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© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
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Diese Seite ist nur für einen kleinen Überblick angedacht und im sukzessiven Aufbau begriffen. Die hochgestellten Zahlen im ff. Text bieten einen Link auf eine Extraseite zu einer weiterhelfenden Systematik mit dem systematischen wissenschaftlichen (lateinischen), englischen und einheimischen Namen - soweit bekannt. Für die praktische Nutzung (ich denke immer in erster Linie an's Essen und erst dann an die Wissenschaft) ist dies von großem Wert, wie ich selbst oft feststellen konnte. Ist der Name verlinkt, so gibt eine andere Unterseite ausführlichere Informationen, die aber die Fachliteratur nicht ersetzen kann und will. Alternativ verweise ich auf die ausgezeichnete Online-Enzyklopädie Wikipedia. |
Wer keine bösen Überraschungen erleben will, sollte sich auf diesen Seiten vergewissern.
Früchte gibt es natürlich en masse. Auf diesem Bild wird nur eine
kleine Auswahl vorgestellt. Besonders hervorheben möchte ich den
warzig-igeligen Sauersack oder Stachelannone
67 - eine leckere Frucht die gleichzeitig nach Banane,
Erdbeere und Vanille schmeckt. Sie kann bis zu 3
kg schwer werden. Reif ist sie, wenn sie sich leicht eindrücken lässt. Sie
kann nicht exportiert werden, das sie rasch verdirbt.
Papaya (Carica papaya): Das Papain wirkt
proteinzerstörend (eiweißzerstörend). Es ist besonders in der Schale und im
Fruchtfleisch unreifer Papayas enthalten ist und bewirkt, dass die Zellwände
der Lippen- und Mundschleimhaut zerstört werden, wodurch es zu
blutunterlaufenen Lippen oder kleinflächigen, harmlosen Blutungen kommen kann.
Tipp: Papayas nicht wie eine Melone lutschen, sondern auslöffeln oder mit einem
Messer ausschneiden, die Schale nicht mit den Lippen berühren und verwerfen.
Wer den Travellergrundsatz:
peel it - cook it - or forget it
einhält, kann zuschlagen.
Die dünne Humusschicht lässt häufig kein tiefreichendes Wurzelsystems zu. Viele Bäume, entwickeln daher Brettwurzeln oder zusätzliche Stützen wie der Banyanbaum, um eine gute Standfestigkeit zu erlangen.
Epiphyten
(phytos = Pflanze, epi = auf;
also Pflanzen die auf Pflanzen wachsen, ohne allerdings zu parasitieren), wie
z.B. die bekannten Tillandsia
(Hängepflanzen der Gattung Ananasgewächse und dadurch mit der Ananas verwandt!!!)
oder die Monstera (Tigerkralle) nutzen jeden Quadratmeter
sogar
mehrfach aus.Einen besonderen Epiphyten stellt die
Würgefeige (Ficus spp.) dar. Sie lebt zunächst hoch
oben in Astgabeln von Bäumen. Im Laufe des Wachstums entwickelt sie
Wurzeln, die bis zum Boden reichen, den Gastgeber umschlingen und abschnüren.
Gleichzeitig bildet sie eine große Krone, die dem unfreiwilligen Gast das Licht
entzieht und zu dessen Absterben beiträgt. Lianen (wie z.B. die
Rattanliane aus der Möbel hergestellt werden)
wurzeln im Boden, wachsen dann aber mit Ranken in die Höhe. Sie können eine
Länge von mehreren hundert, bis zu 1000 Metern (! - was aber noch zu beweisen
bleibt) erreichen (Mit dem Luftschiff
über den Wipfeln des Regenwaldes, S. 136). Auch der Bambus erreicht hier
Ausmaße, die uns nicht bekannt sind. Nicht selten trifft man auf die Palmfarne
(Cycadales - Nacksamer) und primitiven Baumfarne
(Cyatheales - Farne). Die extrem langsam wachsenden Vorstufen der heutigen
Pflanzen haben als Relikt die Evolution im wahrsten Sinne des Wortes überlebt.
Siehe etwas ausführlicher
hier.
Weitere ungezählten Arten sind Kokosnuss- (Cocos nucifera) und Stelzenpalmen,
Hibiskussträucher und Gummibäume, Sansiveren und Dieffenbachia, Ficusarten, nach Südsee duftende
Frangipani 95, Meranti- und
Mahagonibäume, die allseits bekannte Efeutute, der Philodendron, sowie ...
.
Allerdings würden die die heimischen Topfpflanzen angesichts der Größe ihrer
Brüder und Schwestern vor Neid erblassen. Schon oft habe ich mir überlegt
meine mitzunehmen, damit sie auch endlich diesen Ehrgeiz entwickeln.
Interessant ist ein noch ungeklärtes Phänomen, die "Kronenschüchternheit" (crown-shyness). Bei uns in Mitteleuropa zeigen dies Pinien und Steineichen, in den Tropen z.B. bestimmte Arten der Gattungen Dipterocarpaceen, Rosazeen und Vochysiazeen. Dabei durchdringen sich die einzelnen Kronen der Urwaldriesen nicht, sondern halten distinguiert einen Abstand von etwa. 50 cm und bilden so ein interessantes Mosaik
Allen, die sich für diese Thematik interessieren, kann ich nur einen (vielleicht "erfrischend" winterlichen) Gang vor dem Urlaub durch die Botanischen Gärten (egal wie man dazu auch stehen mag), sei es in München - sehr gut -, Stuttgart, Bonn - ausgefallene Exemplare - oder Köln - gefällt mir persönlich auch gut - empfehlen. Jede fachkundige Führung (auch kundige StudentInnen - die auf eine Aufbesserung des BAFÖGs hoffen und unterstützt werden sollten - z.B. durch Dozenten vermittelt), kann helfen, sich später vor Ort an zumindest zwei, drei Exemplare zu erinnern.
Wie schon erwähnt, herrscht im Dschungel ein großer Nährstoffmangel. Einen besonderen Trick hat sich daher die carnivore Fauna in Form der Kannenpflanzen einfallen lassen. Wie der Name schon sagt, bestehen die Fangorgane dieser Arten aus zu kannenähnlichen Gebilden umgeformten Blättern. Die Öffnung der Kannen ist vorgewölbt. Durch verführerischen Nektarduft und Färbung der Pflanze werden Insekten angelockt. Die Oberfläche ist so gestaltet, dass man zwar nach unten - sogar sehr schnell, denn die Innenwände sind glatt und glitschig - aber nicht nach oben gelangen kann. Am Boden werden die Tiere in einem Verdauungssekret aufgelöst und sind wichtige Stickstofflieferanten. Für gewöhnlich sind Insekten, bei besonders großen Exemplaren auch einmal ein Baumfrosch oder größere Tausendfüßler die Opfer.
Orchideen gehören zu der größten Familie der blütentragenden
Pflanzen. Sie sind grasartig und sehr unterschiedlicher Form und
Größte, von 1 cm bis mehr als 5 m langen Halmen oder kletternden Ruten
(Vanille). Die Mehrzahl sind Epiphyten, aber es gibt auch sowohl
terrestrische als auch auf Felsen wachsenden Arten. Sie zeigen sehr
exotische Blüten mit allen Variationen des Farbspektrums.
Üblicherweise hat jede Blüte drei Kelchblätter und drei Blütenblätter,
wovon eins zur Lippe geformt ist. Das ist der attraktivste Teil der Blüte und
dient als Landeplatz für Insekten. Bei der Mehrzahl der Arten sind die
männlichen und die weiblichen Fortpflanzungsorgane zu einer Struktur
verschmolzen, die man Säule nennt. Die Formen der Blüten sind so vielfältig,
dass man ihnen populäre Namen gab.
(Aus dem Flyer des Jardín
Botanánico Lancester / Cartago / Costa
Rica)
Die Familie der Bromelien, zu der auch die Ananas gehört, besteht aus 52
Gattungen mit rund 2500 Arten. Die häufigste davon ist die Tillandsia
mit 450 Arten. Sie kommen in den Südoststaaten der USA bis nach Chile und
Argentinien vor. Eine Art ist im tropischen Westafrika beheimatet (Pitcairnia
filiciana). Die Mehrzahl der Arten kann man an ihrer Anordnung der Blätter
in Rosetten erkennen und an der brillanten Färbung ihrer Blüten. Es gibt
Arten mit wunderschönem Blattwerk und Blüten, die sich lange halten.
(Aus dem Flyer des Jardín
Botanánico Lancester / Cartago / Costa
Rica)
BAUstelle
Zu den bekanntesten Vertretern gehört die Banane. Ihre weniger ökonomisch, dafür umso mehr ästhetisch geschätzten Verwandten werden daher im span. (z.B. Costa Rica) auch platanillas = kleiner Bananenbaum genannt.
Dazu erreichte mich folgende richtigstellende
E-Mail aus fachkundigem Kreis, für die ich sehr dankbar bin:
"Ihnen ist allerdings leider ein kleiner Fehler bei der Diskussion "Was ist die größte Blüte
/ Blume der Welt" unterlaufen. Botanisch sind Blumen und Blüten zwei sehr klar definierte Fachausdrücke, wobei eine Blume
(per definition eine Bestäubungseinheit) aus mehreren Blüten und diversen Ergänzungsorganen bestehen kann, genau wie bei
Amorphophallus. Bei
Rafflesia arnoldii handelt es sich aber um eine einzige Blüte, die somit auch zurecht den Titel "größte BLÜTE der Welt" trägt.
Die "größte BLUME der Welt" ist tatsächlich die von
Amorphophallus titanus." (Björn Diehl)
Foto links: © Botanischer Garten, Universität Bonn, 1987
Bei dem Blühereignis 2003 wurde mit 2.76 m ein neuer Weltrekord aufgestellt.
Nicht die gebetsmühlenartig immer wieder zitierte
Rafflesia
arnoldii, sondern
eine andere Blume ist eindeutig die Größte der Welt. Auf indonesisch ist sie
bekannt als bunga suweg raksasa oder allgemein als bunga bangkai (Aas-,
Leichenblume) und kommt nur 1° südlich und 1° nördlich des Äquators in
Sumatra vor. Allerdings haben viele botanische Gärten, wie z.B. in
Bogor / Java, Pflanzen gezogen.
Verwandte Arten kommen weltweit vor, in Deutschland z.B. der Aronstab in
feuchten Laufwäldern und die Drachenwurz in Mooren. Auch der Philodendron,
Flamingoblumen und Kalla, sowie Taro gehören zu den Araceaen.
Foto rechts: © Michael Neumann, Botanischer Garten, Universität Bonn
Auch im Pflanzenreich muss sich die Natur irgendwann beugen !
Der folgenden Text wurde mit freundlicher Genehmigung des Botanischen Gartens der Universität Bonn, Direktor: Prof. Dr. Wilhelm Barthlott, Text: Stephan Ittenbach / Dr. Wolfram Lobin, Zeichnung Dr. Klaus Kramer, übernommen.
„Die Titanenwurz aus Sumatra ist eine der spektakulärsten Erscheinungen in der Pflanzenwelt und wurde 1878 von dem florentinischen Botaniker Odoardo Beccari (1843 - 1920) entdeckt. Er beobachtete während einer Expedition im Atjer Mantior am 6. August Blätter und eine fruchtende Pflanze und am 5. September ein blühendes Exemplar. Beccari schickte einige Knollen und Samen nach Florenz. Die Knollen gingen zugrunde, aber einige wenige Samen keimten aus, und von diesen Sämlingen wurden einige nach Kew gesandt. Dort gelangte eine Pflanze 1889, also 10 Jahre nach ihrer Entdeckung, zum ersten Mal außerhalb ihrer tropischen Heimat zur Blüte. Bereits im November 1878, dem Jahr der Entdeckung, gab er seinen außergewöhnlichen Fund u.a. im Gardeners Chronicle bekannt und benannte die Pflanze Conophallus titanum. Arcangeli gab der Art 1879 ihren derzeit gültigen wissenschaftlichen Namen Amorphophallus titanum 138 (zu den Araceaen gehörend).
Wie auf der
Abbildung dargestellt, besitzt die Pflanze
eine unterirdische, flach-rundliche, bis 75 kg schwere und 60 - 80 cm breite
Knolle, aus der ein einzelnes, bis 6 m hohes und beinahe ebenso breites,
mehrfach gefiedertes Blatt austreibt. Das Blatt bleibt 9 - 18 Monate stehen und
liefert die Nährstoffe für eine neue, größere Knolle, bevor es abstirbt. In
unregelmäßigen Abständen von mehreren Jahren wächst anstelle eines
Laubblattes ein kolossaler, bis über 3 m hoher und 1,50 m breiter Blütenstand.
Der Blütenstand stellt im blütenbiologischen Sinne eine Blume, und zwar die
größte im Pflanzenreich dar. Die winzigen männlichen und weiblichen
Einzelblüten dieses Blütenstandes sitzen basal an der Blütenstandsachse
(Spadix) und werden von einem riesigen Hochblatt (Spatha) umhüllt. Durch ihre
Form, ihre dunkle braunpupurne Farbe und ihren üblichen Aasgeruch imitiert die
Blume einen verwesenden Tierkadaver und lockt kleine nachtaktive Käfer
(Aaskäfer, Diamesus spec. und
Kurzflügler, Creophilus spec.) sowie
Bienen an. Die Tiere kriechen über das trichterförmige Hochblatt oder die
aufrechte Blütenstandsachse in das Innere der Blume hinab, um dort ihre Eier
abzulegen. Dabei übertragen sie den Pollen und bestäuben die Pflanze. Die
ausschlüpfenden Larven der Insekten müssen aber verhungern, da sich ihre
Elterntiere von der Titanenwurz haben täuschen lassen. Aus diesem Grunde nennt
man Blumen, die ihre Bestäuber nicht entlohnen, Täuschblumen. Der Fruchtstand
kann ebenfalls bis 2 m hoch werden. Die zweisamigen, ca. 4 - 6 cm langen
Beerenfrüchte sind leuchtendrot gefärbt und werden von Nashornvögeln
(Buceros spp.) gefressen und die Samen dadurch verbreitet (T.M.
Everett, Journ.N.Y.Bot. Gard. 1995).
Die Titanenwurz ist ausschließlich auf der Insel
Sumatra (..) zuhause, wo sie als
Unterwuchspflanze in Regenwäldern auf kalkhaltigeren Böden zu finden ist. Zur
Blüte scheint sie allerdings nur an offenen Stellen, Lichtungen oder entlang
der Straßen zu gelangen. Auf
Java ist sie im
Botanischen Garten von
Bogor zu
bewundern.
Exemplare der
Titanenwurz sind in Botanischen Gärten selten zu finden. Weltweit haben seit
der Entdeckung der Pflanze ca. 30 Pflanzen geblüht. Seit dem letzten Krieg sind
in Deutschland Blühereignisse nur aus Bonn, Hamburg, Mainz, München und dem
Palmengarten Frankfurt bekannt geworden. Der Grund für die Seltenheit liegt in
der äußerst schwierigen Kultur begründet. Die riesige Knolle ist
ausgesprochen empfindlich und wird leicht von Fadenwürmern (Nematoden)
befallen, die sie zerstören. Die meisten Blühereignisse wurden von Pflanzen
erbracht, deren Knollen direkt aus Indonesien eingeführt wurden. In der
Mehrzahl der Fälle starben die Pflanzen nach der Blüte ab, da die Knollen
bereits mit Fadenwürmern befallen ankamen. Professor Kohlenbach in Frankfurt
ging einen anderen Weg, er vermehrte die Titanenwurz 1986 meristematisch. Das
bedeutet, dass im Labor aus einzelnen Zellen (also ungeschlechtlich) unter
sterilen Bedingungen Pflanzen gezüchtet wurden; er erhielt auf diese Weise 33
Jungpflanzen, die an verschiedene Botanische Gärten, u.a. auch nach Bonn,
verteilt wurden. 1994 blühte die erste im Botanischen Garten in Mainz. (...)
Das Erblühen der
Titanenwurz in Bonn hat schon beinahe eine Tradition. Das (...) Ereignis im
Frühjahr 1996 ist nach 1937, 1940 und 1987 [und 2003, sowie mit einer
einzigartigen Dreifachblüte 2006; Anm. des Autors] bereits das vierte. Aus diesem
Grunde wurde als Emblem für den Botanischen Garten der Universität Bonn die
Titanenwurz ausgewählt. (...)“
Die letzten
Blühereignisse wurden von zahlreichen Wissenschaftlern zu verschiedenen
Untersuchungen genutzt. Man kann auf die anstehenden Veröffentlichungen
gespannt sein.
Die Rafflesia arnoldii 139 wurde von Joseph Arnold entdeckt und für die westliche Wissenschaft 1818 durch Sir Standford Raffles erforscht. Es ist eine Pflanzenart mit chlorophyllfreien Blättern, oft sind sie auch blattlos. Sie können also keine Photosynthese betreiben und parasitieren daher. Im Extremfall bestehen sie aus einer dem Wirt (Wurzeln, meist eines Baumes) aufsitzenden Blüte. Die meiste Zeit bilden sie ein fädiges Netz aus ihrem rhizoidähnlichen Wurzelwerk. Erst nachdem es in die Wirtspflanze eingedrungen ist, bricht eine Knospe auf, die rasch an Größe gewinnt. Dafür verbreitet sie aber einen sehr strengen, Geruch von faulendem Fleisch - wahrnehmbar nur aus geringer Entfernung -, der Insekten zur Bestäubung anlockt. Die auf Sumatra und Borneo vorkommende Rafflesia arnoldii erreicht einen Durchmesser von mehr als einem Meter und gilt bei vielen als die Pflanze (Angiospermien) mit der größten Blume, was allerdings ein Irrtum ist (siehe den Beitrag Amorphophallus titanum), es ist "nur" die größte Blüte. Für diese Richtigstellung aus fachkundigem Kreis bin ich sehr dankbar.
Es gibt etwa 50 Verwandte, die auch außerhalb des Tropengürtels vorkommen und
sich mit bescheideneren Ausmaßen begnügen.
Vorkommen soll, dass unkundige Touristen von
Guides zu diesen Unterarten geführt werden oder dass die
Rafflesia arnoldii - nach vergeblicher Suche - auf einmal verblüht
ist. Dies mag allerdings stimmen, denn die Blütezeit beträgt nur 5-7
Tage.
Fundorte - auch der anderen Arten -
interessieren mich. Über E-Mails an würde ich mich daher sehr freuen.
Die Rafflesia
kerrii (beide Bilder) kann im Süden Thailands bewundert werden.
- Ernährungsgrundlage des Menschen, Regenschirm des Orang-utans
Die Taropflanze 99 gehört zu der botanischen Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Die Aronstabgewächse gedeihen vorwiegend in den tropischen und subtropischen Gebieten der Erde. Die Taro wächst in Indien und Südostasien, in Burma, Assam und in den Regenwäldern des Sunda-Archipels als wilde Sumpfpflanze. Vor über 2000 Jahren wurden dort auch die ersten die ersten Pflanzen kultiviert. Danach verbreitete sie sich schnell nach Japan und China. Mit den ersten Handelskarawanen gelangte die Taropflanze schließlich auch in den Mittelmeerbereich, nach Marokko und Spanien. Die Spanier brachten die Sumpfpflanze dann in die Neue Welt nach Texas und Süd-Carolina. Heute wird die Taro hauptsächlich in Nigeria, Ghana, der Elfenbeinküste und Togo angebaut. Taro wird auch in Japan, Papua und Neu Guinea angebaut, aber nicht mit so wirtschaftlich großer Bedeutung, wie in den afrikanischen Staaten. Die Weltproduktion liegt etwa bei 4,5 Millionen Tonnen pro Jahr. Davon fällt allein auf Afrika 3,6 Millionen Tonnen und nur 0,6 Millionen Tonnen auf Asien. Bei uns in Europa spielt die Tarowurzel keine große wirtschaftliche Rolle, da sie nur an Standorten mit einer exponierten, warmen Lage angebaut werden kann. Im Gewächshaus kann man aber auch bei uns die Pflanze das ganze Jahr über anbauen.
Pflanzenbeschreibung
Der Taro bildet ausdauernde, bis zu 2 m hohe krautige Büsche mit aufrechtem
Wuchs. Seine herzförmigen, deutlich geäderten Blätter werden bis zu 60 cm im
Durchmesser groß. Sie sind dunkelgrün oder purpur gefärbt und haben einen
leichten, feinen, weißen Belag. Wichtigstes, weil genutztes Pflanzenteil, sind
aber die unterirdisch, an den Wurzeln wachsenden Rhizome. Sie sind knollig- oder
kugelig verdickt. Eine Knolle bildet eine handballgroße, bis zu 4 kg schwere Mutterknolle, an der mehrere kleinere Tochterknollen wachsen. Die
Hauptknollen sind meist zylindrisch gewachsen. Sie werden etwa 8-13 cm im
Durchmesser und 13-29 cm in der Länge groß. Aus den Hauptknollen wachen
die Stiele 30-90 cm heraus, an ihnen hängen die dekorativen, herzförmigen
Blätter. Werden die Knollen zum Verkauf angeboten, sind sie von den Blättern
befreit. An den Knollen erkennt man dann deutlich die ringförmig verlaufenden
Blattnarben. Das Fruchtfleisch der Taro zeigt fast alle Schattierungen zwischen
reinweiß bis schmutziggrau und von rötlich bis violettblau.
Die wichtigsten Varietäten der Taro:
Inhaltsstoffe
Die Taroknollen enthalten zwischen 15-26% Stärke
und etwa 3% Eiweiße.
Zudem sind sie reich an
Provitamin
A und etwa 65 mg Vitamin
C. Neben Spuren von Fett
enthalten die Wurzeln noch schleimige Substanzen und, wie bei vielen Araceen,
enthalten sie in den Zellen "Raphide". Das sind nadelfeine Kristalle
aus Calciumoxalat, die schleimhautreizend wirken. Sie können beim Verzehr für
ein Kratzen im Mund und im Hals verursachen und in einigen Fällen sogar zu
Verdauungsstörungen führen. Beim Kochen lösen sich die Stoffe aber und gehen
in das Kochwasser über.
Von der Taropflanze gibt es etwa 1000 verschiedene Land- und Lokalsorten. Sie
werden mit unterschiedlichen Reifezeiten gestaffelt angebaut, um eine ganzjährige
Ernte und somit ein dauerhaftes Angebot auf den lokalen Märkten zu gewährleisten.
Bei uns werden die Dashee ganzjährig aus Thailand importiert. Die kleineren
Eddoeknollen werden hauptsächlich im Sommer importiert und stammen dagegen
meist aus China oder aus der Karibik. Geerntet werden die Knollen je nach Sorte
schon 7-11 Monate nach dem Anbau. Die Ernte selbst geschieht noch in
Handarbeit, weil erst nur die Hauptknolle, geerntet wird. So haben die Nebenknollen noch etwas Zeit, um sich ebenfalls
erntereif zu
entwickeln. Zu einem späteren Zeitpunkt werden dann auch die Tochterknollen
geerntet. Die nach Größe sortierten und verpackten Wurzelspeicherorgane lassen sich bei
relativer Luftfeuchtigkeit von 85-90 % und einer Temperatur zwischen
11-13°C ohne weiteres bis zu 5 Monaten lagern.
Verwendung
Die Knollen werden nach dem Schälen in Salzwasser gewaschen und lassen sich
etwa so wie Kartoffeln kochen. Das Kochwasser muss unbedingt einmal gewechselt
werden. Das bereits angesprochene unerwünschte Calciumoxalat wird durch das Kochen
zerstört und geht in das Kochwasser über. Im gewechselten Wasser sind dann
wesentlich weniger schleimhautreizende Rückstände der sogenannten "Raphide".
Taroknollen können aber auch gegrillt, gebacken oder frittiert werden. Manchmal
werden die Knollen auch in Scheiben geschnitten und in der Sonne zum Trocknen
ausgelegt. In den Anbauländern werden auch die jungen Blätter und Blattstiele
(Karibenkohl genannt) als Gemüse verwendet und wie die Knollen zweimal
gekocht, um die Reizstoffe auszuschwemmen. Sogar gebleichte Blätter werden auf
den lokalen Märkte angeboten. Die Knollen dienen der Stärkegewinnung die zum
Binden für Suppen und zum Brot- oder Gebäckbacken verwendet wird.
Der hohe Stärkeanteil macht die Taroknolle schließlich noch zu einem Gemüse,
aus dem sich wunderbar Alkohol herstellen lässt. In Afrika wird daraus der
"fufu" und auf Hawaii der "poi" hergestellt.
Quelle: Lebensmittellexikon,
das ich hiermit für heimische und exotische Lebensmittel sehr empfehlen möchte.
Ebenfalls stärkehaltige Knollen liefert die mehrjährige Kassave 98, deren schlanke Triebe bis 5 m Höhe erreichen können. Die Blätter sind wechselständig angeordnet und erinnern an Hanfblätter. Wie alle Teile der zu den Wolfsmilch zählenden Pflanze sind sie von Milchröhren durchzogen, deren Saft das giftige Blausäureglykosid Linamarin enthält. Kochen, Dämpfen oder Rösten der geschälten Knollen können es zerstören, vorsichtshalber sollte das erste Kochwasser verworfen werden.
Siehe auch Spektrum der Wissenschaft, März 2011: Wurzel der Hoffnung, S. 80 ff.
Ein weiterer Stärkelieferant der auf allen Märkten angetroffen wird, ist die Pflanze 143, die bis zu 50 kg schwere, außen braun-schwarze, innen weiße Knollen ausbilden kann. Ihre Form kann von kompakt bis mehr oder weniger tief rissig gefedert sehr unterschiedlich sein.
Dieser 15-20 m hohe Baum 129 speichert die Stärke in den warzig gefelderten bis zu 2 kg schweren grünen Früchten. Die auffallenden riesigen bis 70 x 40 cm großen Blätter sind oberseits glänzend und meist tieffiedrig gelappt.
Vom Aussehen der Früchte der Brotfrucht ähnlich aber mit im extremen bei 30 cm Durchmesser, 1 m Länge und bis 50 kg erheblich schwereren Früchten. Der bis 25 m hohe Baum 129 besitzt im Gegensatz zur Brotfrucht kleinere, ganzrandige, verkehrt eiförmige Blätter. Die Früchte entwachsen wie die Kakaofrucht 132 dem Stamm und älteren Ästen was man Stammblütigkeit (Kauliflorie) nennt. Sie enthalten einen faulig riechenden Duftstoff (Capronsäure), der sich durch Einlegen in Salzwasser über Nacht weitgehend beseitigen lässt.
Myristica
fragans
140
ist ursprünglich auf den Molukken - zwischen
Sulawesi
und Irian
Jaya - beheimatet. Der breitblättrige, immergrüne bis zu 13 m hohe Baum
gedeiht in feuchten, flachen, tropischen Regionen und bevorzugt vulkanische
Böden. Seine an eine Avocado erinnernde Frucht enthält einen braunen,
walnussgroßen Kern, der von einem netzartigen, rosarotem Samenmantel umhüllt
ist und auch Mazis oder Muskatblüte genannt wird. Die harte, aber leicht zu
öffnende dünne Außenschale enthält die eigentliche Muskatnuss (indon. pala).
Angeschnitten zeigt der Same ein Geflecht von dunkelbraunen Adern, die das
ätherische Öl enthalten. Sowohl die Muskatnuss als auch die Muskatblüte
werden als Gewürz gehandelt.
Während ihrer
Kolonialzeit über die Molukken erwies sich ein niederländischer Beamter im
fernen Holland als nicht besonders kundig in der tropischen Botanik. Er stellte
fest, dass zur Zeit die Nachfrage nach Muskatblüte erheblich anstieg, während
die Beliebtheit der Muskatnuss stagnierte. Flugs ließ er eine Verordnung an den Gouverneur der
Molukken ergehen, wonach dieser aufgefordert wurde den Anbau von Muskatblüten
unverzüglich zu steigern - eine Stilblüte der besonderen Art.
Muskatnuss und
Muskatblüte enthalten ein Alkaloid, das Myrisiticin, mit hochwirksamer
halluzinogener Eigenschaft, weswegen dieses Gewürz in deutschen
Strafanstalten nicht erlaubt ist. Auch wenn keine tödlichen Vergiftungen bekannt
sind, ist ein übermäßige Dosierung bei der Würzung von Speisen also
tunlichst zu vermeiden.
Siehe auch das Essay von David Quammen in: Die zwei Hörner des Rhinozeros, S. 33 ff.
Zuschrift und Fotos ©: Robert Kresanek:
Die Frucht
178 ist ca.
kokosnussgroß, die einzelnen Nüsse ca. walnussgroß. Verwendet werden die dünne Haut zwischen den Nüssen, die wie Paranüsse in
der Frucht geschichtet sind (nur auf Sulawesi), sowie das Fruchtfleisch der Nüsse auf Jawa und Sulawesi. Getrocknet
verfärben sich beide Produkte fast schwarz und färben somit auch die Gerichte. Das Gericht, das ich auf
Sulawesi aß, hieß Pantolo Pamarassan, ein schwarzes Schweinefleischgericht mit Pangischalen und zermahlenen Fruchtfleisch. Aus Ostjawa stammt mein
Leibgericht Rawon, eine schwarze Rindersuppe, die über Reis und rohen Mungbohnenkeimlinge geschöpft wird. Auch in Singapur gibts ein berühmtes
Gericht: Ayam Buah Keluak. Hähnchen mit Keluak, wobei die Nüsse aufgesägt, aber am Stück in der Soße mitkochen und man das Fruchtfleisch rauslöffelt.
Tobias Bick, Andreas Lanz und Raphael Bick stellten den
folgenden Artikel ins Internet (leider ging die Internetadresse verloren):
Der Regenwald bietet mehr als nur eine
Stabilisierung des weltweiten Klimas, des Erhalts bedrohter Arten und dem
Pläsier betuchter Touristen. Der Dschungel ist auch eine einzigartige Ressource
noch unentdeckter Pflanzen und Tiere mit einem enormen genetischen Potential,
aus dem sich zukünftige Medikamente und andere Produkte entwickeln lassen.
40% der von Ärzten verschriebenen Medikamente bestehen vorwiegend aus tropischen Pflanzen, und
viele weitere Medikamente enthalten Extrakte aus tropischen Tieren. Auf Java
wird von dem Hilfswerk „terre des hommes“ ein Projekt namens „LESSAN“
gefördert, indem den Schulkindern beigebracht wird, Heilpflanzen zu erkennen
und nutzen zu können. Beispiele dafür sind:
Kokosnuss | Kokosfleisch wird zur Herstellung von Gesichtscremes verwendet. Das Kokoswasser liefert wichtige Stoffe, die bei Organstörungen, schwachen Nerven und Verstopfung helfen |
Feigen | Der Saft aus den Feigenstängeln und Blättern soll gegen Hautpilzerkrankungen, Eiterbeulen, Rücken- und Zahnschmerzen helfen. |
Avocado | Tee aus den Avocadoblättern hilft bei Erkältungen, Fieber und Durchfall. Ein Umschlag aus zerstoßenen Blättern lindert Kopf- und Verstauchungsschmerzen. |
Immergrün | Mit Wirkstoffen, die aus dem Roten Immegrün gewonnen werden, wird Leukämie erkrankten Menschen geholfen. |
Chinin | Das aus der Rinde des südamerikanischen Chinchona-Baums gewonnene Mittel war das erste wirksame und häufig verwendete Mittel gegen Malaria. |
Yamswurzel | Aus den Wirkstoffen dieser in Mexiko beheimateten Wurzel wird die Antibabypille hergestellt. |
Curare | Curare bildet die Basis für ein Muskelrelaxans, das häufig in der Chirurgie Verwendung findet. |
Strophantus- Samen |
Bestandteile dieses Samens werden zur Herstellung von Herzglucosid verwendet, das gegen Herzerkrankungen verwendet wird. |
Papaya | Ein Enzym, das Papain wirkt proteinzerstörend
(eiweißzerstörend). Es ist besonders in der Schale und im Fruchtfleisch
unreifer Papayas enthalten ist und bewirkt, dass die Zellwände der
Lippen- und Mundschleimhaut zerstört werden, wodurch es zu
blutunterlaufenen Lippen oder kleinflächigen, harmlosen Blutungen kommen
kann. Über die kommerzielle Anwendung dieses sehr aktiven Enzyms informiert diese englischsprachige Seite. |
Siehe auch an vielen Stellen in dem erzählerischen Expeditionsbericht "Mit dem Luftschiff über den Wipfeln des Regenwaldes".
Webhosting AUCH für den kleinsten Geldbeutel:
Waren meine Informationen hilfreich? Die Berichte, Scherze und
Anekdoten gefällig? Dann freue ich mich über eine Weiterempfehlung meiner Seiten und
bitte das © "Nik"Klaus
Polak, Bonn, Germany,
zu unterstützen: Entgegen der weit verbreiteten Auffassung alles im Internet
veröffentlichte Material sei frei nutzbar, besteht ein Ernst zu
nehmendes und rechtlich abgesichertes Copyright!
Wegen schwerer dauerhafter
Erkrankung bitte ich keinerlei Reiseanfragen mehr an mich zu richten. Danke!
Ich verweise auf die
viel besser informierten Länderforen / -boards und Reisehandbücher.
Anfragen zu Verlinkungen u.ä. Anliegen werde ich mit Sicherheit nicht mehr
beantworten!
An die Adresse
können jedoch gerne Aktualisierungen,
Fehlerkorrekturen und konstruktive Anregungen gemailt werden.
Ich werde, je nach Gesundheitszustand, versuchen sie einzupflegen. Bitte
gleichzeitig mitteilen, wer keine Namensnennung wünscht.
Bei Zuschriften bitte folgende Wünsche beachten:
Ich danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme.
© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Niks Reiseberichte
Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!