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Einfache medizinische und
biologische Hinweise zu Erkrankungen
(nicht nur) in tropischen Ländern

nach persönlichen Erfahrungen, die aus vielen Reisejahren erwachsen sind

Teil 3

© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany

 

Erstellt: 2002
Letzte Teilaktualiserungen: 2007

Verzeichnis aller Reiseberichte
zum medizinischen Teil 1
zum medizinischen Teil 2

Dies sind KEINE ärztlichen, sondern private Erfahrungshinweise - ich bin weder Arzt noch in einem medizinischen oder verwandten Beruf tätig Auch werde ich weder bezahlt oder unterstützt von Firmen, die mit medizinischen Produkten handeln. Die genannten Medikamente dürfen nicht ohne ärztliche Kontrolle und Rücksprache angewendet werden. Sie dienen generell (aus rechtlichen Gründen ohne Wertung ihrer Wirkpotenz) nur für den Notfall, wenn kein Arzt in adäquater Zeit in kaum strukturierten Gebieten erreichbar ist. Alle Informationen wurden sorgfältig gesammelt und soweit möglich entsprechend verifiziert und aktualisiert. Allerdings kann ich keinerlei Verantwortung für meine Ausführungen übernehmen.
Nach der geltenden Rechtssprechung muss jedwede Haftung für alle sich eventuell ergebende Folgen von mir ausgeschlossen werden. Alle Handelsnamen sind rechtlich geschützt, auch die von mir unwissentlich nicht korrekt gekennzeichneten.

Ich verweise auf meine vielfältigen Berichte in jahrzehntelangen Reisen unter teilweise primitivsten hygienischen Bedingungen, die konkrete Hinweise zu den einzelnen Ländern geben. Dort verstehe ich mich eher als Erzähler persönlicher Erlebnisse, Eindrücke und Updater von Reisehandbüchern, denn als Ratgeber für medizinische Fragen. Darum habe ich diese spezielle Seite erstellt, die sukzessive wächst. Mediziner und Biologen mögen verzeihen: ich habe den anspruchsvollen Versuch unternommen den biologisch-medizinischen Sachverhalt mit Bedacht zu vereinfachen und auf ein verständliches Niveau zu führen ohne in eine fachliche Verfälschung zu geraten! Ich bin gegenüber jeder sachdienlichen Kritik offen und freue mich sehr (sic!) über die Entdeckung von Vehlern oder gar Falschinformationen.
Aus der Masse herausragend zu dieser Thematik sind das Reise Know-How-Handbuch: Wo es keinen Arzt gibt und: Das Tropenbuch. Eins von beiden gehört in das Gepäck jedes Langzeitreisenden.

Übersicht Teil 3

Abspann

Bakterielle Erkrankungen

Cholera

Der Name stammt aus dem griechischen und bedeutet Gallensucht. Sie wird durch Vibrionen ausgelöst. Das 1883 durch Robert Koch entdeckte Cholerabakterium ruft extreme Diarrhöe mit starkem Wasserverlust hervor. Unbehandelt tritt eine Letalität von 70% auf. Die Erkrankung ist in Deutschland meldepflichtig und tritt vorwiegend in Asien, Afrika und Südamerika auf. Die Aufnahme erfolgt hauptsächlich durch unsauberes Trinkwasser und Lebensmitteln. Eine passive aber unspezifische Immunisierung ist möglich.

Peel it, cook it - or forget it

Salmonellen

Sie sind in der letzten Zeit sehr häufige Infektionsursache. Der jahreszeitliche Gipfel liegt in den Sommermonaten. Es handelt sich um mehrere Bakteria-Untergruppen, die vor allem über verunreinigte Nahrungsmittel (z.B. Eier, Mayonnaise, Salate, halbgares Geflügel, seltener Milchprodukte) auf den Menschen übertragen werden. Auch erkrankte Menschen und ihre Ausscheidungen (Kot, Urin, Auswurf) können Infektionsherde sein. Bereits 1000 Bakterien können die Symptome (Krankheitsbild, Kennzeichen der Krankheit) auslösen. Die Inkubationszeit beträgt nur wenige Stunden (wie ich bestätigen kann).
Die sogar bei Kühlschranktemperaturen vermehrungsfähigen Bakteria finden sich auch in länger gelagertem Hackfleisch (Rohverzehr nur am gleichen Tag!) sowie in Meeresfrüchten. Eine Infektion lässt sich am sichersten durch entsprechende Hygiene verhindern. Dazu gehört u.a., dass man Obst und Gemüse gut abwäscht, Lebensmittel immer gut durchgart, im Urlaub Wasser unbekannter Herkunft abkocht usw..
Geflügel wird durch Kotaufnahme in den engen Mastbetrieben oder oft in den automatisierten Hähnchenschlachtereien infiziert. In der Küche kann [durch Unachtsamkeit beim Auftauen von Gefriergeflügel] das Auftauwasser leicht zur einer Infektionsquelle werden. Aus dem Grunde soll man es immer wegschütten und das Aufgetaute zusätzlich gut abspülen. Werden solche Lebensmittel ungenügend erhitzt, sind nur wenigen Stunden nach dem Verzehr heftige Brechdurchfälle (Diarrhöe) die Folge. Die Bakteria verursachen Darmentzündungen, wobei jedoch selten Fieber auftritt. Gefährlich wird die Krankheit durch hohen Flüssigkeitsverlust (häufiges Brechen, Durchfall) und Toxine (Gifte) der Erreger, die den Kreislauf belasten.

Peel it, cook it - or forget it

Schon bei einem Verdachtsfall besteht Meldepflicht nach dem Bundesseuchengesetz.

Pestbakteria

Lat. pestis bedeutet ansteckende Krankheit, Seuche.
Der Pesterreger ist ein Bazillus (Yersinia pestis), das 1894 von Alexandre Yersin entdeckt wurde. Sie leben normalerweise in Ratten, ihre Übertragung erfolgt durch den Rattenfloh. In den mittelalterlichen Städten gehörten Ratten zum normalen Straßenbild. So konnte der Erreger auf den Menschen übertragen werden. Die Menschen steckten sich untereinander durch Tröpfcheninfektion an. Rund 80% aller Menschen, die angesteckt wurden starben damals sehr qualvoll innerhalb weniger Tage. Der Ausbruch der Krankheit zeigt sich an großen Schwellungen (Beulen) der Lymphknoten in den Achseln, am Hals und an den Leisten. Durch Blutungen unter der Haut bilden sich schwarze Flecken, Fieber kommt hinzu. Das Aufbrechen der Beulen ist besonders schmerzvoll; oft starben die Kranken jedoch schon vorher. Heute kommt die Pest nur vereinzelt vor.
Noch heute infizieren sich etwa 1500 Menschen pro Jahr weltweit an dieser Seuche, einige hundert von ihnen sterben. Verglichen mit der Tuberkulose oder der Malaria, an der jährlich einige Millionen sterben, ist die Pest als relativ harmlos einzustufen. Sie ist meldepflichtig.
Die überlieferte Geschichte der Pest (Schwarzer Tod) ist über 2000 Jahre alt. Immer wieder überrollte die Pest in Epidemiewellen (rasch um sich greifende Seuche) ganze Kontinente und tötete dabei Millionen:
1347 - 1352 verloren innerhalb von Europa ca. 25 - 43 Millionen von ca. 80 Millionen ihr Leben. [Spektrum der Wissenschaft 4/88, 114-119, Illustrierte Wissenschaft, 6/96, 32-35], 1895 fielen in Indien 1.3 Millionen der Epidemie zum Opfer.
Man unterscheidet die Drüsen-, Beulen-, Haut- und die Lungenpest. Letztere ist fast immer tödlich und tritt nur im Gefolge der Beulenpest auf.

Tetanus

Eine krampfhafte Erstarrung der Muskulatur, im schlimmsten Fall Lähmung der Lungen- und Herzmuskulatur, ist Folge des Tetanus-Toxins. Die Erkrankung wird auch Wundstarrkrampf (canine hydrophobia, engl. canine auch rabies) genannt. Meist gelangen die Bazillen (Chlostridium tetani) mit Erde (besonders infektiös ist Pferdemist) über kleinste Verletzungen der Haut in den Körper. Die Impfung muss alle 8 Jahre aufgefrischt werden. Bei einer Infektion muss innerhalb von 24 Stunden ein Heilserum verabreicht werden (Kühlkette erforderlich, in den Tropen immer in der deutschen Botschaft verfügbar). Es ist sofort Tetanusserum (Tetanol®) zu injizieren (indon. suntik vaksinasi tetanus)! Das Bakteria überlebt nur anaerob, ansonsten als Sporen.
Hunde, Katzen und Affen sind niedlich, aber oft von Ungeziefer befallen. Kratzer und Bisse sind potentielle Wundstarrkrampfauslöser.

Tuberkulose

In Anlehnung an ein Referat von Patrick Wohnlich, Bonn, 1998

Auch bekannt unter „weiße Pest“ und „Schwindsucht“ und abgekürzt mit Tb oder Tbc.
Die Übertragung der Erreger vollzieht sich fast ausschließlich über Tröpfcheninfektion über die Atemwege. Die Tuberkelbakteria führen am Ort der Erstinfektion zu einer unspezifischen Entzündung, bei weiterer Ausbreitung zu fortschreitenden Gewebszerstörungen, bei Organbefall im Endstadium tödlich. Die Erstinfektion betrifft fast immer die Lunge. In 95 - 98 % der Fälle kommt es zu einer spontanen und dauerhaften Ausheilung
Auch heute ist Tuberkulose noch die verbreitetste, häufigste und schwerste Infektionskrankheit. Leider wird die Behandlung mit Antibiotika immer schwieriger, da immer hochresistente Arten auftreten.
Gefährdet sind insbesondere erblich belastete oder durch Entbehrungen, Überanstrengung oder gesundheitsschädliche Wirkung (z.B. Staubinhalation) gefährdeter Personen, wie auch Säuglinge und Kleinkinder. So machen nahezu 90 von 100 Menschen, zumeist in früher Jugend eine tuberkulöse Infektion durch. Ob daraus aber eine Tuberkulose Erkrankung wird, hängt von der individuellen, erblich konstitutionellen Empfänglichkeit ab (s.o.), sowie auch vom körperlichen und seelischen Allgemeinzustandes ab.

Historie
Tbc war früher die "Volkskrankheit" Nr.1. Nahezu jeder 5. - 6. Mensch erkrankte an Tbc. Die Ursache dafür war, dass Tbc bei den Ärzten als nicht ansteckend und "erbliche chronische Ernährungsstörung" (Auszehrung) angesehen war, gegen die man machtlos sei. Erst als der deutsche Altmeister der Mikrobenkunde, Robert Koch (1843 -1910), im Jahre 1882 die Tuberkulosebakterien (lat. tuberculum = Knötchen, griech. bakteria = Stäbchen) entdeckte, trat ein grundlegender Wandel in der Tuberkulosesterblichkeit ein. So starben vor der Entdeckung der Tbc-Bakterien von 100 000 Menschen 320 an Tbc; um die Jahrhundertwende 250, im Jahre 1933 73 und 1961 14 Menschen.

Krankheitsverlauf:
Sind Tbc-Erreger in die Lunge eingedrungen, so bilden sich an der Ansiedlungsstelle Knötchen, die sogenannten Tuberkel, die von einem Entzündungsherd umgeben werden. Nur selten wird dieser Vorgang durch Müdigkeit und Mattigkeit, schwaches Fieber und nächtliches Schwitzen bemerkt. Bald wuchert vernarbendes Bindegewebe über die Infektionsstelle, und die Abkapselung des Krankheitsherdes wird vom Organismus noch durch Kalkeinlagerung gesichert. So ergeht es beinahe jedem Menschen; bisweilen erst nach Jahrzehnten wird durch einen Zufall wegen einer aus anderen Gründen vorgenommenen Röntgenuntersuchung die kleine Kalkeinlagerung in der Lunge bemerkt. Die Tuberkulose ist "inaktiv " geworden.
Besteht aber eine besondere Empfänglichkeit für die Tbc oder wird die Abwehrkraft des Körpers durch äußere Schädigungen herabgesetzt, so vermögen die Krankheitserreger den Wall, den der Organismus gegen sie errichtet hat, zu durchdringen; und nun entsteht - gewöhnlich in den oberen Lungenpartien in der Schlüsselbeingegend - ein kirschkern- bis kleinapfelgroßer Entzündungsherd (Lungenspitzenkatarrh). Die Krankheitszeichen der wieder "aktiv" gewordenen Tbc sind nun schon deutlicher: das Allgemeinbefinden ist erheblich gestört, Kraftlosigkeit und Müdigkeit machen sich bemerk bar, die Temperatur steigt allabendlich an, Husten mit Auswurf und charakteristische Nachtschweiße stellen sich ein, der Kranke nimmt an Gewicht ab. Auch in diesem Stadium kann die Tbc noch völlig ausheilen, indem der Entzündungsherd vernarbt und umwallt und solcherart die Tbc wieder inaktiv wird.
Wenn aber die natürliche Widerstandskraft absinkt, so erweicht unter der Giftwirkung der Tbc-Bakterien das erkrankte Gewebe, zerfällt, und der Inhalt verflüssigt sich. So entsteht eine "Kaverne": aus der geschlossenen ist nun eine offene Tbc geworden, die hochgradig ansteckend ist, denn der nun reich an Tbc-Bakterien, flüssige Inhalt der Kaverne wird nun nach außen gehustet, wobei auch die noch gesunden Lungenabschnitte infiziert werden können. Schließlich kann aber auch das tuberkulös zerfallende Gewebe in die Blut - oder Lymphbahnen einbrechen, und es kann eine Aussaat der Keime in die verschiedensten Körperregionen und Organe erfolgen. Wenn dieser Vorgang sich akut vollzieht, so spricht man von einer Militartuberkulose, bei der sich hirsekorngroßen Tuberkel in fast allen Organen bilden. Erst durch die Entdeckung der Antibiotika ist diese früher stets tödliche Form der Tbc, die mit schweren Krankheitsgefühl verbunden ist, bis zu einem gewissen Grad der Behandlung zugänglich geworden.

Aktuelles
Francesca Corsitto aus Zürich schrieb per E-Mail (4/2002), dass es vermehrt Fälle von Tuberkulose in Bali / Indonesien gegeben hat. Leute die nicht dagegen geimpft sind, sollten darauf vorbereitet sein.

Typhus

Der Name stammt aus dem griechischen und bedeutet Nebel, Dunst. Eine Salmonellenart ruft Typhus hervor. Es ist eine melde- und isolierungspflichtige Krankheit, da sie enorm ansteckend ist. "Typhus wird gegessen und getrunken." Die Inkubationszeit beträgt 7 - 14 Tage. Wochenlanges hohes Fieber über 40° C schwächen den Körper. Trotz Antibiotika beträgt die Letalität 1%. Besonders verhängnisvoll ist, dass 1 - 4% der Genesenen nach vollständiger Wiederherstellung der Gesundheit fortwährend weiterhin Typhusbakterien mit Stuhl und Urin ausscheiden. Durch mangelnde Hygiene, Fliegen usw. werden die Erreger auf Nahrungsmittel verschleppt.
Die Erkrankung immunisiert. Eine aktive aber unspezifische Immunisierung ist möglich.

Peel it, cook it - or forget it

Viren

Dengue

Der Erreger wird von einer großen Mücke mit weißer Sprenkelung übertragen, der Tigermücke (Aedes aegypti). Die Krankheit tritt v.a. in den tropischen und gemäßigten Zonen weltweit auf. Kleinere Ausbrüche wurden auch aus Europa gemeldet, größere werden zumeist in den tropischen Zonen im Anschluss an Monsun- und Regenzeiten beobachtet. Bei Reisenden aus Südostasien und der Karibik wurden bislang die meisten importierten Dengue-Fälle berichtet. In den letzten Jahren ist eine sprunghafte Zunahme u.a. in Costa Rica, Panama, aber insbesondere in Indonesien (85.000 erfasste Fälle / 877 Verstorbene), Thailand (11.574/14), Malaysia (20.658/48), Vietnam (11.000/12) den Philippinen und sogar Singapur (2868/2) nehmen die Erkrankungen dramatisch zu! (Zahlen für das erste Halbjahr 2007.) In den Philippinen und in Singapur wurde 2007 die Schwelle zu einer möglichen Epidemie erreicht, siehe dort. Auch alle anderen südostasiatischen Länder betroffen, es liegen mir aber bis jetzt keine Meldungen vor.
Die Gesamtzahl der jährlichen Erkrankungen wird auf 100 Millionen geschätzt. (The Straits Times, Singapur, 23.Juni 2007, S.12)

Das Dengue-Fieber (DF, engl. Dandy Fever, Break Bone Fever) wird durch Flaviviren verursacht und hat eine Inkubationszeit von ca. 7 Tagen. In der Vergangenheit trat das Virus mit Spitzen in einem drei- bis fünfjährigen Rhythmus auf. Dieser scheint durch die menschliche Mobilität und Funktion als Überträger, sowie unterschiedlichen und unterschiedlich konsequenten Maßnahmen in den aneinander grenzenden Ländern mehr und mehr zu verwischen. Es ist eine kurzdauernde, selbstlimitierende Erkrankung mit starken Muskel- und Gelenkschmerzen, verbunden mit Kopfschmerzen, nicht lokalisierbaren Körperschmerzen, Schwindelanfällen, Appetitlosigkeit, zunehmender Lethargie und Übelkeit. Vielfach werden erhebliche Thoraxschmerzen durch starkes Erbrechen in halbstündigem Rhythmus berichtet. Die Symptome ähneln der Malaria und werden leicht damit verwechselt. 
Der Anteil der Blutplättchen fällt dramatisch. Das rasch steigende, hohe Fieber bis 40°C+ hält 3-7 Tage an, nur in dieser Zeit kann der Infizierte das Virus an eine Aedes-Mücke weiterreichen. Oft tritt 3-5 Tagen nach Ausbruch der Krankheit ein roter Hautausschlag auf, mit dem die Infektion meist ausläuft. 
Auch bei einer Erstinfektion jeglicher Variante kann die Krankheit letal sein. Es wird immer kolportiert, dass unbehandelt 30% der Fälle tödlich verlaufen sollen, bei 30% sollen dauerhafte Nervenschäden zurück bleiben, bei Mehrfachinfektionen steigen die Gefahren an. Diese Aussagen konnte ich bisher allerdings noch nicht verifizieren. 
Derzeit sind die vier Virustypen Den-1, Den-2 und die etwas milderen Formen Den-3 und Den-4 bekannt. Bei Erkrankung an einer Form wird man lebenslang dagegen immunisiert sein, nicht aber gegen die anderen. Dazu stellt Associate Professor Leo Yee Sin, Clinical Director of Communicable Disease Centre Singapore ferner fest: "Bei einer Vorinfektion mit Den-3 oder Den-4, verlaufen Infektionen mit den Typen -1 oder -2 schwerer." (The Straits Times, Singapur, 21.06.2007, S.1-2 Dengue: Why it's different this time around) Wichtig ist, wie bei vielen Erkrankungen mit starkem Flüssigkeitsverlust, diese durch isotonische Getränke zu ersetzen, damit es nicht zu einem Schock durch Dehydratation kommt.
Bei Den-1 und Den-2 kann es trotz medizinischer Behandlung in 2.5-5% der Fälle zu einer ernsten Verlaufsform kommen (hämorrhagisches Dengue / Dengue haemorrhagic fever DHF). Es äußert sich durch innere (fast alle Organe) und äußere Blutungsneigung (Gaumen, Nase, Bluten in die Haut) sowie Plasmaverlust durch undichte Blutgefässe, das nach dem vierten Fiebertag auftritt. Dies löst Organversagen aus. Das resultierende Dengue-Schocksyndrom verläuft in der Regel tödlich. Ob einige Personen dafür prädestiniert sind oder ob andere Variablen DHF auslösen, ist noch ungeklärt. 
Ein Impfstoff steht nicht zur Verfügung.

Fast schon logisch ist die Feststellung indischer Regierungsbehörden, die einen Zusammenhang mit der Abnahme der Froschpopulation und anderer Insektivoren und der Zunahme des Dengue-Fiebers sehen. Zwar zeichnen sich erste Erfolge v.a. bei Forschungen in Singapur ab, jedoch wird ein neuer, (multi)insektizid-resistenter Moskitotyp in absehbarer Zeit befürchtet. 
Zudem wurden im Jahr 2006 von 16 indischen Staaten insgesamt 1.4 Millionen Chikungunya-Verdachtsfälle gemeldet - hierbei soll vor allem Süd-Kerala übermäßig betroffen sein - und andere moskitoübertragene Viruskrankheiten, die noch exotischere Namen tragen. Offensichtlich breitet sich das Virus von Ostafrika, über die Malediven, Indien und Sri Lanka aus. In Thailand und Indonesien ist es ebenfalls nicht mehr ungewöhnlich. Überträger ist ebenfalls Aedes aegypti.  (u.a. The Straits Times, Singapur, 26.06.2007, S. H3 Dengue: Expert says resistant new mozzie possible) 

Vorbeugung: Präventive Mückenstichmaßnahmen!

Tipps von Pak Bahasa aus dem Indonesien-Forum:
Ein einfacher Test soll Dengue Fieber verifizieren: 5 Minuten den Oberarm abbinden, öffnen und in der Armbeuge nachsehen - falls rote Flecken erscheinen, ist es zu 90% Dengue Fieber.
Nach der Inkubationszeit von bis zu einer Woche kommt es zu plötzlichen Fieberanfällen, Kopf- und Muskelschmerzen. Nach 3-5 Tagen kann sich ein Hautausschlag über den ganzen Körper verbreiten. Schmerztabletten, fiebersenkende Mittel und kalte Wadenwickel lindern die Symptome. Keinesfalls sollten ASS, Aspirin oder ein anderes acetylsalicylsäurehaltiges Medikament genommen werden, da dieses einen lebensgefährlichen hämorrhagischen Verlauf herausfordert.

Japanische Enzephalitis

In Asien weit verbreitet - hauptsächlich betroffen sind China, Indien, Sri Lanka, Nepal, Vietnam, die Philippinen und das nördliche Thailand - wird sie durch das Japan B-Encephalitis-Virus ausgelöst, das wie der Erreger des Gelbfiebers zu den Flavi-Viren gehört. Es existieren mehrere Subtypen, bisher konnten die Varianten Nakayama und JaGar-01 identifiziert werden.
Die Japanische Enzephalitis ist eigentlich eine Zoonose - d.h., das Erregerreservoir bilden vor allem wildlebende Vögel (unter anderem Reiher), aber auch Reptilien und Fledermäuse. Zwischenwirte für die Infektion des Menschen sind häufig Haustiere (Schweine, Pferde). Als direkte Überträger dienen Mücken der Gattungen Culex und Aedes, vor allem C. tritaeniorhynchus, C. fuscocephala und C. annulus.
Das Infektionsrisiko für Touristen ist vergleichsweise gering, ist in den letzten Jahren aber im Vormarsch! Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht in den Endemiegebieten vor allem auf dem Land, vorzugsweise am Ende der Regenzeit. Die Durchseuchungsrate der Mücken ist regional unterschiedlich und wird bei den übertragungsfähigen Gattungen mit 1:100 bis 1:300 angeben. Jährlich werden weltweit 35.000 bis 50.000 Fälle mit mehr als 10.000 Toten registriert, die tatsächliche Anzahl der Erkrankungen liegt deutlich höher.
In den meisten Fällen verläuft die Infektion mild oder sogar asymptomatisch. Bei schwererem Verlauf stellt sich nach einer Inkubationszeit von 4-15 Tagen ein grippeähnliches Krankheitsbild (leicht mit Malaria zu verwechseln!) mit Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen ein. Befällt das Virus das Zentrale Nervensystem, entwickelt sich eine Encephalitis mit Bewusstseinstrübung, Krampfanfällen, Reflexstörungen, Paresen und Meningitiszeichen, die in ca. 30% der Fälle (vornehmlich Kinder) tödlich enden kann. Bei einem weiteren Drittel blieben dauerhafte neurologische Ausfälle zurück.
Touristen können sich gut durch Expositionsprohylaxe schützen. Bei längerem Aufenthalt in Endemiegebieten empfiehlt sich eine Schutzimpfung, die einen sehr guten Schutz bietet, bei dauerhaftem Aufenthalt im Endemiegebiet sollte die Impfung alle 2 Jahre aufgefrischt werden. Der Totimpfstoff kann in Deutschland über Internationale Apotheken bezogen werden, ist aber in Deutschland nicht offiziell zugelassen.
Da z.Z. (12/2004) keine wirksamen Mittel verfügbar sind, beschränkt sich die Therapie auf Schadensbegrenzung und umfasst u.a. die Kontrolle des Flüssigkeitshaushalts, die Verhinderung von Sekundärinfektionen und ggf. künstliche Beatmung.
Ich werde das Thema weiter verfolgen.

Eppstein-Barr-Virus / Pfeiffersche Drüsenfieber

Eng verwandt mit dem Herpesvirus ist das Eppstein-Barr-Virus, das das Pfeiffersche Drüsenfieber - volkstümlich auch bekannt als „Kusskrankheit“ - auslöst. Ca. 98% aller Menschen werden im Lauf ihres Lebens damit infiziert, die meisten ohne es zu merken. Es wird vor allem durch Speichelflüssigkeit übertragen.
Sind die Abwehrkräfte des Körpers geschwächt, kann es sich explosionsartig verbreiten. Die Lymphknoten schwellen an, es kommt zu einer starken Abgeschlagenheit mit Fieber. Die Symptome können über Monate andauern. Ein bekanntes Opfer war 1996-97 der Fußballer Olaf Bodden von 1860 München.

Grippe

Es gibt unterschiedliche Formen der Grippe, darunter auch solche, die sehr gefährlich sein können. Grippe tritt als weltweite Epidemie (rasch um sich greifende Massenerkrankung) im Abstand von einigen Jahrzehnten immer wieder auf. Dabei treten jedes Mal Viren mit veränderten Antigenen auf, so dass erworbene Antikörper sie nicht erkennen können. Die Viren werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Nach einer Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit) von wenigen Tagen treten die ersten Symptome (Krankheitsanzeichen) auf. Befallen werden vor allem Zellen der Schleimhäute von Nase und Bronchien. Dabei stellt sich hohes Fieber ein, Kopf- und Gliederschmerzen machen sich bemerkbar.
Von 1889 - 1892 herrschte die "Russische Grippe", 1918 und 1919 die "Spanische Grippe". An ihr erkrankten 500 Millionen Menschen, 22 Millionen starben daran. 1957 - 1958 ging die "Asiatische Grippe" um und 1968 breitete sich die letzte große Epidemie (ansteckende Massenerkrankung) von Hongkong aus aus. Ihren fielen in den ersten 9 Monaten Hunderttausende von Menschen zum Opfer. Allein in Deutschland starben 40 000 - 50 000 Menschen an der "Hongkong - Grippe". [Pro 7, 13.10.1996, 19.00 - 19.30 Welt der Wunder]

Sollte das Virus der Asiatischen Hühnergrippe auf den Menschen überspringen - was in naher Zukunft nicht befürchtet sondern geradezu erwartet wird -, so befürchten ein Vielzahl ernst zu nehmender Fachleute in kürzester Zeit eine Pandemie mit weltweit einer erschreckenden Anzahl von Toten. Tamiflu, von der Schweizer Pharmafirma Hoffmann-LaRoche, ist ein neuartiges Grippemedikament und soll auch gegen diese Virusattacke helfen. Einige Regierungen sind die Firma schon angegangen, die Produktion anzukurbeln, damit genügend Einheiten zur Verfügung stehen, um zumindest die wichtigsten Schaltstellen der Gesellschaft (Ärzte, Krankenschwestern, Polizei, Feuerwehr und natürlich das Militär) versorgen zu können. D.h., bei einem Ausbruch wäre das Medikament vermutlich in kürzester Zeit ausverkauft, eine jetzige Anschaffung daher zu überlegen. Eine Therapie-Einheit kostet ca. 30 Euro.
Redigierte Zuschrift von Rainer S. aus Esslingen, die nachdenklich stimmen mag: Tamiflu ist ein unspezifisches Medikament gegen Viruserkrankungen. Die Wirksamkeit bei einer Vogelgrippe, deren Eigenschaften man noch überhaupt nicht kennt, ist höchst zweifelhaft und eine Selbstmedikation mit Tamiflu kann nach ärztlichen Aussagen durchaus auch schädlich sein. Die Idee der Bevorratung könnte auf ein geschicktes Marketing des Tamiflu-Herstellers und der (deutschen?) Apotheken zurückgehen. Ich wurde beim Kauf eines ganz anderen Medikaments auch schon aktiv auf das Tamiflu angesprochen. Einige Massen-E-Mails schreiben sehr polemisch gegen Tamiflu. Die Wahrheit liegt wie meistens [vermutlich] irgendwo in der Mitte.

Das ABC der Hepatitis-Viren

Es werden die Hepatitis A bis E unterschieden, wobei die Formen A, B und C am häufigsten vorkommen. Dabei handelt sich jeweils um eine Infektion der Leber aber um unterschiedliche Viren.
Hepatitis A
(HAV) wird hauptsächlich durch Lebensmittel, die mit Fäkalien in Berührung kamen [Kopfdüngung oder Abwassereinleitungen in Flüsse] (besonders Muscheln und rohe Salate) und verunreinigtem Wasser übertragen. Es dringt in die Blutbahn ein und führt in der Leber zu Entzündungen. Abbauprodukte der Leber, die normalerweise ausgeschieden werden, führen nun zu einer Gelbfärbung von Haut und Augen weswegen man auch von der Gelbsucht spricht. Eine chronische (langsam, langanhaltend) Infektion führt zu einer Zerstörung der Leberzellen, der Leberzirrhose. Dies führt unbehandelt zum Tod, da die Leber ihrer Entgiftungsfunktion nun nicht mehr nachkommen kann.
Für die Hepatitis A gibt es seit 1993 einen aktiven Antigenimpfstoff (Havrix®, 2 Dosen ca. 70 Euro), der innerhalb von 1 Jahr dreimal gespritzt werden muss. Danach reicht eine Auffrischung pro Jahr. Damit entfällt die bisher üblich passive gamma-Globulinimpfung (Antikörper), die nur max. 6 Wochen Schutz bot und relativ unspezifisch war.
Die B-Form wird von Mensch zu Mensch durch Austausch von Körperflüssigkeiten oder verunreinigten Spritzen übertragen. Es ist die Berufskrankheit Nr. 1 im medizinischen Beruf und bei Drogenabhängigen. (Hepatitis B ist mindestens 100mal infektiöser als HIV! ARD, 12.12.95, 22.02h) Die höchsten Infektionsrisiken geht man in Schwarz- und Südafrika, sowie in den südostasiatischen Ländern ein.
Hepatitis B führt häufig durch Leberkrebs ab dem 5. Lebensjahrzehnt zum Tod. Inzwischen gibt es auch hier einen aktiven Impfstoff, der das HBsAg-Antigen enthält. Er ist für medizinisches Personal vorgeschrieben, wirkt mindestens (?) 5 Jahre und schützt auch vor der D-Form. Letztere befällt nur mit der B-Form infizierte Personen. Ein Impfschutz gegen die B-Form schützt auch gegen Hepatitis D.
Die C-Form ist relativ selten. Sie ähnelt in Infektion und Symptomen der B-Form. Ein Impfstoff steht, ebenso wie für die E- und G-Form, noch nicht zur Verfügung. Die E-Form wird wie die A-Form hauptsächlich durch verunreinigte Nahrungsmittel übertragen und kommt vorwiegend in Afrika, Asien und Zentralamerika vor. Die G-Form wird vermutlich nur über Blutkontakte vermittelt. E- und G-Form sind allerdings noch relativ unerforscht.
Alle Hepatitis-Formen lassen sich nicht direkt bekämpfen. Etwa 10% bleiben lebenslang infiziert und sind auch für andere Menschen infektiös.

Herpes

Das Herpes-Virus (gr. herpes: kriechen, verstecken, schleichen) tritt im Gesicht oder Genitalbereich (eine andere Form) auf [immer dann wenn man ihn nicht gebrauchen kann ]. Er überdauert in einem Ruhezustand jahrelang in Nervenzellen. Wie häufig die Herpesviren aktiviert werden, ist sowohl von genetischen als auch von umweltbedingten Faktoren abhängig. Verschiedene äußere Reize z.B. körperlicher oder seelischer Stress, UV-Strahlung und Immunschwäche können den Ausbruch auslösen. Auch Alter und Hormonveränderung (z.B. Pubertät, Menstruationstage, Schwangerschaft, Menopause) spielen eine Rolle. Ein Großteil der Bevölkerung ist infiziert, nur bei einem geringen Prozent bricht die Erkrankung aus.
Bei der Vermehrung bedient sich das Virus der Schleimhautzellen. Wenn es sich ausbreitet, kommt es zu lokalen Schäden: eine Blase aus infizierten Zellen, die später aufplatzt und unter Krustenbildung abheilt. Die Viren in den Bläschen werden vom Immunsystem zerstört, aber einige entkommen. [Dicht unter der Haut liegen Rezeptoren. Sie sind über Axone (Nervenleitungen) mit den Nervenzellen verbunden.] Über Nervenbahnen finden die Viren ihren Weg in das Zentrale Nervensystem bis zur nächsten Aktivierung.
Die Infektion geschieht durch direkten Kontakt. Die Behandlung erfolgt u.a. mit virenabtötendem Zinksulfat. Seit 1985 wird das Medikament Aciclovir® erfolgreich eingesetzt. Es ähnelt dem G-Baustein der DNA und greift so in deren Vermehrung ein. Es war eines der ersten Medikamente, dass aktiv gegen eine Virenerkrankung wirksam war. Zovirax® setzt ebenfalls auf der Ebene der Erbinformation an. Mir ist nicht bekannt ob es der gleiche oder ein verwandter Wirkstoff ist. Vectavir® (Wirkstoff Penciclovir) beschleunigt die Krustenbildung. Bei letztem Medikament ist nichts Näheres bekannt.

Eine konsequente Anwendung ist wichtig bei allen Medikamenten für rasches Abheilen. Sobald die ersten Spannungszustände in der Haut auftreten sollte alle 3-4 Stunden (auch in der Nacht) eingecremt werden.

HIV - ein Retrovirus

Allgemeines

Das durch das Human Immunodeficiency Virus hervorgerufene Syndrom (Krankheitsbild, das sich aus einzelnen Symptomen zusammensetzt) zeichnet sich durch einen schweren Mangel an T-Helferzellen und T-Killerzellen aus. Diese im Immunsystem wichtigsten Zellen fehlen nun bei weiteren Infektionen mit anderen Krankheitserregern (sog. opportunistischen Infektionen = die, die zur "rechten" Gelegenheit kommen). Daher stammt der Name für AIDS: Acquired-Immune-Deficiency- Syndrome (zu deutsch: erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom). Es ist seit Anfang der achtziger Jahre aus den USA bekannt. 3 Jahre später hat man das Virus identifiziert. Es wird heute als HIV (menschliches Immunschwächevirus) bezeichnet.

Infektionsverlauf

Bei den Retroviren steht am Anfang ihrer Vermehrung nur ein einzelner RNA-Strang. In der Wirtszelle muss er zunächst in einen DNA-Doppelstrang umgeschrieben werden. Diese DNA wird ihrerseits vielfach in RNA umgeschrieben und in die Virusnachkommen verpackt.
Als Wirtszelle benutzt das HIV die T-Helferzellen. Da diese zur Entwicklung von T-Killerzellen beitragen und von dem HI-Virus getötet werden, wird das gesamte Immunsystem geschwächt. Sinkt ihre Anzahl unter einen bestimmten Wert, können opportunistische Infektionen oder Krebsentwicklungen die Immunschwäche ausnutzen.
Wie bei anderen Infektionen werden auch bei HIV Antikörper hergestellt. Diese liegen aber erst nach einigen Wochen oder Monaten in genügender Menge vor, um sie im Blut nachzuweisen. Man spricht dann von einem HIV-positiven Befund.
Viele HIV-positive zeigen jahrelang keine Symptome. Bricht allerdings das volle Krankheitsbild aus, überleben 50% der Betroffenen das folgende Jahr nicht mehr. Dabei ist ein fortschreitendes Absinken der T-Helferzellen im Blut zu verzeichnen. Bei manchen AIDS-Patienten lassen sich überhaupt keine mehr nachweisen. In diesem Stadium brechen die opportunistischen Erkrankungen (wie z.B. Lungenentzündungen, Grippe usw.) aus. Man muss damit leben bald zu sterben.
Es sei nochmals betont: eine vorbeugende Impfung oder heilende Therapie gibt es heute noch nicht. Erste virenaktive Medikamente sind in einem vielversprechenden Teststadium. (Stand 1/2003) Das bedeutet trotzdem, dass derjenige, der infiziert ist, bis auf weiteres dem Verlauf von Infektion und Krankheit ausgeliefert ist.
Die Zahl der Infizierten liegt derzeit (Stand 2000) in Deutschland bei ca. 100 000 Menschen.

Infektionswege

Derzeit gibt es nur einen wirksamen Weg, um die Infektion mit HIV zu verhindern: man muss die Infektionswege kennen und entsprechend vorbeugen. HIV wurde bisher in fast allen Körperflüssigkeiten gefunden: Blut, Samenflüssigkeit, Vaginalsekret, Muttermilch, Tränen, Nasensekret, Speichel und Urin. Die Körperflüssigkeiten sind jedoch unterschiedlich infektiös. Außerhalb dieser Flüssigkeiten ist das Virus nicht lebensfähig. HIV kann nur über Wunden (auch mikroskopisch kleinen) in den Körper gelangen. Die höchsten Risiken liegen vor bei:

A) Blut
Da das HIV außerhalb des Körpers sehr rasch abstirbt, reichen die üblichen Desinfektionsmittel und Hygienemaßnahmen aus (z.B. beim Friseur, Arzt, Badeanstalt).

B) Genitalflüssigkeiten
Nachgewiesen ist die Ansteckung durch die (Samen-) Spermaflüssigkeit, in selteneren Fällen auch über (Scheidenflüssigkeit) Vaginalsekret. Ein hohes Infektionsrisiko besteht, wenn Spermaflüssigkeit eines Virusträgers mit dem Blut gesunder Menschen in Kontakt kommt. Solche Kontakte können bei allen Formen des Geschlechtsverkehrs vorkommen, wenn Verletzungen in der Haut oder der Schleimhaut das Eindringen des Virus ermöglichen. Da die Schleimhaut des Darms besonders leicht verletzlich ist, liegt das Infektionsrisiko bei Analverkehr (Geschlechtsverkehr über den Darm) extrem hoch. Dies bedingt den auffallend hohen Anteil von homosexuellen Männern mit häufig wechselnden Partner unter den AIDS-Kranken.

Auch wenn in Deutschland wesentlich weniger Frauen als Männer von AIDS betroffen sind, gilt für heterosexuelle (verschiedengeschlechtliche) Kontakte der gleiche Grundsatz wie für homosexuelle (gleichgeschlechtliche) Kontakte: Safer Sex.

Siehe Stand der Erforschung des Virus in Spektrum der Wissenschaft, April 2004.

Kinderlähmung

(Poliomyelitis)

Der Polio-Virus gelangt durch den Mund in den Körper und kommt in verschmutztem Wasser, verunreinigter Nahrung und Speichel Infizierter vor. Seine Vermehrung findet in bestimmten Körpergeweben u.a. den motorischen Nervenzellen (Bewegungsnervenzellen) statt. Es tötet sie, was zu den bekannten Lähmungserscheinungen führt. Der Name ist irreführend, auch Erwachsene können sich anstecken, eines der berühmtesten Beispiele dürfte Joe Cocker sein.
Anfang der 50iger Jahre wurden in den USA jährlich 21 000 Fälle von Kinderlähmung registriert. Nach Einführung der Schluckimpfung (mit einem Zuckerstück) liegt die Zahl heute unter 10.
Leider steigt in letzter Zeit die Anzahl der Erkrankten wieder, weil die Bevölkerung bei uns durch Sorglosigkeit nur unvollständig geimpft ist. Eine Auffrischung muss nach spätestens 10 Jahren erfolgen. Eltern sollten daher daran denken, bereits ihre Säuglinge impfen zu lassen.

Masern

(Morbilli, franz. la rougolle)

Bei dieser Tröpfcheninfektion kann auch eine Ansteckung von Zimmer zu Zimmer erfolgen. [Eine Ansteckung lässt sich also kaum vermeiden.] Es gibt eine aktive Schutzimpfung. Nach einer Inkubationszeit von 10 - 14 Tagen kommt es zu einer Rötung des Rachens mit Schnupfen, Husten und Fieber, das nach 4 Tagen wieder absinkt. Danach bildet sich ein rötlich grobfleckiger Ausschlag auf der Haut mit einem erneuten, stärkeren Fieberanstieg. Man besitzt anschließend eine lebenslange Immunität.

Mumps

(Parotitis epidemica, Ziegenpeter)

Fiebrige Erkrankung mit einer schmerzhaften Schwellung der Ohrspeicheldrüsen. Eine Schutzimpfung bei Jungen ist sinnvoll, da diese doppelt so häufig angesteckt werden wie Mädchen. Zudem können die Viren die Hoden befallen, was spätere Sterilität (Unfruchtbarkeit) zur Folge haben kann.

(Schwarze) Pocken, Blattern

Im 18. Jahrhunderte erreichten Europa Berichte, wonach im Orient kleine Mengen dieser virushaltigen Bläschen von den dortigen Menschen eingenommen wurden. Dabei ergab sich eine Sterblichkeit bei nur 1-2%, im Gegensatz zu 25-30% bei der natürlichen Krankheit.
1776 machte der englische Arzt Edward Jenner die interessante Beobachtung, dass Bauern, die einmal an den Kuhpocken, einer leichten Variante, erkrankt waren, bei einer Pockenepidemie gesund blieben. Er führte daraufhin die erste Reihenimpfung ein.
Während sich 1950 noch 360 000 Menschen pro Jahr infizierten, erkrankte dank weltweiter Impfprogramme im Oktober 1977 Ali Maolin in Somalia als letzter Mensch auf natürlichem Wege an den Pocken. [Seither gab es nur noch Laborunfälle.]
Die WHO (World Health Organisation) erklärte darauf hin - vielleicht zu voreilig, denn 2001 wurden Berichte laut, dass es in Indien wieder Fälle gegeben hat - die gesamte Welt für pockenfrei. Damit hätte es die Medizin vielleicht erstmals weltweit geschafft, durch Impfung eine Seuche zu besiegen. Die WHO hat beschlossen, dass alle Pockenstämme, die noch die Biolaboratorien vorhanden sind, bis zum 30.6.1999 zu vernichten sind. Dies scheiterte leider am Widerstand einiger Großmächte, vor allem der USA, die vor wie nach Laborstämme vorrätig halten.

Röteln

(Rubeola, franz. rubeole)

Eigentlich handelt es sich hier um eine harmlose Virusinfektion mit maserähnlichem Ausschlag und leichtem Fieber. Die Inkubationszeit beträgt 14-23 Tage. Gefährlich ist die Krankheit für Schwangere, die diese Krankheit noch nicht hatten und auch nicht geimpft sind. Das ungeborene Kind kann dadurch schwer geschädigt werden! Pro Jahr werden in Deutschland ca. 100 Kinder blind, taub oder mit schweren Herzfehlern geboren [ARD, 12.12.95, 22.02h].
Deshalb sollten sich alle Mädchen vor Beginn der Pubertät gegen Röteln impfen lassen.

Windpocken

(Variola, Wasserpocken, Feuchtblattern, franz. varicelle)

Sie sind eine hochansteckende, aber meist harmlos verlaufende Krankheit und tritt hauptsächlich im Kindesalter auf. Nach einer zwei- bis dreiwöchigen Inkubationszeit beginnt sie mit Kopfschmerzen und hohem Fieber. Schließlich zeigen sich auf der Haut vereinzelte, kleine, rote Flecken, die sich später zu extrem stark juckenden Wasserbläschen entwickeln. Drei bis vier Tage lang bilden sich laufend neue Bläschen. Kratzen soll möglichst vermieden werden, da sonst eitrige Entzündungen oder Narben entstehen können. Windpocken können während der ersten drei Schwangerschaftsmonate das Ungeborene schädigen. Eine Schutzimpfung sollten Mädchen, die noch keine Windpocken hatten, mit ihrem Arzt besprechen.


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