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nach persönlichen Erfahrungen, die aus vielen Reisejahren erwachsen sind
Teil 1
© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Erstellt: 2002
Letzte Teilaktualisierungen: Okt 2010
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eingetroffen.
Verzeichnis aller Reiseberichte
Dies sind KEINE
ärztlichen, sondern private
Erfahrungshinweise - ich bin weder Arzt noch in einem medizinischen oder
verwandten Beruf tätig
Auch
werde ich weder bezahlt oder unterstützt von Firmen, die mit medizinischen
Produkten handeln. Die genannten Medikamente dürfen nicht ohne ärztliche Kontrolle und Rücksprache
angewendet werden. Sie dienen generell (aus rechtlichen Gründen ohne Wertung
ihrer Wirkpotenz) nur für den Notfall, wenn kein Arzt in adäquater Zeit in
kaum strukturierten Gebieten erreichbar ist.
Alle Informationen wurden sorgfältig gesammelt und soweit möglich
entsprechend verifiziert und aktualisiert. Allerdings kann ich keinerlei Verantwortung für meine
Ausführungen übernehmen.
Nach der geltenden Rechtssprechung muss jedwede
Haftung
für alle sich eventuell ergebende Folgen von mir ausgeschlossen werden.
Alle Handelsnamen sind rechtlich geschützt, auch
die von mir unwissentlich nicht korrekt gekennzeichneten.
Ich verweise auf meine vielfältigen Berichte in
jahrzehntelangen Reisen unter teilweise primitivsten hygienischen Bedingungen, die
konkrete Hinweise zu den einzelnen Ländern geben. Dort verstehe ich
mich eher als Erzähler persönlicher Erlebnisse, Eindrücke und Updater
von Reisehandbüchern, denn als Ratgeber für medizinische Fragen. Darum habe
ich diese spezielle Seite erstellt, die sukzessive wächst. Mediziner und
Biologen mögen verzeihen: Ich habe den anspruchsvollen Versuch unternommen den
biologisch-medizinischen Sachverhalt mit Bedacht zu vereinfachen und auf ein
verständliches Niveau zu führen, ohne in eine fachliche
Verfälschung zu geraten! Gegenüber jeder sachdienlichen Kritik bin ich offen
und freue mich sehr (sic!) über die Entdeckung von Vehlern oder
gar Falschinformationen.
Aus der Masse herausragend zu dieser Thematik sind das
Reise Know-How-Handbuch
Wo es keinen Arzt gibt
und Das
Tropenbuch. Eins von beiden könnte in das Gepäck jedes
Langzeitreisenden gehören.
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In einem Reisehandbuch fand ich folgendes lustige Zitat, das nur unterstrichen werden kann: "Der 'Anfänger'tourist darf nicht zimperlich sein! Wer Phobien gegen Ungeziefer jeglicher Art hat oder eine gleichmäßige Wandstruktur für erforderlich hält, sollte gehobene Preisklassen wählen. Hier bekommt er die Tierchen zumindest nicht so häufig zu Gesicht. Mit Geckos muss man allerdings immer rechnen."
Es klingt altbacken und ist es auch.
Und gerade ICH - und dann noch weil ich ein Mann bin
- hatte dies erst nochmals ganz, ganz von vorne
zu lernen:
Bei jeder sich bietenden Gelegenheit ist unbedingt Händewaschen angesagt!!
Was höre ich da auf den billigen Plätzen, "...mach' ich doch immer ..."? Ich tat es zumindest nicht, aber jetzt immer öfter!
Und wenn es die Situation zulässt, sind auch alle Körperöffnungen fällig.
Dies ist kein
Witz und beginnt bei Ohren, Nase, um bei den Genitalien und der
Gesäßfalte nicht zu enden. Auch sonst gilt: waschen, waschen, waschen -
und zwar mit Seife - bis es einem im wahrsten Sinne aus den Ohren heraus
kommt. Damit wäre der erste Teil der Prävention schon erledigt und man kann
sich viele Infektionen ersparen. Diese Lernphase hat mir, einem eigentlich relativ sauberem Menschen, 20 Jahre und genau so viele Durchfälle,
Hauterkrankungen und Parasiten gekostet. Von den anderen Dingen mal ganz zu schweigen. Also
liebe Freundinnen und Ehefrauen: imprägniert eure Begleiter mit Seife!
Die gesamte Kleidung sollte bei jeder (sic!) sich bietenden Gelegenheit - in tropischen
Verhältnissen ist hier ein täglicher oder noch häufigerer Wechsel
empfehlenswert - gewaschen werden, wenn die Möglichkeit dazu besteht. I.d.R. sind die vor Ort vorhandenen Wäschereien
recht preiswert und verfügen in touristischen Zonen auch über
Trockner. Das Trocknen auf der Wäscheleine kann bei bewölktem
Himmel Tage beanspruchen! In diesem Falle ist der direkte - wenn vorhandene -
Sonnenschein Gold wert und verkürzt die Trocknungszeit auf wenige Minuten!
Jegliches mitgeführte Material sollte immer und immer wieder
peinlichst auf Parasiten kontrolliert und Schimmel / Stock untersucht werden.
Auch das, was in
Europa niemals schimmeln könnte und von dem man es nicht erwartet. Nicht
gerade überlebenswichtig, aber ein gutes Beispiel, sind in der
Zwischenschicht angeschimmelte (sic!) CDs oder die
Schnorchelausrüstung, Trinkflaschen ... im Prinzip alles, was mit Wasser in
Kontakt kommen könnte. Schimmel ist in den
Tropen allgegenwärtig und schwer zu bekämpfen! Einige Arten sondern - auch
in unseren Breiten - Substanzen ab, die für Allergiker ein großes Problem darstellen und zudem
z.T. stark krebsfördernd sein können.
Eine gegen-, notfalls einseitige Körperkontrolle ob makroskopischer Parasiten,
wie z.B. Blutegel, ist situationsbedingt (z.B. nach Dschungeltouren) dringend
angebracht ... und kann Pärchen enger zusammenführen.
Alle Krankheitserreger werden als Parasiten bezeichnet. Neben den mikroskopischen gibt es auch makroskopische Parasiten - also mit freiem Auge sichtbare. Millionen von Menschen vor allem im tropischen Gürtel sind durch sie direkt oder indirekt (Krankheitsüberträger) in ihrer Gesundheit bedroht. Vor allem Würmer (Helminthes) und Gliederfüßer (Arthropoden) benutzen den menschlichen Körper als ständige oder vorübergehende Nahrungsquelle, daneben gibt es auch noch einige flugfähige Quälgeister. Hier eine kleine Auswahl der insbesondere in den wärmeren Gebieten beheimateten "Unnutztierchen".
Meine besonderen Freunde, die allgegenwärtigen
Blutegel (Hirudinea, engl. leeches, indon. bacat / lintah), zur Familie der
Ringelwürmer zählend, besitzen einen hinteren und vorderen Saugnapf. Der Biss
ist völlig schmerzfrei und wird selten bemerkt. Zusätzlich wird ein Stoff (Hirudin)
abgesondert, der die Blutung fördert und die Gerinnung hemmt. Die
Bissstelle kann noch mehrere Stunden nachbluten (so dass man nach kurzer Zeit
wie ein Schwerstverletzter aussieht) und zieht Insekten an. Um zu vermeiden,
dass Insekten in die Wunde Eier ablegen, empfiehlt sich ein Pflaster oder die
nicht endend wollende Blutung mit einem Alaunstück (wie er zur Blutstillung bei der Rasur
verwendet wird) zu stoppen. Das Einreiben mit Tabaksud wird oft von Einheimischen empfohlen und mindert den
Befall. Insbesondere
Schwangeren und Kindern sollte die
über die Haut aufgenommene Nikotindosis allerdings nicht zugemutet werden.
Auf
Menschen übertragen sie - mit wenigen regionalen Ausnahmen - keine Krankheiten und finden sogar medizinische Verwendung.
Man entfernt sie am besten durch Bestreuen mit Salz oder durch trockene Hitze
(Zigarettenglut o.ä.), die sie dazu bringen ihre "Beute" loszulassen.
Würde man sie herausziehen, könnte der Kopf abreißen, in der Wunde
verbleiben und ggf. eine Folgeinfektion auslösen.
Vollständig verhindern kann man diese Parasiten bei starkem Vorkommen nicht, allerdings einige Vorsichtsmaßnahmen treffen:
Mückenstiche kennt wohl fast jeder, andere sind eher
unbekannt, können bei einer Erkennung aber zu Vorbeugungs- und
Linderungsmaßnahmen führen, die in den einzelnen Kapiteln angesprochen
werden.
Allen ist gemein, dass sie unbändig jucken können und das Schlimmste, was man
unter tropischen Bedingungen machen kann, ist dem unwiderstehlichem Drang
zu folgen und sie durch Aufkratzen weiteren
Infektionen zugänglich zu machen - was bedeutet, dass sie sich nicht in Tagen
sondern erst in Wochen schließen. U.U. kann sich eine schwerwiegende eitrige
Entzündung mit zunehmender Wundvergrößerung einstellen (wie ich schon sehen
musste!). Wenn keine ärztlichen Strukturen vorhanden sind, kann als absolute
Notfallmedizin (!) ein Antibiotikum zerrieben und in die Wunde gestreut
werden. Anschließend ist sofort ein Arzt zu kontaktieren, da diese Dosierung
vollkommen unkontrollierbar ist, im schlimmsten Fallen kontraindiziert sein kann
(die letzte Aussage ist eine Vorsichtsmaßnahme, mir sind keine
Kontraindikationen bzw. Alternativen bei einem derartigen Notfall bekannt).
Um dem Juckreiz vorzubeugen, kann
Fenistil bei schwerer Plage oral sonst als Lotion aufgetragen werden, notfalls Soventol
(Bamipinlactat). Auch eignet sich eine Salbe mit Hydrocortisol
("Cortison"). Keine Angst, das zu Unrecht in Verruf geratene
Medikament ist effektiv und ruft nur in extrem hoher Konzentration und über
sehr lange Zeit angewendet Nebenwirkungen auf!
Viele oft nur wenige Millimeter direkt nebeneinander in Reihe stehender, stark
juckende, recht harte, kleine pickelförmige Einstiche deuten auf Flohbisse
hin. Befinden sich dagegen große, mückenähnliche, stark juckende Stiche am Körper und nicht
an den Extremitäten, so hat man es wohl mit der Bettwanze
zu tun. Sie bevorzugt die wärmsten Körperstellen und lässt daher Arme und
Beine normalerweise in Ruhe. Der Juckreiz kann über 1 Woche anhalten. Sandmücken
/ -mücken
verursachen Stiche insbesondere im Fuß- und Unterschenkelbereich, es wird aber
auch der ganze Körper heimgesucht, insbesondere wenn man am Strand liegt. Sie erinnern zunächst
an Flohstiche, sind aber flächiger und nicht pickelförmig, zeigen nicht die
Reihenbildung und rufen meist (personenabhängig) einen unbändigen Juckreize
hervor, der i.d.R. 2-4 Tage andauert. Einige Menschen reagieren mit
ungewöhnlich großen, geröteten Stichstellen allergisch.
Anopheles-Stechmücke: Bild unbekannter Herkunft, bei © bitte ich um Rücksprache.
Stechmücken (es gibt viele verschiedene Arten) gibt es in allen nur denkbaren Breiten, von den Polar- und Hochgebirgsregionen
mal abgesehen. Lästig sind sie allemal und können bis in die gemäßigten
Breiten hinein Malaria übertragen (auch Filariosen). Sie
findet ihren Wirt vor allem durch seinen Kohlenmonooxid- und -dioxidausstoß.
Ferner kommen noch andere Atemprodukte wie Alkohol (Ethanol) und andere Stoffe
aus dem Milchsäurestoffwechsel in Frage. Dies führt auch zu ersten
Vermeidungsstrategien: kein Alkohol, keine Milchprodukte bei von
Stechmücken "bevorzugten" Personen können - nicht werden - das Stechrisiko um bis zu
90% senken! Wie man sich noch gründlicher vor ihr schützen kann, ist hier
nachzulesen.
Außer an ihrer typischen Sitzhaltung - der Körper einschließlich des Stechrüssels bildet eine Gerade, die schräg von der Sitzfläche (Wand)
abgewinkelt ist - ist die weibliche 5-10 mm große Stechmücke
Anopheles
(mit einigen Unterarten, die alle potentiell die Malaria übertragen
können) an ihren gefleckten Flügeln und dem typischen sirrenden
Geräusch erkennbar. Nur sie benötigen Blut für die Eientwicklung, die
Männchen ernähren sich von Pflanzensäften. Mehr zum Erreger auf dieser
Webseite (siehe auch auf dieser
Webseite).
Als Erste-Hilfe gegen den Juckreiz hat sich bei mir und anderen eine in
den Tropen leicht zugängliche (in den dortigen Ländern oft rezeptfrei) Hydrocortison-Salbe
bewährt.
DDT = Dichlor-diphenyl-trichlorethan, C14H9Cl5
Die Substanz wurde 1874 entdeckt, seine insektizide Wirkung jedoch erst 1939. Es wirkt langanhaltend als Kontakt- und Fraßgift für viele Insekten.
Seine Wirksamkeit ist unbestritten, doch weiß man heute, dass es sich in der Umwelt und im Fettgewebe von Mensch und Tier anreichert.
Eine Krebs erregende Wirkung beim Menschen konnte zwar nicht bewiesen werden (es gab auch keine primären Verdachtsfälle),
dennoch wurde es in vielen Ländern verboten, da es bei vielen Tieren Tumorbildungen auslöste.
(Siehe auch unter Bekämpfung
der Mücke.)
Das Dengue-Fieber
wird von der 5-10 mm großen Tigermücke Aedes aegypti mit weißer /
zebraartigen Sprenkelung / Musterung
- selbst im raschen Flug gut zu erkennen - übertragen. Sie überträgt in
einigen Gebieten auf der Welt auch Gelbfieber, Filariosen, Chikungunya, Ross-River-Fieber und das
Rifttalvirus (= West-Nil-Virus?) und weitere 20 Viren. Die Mücke ist in der
Lage ihr Sirrgeräusch zu reduzieren, so dass sie häufig unentdeckt bleibt. Auf Grund ihrer enormen Anpassungs- und Vermehrungsfähigkeit gilt sie alle
"Ratte" unter den Insekten. Die virustragenden weiblichen Mücken
können in ihrem zweiwöchigen Leben bis 900 Eier ablegen.
Das Chikungunyafieber wird durch
verschiedenen Gattungen der Malariamücken (Anopheles), Aedes, Culex
und Mansonia übertragen, darunter auch die Gelbfiebermücke Aedes
aegypti (Synonym: Stegomyia aegypti) und die Asiatische Tigermücke Aedes
albopictus (Synonym: Stegomyia albopicta). Auch diese nur etwa fünf
Millimeter große, schwarz-weiß gestreifte und sehr aggressive Mücke, die am
Tage sticht und dies teilweise sogar durch die Kleidung hindurch, hat sich
weltweit ausgebreitet und überträgt neben dem Chikungunyafieber auch noch das
Dengue-Fieber, Gelbfieber, West-Nil-Fieber und weitere Krankheiten. Diese Mückenart
kommt mittlerweile überwiegend in den heißen Sommermonaten auch in Südeuropa
vor. Im August 2007 konnte das Virus in dieser Mückenart in Italien
nachgewiesen werden, Sep 2010 wurde Chikungunya in Südfrankreich
diagnostiziert.
Sie wurde in letzter Zeit bereits in der südlichen Schweiz nachgewiesen und könnte nach weiterer Klimaerwärmung bei Überwinden der Alpenkette durchaus in nördlicheren Breiten überleben. Nach Biologie in unserer Zeit (1/2010, S. 21 f.) ist die verwandte Aedes (Stegomyia) albopictus 2008 auch erstmals in der Oberrheinischen Tiefebene beobachtet worden. Zur gleichen Zeit kam es im Raum Bologna zu einem Auftreten des Chikungunya-Fiebers, das bisher im Wesentlichen aus Afrika bekannt war. Ausgehend von einem erkrankten Touristen kam es über die ansässige Tigermoskito-Population zu Infektionen von ca. 80 Personen.
Der Moskito kann bis 800 m seitlich und 50 m in die Höhe (ca. 21. Stockwerk)
von seinem Brutplatz auf "Jagd" gehen.
I.d.R. kommt der Blutsauger bei Temperaturen unterhalb von 20°C, oberhalb 800
m ü.N.N. und bei frischen Brisen (mehr als 2 m / sec = 7.2 km / h) nicht vor.
Sie sind tagaktiv, vor allen Dingen 2 h nach Sonnenaufgang und 2 h vor
Sonnenuntergang. Wie ich selbst mehrfach feststellen konnte, sogar am frühen Nachmittag bei
Sonnenschein, allerdings nach einem verregneten Vormittag. Sie sind deutlich größer
als die nachtaktiven Moskitos und halten sich vor allem an Wänden und unter
Tischen auf. Da Kinder dort gerne spielen, werden sie auch häufiger gestochen
und Opfer der Krankheit.
Repellents,
wie gegen Moskitos, können sie effektiv abhalten, ansonsten gilt Expositionsprophylaxe.
Span. chitras, engl./amerik. sandfly (wohl daher der teils fälschlich verwendete deutsche Begriff Sand"fliegen"), der Begriff Nik-Niks wird oft auf den Philippinen verwendet, im amerikanischen Slang "no-see-ums" - in Anspielung auf ihre Größe. Die Franzosen haben sicherlich den passendsten Begriff gewählt: Mouche au four = Mücken, die einen verrückt machen können! (Offiz. Franz. Moustique de plage, Madagass. Mokafohy.) Sie werden manchmal fälschlich als Sandflöhe oder -wespen bezeichnet. Eine Quelle spricht synonym auch von Schmetterlinksmücken. Hierbei handelt es sich jedoch um die Überfamilie (Psychodidae), siehe deutsche Wikipedia.
Diese extrem lästigen, auf der Haut fast unsichtbaren Sandmücken, fallen -
wenn man selbst gute Augen hat - durch ihre großen
schwarzen Augen und zwei weiße, stark behaarte Flügel, die in Ruhestellung V-förmig
im 60°-Winkel nach oben gestreckt
sind, auf. Die blutsaugenden, dämmerungsaktiven, nur 1-2.5 mm (besonders engmaschige Moskitonetze
verwenden!) großen Insekten (Phlebotomus paptasi, P.perfiliewi und weitere
Unterarten),
die saisonweise auftreten, sind manchmal schon ab 15/16 Uhr unterwegs und
vormittags bis 9/10 Uhr, vor
allem aber dämmerungs- und nachtaktiv und treten das ganze Jahr über
unabhängig von Regen- oder Trockenzeit auf! In einigen stark befallenen
Gebieten sind sie rund um die Uhr tätig.
Sie
sind sandfarben - daher der Name -, manchmal schwarz und erinnern ein wenig an
Fruchtfliegen. Durch ihre schlechten Flugeigenschaften sind sie stark ortsgebunden, d.h. an einem
Nachbarstrand kann eine unerträgliche Plage herrschen, 200 m
weiter ist nichts zu spüren. Nur die Weibchen beißen (nicht stechen), weil sie für die Produktion von Eiern Blut benötigen.
Der folgende Absatz konnte noch nicht verifiziert werden und stammt aus den
Erfahrungsberichten und entsprechenden Vermeidungsstrategien von Einheimischen. Die Eier werden an der Hochwasserlinie in
senkrechten, Gängen mit 1-2 mm Durchmesser im Sand abgelegt, in die zusätzlich
organisches Material eingebracht wird, und von der Sonne
ausgebrütet. Dies ist auch eine Möglichkeit zu ihrer Bekämpfung: Einen
starken Populationsrückgang erreicht man durch morgendliches tägliches Harken,
wobei besonders lange Zähne (bis 10 cm) eingesetzt werden.
Dadurch gelangen sie an die Oberfläche und werden ausgetrocknet. Ferner
bevorzugen sie den Algen- und Tangsaum an der Hochwasserlinie, der ebenfalls entfernt,
am besten verbrannt werden sollte. Natürlich ist es erforderlich, dass möglichst viele Anwohner
mitmachen um ein möglichst großes mückenfreies Areal zu erhalten!! Die
Entwicklungsphase im Sand impliziert dringend
sich nicht an einem verseuchten Strand einzugraben oder mit den Füßen darin herumzuwühlen.
Sandmücken können Überträger der Leishmaniose
sein! (Auch Orientbeule und das Bartonellose / Oroya Fieber.) Sie orientieren
sich auf ihre Beute zwar überwiegend optisch, dennoch können Repellents, wie gegen Moskitos, sie effektiv
abhalten; ansonsten gilt Expositionsprophylaxe. Auch gut ist ist
Johnson's baby moisturizing lotion mit einem kleinkinderfreundlichen Repellent
auf Ethylbutylacetylaminopropionat-Basis. I.d.R. kommen sie oberhalb 800 m nicht
mehr vor. Die Fachliteratur sagt bei frischen Brisen (mehr als 2 m / sec
= 7.2 km / h) stellen sie ihren Flug ein. Ich nehme eher an, dass sie bei jeder
sich bietenden Gelegenheit zuschlagen, notfalls mit Rückwind wie ein Dartpfeil.
Der Angriff wird zunächst kaum wahrgenommen, da der Juckreiz der Bisse
frühestens nach zehn Minuten oder sogar erst Stunden später einsetzt. Der geplagte Tourist wünscht sich
dann viele Hände, um all die juckenden Körperstellen gleichzeitig kratzen zu können.
Kratzen verschlimmert jedoch die
Beschwerden, bis hin zu eitrigen, schwer heilenden Entzündungen!!!!
Im Extremfall kann sich die Infektion bis auf den Knochen durcharbeiten, wie
ich selber sehen musste.
Siehe auch die abschreckende Fotoserie der Bissentwicklung unter:
www.travel-philippines.com und Erste-Hilfe-Vorschläge.
Als Erste-Hilfe gegen den unerträglichen Juckreiz hat sich bei mir und
anderen eine in den Tropen leicht zugängliche, hier rezeptfreie
Hydrocortison-Salbe bewährt.
Eventuell auftretendes Fieber klingt bei gutartigem Verlauf nach ca. drei Tagen ab.
"Nik-Niks" sind nicht ausschließlich negativ zu sehen. Wie zum Trost wird auch berichtet, dass bei massenhaftem Auftreten von Sandmücken die Fische besser beißen. [Na toll!]
Foto: © Infectopharm, Homepage Flohstiche sind unter anderem daran zu erkennen, dass immer mehrere Einstiche
erfolgen. Der Floh untersucht eine größere Hautoberfläche und sticht dabei
mehrfach in die Haut ein, bevor er endlich anfängt, richtig zu saugen.
Probestiche bewirken die gleiche Reaktion in der Haut wie Saugstiche, so dass
also mehrere gerötete Stellen nebeneinander zu sehen sind. In einer Familie hat
häufig nur eine Person Flohstiche, obwohl alle anderen Familienmitglieder einen
ebenso intensiven Kontakt mit dem Hauptwirt, in der Regel Hund oder Katze,
haben. Die Volksweisheit, dass Menschen mit süßem Blut von Flöhen bevorzugt
werden, hat einen wahren Kern. Die Ursache ist allerdings in den Hormonen des
betreffenden Menschen zu suchen. |
Homepage des Bildes (empfehlenswerter Link zu "Schädlingen") Flöhe sind als Überträger der Pest
(Rattenfloh) gut bekannt. Sie sind aber noch für
andere Krankheiten verantwortlich, deren Gefährlichkeit nicht unterschätzt
werden sollte, zum Beispiel Gehirnhautentzündung oder Flecktyphus (Typhus murinus),
Tungiasis und können
auch Bandwürmer übertragen. |
Als Erste-Hilfe gegen den starken Juckreiz hat sich bei mir und anderen eine in den Tropen leicht zugängliche und hier rezeptfreie Hydrocortison-Salbe bewährt.
Die 2-3 mm große
flügellose, sehr flache
Kopflaus (Pediculus humanus capitis)
besitzt Klammerbeine zum Festhalten an den Haaren. Sie saugen in regelmäßigen
Abständen Blut, wobei durch die
Einstiche ein [heftiger] Juckreiz
entsteht.
Das Weibchen legt die [weißlichen] Eier (Nissen)
mit einem Kitt an den Haaren ab, wo sie mit Wasser nicht entfernt werden können.
In seltenen Fällen können Krankheiten (u.a. Pest,
klassisches Fleckfieber und Rückfallfieber)
übertragen werden. (jump2004 vom Philippinenboard schrieb Juni 2008 dazu: Ist
m.E. so nicht richtig: die Kopflaus überträgt keine Krankheiten. Es ist nur die Kleiderlaus, die tatsächlich gefährliche Krankheiten wie Fleckfieber überträgt.
Dazu lieferte er auch folgenden, ellenlangen Link
der Uni Tübingen.):
Kopfläuse verbreiten sich immer wieder in Kindergärten und
Grundschulen, aber auch über Garderoben kann man sich infizieren. Die Läuse
kleben ihre Eier an Haare, von denen sie auch durch Kämmen nicht entfernt
werden können. Auffallend sind die weißen Exuvien (Häute) der Läuse auf
dunkler Kleidung.
Maßnahmen: Es gibt heute Haarwaschmittel mit dem pflanzlichen Gift Pyrethrum, welches für Wirbeltiere (auch den Menschen) ungiftig ist und nur
einmal angewandt werden muss. Aber auch ein Saunabesuch oder Tauchgang tötet alle Läuse und
Nissen ab. Aufwendig ist allerdings das Reinigen von Kleidung und Schränken.
Bei Laus- und Flohverdacht, wenn kein Medikament unmittelbar erreichbar ist,
hilft nur die radikale Skinhead- und sonstige Skin-Körper-Methode. Bitte danach an die nun
ggf. sonnenexponierten Stellen denken, sonst könnte es übel werden.
Die Kleiderlaus ist mit ihr verwandt,
lebt aber überwiegend in Kleidungsstücken.
Filzläuse übertragen keine Krankheiten. Sie setzen sich in Scham- und Körperhaaren
fest. An den befallenen Stellen verspürt man einen Juckreiz.
Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme: © Oliver Meckes und Nicole Ottawa, Webseite
Milben sind winzigste Spinnentiere. Die Krätzmilbe
(Sarcoptes scabei) gräbt Gänge unter der Haut und in die Hornhaut, in die Eier und Kot abgelegt werden. |
Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme: © Dr. rer. nat. J.-Th. Franz, Webseite
Die Hausstaubmilbe (Dermatophagoides pteronyssinus)
ist hingegen kein Parasit, obwohl sie von Hautschuppen lebt. Sie verursacht
allerdings durch ihre Exkremente entsprechend Disponierten eine Hausstauballergie. |
Schaben haben zwei auffällig lange Fühler, einen extrem flachen Körper, der sich in noch schmalere Öffnungen pressen kann und sind je nach Art 13 bis 30 mm lang. Sie sind meist braun gefärbt und wärmeliebend, so dass man sie in Nordeuropa praktisch ausschließlich in Häusern antrifft. Schaben lieben dunkle, feuchte Verstecke und gehen nachts auf Nahrungssuche. Sie gelten als Krankheitsüberträger von z.B. Salmonellen und Milzbrand und verzehren Nahrungsmittelreste. Mit Verpackungen, unter Umständen aber auch dem Urlaubsgepäck (wobei sie sogar den erniedrigten Luftdruck und die tiefen Temperaturen auf Interkontinentalflügen überdauern, wie ich leider feststellen musste) können sie aus den Tropen in die Wohnung mitgebracht werden. Begattete Weibchen tragen ihren Eikokon meist einen Tag mit sich herum, bevor er fallen gelassen oder in einem Versteck abgelegt wird. Darum kann trotz Beseitigung eines Exemplars ein Kakerlakenbefall auftreten. ---> Und dann Gute Nacht!
Kakerlaken heißen im span. la cucaracha. Von ihr wird im gleichnamigen Schlager erzählt, dass sie nicht mehr laufen konnte, weil sie kein Marihuana zu rauchen hatte "... proque la falta, marijuana que fumar ...".
Die kaum sichtbaren, nachtaktiven Bettwanzen (Cimex lectutarius) verursachen
belästigende, stark juckende Stiche und Quaddeln
(mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen). Deswegen sollte man damit nicht in Salzwasser
baden! Aus osmotischen Gründen füllen sich die Blasen schmerzhaft
mit Seewasser und können eine enorme Größe erreichen. Dies kann zusätzlich
sehr schmerzhaft wirken, da gesundes Hautgewebe abgehoben werden kann. |
Bilder: © Dr. Reiner Pospischil, Webseite Da sie sich oft in Matratzen verstecken, können sie gut beseitigt
werden, wenn man diese 2 Stunden in die pralle Sonne legt und mehrfach wendet.
Homepage des Bildes |
Lange Zeit galt der Naturfarbstoff als völlig unbedenklich. Besonders in
südeuropäischen und außereuropäischen Urlaubszielen bieten Straßenkünstler
Motive an. Da die Henna-Zeichnungen auf der sonnengebräunten Haut nur schwer zu
erkennen sind, wird in (Deutschland verbotenes) para-Phenylendiamin (PPD)
zugesetzt. Damit sind fast schwarze Zeichnungen möglich. Die Substanz kann zu
Hautreizungen wie Rötungen, Schwellungen und schweren Ekzemen führen. Diese
verschwinden zwar nach ein paar Wochen, aber die Betroffenen bleiben
hochgradig allergisch (sensibilisiert). Die Substanz kann u.a. auch in schwarzen Socken, Schuhen
oder Haarfarben enthalten sein. Jeder Kontakt kann die Allergie immer weiter
aufschaukeln.
[Quelle: Bild der Wissenschaft, 9 / 2001, S. 9]
Kaum zu glauben, aber mehrere Ärzte in verschiedensten tropischen Ländern
haben es mir bestätigt: An erster Stelle stehen Verkehrsunfälle. Aber sehen
wir mal davon ab, diese Selbstdiagnose mag jeder selber durchführen.
Die nächst häufigsten Erkrankungen in den Tropen sind Husten und Schnupfen!
Dies kann man auch selber erkennen und wirksam behandeln. Nicht sofort zu Antibiotika
greifen, da einige Erkältungen (siehe auch Grippe)
viraler Natur sind, können sie nicht mit Antibiotika, die nur gegen bakterielle Infektionen
greifen, therapiert werden! Nur ein Arzt kann hier entscheiden.
Direkt danach folgt der Durchfall (Diarrhöe).
Sofern es sich es sich um eine einfache Diarrhöe handelt, sollte auf
Antibiotika (anti = gegen, bio = Leben, die Silbe -tika steht für eine
wirksame Substanz) verzichtet werden, da auch gleich die gesamte nützliche
Darmflora ausgetilgt wird und es Tage dauert, bis sie sich regeneriert hat. Sie hilft bei einer erfolgreichen, d.h. optimierten
Verdauung!
Eine schwere Diarrhöe erkennt man
häufig schon "im Anmarsch": Durch Darmbewegungen, die meist
auch mit eindeutigen Geräuschen durch die Gasentwicklung verbunden sind. Bei den meist
bakteriellen Infektionen stellt man übel riechende Blähungen (auf normaldeutsch
Furz) fest, die insbesondere nach Schwefeldiwasserstoff (auch
Schwefelwasserstoff, H2S -
Geruch nach faulen Eiern) oder Ammonik (NH3 - Geruch nach Mist)
riechen. Der Stuhl (engl. stool) ist genauso übel riechend und ein meist mehr oder
weniger flüssiger Durchfall. In diesem Falle kann es in letzter Minute hilfreich sein oder die
Situation etwas entschärfen, wenn sofort große Mengen (etwa 2-4g) von
Aktivkohle geschluckt werden. Um dies zu erhalten, kann man versuchen mit dem chemische
Symbol "C" und dann in der Landessprache das Wort
"aktiv" hinzufügen etwas zu erhalten. Man kann es auch mit carbon
oder charcoal (eigentlich Holzkohle, aber dem Apotheker kann auf die Sprünge
geholfen werden) versuchen. Es ist rezeptfrei, da keine biochemische
Wechselwirkung auftritt,
sondern auf Grund der vielfältigen, mikroskopisch kleinen Poren an dieser "aktiven" Oberfläche Bakterien aufgenommen und
abgeführt werden können. Besser ist es
natürlich die Aktivkohle in Tablettenform griffbereit zu halten. Dass es sich wirklich um
"Kohle" handelt, sieht man nach der Einnahme: Die Schwarzfärbung
des späteren Stuhlganges ist harmlos und völlig unbedenklich.
Eine schwerere derartige Erkrankung, insbesondere wenn der Stuhlgang auch noch
schaumig wird, sollte in Ersthilfe - wenn kein Arzt in adäquater Zeit
erreichbar ist - mit einem der weiter unten
aufgeführten Antibiotika behandelt werden. Ein Gang zur nächsten möglichen ärztlichen
Behandlung ist
unbedingt erforderlich, insbesondere, wenn sich Fieber einstellt oder der
Stuhlgang immer wässriger wird: Cholera-Verdacht
(!!), auch an
Salmonellen, Typhus
und Amöben denken. Eine einmal eingeleitete Antibiotikatherapie darf nicht - auch
nicht aus Gründen wie: Ich will meinem Körper diese "schweren"
Medikamente nicht unnötig lange zumuten, ich fühle mich auch schon viel besser - vorzeitig
abgebrochen werden. Dadurch mögliche Resistenzentwicklungen auf
Grund von Mutationen erschweren anderen Erkrankten die Therapie!!
Wichtig ist bei einer Diarrhöe, dem Körper große Mengen Wasser
wieder zuzuführen. Aber nicht nur Wasser wird verloren, sondern auch viele Mineralstoffe.
Ein Flüssigkeitsmangel "dickt"
u.a. das Blut ein, so
dass die Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Mineralstoffe erfüllen auch in kleinsten Mengen wichtige Funktionen im Körper. Natrium
(Na) sorgt zum Beispiel dafür,
dass Muskeln und Nerven auf Befehle des Gehirns ansprechen, außerdem reguliert es den Blutdruck. Ohne Kalium
(K) lassen sich die Muskeln weder an- noch entspannen. Mit Krämpfen reagieren die Muskeln, wenn Magnesium
(Mg) fehlt.
Isotonische Getränke ersetzen den Verlust sehr schnell. Denn isotonisch
(iso = gleich) bedeutet, dass die Flüssigkeit in ihrer Zusammensetzung der Körperflüssigkeit
entspricht, sie kann also aus dem Verdauungstrakt sofort ins Blut übergehen. Der Begriff sagt aber nichts darüber aus, welche Stoffe in welchen Mengen gelöst sind. So sind z.B. eine 0.9%ige Kochsalzlösung und eine 5%ige Zuckerlösung gleich
isotonisch (im Notfall kann man also eine derartige Zuckerlösung zu sich
nehmen).
Einfache und preiswerte Möglichkeit zur Herstellung eines isotonischen
Getränks: 400 ml kohlensäurearmes, möglichst magnesiumreiches (mehr als 100 mg Magnesium pro l, besser sind 200
mg oder Magnesiumcitrat- oder ähnliche Tabletten) und natriumreiches Mineralwasser. Auch Magnesiumtabletten sind hervorragend
für die Vorbeugung. Sie sind diverser Zusammensetzung, die Preise teilweise
exorbitant. Ausnahmsweise seihen hier einmal die ALDI-, ReWe- und
PLUS-Angebote empfohlen: preiswert und ausreichend! Aber auch Cola und
Salzstangen sind empfehlenswert, nicht hingegen Früchte/-säfte bei
Durchfällen, da Fruchtsäuren den Durchfall verstärken. (Anmerkung von T. Raith Assistenzarzt für Innere Medizin 4. Jahr, 8/2009)
Auch das Gegenteil kann sich einstellen. Eine Obstipation bei ungewohnt vielem Reis in den tropischen Ländern ist nicht selten, kann lästig, u.U. sogar ernsthafte Probleme hervorrufen. Es hilft meist der Verzehr von einer oder zwei Ananas oder Papayas. Gerade bei Papayas sollen die sonst verschmähten Kerne eine positive Wirkung auf den Darm haben. Ansonsten gilt: Trinken, Trinken, Trinken! Damit meine ich natürlich in erster Linie Wasser! Im Notfall helfen hier auch die altbewährten Hausmittel wie Rizinusöl oder Magnesiumsulfat (auch bekannt als Bittersalz, MgSO4 - wird manchmal vor Bauch-OPs gereicht) ---> dann allerdings mit wirklich durchschlagender Wirkung nach einigen Stunden.
Kleinste Hautabschürfungen und Wunden heilen in den Tropen auf Grund des Klimas extrem langsam (sic!!) und können mit der Zeit sehr gefährlich werden!
Ich spreche von wenig immunisierten, obwohl Langzeitreisenden, wie mich. Eine harmlose 3 mm lange und nur 1 mm tiefe Verletzung im Knöchelbereich benötigte bei mir gute 5 Wochen - in Europa heilt dies bei mir in wenigen Tagen (!!) - und hat mir etliche Tauchgänge auf einem Liveaboard regelrecht versaut! Verantwortlich dafür sind die hohe Luftfeuchtigkeit, neben Mikroben u.a. auch Insekten wie Sandmücken, aber auch andere, die versuchen die Wunden offen zu halten. Das Abkleben der Verletzung ist sicherlich ein probates Mittel, um Infektionen vorzubeugen und die Verkrustung zu unterstützen. Leider hat sich herausgestellt, dass die Heilung unter Pflastern und sonstigen Verbänden nicht die von zu Hause gewohnte Geschwindigkeit erreicht, auch dann nicht, wenn für eine gute Durchlüftung - selbst bei Pflastern mit "Luftlöchern" - gesorgt wird. Alternativ bieten sich wundengerecht geschnittene Pampersstücke (... ja richtig, ich spreche von den Kinderwindeln) an, die mit der Plastikseite zur Wunde sehr locker (damit sie nicht oder nur schwach an der Wunde ankleben können) mit Hilfe von Leukoplast befestigt werden.
Bei einer Verbrennung seitlich des Kniegelenks habe ich mir zwei fast gleich große, ovale, etwa 5x3 cm große Brandwunden zugezogen. Durch eine vorherige Erfahrung unterzog ich mich einem kleinen Experiment. Eine wurde üblicherweise behandelt, die andere zusätzlich mit Babypulver bestreut. Ich machte die Erfahrung, dass Insekten die abgestreute Verletzung offensichtlich nicht mehr wahrnehmen konnten. Nach einer Woche stellte ich fest, das die nicht bestreute Stelle weiterhin nässte, kaum Krustenbildung und weniger intakte Hautbereiche zeigte. Mir ist klar, dass diese Stelle exponierter lag und bei Belastungen (Gelenkbewegung, Abreibungen in der Nacht) stärkeren Belastungen ausgesetzt war. Trotzdem bestreute ich nach einer Woche den Bereich ebenfalls. Der Erfolg war durchschlagend, bedarf aber einer genaueren Beobachtung in analogen Fällen.
Solange eine Wunde mehr als 2-3 Tagen nässt, insbesondere bei gelblicher Absonderung (Eiter: Anzeichen jedweder Infektion) muss eigenverantwortlich entschieden werden, wenn keine ärztliche Versorgung in nächster Nähe und adäquater Zeit erhältlich ist, wie weiter vorgegangen wird. Im absoluten Notfall kann eine Gabe von zerriebenen Antibiotika-Tabletten direkt auf die Wunde ein- bis dreimal am Tag helfen. Diese Dosierung ist allerdings nicht kontrollierbar und es bedarf unbedingt dem bald möglichstem Gang zu einem erfahrenen ärztlichen Dienst!!
Die folgende Erfahrung kann individuell und untypisch sein, trotzdem der Erfahrungsratschlag:
Säubern und
Desinfektion jeder kleinsten Verletzung, je nach Art z.B. (siehe Medikamente)
mit dem trocknenden MERCUCHROM (Merbromin - ein leider ausgemustertes
Bromderivat) - und kaum noch erhältlich; in Europa nur noch als Jodderivat
- alternativ mit BETAISODONA (Betadine). Nach erster Krustenbildung mit
BEPANTHEN für 1-2 Tage um die Wundschließung zu fördern, nach
weiteren 1-2 Tagen kräftig mit Babypulver bestreuen, was eine trocknende Wirkung bei nässenden Wunden hat.
Das Pulver wird in die Krustenbildung eingeschlossen - weswegen die Wunde weiß
aussieht (keine Sorge, da schimmelt nix ) - scheint aber eine positive Wirkung zu
haben. Weitere Medikamentengaben würde ich danach vollständig unterlassen.
Wasser (Dusche, Schwimmen ...) sollte für längere Zeit den
Wundbereich nicht ungewollt erreichen.
Ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, dass auf den Packungen für
Babypulver steht, es soll NICHT auf Wunden aufgebracht werden.
Vermutlich - und dies ist nur meine private Einschätzung und Erfahrung - gilt
dies für Kleinkinder, nicht für Erwachsene. Im Zweifelsfall ist unbedingt ein
ärztlicher Rat einzuholen!! Mir ist allerdings als Chemiker - nicht Mediziner!
- bekannt, dass die Inhaltsstoffe mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit absolut inert sind, das heißt zu keinerlei Wechselwirkungen
neigen. Im absoluten ERSTE-HILFE-Notfall würde ich bei mir damit
unbedenklich auch allerschwerste Verletzungen behandeln. Ich weise
abermals auf ggf. notwendige ärztliche Rücksprache hin!
Die Aufzählung enthält keine Wertung, sondern entspricht meinem persönlichen Wissen und meiner jahrzehntelangen Erfahrung in medizinisch schlecht strukturierten Ländern. Es wurden Medikamente bevorzugt, die in Deutschland bei gleichem Wirkstoffgehalt preiswerter, bzw. im tropischen Ausland leicht erhältlich sind. Zudem wurde auf möglichst kleine Packmaße und geringes Gewicht und höhere Dosierung geachtet.
Dies sind KEINE
ärztlichen sondern private
Erfahrungshinweise - ich bin weder Arzt noch in einem medizinischen oder
verwandten Beruf tätig
Auch
werde ich weder bezahlt oder unterstützt von Firmen, die mit medizinischen
Produkten handeln. Die genannten Medikamente dürfen nicht ohne ärztliche Kontrolle und Rücksprache
angewendet werden. Sie dienen generell (aus rechtlichen Gründen ohne Wertung
ihrer Wirkpotenz) nur für den Notfall, wenn kein Arzt in adäquater Zeit in
kaum strukturierten Gebieten erreichbar ist.
Alle Informationen wurden sorgfältig gesammelt und soweit möglich
entsprechend verifiziert und aktualisiert. Allerdings kann ich keinerlei Verantwortung für meine
Ausführungen übernehmen.
Nach der geltenden Rechtssprechung muss jedwede
Haftung
für alle sich eventuell ergebende Folgen von mir ausgeschlossen werden.
Alle Handelsnamen sind rechtlich geschützt, auch
die von mir unwissentlich nicht korrekt gekennzeichneten.
Ich bin gegenüber jeder sachdienlichen Kritik offen und sehr dankbar. Ferner freue ich mich über die Entdeckung von Vehlern oder gar Falschinformationen in meinen Darstellungen. Dabei bitte ich zu berücksichtigen, dass mit Bedacht einige Vereinfachungen vorgenommen habe.
Die folgende Aufzählung stellt natürlich ein Maximum der von mir eingesetzten Medikamente dar, sie sind den Erfordernissen auszuwählen, ggf. zu ergänzen.
Für Zoll / Behörden sollten alle mitgenommenen Medikamente (ergänzt
durch die persönlich benötigten Substanzen) und Zubehör (z.B. könnten
Injektionsnadeln Verdacht auf Drogenkonsum hervorrufen) auf einer vom Hausarzt unterschriebenen Liste
auf Englisch aufgeführt
werden:
All drugs and medical accessories listed on this page are first-aid-medicine
during journey. Owner is: Name, Adresse.
Stempel, Datum, Ort, Unterschrift des Arztes
(ACHTUNG! Länder mit rigider Drogenpolitik könnten bei Einreise auf das Spritzbesteck allergisch reagieren! Eine ärztlich Bescheinigung wäre unbedingt anzuraten!!)
Malariaprohylaxe (siehe unbedingt auch hier!!) mit Chloroquine
muss noch weitere 6 Wochen fortgeführt,
Paludrine kann sofort abgesetzt werden, da es bei einer Infektion nur verhindert,
dass sich Parasiten in den inneren Organen (v.a. der Leber) ansiedeln. Eine Neuinfektion in Deutschland
ist (z.Z.) nicht gegeben.
Eine labormäßige Blutuntersuchung direkt nach Rückkehr, gleichzeitig
Billharzia, ist bei entsprechenden
Infektionsgebieten empfehlenswert.
Liegen keine akuten Beschwerden vor, sollten Langzeitreisende eine Stuhl-
und Urinuntersuchung nach einem Vierteljahr
in Betracht ziehen, da erst dann einige parasitäre Würmer
etc. nachgewiesen werden
können.
Webhosting AUCH für den kleinsten Geldbeutel:
Waren meine Informationen hilfreich? Die Berichte, Scherze und
Anekdoten gefällig? Dann freue ich mich über eine Weiterempfehlung meiner Seiten und
bitte das © "Nik"Klaus
Polak, Bonn, Germany,
zu unterstützen: Entgegen der weit verbreiteten Auffassung alles im Internet
veröffentlichte Material sei frei nutzbar, besteht ein Ernst zu
nehmendes und rechtlich abgesichertes Copyright!
Wegen schwerer dauerhafter
Erkrankung bitte ich keinerlei Reiseanfragen mehr an mich zu richten. Danke!
Ich verweise auf die
viel besser informierten Länderforen / -boards und Reisehandbücher.
Anfragen zu Verlinkungen u.ä. Anliegen werde ich mit Sicherheit nicht mehr
beantworten!
An die Adresse
können jedoch gerne Aktualisierungen,
Fehlerkorrekturen und konstruktive Anregungen gemailt werden.
Ich werde, je nach Gesundheitszustand, versuchen sie einzupflegen. Bitte
gleichzeitig mitteilen, wer keine Namensnennung wünscht.
Bei Zuschriften bitte folgende Wünsche beachten:
Ich danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme.
© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Niks Reiseberichte
Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!