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© "Nik"Klaus Polak,
Bonn, Germany
Erstellt: November 2003 Verzeichnis aller Reiseberichte
Intro Reisen auf Extraseiten
Werbung Individualreise Mexiko- und Cancun-Rundreise. Wer Mexiko mal ganz anders erleben möchte, der sollte sich seine Reise mit Hilfe von Bausteinen nach eigenen Wünschen zusammenstellen und z.B 'mit Mayas durch den Wald gehen' oder die 'Hängematte auf der Delfineninsel' testen. Jede Menge Auswahl findet Ihr unter http://www.erlebe-mexiko.de und http://www.erlebe-mexiko.de/Wie-reisen-in-Mexiko.htm.
|
Die vorliegenden Reiseberichte verstehen sich als Ergänzung zum Reise Know-How-Handbuch
von Helmut Hermann "Mexiko", es handelt sich aber nur um einen flüchtigen
Eindruck von dem Land. Updates habe ich nur an den von mir
besuchten Plätzen vorgenommen. Die Reisehandbücher und Kauderwelschbände des Reise Know-How Verlags sind für Individualtouristen schon fast eine Legende. 2001 wurde das "world mapping project", eine Serie von über 200 Landkarten, die die ganze Welt abdecken wird, in Angriff genommen. Ich kenne nichts Besseres und möchte sie hiermit ausdrücklich empfehlen. |
Eine Erklärung muss zu Beginn noch angebracht werden.
Mexiko war von Anfang an gedacht als Abschluss meiner Weltreise, um vor dem
deutschen Herbst noch einmal Sonne aufzutanken und mich des Müßigganges zu
befleißigen. Aus diesem Grunde sind hier auch keine kulturellen
Sehenswürdigkeiten aufgeführt - ich hatte schlicht und ergreifend keine Lust
dazu.
Dass ich besonders in diesem Beitrag ständig herummeckere, mag daran liegen,
dass Mexiko entweder wirklich einen so negativen Eindruck auf mich machte
oder dass ich einfach nach Umkreisen von ¾ der Welt müde war. Andererseits
waren auch andere Touristen nicht so hingerissen, wie ich es schon in anderen
Ländern der Welt erfahren habe.
Jeder möge sich selbst vor Ort ein Bild machen und selber urteilen.
Reisen
Der Flug von Guatemala-City nach Mexiko-City fängt gut an. Man hat mich nach
einigem Hin und Her - ich bin für 4 Stunden ein Transitgast - mit einem
kostenlosen Transitstempel ausgestattet und erlaubt mir nun mich transitmäßig frei zu
bewegen. Aber was heißt schon frei bewegen, das Flughafengebäude kann ich
nicht verlassen. Es ist, wie man mir geheimnisvoll sagt, ein
"besonderer" Tag. Aha. Ich sehe vor den Eingangstüren, die von einem
Polizeiaufgebot innen und außen abgeriegelt und zusätzlich mit Brettern
verbarrikadiert werden, eine
Menschenmenge, die relativ friedlich, aber doch in großer Zahl skandiert.
"Streik" wird mir erklärt, aber keiner kann sagen wofür oder
wogegen. Schade Guatemala-City hätte ich gerne mal für eine kurze Rundfahrt
gesehen. So bleibt mir nur der entdeckungsreiche Rundgang durch die öde
Flughafenhalle.
Und der Flug geht gut weiter. Die Fluglinie Mexicana hat was zu essen
aufgetischt. Ich traue meinen Augen nicht: einen unappetitlichen schwarzbraunen
Brei, der wie ich später erfahre eine Art Nationalgericht ist, so eine Art
Bohnenmus. Das kann ja noch heiter werden, denke ich, und ahne nicht, dass auch
die übrigen Nationalgerichte, die mir bald über den Weg laufen werden, mich
ungewöhnlich rasch in die Arme der erstbesten Pizzerias treiben werden.
Immerhin verläuft der Flug sehr gut, es gibt tolle Wolkenberge und einen
einmaligen, imposanten Vulkankegel bei Guatemala-City zu bewundern. Danach schließen sich
ungewöhnliche Landschaftszüge an, deren Geohistorie man nur erahnen kann und
nach 2 Stunden ist Mexiko-City erreicht.
In der Ankunftshalle des Flughafens befinden sich mehrere ATMs. Achtung, der Peso-Betrag wird mit einem $-Zeichen versehen. Also nicht $ 300 eingeben, dann bekommt man nur 300 Pesos ausgezahlt, zum momentanen Zeitpunkt sind das etwa 30 US $ (vielen Dank an rainy, der mich auf einen Tippfehler hinwies).
Vom Flughafen Mexiko-Stadt nach Puebla: vor dem Airport (Sala D), zwischen
nationalem und internationalem Teil, ist eine Bushaltestelle. Dazu begibt man sich von der Ankunftshalle nach links.
Dort können außerhalb an einem Schalter bei der Gesellschaft Estrella Roja die Tickets zu 125
Pesos gekauft werden, Fahrtzeit etwa 2 Stunden, Abfahrt etwa stündlich,
Endstation sollte
nicht der Hauptbushof - vor allem in der Nachtzeit -, sondern 4.
Poniente ganz in Zentrumsnähe - empfehlenswerter, da sicherer.
Bei der abendlichen Abfahrt nach Puebla genieße ich den Blick zurück auf den
Moloch Mexiko-Stadt mit offiziell 22 Millionen, vermutlich aber fast 30 Millionen Einwohnern, viele davon
nicht registriert. Kein Wunder, dass wir bei dem Anflug nicht nur minutenlange
darüber geflogen sind. Dies ist keine Stadt mehr, sondern wie die Lichterketten
zeigen ein durchgehend bewohntes Tal bis hin zum Horizont, vielleicht eher mit dem Ballungszentrum
Ruhrgebiet zu vergleichen - nur nicht so grün.
Erfahrung macht klug, denke ich. In San José habe ich unerklärlicherweise
gefroren. Darum ist mein erster Gedanke in Puebla mich nach der Höhenlage zu
erkundigen, denn es ist sehr frisch. Aber keiner kann mir dabei helfen, weder
Kellner noch Portier, stattdessen bekomme ich Uhrzeit und Wechselkurs genannt.
Aber wir haben ja ein schlaues Handbuch im Hotelzimmer liegen, mal später
schauen. Und dieses sagt tatsächlich aus: Puebla liegt in einem Hochtal auf etwa 2100 m
Höhe. Also in den
Abend- und Nachtstunden kann es empfindlich kühl werden, während es manchmal
tagsüber in der stechenden Sonne nicht auszuhalten ist.Fein, haben wir
wieder was gelernt.
Puebla ist das Wolfsburg Mexikos, 16 000 Beschäftigte zählte das
Volkswagen-Werk - bis Anfang 2003, der letzte Käfer vom Band lief. Die Zukunft
der Stadt ist entsprechend ungewiss.
Aber mein erster Blick gilt den auffallend bunten Häusern, eine Wohltat für
meine seit Monaten entwöhnten Augen. Dabei handelt es sich vielfach um Talaveras,
glasierte und bemalte Kacheln, mit denen viele Kirchen- und Hausfassaden
großflächig oder bänderartig verkleidet sind. Ferner ist die überbordende
mexikanische Version des Barocks aus dem 18. Jahrhundert, Poblano-Stil
genannt, selbst für einen Architektur- und Kunstbanausen wie mich beeindruckend
fesselnd.
Das Zentrum bildet der arkadengesäumte und parkähnliche Zócola, der sich gut
als Ausgangspunkt für einen Stadtrundgang zu den vielen historischen und
herausgeputzten Gebäuden, die von der UNESCO 1987 zum Weltkulturerbe erklärt
wurden, eignet.
Heike
ist Mitarbeiterin von Helmut Hermann, dem Autor und Herausgeber
des Reise Know-How-Handbuches
Mexiko. Sie bietet kundige
Führungen durch die Stadt und in die Umgebung. Als Alleinerziehende
freut sie sich sicherlich neben dem akzeptablen Salär über eine Aufrundung des
Betrages: Heike50@hotmail.com
Auch die Umgebung lockt, u.a. mit den weithin sichtbaren, hohen
Vulkanen, darunter der Popocatépetl mit gut 5400 m. Es gibt mehrere
Aussichtspunkte in der Stadt, für schöne Panoramaaufnahmen, begibt man sich am
Besten auf den zentralen Hügel. Näheres siehe in der bald erscheinenden
Auflage 2004 des Reise Know-How-Handbuches
Mexiko.
Im Paris - Texas, 25 Pte. / Bolevard 5 de Mayo, hat der französische Inhaber nicht nur Abwechslung an einigen Billardtischen anzubieten, sondern an der Bar auch gute Musik.
Die wohl einzige @narcho-Kneipe im Umkreis vom 200 km befindet sich mitten im Stadtzentrum, in der Nähe der Kathedrale. Das Xperimental wird von 2 Mexikanern und einem Österreicher betrieben, die ein buntes Alternativprogramm mit uralten Filmen, Gothic-Abenden, Pychedelischer Musik, Dub and Drum 'n' Bass anbieten. "Nebenbei" haben sie Rosa Luxemburg, Marx, Engels & Co. wiederentdeckt und frönen dem Klassenkampf nach dem Motto: wer mit 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz, wer mit 40 noch einer ist keinen Verstand. Und man ist jung. 5 Oriente 209 Centro
Das Hotel Ritz, mitten im Stadtzentrum und unweit des Busterminals 4. Poniente (nächtens aber ein Taxi nehmen, das max. 25 P kosten sollte), gehört mit 175 P für das EZ, 200 DZ zur unteren ECO-Kategorie, hat aber akzeptable, wenn auch spartanisch eingerichtete, kleine Zimmer (Bad, Heißwasser, TV), ist sehr ruhig und sauber. 2 Norte 207, 2324457
In dem El Equipo Militar, 505 Av. 4 Poniente Ecke Calle 5 Norte, finden sich neben Militaria einige Möglichkeiten die Outdoorausrüstung zu ergänzen.
Die Filiale von Mexicana liegt, entgegen dem Handbuch, in derAv. Juárez 2312, 2490999, www.mexicana.com, die der Aeromexico in der gleichen Straße unter der Nr. 1514A, 9.00 - 18.45 Uhr.
Mit dem luxuriösen ADO-Bus kostet die Fahrt von Puebla 189 P bei etwa 4
Stunden Fahrt, wobei die rechte Fahrseite vorne zu empfehlen ist.
Zunächst führt die vierspurige Autobahn gut 1½ Stunden durch das Hochtal von
Puebla, wobei der Maisanbau dominiert, nur gelegentlich durch Gemüse-
und Salatfelder unterbrochen. Da wo die nicht gerade üppige Agrarwirtschaft auf
die begrenzende Hügelkette stößt, wird sie von macciaähnlichem Gestrüpp,
das von hellen Felsen durchsetzt ist, abgelöst. Die ansonsten kahlen Hügel
strahlen eine öde Trostlosigkeit aus, die jedem Eremiten und genügsamen
Langstreckenwanderer die Freudentränen ins Auge treiben würden.
Ob Eremiten oder Wanderer oder Aufständischen geltend ließ sich nicht
eruieren. Jedenfalls verschanzen sich an jeder Mautstelle die mexikanischen
Soldaten hinter meterhohen Sandsackwällen und spielen lässig mit ihren Flinten
in der Gegend herum.
Dann beginnt ein gut halbstündiger Abstieg durch tiefe Täler, deren Hänge
zunehmend und wohltuend mit weiten Waldgebieten durchsetzt sind. Nach zwei
Stunden Fahrt ist Cordoba erreicht, nun behindert Zuckerrohr die Aussicht. Auf der letzten Stunde
führt die Busfahrt durch eine agrarische, mit
Bäumen und Büschen und vereinzelten Palmenhainen durchsetzte Tiefebene, in
deren Schatten Rinder dösen, umsorgt von weißen Kuhreihern 92.
Der Eintritt in das Acuario de Veracruz kostet sage und schreibe 50
P, Kinder zahlen die Hälfte. Ein Bezug zu den Unterwasserwelten in Singapur
und San Francisco ist sehr
deutlich. Für die Anfahrt nimmt man am besten den Bus Richtung Boca del Rio,
der mehrere Haltestellen in der Zaragoza anfährt und im Gegensatz zu den Taxen
nur ein paar Pesos kostet. Zu Fuß ist man eine gute ¾ Stunde unterwegs, Blvd.
M. Avilla Camacho, www.aucariodeveracruz.com.
Direkt daneben ist ein nicht gerade einladender Strand, an dem sich fast ausschließlich
Mexikaner dem Badevergnügen hingeben.
Der Eintritt in den Unterwasserzoo beginnt mit einer Überwasserabteilung, in
der auch zwei Regenbogen-Tukane33
gehalten werden. Permanent sorgen Nebeldüsen für eine feuchte
Dschungelatmosphäre, ansonsten gibt es für die prächtigen Vögel in dieser
Großraumvolière nichts zu lachen. In den Teichen lümmeln lustlos diverse
Sumpfschildkröten, eine kleine Boa wird in einem ebenso kleinen Terrarium
gehalten, vom angekündigten Krokodil ist heute nichts zu sehen.
Die nun folgenden Aquarien beherbergen wels- / störartige Collosoma
macropomun, wie der Name schon andeutet recht mächtige Fische. Es
folgen Gatane (Lepisosteus spatula, Garfish) und ein einsamer Otter
(Lutra longicaudis, mex. Nutria de Rió, River otter). Die Hauptattraktion
ist ein
riesiges ringförmiges Becken hinter deren hohen Acrylglaswänden sich große Schildkröten, Rochen,
diverse Haie, Zackenbarsche (Sphyraenae), Pazifischer
Jackfisch (Caranx hippos) und Sábalo
auf ein genügsames Leben eingestellt haben. Der
kommerzielle Charakter dieser Einrichtung wird besonders am Haifischbecken
deutlich. Vermutlich hat die unnatürlich hohe Anzahl auf diesem Raum zu den
vielfachen Flossen- und Nasenverletzungen bei den Tigerhaien (Galeocerdo
cuvieri, mex. Tiburon tigre oder tintorera) geführt. Auch vor unzureichender
Haltung der Säugetiere macht man nicht Halt. Die sechs Manatí del Caribe
(Tricheus manatus, Caribean manati) befinden sich in einem Becken, das
vermutlich nicht für ein Tier ausreichend wäre. Ansonsten sehen die
gutmütigen Kolosse aus wie Miss Piggy mit Flossen, mit denen sie sich auf dem
Boden abstützen und auch nach dem Weiden, sie sind strenge Vegetarier,
sorgfältig den Mund putzen. Ihre Ähnlichkeit mit den Seekühen
lässt in mir die Vermutung aufkommen, dass hier eine enge Verwandtschaft
besteht.
Auf dem gesamten Rundgang informieren pädagogische Lehrtafeln auf Spanisch z.T. zur
Ökologie und Evolution, die Aquarien sind mit - teilweise ausgeblichenen -
Fotos der Insassen und ihren spanischen, wissenschaftlichen lateinischen und
englischen Namen versehen.
Insgesamt gesehen sind die Unterwasserwelten von Singapur
und San Francisco als
gelungener zu bezeichnen.
Das zentral gelegene Hotel Amparo, Serdán 482, 9322738, bietet EZ für 120 P, DZ 150 (Fan, Bad).
Direkt daneben mündet eine schmale Fußgängergasse, die zu dem netten
Plazuela de la Campana, fast direkt an der Parallelstraße Arista liegend, führt.
Hier schwingt fast täglich, unter dem Sponsoring des relativ kleinen Café Auténtico
Veracruzano, Jung & Alt das Tanzbein auf dem marmorgefliesten Boden oder
lauscht, an einigen Dutzend Tischen sitzend, den lokalen Barden auf der Bühne,
studiert die kleine Speisekarte, genießt Fruchtsäfte und Corona.
Hinter der Bühne mit ihren kleinen Theaterbalkonen steht eine abblätternde rosafarbene, den Rinnsälen des Regenwassers folgend
schwarz schimmelnde Häuserwand. Das ganze Ambiente des Platzes wirkt in seiner Kombination
aus Verfall und ersten Restaurationsspuren fast schon wieder pittoresk, nicht
zuletzt durch die markante Glocke in der kleinen Kirchturmattrappe.
Während die ältere Generation überwiegend konservativ tanzt, experimentiert
die Jugend an den Rändern. Gleichzeitig vollzieht sich auf einem Balkon eine
private Ego-Show, als eine Boa constrictor "Gassi geführt" wird.
Ziemlich nervend kann ein Abend auf dem Zócalo sein.
Die unter
Arkaden residierenden Restaurants gehören zum einen nicht zu den preiswertesten
der Stadt, zum anderen ist die Qualität des Essens nicht berauschend. Aber das
bringt nun mal so ein Publikumsmagnet mit sich und ist in vielen Städten nicht
anders.
Viel unangenehmer sind die herumwandernden Musiker, ob nun allein mit der Harfe,
zu Zweit mit Mandoline oder Gitarre,
zu Dritt mit einem zusätzlichen Schlagzeug oder in noch größeren Gruppen. Dies mag ja dem
dringenden Broterwerb zuträglich sein, verhindert aber den Genuss desselben am
Tische. In einem Augenblick gegen 23 Uhr habe ich alleine in einem Restaurant 18
Musiker, zuzüglich zwei Blumenfrauen, drei die
sich mit dem Verkauf von Schmuck und Hemden beschäftigten und noch zwei Kinder gesehen, die von Tisch zu Tisch zogen.
Wohlgemerkt, nicht alle spielten gleichzeitig, vielleicht nur 6 oder 7, die
anderen warteten noch auf ihren Einsatz!
Hier ist sowohl für den Touristen als auch zur Sicherung des Einkommens für
die Menschen dringend eine Regelung gefragt.
Vom Hotel Imperial - einfach zielstrebig an der Rezeption vorbei gehen - hat man
von der Dachterrasse des obersten Stocks übrigens einen ruhigen und schönen
Blick über den Platz und das angrenzende Areal.
Die nette kleine Kneipe von "nebenan" ist das Capitan Drake Arista 807 zwischen 5
de Mayo und Indepence.
Ganz in der Nähe befindet sich abermals eine schmale
Fußgängerstraße, die Arista und Serdán verbindet und zu einem etwas versteckter liegenden und kleineren Platz
führt. Hier ist auch das nette Restaurant Pink Panther's Food, mit der
Möglichkeit draußen zu speisen. Callejon Lagunilla 85.
Eine akzeptable Alternative und bis 1 Uhr geöffnet soll die "Bar El Puerto de Veracruz", 4 Norte 206 sein. (Information aus zweiter Hand.)
Die kleine und gute Lavanderia befindet sich etwas versteckt an dem parkähnlichen Platz Ecke Madero und Arista. Die im Handbuch angegebene in der Serdán 789 existiert nicht (mehr).
Die Fluggesellschaft Mexicana, die auch unter gleicher Adresse für Aerocaribe arbeitet (auf Nachfrage!), findet sich in der Av. 5 de Mayo 1266, 9322242, 9324629, Fax 9328699, www.mexicana.com.mx
Aeromexico, Av. Ruiz Cortinez, 9252253, -54, -57, -58, aeromexico.com, www.skyteam.com
Der Flug zurück nach Mexiko-Ciudad führt über Puebla und dem imposanten und rauchenden Arschcatepecl mit seinem schneebedeckten Nachbarn.Ungewöhnliche geologische Strukturen, mal vermutlich eingebrochene Kleinstcalderen mit Seen, direkt daneben Minivulkane mit landwirtschaftlicher Nutzung des Kraterbodens deuten auf den starken Vulkanismus immer wieder hin. Die Zeit verfliegt im Nu und nach nicht einmal einer dreiviertel Stunde, von der ein nicht unerheblicher Teil über Mexiko-Stadt geflogen wird, sind wir auch schon angekommen. Ein Flug Veracruz - Mexico-City - Cancun kostet 2362 P einfache Strecke. Der Weiterflug nach Cancun dauert zwei Stunden.
Die Geschichte vom Popocatépetl Der Legende nach umwarb Popocatépetl - ein Krieger - die schöne Tochter des Königs.
Er verliebt sich in
Ixtaccihuatl, die schöne Tochter des Königs der Azteken. Ixtaccihuatl
erwidert seine Liebe und beide wollen heiraten und Kinder haben. Doch sie
können sich nur heimlich treffen, denn der König misstraut eifersüchtig
allen Bewerbern um ihre Gunst. Er will Ixtaccihuatl, sein einziges Kind,
niemanden zur Frau geben und schon gar nicht Popocatépetl, der sich
vergebens bemüht das Vertrauen des Königs zu gewinnen. Lange Zeit
bleibt die Liebe ohne Hoffnung. |
Erst einmal ist großes Gelächter angebracht, als wir in Mexico-Ciudad mitgeteilt bekommen, dass der hochmoderne Lift, der uns vom Terminal zum Flugzeug fahren soll, sich "leider" vertan hat und das falsche Flugzeug entern wollte. Mit entsprechender Verspätung und nochmaligem Aufschub ob der irritierten Fluglotsen geht es dann mit einstündiger Verspätung auf die Yucatan-Halbinsel, wobei hauptsächlich der Golf von Mexiko überquert wird. Vermutlich durch den Zeitdruck nimmt der Käpt'n keine Rücksicht auf die Mageninhalte der Fluggäste und es geht geradeaus durch einige mächtige Cumuli, wobei heftige Turbulenzen auftreten.
Als ich lande, sehe ich erstaunt einen Airbus der "Deutschen
Luftwaffe". "Deutsche Luftwaffe in Mexiko?" Machen die
jetzt auch schon hier ihre Übungen, damit der Luftraum über
Deutschland den Ruhe suchenden Bürger nicht zu Protesten verleitet? Auf dem Weg
zum Terminal passieren wir dann auch noch eine mir bis dato unbekannte
Fluglinie. "United States of America" steht drauf, parkt direkt neben
dem Ausgang - wohl wegen der kurzen Wege - und vor der Maschine posieren lässig auffällig unauffällige Bodyguards,
dunkel gekleidet mit ebenso dunklen Brillen und Teint. Ich komme mir vor
wie in "Men in Black".
Erst später erfahre ich, dass der - im übrigen erfolglos verlaufene - 5.
Weltwirtschaftsgipfel stattfand.
Von der Ankunftsflughalle geht es am preiswertesten mit dem lokalen Bus
nach Cancún Centro. Dazu muss man einen 200 m - Fußmarsch vom Terminal 2 Richtung
Budget-Autoverleih unternehmen. Direkt links daneben ist ein anscheinend
absichtlich versteckter kleiner Busplatz für die Linie Aeropuerto - Centro, eine Linie,
die hauptsächlich von den Flughafenangestellten genutzt wird. Anschließend
fährt der Bus nicht an den Terminals vorbei, sondern umkreist den mittleren
Autoparkplatz auf einer Parallelstraße, um sich dann stadteinwärts am
Wachhäuschen vorbei zu wenden. Ausgeschilderte Haltestellen gibt es nicht, man
kann den Bus einfach anwinken. Die Fahrt kostet 40 P und
dauert eine gute halbe Stunde bis zum Busterminal (dem Fahrer Bescheid sagen!).
ACHTUNG: es geht direkt ins Zentrum, nicht über die Touristenmeilen der Hoteles-Region.
Von Cancún aus steigt man an der großen Haltestelle direkt an der Av Tulúm
leicht versetzt neben dem Busterminal zu. Nicht verifiziert soll der Bus halb-
oder stündlich verkehren.
Ansonsten ist anzumerken, dass es ein lauschiges Plätzchen für den entspannenden Abend mit einigermaßen erträglicher Musik, statt dem ewigen Bum-Bum-Techno, zumindest im touristischen Zentrum, auch nach intensiver Suche, in Cancún-Zentrum nicht zu geben scheint.
Eine Busfahrt zu 6 P bis ans Ende der Hoteles-Region ist für denjenigen, der
Zeit totzuschlagen hat, sicherlich ein interessantes Erlebnis, da einige der
Hotelbunker doch recht futuristische Architekturen aufzeigen. Den Strand zu
erreichen ist eigentlich kein Problem, wenn man eine Lücke zwischen den Anlagen
erwischt oder sich mutig an der Rezeption vorbeischlängelt. Umgekehrt
kann es aber schon schwieriger werden, insbesondere wenn es sich um ein
allinclusiv-Hotel handelt. Dann werden die "Strandwärter" schon mal
rabiat und gewähren nicht einmal den Gang zur Rezeption, um dort um Durchlass
zu bitten.
Auch die Verpflegung kann sich an einigen Strandabschnitten als schwierig
gestalten. Zudem sind in diesen Bereichen die meisten schattigen Plätze nur
unter den Sonnenschirmen von Hotelanlagen oder nahe der Betonmauern von
Baustellen zu finden.
Die Farbe des Meeresstreifens ist allerdings mehr als einen Blick wert. Von
schwachem Blau über türkis und grün bis zu einem deep blue wird hier alles
geboten, und das bei einem blendend weißen Sandstrand (Sonnenbrille nicht
vergessen!).
Die etwa 20minütige Überfahrt kostet mit dem slow boat 35 P, es findet ein permanenter etwa halbstündlicher Shuttle-Verkehr statt. Die Autofähre verkehrt viermal am Tag.
Als Unterkunft empfiehlt sich weiterhin das strandnah gelegene Hotel Xul-Há
mit großen, nach hinten ruhigen Zimmern, vorne geht es lauter zu, 180 P EZ, 230 DZ (Bad, TV, Fan,
Kühlschrank, optional 30 P für AC), Hidalgo 23,
8770075.
Besonders sicher habe ich mich allerdings nicht gefühlt, da die Schlüssel auf
dem Tisch der Rezeption relativ einfach zugänglich sind. Konsequenterweise habe
ich ihn bei mir behalten.
Im Unterschied dazu ist es schon fast unverschämt, dass das Poc-Ná
260 - 360 P für ein DZ verlangt. Die Dormitories sind mit 90 - 100 (alle Preise
verstehen incl. BF) allerdings preiswert, wenngleich es dafür anderen Orts
bereits ein (sehr einfaches) einfaches Privatzimmer gibt. Das Ganze ist vor wie nach ein Treffpunkt für
low-budget-Reisende, besonders junge Israelis finden sich hier zu Hauf ein (oder
war da zu meiner Anwesenheit irgendein Treff? Außer Weltwirtschaftgipfel in Cancún fällt mir allerdings nichts ein.). Die Anlage ist sehr großzügig ausgerichtet
und enthält neben einem großen Billardraum und mehreren kompartimentierten
Innenhöfen auch einen schattigen, dem "Halbmond"-Strand zugewandten
Liegebereich mit temporär geöffneter Bar. Internetanschluss,
Gemeinschaftsküche, Bar und kleines Restaurant.
Matamoros 15, 8770090, info@pocna.com, www.pocnahostel.com
Das abendliche Flanieren, Essen und Trinken spielt sich überwiegend in der
Hidalgo St. ab. Preisvergleiche lohnen durchaus, da Differenzen von 150% (gleiches
Getränk) festzustellen sind. Ein richtig gutes Restaurant habe ich nach einwöchigem
Ausprobieren leider nicht gefunden, das Angebot an Fisch beschränkt sich in der
Regel auf Red Snapper, einigen Farbvarianten und vielleicht mal einer Makrele.
Zu den Meeresfrüchten kann man noch ein paar geschmacksneutrale Garnelen
oder Langusten
zählen, vielleicht auch ein paar Kalamarringe
aus der Tiefkühltruhe und das war es dann auch meist.
Und wo ich schon meckere, kann ich auch gleich noch hinzufügen: MUSS denn
unbedingt alles scharf sein? Sogar das Guacamole? Und auch die Erdnüsse?? Ich
habe mich gar nicht mehr an Speiseeis getraut.
Ansonsten ist wie schon zu Cancún anzumerken, dass es ein lauschiges Plätzchen
für den entspannenden Abend mit einigermaßen erträglicher Musik, statt dem
ewigen und überlauten Bum-Bum-Techno, nicht zu geben scheint.
Besonders hier ist mir aufgefallen, dass trotz intensiven Tourismus kaum jemand englisch spricht oder sich zumindest nicht die Mühe macht. Sehr erstaunlich, will ich auch der Sprache des Kapitals nicht gerade den Weg loben, so doch verstanden werden und verstehen.
Am 16. September 1810 ruft der Landpriester Miguel Hidalgo in Dolores
(Guanajuato) zum Unabhängigkeitskrieg auf. Heutzutage wird in ganz Mexiko um
Vorabend um 23 Uhr von allen Rathäusern der Freiheitsruf nachvollzogen
und gefeiert.
Das abendliche Spektakel beginnt auf dem Rathausplatz mit stundenlanger
Folklore. Die Kleinsten machen den Anfang, wobei einige noch so jung sind, dass
sie nur mit Mühe den korrekten Tanzschritten folgen können. Es folgen die Älteren und nach einigen artistischen Einlagen die Besten der Stadt. Auch die
Militärkapelle darf noch ihren Senf dazu geben. Das Ganze spielt sich wie bei
jeder Gelegenheit unter dröhnender Lautstärke ab, als ob Mexiko aus einem Land
der Schwerhörigen bestände. Dazu besteht überall die Möglichkeit, sich einmal
durch die gesamten nationalen Gerichte zu futtern, die recht preiswert an
privaten Ständen angeboten werden. Ob es ein Sinn für Humor, einfach nur der
Gefallen an Farben und um exotische Zutaten handelt, konnte ich nicht in
Erfahrung bringen, aber die eine und andere Torte war mit Erbsen und
Möhrenstückchen verziert. Was man in Mexiko aber so an den Tacos und Tortillas
besonderes findet, wird mir ewig und drei Tage ein Rätsel bleiben. Dann schon
lieber her mit dem langweiligen Reis in Asien.
Zu dem feierlichen Aufruf nach Freiheit leistet sich jede Stadt ein aufwändiges
Feuerwerk, das in größeren Städten spektakuläre Ausmaße annimmt.
Der feinsandige, blendend weiße Strand Playa Norte weist einige schattenspendende
Kokospalmen auf, ansonsten ist man auf die unverschämt teuren Sonnenschirme und
Liegen einiger Anbieter angewiesen. Selbst die Plastikstühle bei einigen Bars
werden noch verhökert, hier werden 100 P pro Tag verlangt oder ein
Mindestverzehr von 150 P. Da muss die Sonne aber schon einige Hirne kräftig
ausgedörrt haben.
Die Schnorchelausrüstung kann man getrost zu Hause lassen, außer Sand,
Plastiktüten, Bierdosen und -flaschen gibt es hier nicht viel zu sehen, von
einigen langweiligen Seegrasstreifen, die zunächst verlockend in dem
türkisblaugrünem Wasser Korallenbänke vermuten ließen, einmal abgesehen.
Nur gelegentlich dümpelt mal eine sandfarbene Grundel vorbei, sonst ist hier mit
Fischwelt nichts los.
Die übrigen Strände im Nordbereich sind nicht berauschender, zur Karibikseite
hin kann man mit einer - allerdings nicht sooo berauschenden - Unterwasserwelt
rechnen, sollte aber geübt sein im Brandungsschwimmen. Bei Niedrigwasser
besteht die Gefahr, sich hässliche Kratzer am Körper an dem Gestein und den
Korallen zuzuziehen.
Tauchen und Schnorcheln
Neben dem großen Coral Scuba Dive Center gibt es noch die Sea Hawk Divers,
in der Carlos Lazo kurz vor der Abzweigung zum Luxushotel auf der Punta Norte.
Diese Tauchbasis ist NICHT zu empfehlen. Mir wurde ein Doppeltauchgang angeboten
und vorgegaukelt, es sollte sich um einen Tauchgang um 10 Metern Tiefe handeln,
der zweite noch etwas tiefer. Letztendlich waren es max. 8.7 und 9.1.
Dies ließ sich ja noch verkraften. Dann aber wurde unser zertifizierten Gruppe
ein absoluter Anfänger aufs Auge gedrückt, der einen Schnuppertauchgang
unternehmen wollte, wie ein Jojo herumpendelte und die ganze Aufmerksamkeit des
Guides auf sich zog. Zudem verzögerte sich durch seine Einweisung und Übungen
im Strandbereich die Abfahrt um über eine Stunde. Nachdem wir mit dem Boot
unterwegs waren, stellte sich heraus, dass nicht genug Treibstoff an Board war,
wir wurden nach Bargeld gefragt, dann ging es erst mal an die Tankstelle.
Zwischen erstem und zweitem Tauchgang lagen nur wenige Minuten, keine Zeit um
sich ausreichend aufzuwärmen! Trotz genügend Druckluft wurden auch die
angekündigten 40 min etwas früher abgebrochen.
Für beide Tauchgänge wurden stolze 55 $ verlangt, und zwar gegen alle
international üblichen Gepflogenheiten im voraus (trotz Anzahlung tags zuvor).
Das Material ist in gutem Zustand, das Briefing war OK, der Guide - nicht fest
in der Basis arbeitend - hat versucht aus der Situation das Beste zu machen. Die
angefahrenen Riffe Manchones I und II stellen vereinzelte, teilweise
zusammenhängende Korallenblöcke dar, dazwischen weite recht
uninteressante weiße Sandflächen. Insgesamt gibt es einen ansprechenden Artenbestand
in Fauna und Flora, wenn auch Spektakuläres nicht darunter war.
Zu allem Überfluss wurde im Boot noch eine Schnorchlerin mitgenommen, die den
Grund bei etwa 7 m nur andeutungsweise sehen konnte (also sehr enttäuschend
für das viele Geld) und zu allem Überfluss bei dem kräftigen Seegang im Boot
auch noch nach dem ersten Tauchgang verlangte an Land gebracht zu werden. Der
Tauchguide wusste dies nur dadurch zu verhindern, dass er dem armen, im Gesicht
kräftig grün verfärbten Mädchen
empfahl wieder Schnorcheln zu gehen, das wäre besser für ihren Magen!
Die Isla Contoy ist ebenfalls nur ein mäßiges Schnorchelgebiet und das Preis-/Leistungs-Verhältnis
stimmt nicht (Information aus 2. Hand).
8771233, seahawkdivers@hotmail.com
Der Skipper Oliver ist inzwischen wieder in Deutschland.
Abspann
(Quellenverweise siehe am Ende des Exkurses.)
Die herkömmliche Untergliederung der Erdgeschichte orientiert sich an bedeutenden geologischen oder biologischen Veränderungen.
Vor ca. 65 Millionen Jahren starben die Saurier und mit ihnen ca. 30% aller Arten
aus und gleichzeitig ereignete sich ein Flora- und Faunenschnitt, bei dem jede zweite Tier- oder Pflanzenart ausgestorben
ist (z.B. Ammoniten). Vor allem 90% aller Gattungen der einzelligen Organismen und Algen fielen dieser Katastrophe zum Opfer. Hingegen überlebten relativ viele Säugerarten.
Dieser Bruch gilt als Grenze zwischen dem Erdmittelalter (Mesozoikum), in dem die Reptilien die Evolution der Landwirbeltiere bestimmten, und der Erdneuzeit
(Kanäozoikum), in dem die Säugetiere die Vorherrschaft erlangten.
Da die Kreide die letzte geologische Formation des Mesozoikums bildet und das Känozoikum mit dem Tertiär beginnt, entspricht die Zeit des letzten Massensterbens der Kreide-Tertiär- oder kurz
K|T- oder KT-Grenze.
Der entsprechende, durch Ablagerungen gebildete Gesteinshorizont wird durch eine dünne Tonschicht inmitten mächtiger Kalkablagerungen repräsentiert.
Die genaue Altersbestimmung dieses Tonhorizonts, mehr noch die Dauer seiner Bildung, sind der eigentliche Streitpunkt zweier Hypothesen über die Ursache der dünnen Tonschicht.
Daher ein Exkurs. Das Edelmetall Iridium kommt in der Erdkruste nur mit ca. 0.3 ppb
(parts per billion = Anteile pro
Milliarde [engl. billion = Milliarde!] Zum Vergleich: löse ein Korn Salz in
einem Pool = 1 ppb.) vor, da es sich im Erdkern mit dem dortigen Eisen schon bei der Erdbildung legierte. Es kommt hingegen in einfachen Meteoriten mit bis zu 500 ppb vor. Durch den tagtäglichen kosmischen Staub gelangt dieses Metall in die Sedimente.
In der Tonschicht der K|T-Grenze wurde inzwischen an 96 Orten rund um den Globus ein abnorm hoher Iridium-Wert gemessen.
Zudem finden sich im Tonhorizont kleine Quarzkügelchen, die unter einem hohen Stoßwellendruck eine charakteristische Metamorphose durchgemacht haben müssen. Derartige Körner findet man nur in Atomtestgebieten, bei experimentellen Anordnungen und in Meteoritenkratern.
Ferner enthielten - lt. dem Artikel 2002 - die Sudbury-Fullerene Helium mit
derselben Isotopenverteilung, wie sie in einigen Meteoriten und in kosmischem
Staub vorkommt.
Alvarez und Asaro (Spektrum der Wissenschaft 12/90) ziehen daraus den Schluss,
dass ein Asteroid von 10 km Durchmesser und mit mindestens 10 km/sec einen 150 km breiten
und 40 km tiefen Krater geschlagen hat. [2005 werden Durchmesser zwischen 145
und 280 km diskutiert. Siehe auch Ergebnisse der Bohrung im Artikel von Spektrum der Wissenschaft 8/2004.] Dabei wird die kinetische Energie zum größten Teil in Wärme umgewandelt, in einer Explosion, die 10 000fach stärker war, als ob das gesamte Kernwaffenarsenal der Welt an einer Stelle gezündet
würde.
[Im Artikel 2002: "... was selbst bei den kleinsten einer ... Detonation von zehn
Terratonnen Trinitrotoluol (TNT) entspricht; eine ähnlich unvorstellbare
Sprengkraft hätten knapp eine Milliarde Hiroshima- oder eine Million
Wasserstoffbomben." - Anm. der Autor]
Die z.Z. gängigste Meinung geht von einem Einschlag auf der Halbinsel
Yucatan aus. Dieser Chicxulub-Krater mit 200 km (neuerdings auf den größeren
Umfang korrigiert. Anm. d. Autor) Durchmesser wurde auf ein Alter von 65 Millionen Jahre datiert und weist auch das gleiche Isotopenmuster auf, wie die
K|T-Grenze.
[Illustrierte der Wissenschaft, Richard Norris]
In einer 3 km tiefen Schicht [die Tiefe erscheint mir zu hoch!] konnte Iridium, aber keine einzige Lebensform nachgewiesen
werden.
Die geologische Formation weist ca. zur Hälfte in der karibischen See und zur
Hälfte an Land rudimentäre, aber charakteristische Artefakte eines
extraterrestrischen Einschlagskraters auf.
Einige verdampfende Reste des Asteroiden würden sogleich samt aufgeworfenem
terrestrischem Material durch das vom Einschlagskörper erzeugte Luftloch entweichen, noch bevor die Luft zurückströmen könnte. Der mangelnde Luftwiderstand erlaubte eine Verteilung von Staub über die weltweite Stratosphäre. Von dort würde er nach und nach zur Erdoberfläche sinken und
sedimentiert.
Das Untergangsszenario hätte sich demzufolge so abgespielt:
Vertreter dieser Hypothese ist Courtillot (Spektrum der Wissenschaft12/90). Er ist der Auffassung,
dass das Massensterben kein plötzliches Ereignis war, sondern sich über mehrere 100 000 Jahre hinzog. Damit wären wir wieder
bei dem Problem der Altersbestimmung des Tonhorizonts.
Courtillot macht darauf aufmerksam, dass nachweislich direkt an der K|T-Grenze ein umfangreicher
Vulkanismus in Indien stattgefunden hat. Riesige Lavaströme schufen dabei die Dekkan-Trapps mit einem heutigen Volumen von ca. 10 000
km³, ursprünglich sollen es 2 Millionen km³ (historische Ausbrüche lieferten maximal 10
km³) gewesen sein [was mir ziemlich hoch vorkommt, die Menge konnte durch
andere Quellen nicht verifiziert werden], die inzwischen durch Erosion abgetragen wurden.
Magnetische Untersuchen weisen nach, dass sich der extreme Vulkanismus über mehrere 100 000 Jahre hinzog. Paläontologische
Befunde engen den Zeitraum auf ca. 500 000 Jahre ein.
Interessanterweise zeigen mineralogische Analysen innerhalb des Tonhorizonts Mineralien, wie man sie auch in verwitterter Vulkanasche findet.
Die Iridium-Anomalie erklärt er mit Auswurfmaterial aus dem Erdmantel, das iridiumreicher ist als die Kruste. Dies hat aber den Fehler,
dass die Verhältnisse von Iridium zu anderen Elementen wie Osmium und Gold
nicht den Befunden entspricht. Allerdings weist er
Iridium-Fluktuationen nahe der K|T-Grenze in 10 000 Jahresschritten nach, die
jedoch nicht die extreme Anomalie erreichen.
Stoßwellenspuren in Quarzkörnern können seiner Überlegung nach auch durch sehr hohe Temperaturen und
explosives Ausgasen entstehen. Ein weiterer Hinweis sind von ihm angegebene Untersuchungen, die kleine eingeschlossene Gasblasen nachweisen. Sie deuten auf die geforderte Bildungstemperatur und den Bildungszeitraum hin, wie sie bei vulkanischen Eruptionen auftreten. Gasbläschen in Proben von Meteoritenkratern wurden bisher noch nicht gefunden.
Sein Szenario stimmt im wesentlichen mit dem bereits aufgeführten überein. Der saure Regen bildet sich bei Vulkanismus jedoch aus
diversen Schwefeloxiden und Wasser.
Inzwischen (Stand 2006) werden beide Hypothesen als aufeinander folgend gehandelt.
Ausschlaggebend für diese Annahme ist u.a., dass die Dekkan-Trapps ziemlich genau
diametral dem Einschlagpunkt in Yukatan gegenüber liegen. Nach dieser
umfassenden These hat sich die Gewalt des Auftreffens durch die Erde als
Schockwelle fortgepflanzt und genau auf der gegenüberliegenden Seite des Globus
den Vulkanismus initiiert.
An Hand von anderen Indizien, darunter auch erstmalig durch die Untersuchung
eines Bohrkerns aus dem Chicxulub-Krater kommt Wolfgang Stinnesbeck zu einer
vollkommen anderen Auffassung (2008): Nämlich dass der Yukataneinschlag ca.
300.000 Jahre früher stattfand und der Komet oder Meteor, der zum K|T-Übergang
führte, einen noch nicht identifizierten Krater hinterlassen hat.
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