buddhistischer Mönch weist uns einen Treppenpfad zu einem
Aussichtspunkt, den wir gerne erklimmen wollen. Ein lausendes Makakenpaar ist
allerdings anderer Meinung als wir und hält uns aggressiv zurück. Wir wollen
keinen Streit und fügen uns notgedrungen.
Oh du Fröhliche und 29°C im Schatten, so habe ich mir die Feiertage vorgestellt. Aber Moskitos,
nee, daran habe ich nicht gedacht. Auch fehlen die mit Lametta und
Lichtgirlanden geschmückten Palmen. Dafür gibt es gutes Essen bei Shaun im
Travellers Rest und allgemein gute Stimmung. Immerhin wird so die Nacht kurz.
Zum Beginn des Abends gab es für jeden Gast ein Weihnachtslos, das nun zu
vorgerückter Stunde über ein kleines Geschenk entscheidet. Für Nadine liegt
noch eins zusätzlich unter dem
künstlichen Nadelbaum.
Allerdings will Weihnachtsstimmung bei guter Rockmusik nicht so recht aufkommen
- uns ist es recht.
Von Takua Pa fährt um 14.45 ein AC-Bus für 120 B in 2¼ Stunden über Ranong nach
Chumpon. Kurz nach Takua Pa tauchen Dutzende von
Schrimpfarmen auf. Ferner dominieren Gummi- und Mangopantagen,
Wassermelonenfelder, Öl- und Betelpalmen das Bild. Einige wenige
Kokosnusspalmen, Maniokpflanzungen, Bananenstauden - die zwar keine
Chiquitagröße erreichen aber erheblich schmackhafter sind -, und ein paar
Papaya für den Hausgebrauch runden das Bild ab, ansonsten tauchen immer wieder
Gummiplantagen auf.
Beim KM 739 liegt das mondäne Kuraburi
Resort, ab KM 738 beginnt ein kleiner Pass in die Hügel, dann öffnet sich ab KM 735
eine weite Hochebene, in der die Provinzhauptstadt Kuraburi liegt. Am KM 721
zweigt es links ab zum Pier für den Surin Nationalpark und dem
Golden Buddha Beach Resort, einer Oase für etwas Betuchtere. Die Landschaft ist
nun gesäumt von hohen Bergen, die die Wolken z.T. kratzen. 88 km vor Ranong
geht es wieder durch hügelige Landschaft mit Dutzenden von Schrimpteichen. Ein
kleiner Pass beim KM 675 führt weiter in einen Talkessel. Ab Kapoe weichen die
westlichen Berge zunehmend zurück, die Siedlungsdichte nimmt allmählich zu.
Östlich hält sich noch ein niedriger Höhenkamm mit einer auffälligen
Bergpyramide.199 km nördlich von Khao Lak ist die thailändische
Grenzstadt erreicht.
Übrigens: Ranong heißt übersetzt "Ort des vielen Wassers", allerdings ist es auch in der Regenzeit Juni - September hier gut auszuhalten, nur selten kommt es vor, dass es mal eine ganze Woche durchregnet, meist kommt nach kurzem aber kräftigem Regen wieder die Sonne hervor, spätestens am nächsten Tag.
ATMs gibt es zu Anfang der Einkaufsmeile der Ruangrad Road, die am Neuen Markt vorbeiführt.
Mopeds kann kann man in Pon's Place an der Hauptstraße etwa 200 m nach dem Neuen Markt leihen (200 B). 077823344Fangschreckenkrebs vorher: © Hanna Gawron | nachher |
A-One-Diving bietet nicht nur Safaris zu dem Similans, Surin Inseln sondern auch zu den myanmarischen Inseln (Merui Archipel) an, die noch vollkommen unberührt vom Tourismus und sämtlichen urbanen oder industriellen Einträgen sind. (Allerdings berichten nicht evaluierbare Quellen von vorkapitalistischen Zerstörungen durch unkontrolliertes Fischen.) Zwar kostet eine sechstägige Tour akzeptable 30 000 B, jedoch ist noch ein Zwangsumtausch von 150 $ an die burmesische Regierung zu entrichten! 077832984, 018915510, info@a-one-diving.com
Wer sich sein Visum selbst besorgen will, muss eine relativ umständliche Logistik absolvieren, die mindestens vier Stunden dauert, bei starkem Andrang steht man in der Schlange an dem Immigrationbüro auch schon mal eine Stunde länger.
Eine Warnung! Die Fahrt geht durch eine Meeresbucht, in die der Grenzfluss mündet, nicht über den Fluss selber! Bereits bei leichtem Seegang schaukeln die Longtailboote doch recht gehörig. Spritzwasser sorgt dann für eine Abkühlung. Erfahrene Visa-Sammler haben einen Regenschirm - auch gut gegen die Sonne - oder -poncho dabei. Stärkerer Wind hat schon so manches Boot zum Kentern gebracht. Auch wenn immer andere Boote in der Nähe sind und einen auffischen können, so hat es doch schon Tote gegeben!
Nicht nachvollziehbar werden Visaverlängerungen nicht um genau 30, sondern 29 Tage ausgestellt (kein Irrtum meinerseits bezüglich 30- bzw. 31-Tage-Monate). Allerdings wird zumindest am internationalen Flughafen in Bangkok keine Gebühr erhoben, wenn nur um einen Tag überzogen wird.
In Ranong leben etwa 22 000 Thailänder und nach inoffiziellen Schätzungen
mindestens genau so viele Burmesen, die ihr Land lieber nach dem alten Namen
Myanmar - die Briten sprachen in ihrer Kolonie von britisch Myanmar und verballhornten
es zu Birma - benennen.
Während die thailändische Provinz zu
fast 80% bewaldet ist, fallen die kahlen Höhenzüge auf der Seite Myanmars dem
aufmerksamen Beobachter sofort ins Auge.
Die kleine Hafenstadt Kaw Thaung ist eine in sich verschachtelte Stadt.
Bei der Ankunft fällt sofort eine Pagode auf, die allerdings keine ist, sondern
ein westlich orientiertes Restaurant. Während man noch mit dem Aussteigen
beschäftigt ist, tuckert gemächlich ein Longtailboot vorbei und es ist, man
glaubt es kaum, vollgeladen mit Eis. In dem
Gassengewirr des Marktes findet man alles was man braucht: Gewürze, getrocknete
Pilze, frittierte Hühnchenfüße, Gitarren, Obst, Mumien von Affenbabys, Fleisch,
Gemüse, Betel (siehe Bild rechts), Stacheln von Stachelschweinen, getrockneten Fisch
oder eine Rolex Yachtmaster für 200 $. Sie hat zwar einen leichten
Wasserschaden, aber das Uhrwerk läuft nach wie vor einwandfrei. Die Menschen
hier wirken arm, aber nicht verarmt und sind sehr kontaktfreudig. Natürlich
wollen sie von den einfallenden Touristen profitieren und bieten sich bereits
auf dem Boot als Guides an. Jugendlichen kann man ohne weiteres vertrauen und
sollte diesen Dienst auch annehmen, denn in der Stadt sprechen die Einheimischen
kaum Thai, geschweige denn Englisch. Für die Übersetzungstätigkeit und den
Tragedienst sollten bei einem ein- bis zweistündigen Aufenthalt
30-50 B genügen.
Leider herrscht seit den siebziger Jahren ein Militärregime, das sich sogar
ohne großartige Proteste der Welt erlauben kann, eine
Friedensnobelpreisträgerin nun über ein Jahrzehnt unter Hausarrest zu stellen.
Kundige Expats aus Thailand munkeln, dass hier jeder ein Spitzel ist, weswegen
man praktisch kein Polizei oder Miliz sieht.
Der Aufenthalt ohne Visum ist nur maximal 3 Tage und 2 Nächte erlaubt,
wesentlich länger kann man aber hier auch nichts unternehmen. Das Umland soll
angeblich nicht vollkommen sicher sein, Banden treiben wohl ihr Unwesen,
weswegen weitere Ausflüge nur in Begleitung unternommen werden sollten.
Der Eismann kommt
Eine schöne Fahrt lässt sich von Ranong aus über die
Ruangrat Road ("A4" ),
dann - ausgeschildert - die Kamlungsab Road Richtung Osten unternehmen. Nach ca. 2 km passiert man
zunächst heiße Quellen (Wat Thapotharam), die auch bei Thailändern sehr beliebt
sind. Das Wasser entspringt gefassten Quellen mit 72°C und riecht
leicht nach Ammoniak und Schwefelwasserstoff. Kleine Kinder bieten rohe Hühner-
und Wachteleier an, die man in einem extra dafür angefertigten Becken garen kann.
Wem es beliebt, darf direkt nebenan seine Füße durchkochen oder, einige Meter
weiter, auf einer offenen Fläche mit einer Art Fußbodenheizung sein Rheuma
auskurieren. Für ein Spa-Resort an der Durchgangsstraße Ruangrat Road wird das heiße Wasser
durch eine Pipeline geleitet und steht dort, auf 42°C heruntergekühlt,
Betuchteren zur Verfügung. Für die einfachen Leute gibt es diese Leistung bei
den Quellen umsonst, hier wurde eine Planschbecken - nicht nur - für Kinder
geschaffen.
Folgt man der kleinen Straße das schmale und durchaus reizvolle Tal weiter
hinauf, so öffnet es sich nach wenigen Kilometern und bietet einen Ausblick auf
eine Hügellandschaft mit einem dahinter liegenden niedrigen Gebirgszug. Schilder
weisen bereits die ganze Zeit zum "Canyon", einer aufgelassenen
Zinkmine, ca. 10 km von Ranong entfernt, die nun seit Anfang der Neunziger
vollgelaufen ist. Mit einfachen Mitteln wurde hier ein Naherholungsgebiet
geschaffen. In den See hinein baute man kleine überdachte Plattformen, die
über einen Steg zu erreichen sind, auf einer Rasenfläche lässt sich im
Schatten niedriger Bäume herrlich dösen, im ca. 15 m tiefen See erfrischend
baden. Die Landschaft erinnert an die künstliche Kulisse eines Westernfilms
made à la Bad Segeberg. Kinder bieten Fischfutter an - im See ist es ausdrücklich
verboten zu fischen - und laufen mit Menükarten der kleinen Restaurants herum.
So lässt sich ausspannen.
Zurück nach Ranong kann man der Nr. 4 Richtung Takua Pa nehmen, fährt vorbei am Flughafen und
entdeckt linker Hand einen hohen Wasserfall mit etlichen Kaskaden. Das Eintrittsgeld lohnt
nicht, man fährt besser weiter und wendet sich nach rechts den "Grasshills",
einer wohl durch Abholzung und Erosion entstandenen Landschaft, zu. Folgt man der
Straße, so gelangt man zu Mangrovenwäldern und -sümpfen, die vor allem
Naturliebhabern insbesondere Vogelkundlern gefallen dürften.
Alternativ fährt man 12 km vom Neuen Markt Richtung Norden. Dazu wählt man die
(Thanon) Ruangrad Road
Richtung Hat Chan Damri Beach. Neben den Sehenswürdigkeiten in Ranong ist
noch ein bisher nicht dokumentiertes großes und schönes Wat zu besichtigen, das etwa nach 2
km rechter Hand auftaucht. Weiter geht es vorbei an dem Mausoleum des ersten Gouverneurs
von Rangong, To Koh Su Chiang (ca. 2 km). Nach ungefähr 10 km zweigt
ausgeschildert rechts eine Straße zum großen Hafen und dem Pier für das
Spielkasino des Andaman Clubs ab. Folgt man der Straße etwa 7 km, so gelangt
man zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Bucht von Ranong und die
Küste von Myanmar. Auch kann man nun einen Abstecher zum Pak Nam Seafood
1 - die Nr. 2 befindet sich beim Pier vom Andaman Club und ist nicht so
sehr zu empfehlen - in Betracht ziehen.
Um zu dieser Insel zu gelangen, muss man sich zum Pier für Koh Payam und Koh Cham (ausgeschildert; auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Saphan Plan Pier, direkt gegenüber vom Ranong Coustom House) begeben und 100 B bereit halten. Ca. 100 m davor liegt das Contex Restaurant, in dem gemütlich die Wartezeit verbracht werden kann, bis das auflaufende Wasser endlich die für 9 Uhr avisierte Abfahrtszeit zulässt. Trotzdem setzen bei Niedrigwasser die größeren Kähne immer wieder im Schlick auf und müssen sich mühsam durchwühlen. Um 15 Uhr fährt ein weiteres Boot, mit 2½ h Fahrtzeit muss gerechnet werden. Wenn irgend möglich sollte das große Boot gewählt werden, denn bereits bei mäßigem Wellengang offerieren die kleineren eine beachtliche Schlingerfahrt.
Hier arbeiten nur burmesische Arbeiter, den Thailändern ist es zu langweilig, sie möchten lieber in der Nähe von Ranong bleiben, um zumindest am Wochenende in die Bar oder zum Karaoke gehen zu können. Den Gastarbeitern aus Myanmar hingegen reicht eine zwei- bis dreijährige Arbeit um ein paar Hunderttausend Bhat zusammen zu sparen. Damit sind sie in ihrem Heimatland Millionäre, und das nicht nur durch den Umtauschkurs.
Während unserer Anwesenheit Ende Dezember / Anfang Januar war kein Fan notwendig. Eine fast stete nordöstliche Brise, die ungebremst auf diesen Küstenabschnitt weht, hat ihn überflüssig gemacht, teilweise sogar frösteln hervorgerufen. Entsprechend niedrig war auch die Mückenstichrate.
Mr. Piak bietet in seinem einsam gelegenen Koh Payam Resort (Nr. 13) in den Bungalows (offenes, gutes Bad, Moskitonetz, Balkon) unter Kasuarien und Kokosnusspalmen für 200 B an, ein zweizimmriges Familienbungalow kostet 1000 B. Das Resort glänzt durch Sauberkeit, freundliche Angestellte aus Thailand und Myanmar und stabile, mit Bambus liebevoll verkleidete Bungalows. Zum Service gehören Handtücher, Toilettenpapier, Kerzen, Moskitospray für den Innenraum und Coils.
Wer absolute Ruhe sucht, ist hier glänzend aufgehoben, es gibt weder TV,
noch Karaoke, noch eine Musikanlage.
016066834
Das Resort glänzt auch bei der Bekämpfung der Malaria. Vor jedem
Bungalow stehen große Tongefäße, in denen sich millimetergroße
Süßwasserfischchen befinden. Mit Sauerstoff werden sie durch Wasserranken,
mit Nahrung durch Moskitolarven versorgt, die sich nur in stehendem
Süßwasser entwickeln können. In mückenarmen Zeiten sorgen die
Angestellten für etwas Fischfutter.
Auf der gegenüberliegenden kleinen Insel befindet sich das noch einsamere Kham
Islan Bungalow (Nr. 14). Einige ansprechende gemauerte Bungalows, alle durchweg
mit Bad und kleiner Terrasse, zwischen 200 - 400 B stehen
zur Verfügung. Abends liefert ein Generator Strom. 019780599
Während der Trockenzeit muss mit Wasser sparsam umgegangen werden, da die
einzige Quelle dann nur noch ein dünnes Rinnsal liefert. Dort finden sich auch
Makaken und kleine Warane, ein Verwandter des riesigen Varanus komodoensis von der indonesischen Insel Komodo.
Vom Koh Payam Resort
führt ein ausgeschilderter Weg in etwa 30 min durch ausgedehnte Cashew-Plantagen
(Anacardium occidentale) bis zu dem
kleinen Dorf am Pier.
Milane (Brahminy Kite 91),
deren Kopf und die Hälfte der Brust weiß gefärbt sind und
auffällig rotbraune Schwingen aufweisen, stehen in der Brise über dem
Höhenzug und dem Strand. Auch zeigt sich gelegentlich einmal ein kleiner Seeadler,
erkennbar an der weißen Färbung des gesamten Unterseite incl. der
Flügelansätze, schwarzgrauen Schwingen und seiner Größe.
Täglich gegen 6 Uhr morgens und ab 16 Uhr nachmittags wechseln kleine Exemplare der Nashornvögel
zwischen den nahe gelegenen hohen Bäumen der Hügelausläufer und den Kasuarien
am Strand. Zu erkennen sind sie an der ungewöhnlich langgestreckten Kolbenform
des Körpers und den fast rechteckig wirkenden Flügeln. Ihr Gesang erinnert
an rasch hintereinander gedrückte Gummi-Entchen.
Vogelfreunde werden auch sonst auf ihre Kosten kommen. Nicht identifizierbar
blieb das rhythmisches sonores, metallenes
Glucksen eines unsichtbaren Vogels, in der ersten Dämmerung zu hören, bevor die Zikaden ihr monotones Lied anstimmen, das an
eine kaputte Wasserleitung erinnert, die unter hohem Druck steht.
Das Dorf erreicht man nur bei Ebbe trockenen Fußes, dann ist nur ein kleiner knöcheltiefer Fluss zu durchwaten, bei
auflaufendem Wasser füllt sich aber das Flussbett und kann bis zum Hals
reichen. Die ehemals funktionstüchtige Brücke hat der Fluss Launischerweise
umgangen und untergraben und endet abgesackt in der Mitte des Bettes.
Hier befindet sich eine ärztliche Versorgungsstation, die Post, barähnliche Einrichtungen,
internationales Telefon, sehr langsame
Internetanschlüsse, Mopedverleih und kleine Supermärkte, bei denen man sich
i.d.R. mit dem Notwendigsten eindecken kann. Hygieneartikel, Moskitoreppelents,
Batterien, spezielle Zigaretten usw. sollte man sicherheitshalber vom Festland
mitgebracht haben.
Eine einstündige Wanderung vom Anleger aus kann entlang der Küste
bis zum in das Meer hineingebaute Wat, dann nach etwa 200 m in den nicht
ausgeschilderten nicht betonierten Weg nach links führen. Nach kurzer Zeit durchläuft man eine
Kokosnussplantage und etwa 15 min später ist die betonierte Piste zum Strand
erreicht. An der Kreuzung (vom Pier über diese "Hauptstraße" 1.5 km entfernt)
wendet man sich links, vorbei an der Dorfgrundschule und erreicht von hier nach 1.2
km das Middle Village, wo man seinen ausgetrockneten Hals anfeuchten kann. Bis zum
Strand ist es nun eine weitere halbe Stunde, meist unter schattenspendende
Bäumen;
zwischen 14 - 15 Uhr scheint allerdings die Sonne direkt in diese Betonschneise.
Der kilometerlange graugelbe, teilweise mit feinem schwarzen Sediment
durchsetzte Sandstrand von Aow Yai hat nicht viel zu bieten außer mäßigem
Schnorcheln,
Baden, gelegentlich etwas Bodysurfen. Ansonsten ist Literatur - und sei es der
letzte "Spiegel" - mehr oder wenige sinnvolle Diskussionen und viel Flüssigkeit
jeglicher Zusammensetzung angesagt.
Die einzelnen Resorts stehen - noch - weit
auseinander. Allerdings kommt es bereits über die Weihnachts- und
Neujahrsfeiertage zu Engpässen bei den Unterkünften. Es wird sicherlich noch ein Jahrzehnt dauern,
bis Koh Samui-ähnliche Verhältnisse erreicht sind, aber ein Ausbau wird unweigerlich erfolgen.
Leider weist der Strand periodisch größere Mengen der überaus lästigen Sandmücken
auf, die hier nach Auskunft offensichtlich keine Krankheit verbreiten.
Wer sich den Fußmarsch zurück ersparen will, wird für 50 B mit dem Mopedtaxi
zum Pier gefahren und kann anschließend vom vorbestellten Boot des Resorts abgeholt werden.
Für 1000
B lässt sich vom Koh Payam Resort ein Langboot inklusive Mannschaft
chartern und früh am Morgen geht es bei ruhiger See und strahlend blauem Himmel
los. Unser Käpt'n macht diese Tour offensichtlich nicht zum ersten Mal und
steuert für die falang (= Ausländer) besonders dicht an der Küste entlang. So
dauert es auch nicht lange, bis wir den ersten kleinen Verwandten des riesigen Komodo-Warans
die Felsküste hinaufhuschen sehen, wo er sich vor neugierigen Blicken in der
dichten Dschungelvegetation verbirgt. Auch Makaken müssen mal ... und
verschwinden, als sie uns erblicken, hastig in die Bäume. Vielleicht haben sie
sich geschämt, dass sie kein Klopapier dabei hatten.
Die erste Station ist die der Ostseite von
Koh Payam vorgelagerte kleine Insel
Auf ihrer Südseite sind schöne Korallen - hauptsächlich
Strömungsspezialisten - zumeist auf Blöcken vor der Felsküste und dem größeren Sandstrand, dem allerdings scharfkantige
Felsblöcke vorgelagert sind. Am Strand finden sich ungewöhnlich viele Operkuli.
Die Wassertemperatur liegt durch die Zufuhr von
Tiefenwasser bei Wind um die 27°C, die Sicht ist sehr unterschiedlich und neben
den Sedimenten vor allem von Planktonaufkommen abhängig. Sie beträgt bei stärkerem Wellengang unter 2 m, nach mehreren (!) Tagen mit ruhiger See bis max. 4 m.
An der Nordseite, vor dem InselResort, etwa 40 m vom
Kieselstrand entfernt, kann bei ruhiger See ebenfalls ein kleines Korallenriff
angeschnorchelt werden. Hier wird die Sicht fast nur durch Plankton, kaum durch
Sedimente getrübt und liegt bei 3-4 Metern. Es soll einen Revierhai geben, über den die Einheimischen
allerdings nicht gerne sprechen, um die Touristen nicht abzuschrecken. Gesehen
haben wir ihn leider nie.
Zum Schnorcheln kann man bei Ebbe über eine etwa 500 m lange Sandbank
vom Koh Payam Resort zur
gegenüberliegenden Insel laufen.
ACHTUNG
Lebensgefahr Bei mehr als
hüfttiefem Wasser nicht mehr weitergehen
Das Hochwasser steigt weit über 2 m und eine Strömung parallel zum
Strand
hat uns, obwohl geübte Schwimmer (allerdings bei zusätzlich in wenigen Minuten
aufkommendem Schlechtwetter) ein Vorwärtskommen sehr schwierig gestaltet. Wir kamen von der verbindendenden Sandbank
ab und konnten uns nur äußerst mühsam, letztlich mit unterwegs angezogenen Flossen, Maske und Schnorchel auf
die andere Seite retten. Kinder und Nichtschwimmer haben hier nichts verloren
In dem Falle im Resort ein Boot anfordern oder in der Bar
ein paar gemütliche Stunden bis zum nächsten ablaufenden Wasser verbringen.
Das wohl schönste Schnorchelgebiet befindet sich eine gute Fußstunde
südlich vom Koh Payam Resort. Man erreicht es entweder über die schwierige,
mit scharfkantigem Fels und fußgelenkunfreundlichen Steinen
unterschiedlichster Größe durchsetzte Strecke entlang der Küste oder in 10 -
15 min mit dem Boot (500 B für 3 Stunden). Unterschiedlichste Tisch- (Acropora spicifera oder palmata),
Geweih- (Acropora cervicornis), große Hirn- (Collophyllia
natans, Diploria labyrinthiformis, Diploria clivosa),
Trichter- und
massive Korallenstöcke, sowie vereinzelte Lederkorallen prägen das Bild bis in
den Flachwasserbereich hinein. Die Fischwelt ist üppiger als in allen anderen
Bereichen. Der Anker sollte unbedingt von einem Schnorchler von Hand gesetzt werden oder
man nutzt die bereits vorhandene Boje, soll das Gebiet auch noch in 10 Jahren noch
intakt sein. Mit 27°C Oberflächentemperatur war es allerdings sehr kühl, gelegentlich traten noch kühlere Unterströmungen auf,
weswegen mindestens ein Shorty benutzt werden sollte. Es wies mit
durchschnittlich 4-5 Metern die beste Sicht trotz stellenweise sehr starkem
Planktonaufkommen auf.
An der überwiegend steinigen Küste gibt es noch einen kleinen Sandstrand, erreichbar über
einen Pfad von von der Bucht
Jeweils am Ende dieses kilometerlangen Strandes befinden sich kleine Schnorchelgebiete, die
allerdings nicht überwältigend sind, bereits unter dem Phosphateintrag eine
deutliche Eutrophierung zeigen und die Sicht zudem durch die starke Sedimentlast
getrübt ist, insbesondere an der südwestlichen Spitze. 28°C und 2 m, weiter zur Spitze hin bis 3 m Sicht haben wir
angetroffen. Als relativ gut kann noch eine Umrundung der nordwestlichen
Felsgruppe gelten, was aber nur bei vollkommen ruhiger See machbar ist. Bedingt
durch den hier herrschenden Seegang hat man allerdings eine eingeschränkte
Artenvielfalt, Strömungs- und Brandungsspezialisten liegen in mäßiger Anzahl
vor, dafür hat man wie an der südwestlichen Spitze die Chance größere Fische
anzutreffen.
Vor der Aow Yai - Bucht werden des öfteren auch Herden von kleinen Delphinen
gesehen, die allerdings nur unregelmäßig durchziehen.
Auch hat man hier die Gelegenheit, eines der häufig vor Anker liegenden Fischerboote, die meist auf Kalamarisfang gehen, zu besuchen. Es ist schon ein aufwändiger Generator von Nöten, die bis zu 64 Hochleistungslampen à 500 Watt zu betreiben. Erstaunlich, dass die Kopffüßler noch per Hand geangelt werden.
Dies ist ein schönes, allerdings sehr abgelegenes Schnorchelgebiet, leidet aber auch ein wenig unter dem aufgewirbelten Sand von dem wunderschönen Strand. Mit dem Rücken zum Strand befindet sich von der Mitte der geschützten Bucht bis links zur Felsspitze ein Korallengebiet, in dem neben dichte Hecken bildende Geweihkoralle und vielen Trichter- vereinzelte Hirnkorallen zu sehen sind, dazwischen gibt es einige massive Stöcke. Zum Strand hin findet man die rasenbildende Koralle Poritis poritis. Auch sieht man in geringer Tiefe erstaunlicherweise einige Kolonien von Peitschenkorallen. Die Sicht lag sehr unterschiedlich bei 2 bis 4 m (neben Sand auch Planktonaufkommen), hier hatten wir mit 29 - 30° das wärmste Oberflächenwasser gemessen.
Die übrigen Gebiete, vor allem die nördliche Ostseite und die große Bucht von
Ao Ko Kwai im Nordosten der Insel eignen sich kaum zum Schnorcheln, ebenso die kleine Felsgruppe vor Aow Yai, die
allerdings Tauchern sehr zusagt.
Unangenehm hat sich in der ganzen Zeit nesselndes Plankton bemerkbar gemacht,
das insbesondere an der östlichen Küste vorbeiströmt, aber auch Aow Yai nicht
verschont. Quallen traten dagegen
nur gelegentlich auf. Ein dünner Ganzkörperanzug ist ausdauernden Schnorchlern
daher zu empfehlen, als Notlösung empfiehlt sich ständiges Einreiben mit
Tabaksud, wie gegen Blutegel - nicht gerade Gesundheitsfröhnenden zuträglich.
Die Beobachtungen wurden nach zweitägig ruhiger See und 31°C Lufttemperatur
Ende Dezember / Anfang Januar durchgeführt, vorher war die Sicht bei einem
Meter Wellengang zu schlecht.
Siehe auch allgemeine Informationen zur tropischen Unterwasserwelt: Blöde Fische, Korallen & viel meer.
Immer noch 29°C im Schatten, langsam wird es langweilig. Dass hier nix los ist, kann man ja noch verkraften, aber es gibt weder Sekt noch Kaviar. Kurzerhand beschließen wir um 23 Uhr ins Bett zu gehen, um zu Mitternacht doch noch geweckt zu werden. Auf dem gegenüberliegenden Inselchen Koh Kam hat sich offensichtlich eine kleine Partygesellschaft zusammengefunden und brennt ein bescheidenes Feuerwerk ab. Immerhin. Happy New Year 2004.
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Niks Reiseberichte
Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!