© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Erstellt: April 2007
Verzeichnis aller Reiseberichte
Weiter auf einer zweiten Seite: Samar-Ost
Der Aufenthalt in diesem Gebiet fand Ende März bis
Mitte April 2007 statt.
Der Reisebericht gibt aktuelle Informationen (Reiseroute, Unterkünfte, Attraktionen usw. usf.) und persönliche Erlebnisse auf der Reise wieder.
Nach der Fährankunft in Allen sollte man sich ein Pedicap nehmen und
bis zur Durchgangsstraße chauffieren lassen. Einige Jeepneys Richtung Catarman
fahren nämlich nicht durch den Ort, sondern benutzen die Umgehungsstraße. So
ist man auf der sicheren Seite. Das von außen gut aussehende Resort an dem südlichen Pier von Allen, sowie die zwei einfacheren Inns konnten nicht mehr gecheckt werden. 1 km nach dem nordwestlichen Ausgang von Allen wirbt noch das Felixville Resort. |
Entlang der Nordküste zwischen Allen und Catarman haben sich etwa ein Dutzend
Beachresorts und Resorts angesiedelt, die zum einen Teil den Wochenendtourismus
der Einheimischen im Sinne eines Freizeitparks à la Phantasialand im Miniformat
bedienen, zum anderen Teil auf Strandgäste zugeschnitten sind. Leider kann man
aus der "Vorbeifahrtperspektive" viele schöne Küstenabschnitte auf
Grund der Vegetation und Bebauung erst gar nicht erkennen. Nur wer über einen
eigenen Fahruntersatz und genügend Muße für Abstecher verfügt, kann sich
diese, allerdings seltenen Kleinode erschließen. Ansonsten passiert man -
andere "Sehenswürdigkeiten" gibt es sonst nicht - einige Bangus- und
Shrimpfarmen.
Etwa 20 km vor Catarman, in Garatang, 45 Jeepneyminuten nach Allen und 40 P
leichter, findet der Reisende das Haus von Hans Schiefelbein und seiner
philippinischen Frau der Familie Mendoza (darum nach beiden Namen fragen, wenn
der andere nicht verstanden wird): House Mr. Hans Schiefelbein / Mendoza.
Wie rasch zu erkennen, sind sie Nepalfreunde und sie wahrscheinlich die erste
Philippinin, die den Pass am Anapurna bewältigt hat. Beide halten sich z.Z. nur
im europäischen Sommer hier auf, das wird sich vermutlich 2008 ändern, wenn
Hans ein Sabbatjahr einlegt. In der Zwischenzeit betreut die Schwester das
Anwesen. Es werden zwei Fanzimmer mit kleiner Terrasse / Balkon zu 400 und 600 P
(Bad) vermietet. Ein Kühlschrank steht zu Benutzung, füllen muss man ihn
selber, nicht alles ist in dieser kleinen Streusiedlung erhältlich. Leider gab
es recht viele Mücken, es wurde aber ein Moskitonetz zur Verfügung
gestellt. Die neue TelNr. lautet 0918 30054 (korrigieren,
stimmt nicht!), Vorbuchungen in D sind über 0202 87 075 97 möglich. Auf
eine E-Mailanfrage hin wurde leider nicht
reagiert.
Es steht ein älterer Roller für einige Hundert Peso pro Tag zu Ausflügen bereit.
Direkt vom Strand aus, soll man einige Minuten nach Westen laufen, wo Korallen
erschnorchelt werden können.
Nach 1 h 15 min mit dem Jeepney - eine Stunde mit einem
Bus -, ist die Provinzstadt erreicht, auch hier gilt der Fahrpreis wie in Bicol: 1km = 1 P.
Das Städtchen hat mich schon beim ersten Erkundungsgang angenehm
überrascht. Es ist im wesentlichen alles vorhanden was der Reisende benötigt, inklusive
dichtem Straßenverkehr. Allerdings halten die in der Überzahlt vorhandenen
Pedicaps die Luftverschmutzung in erträglichen Grenzen, viele defekte Auspuffe
versuchen dagegen anzustinken.
Das erste was mir in Samar überhaupt auffällt, ist die Art und Weise sich
bemerkbar zu machen. Ein auffällig hohl-dumpfes und doch recht lautes, kurzes
rhythmisches Händeklatschen. Dazu werden die flachen Hände gegeneinander
geschlagen, so dass die Vertiefung der Handteller den richtigen Sound erzeugen. Dies habe ich sonst noch nirgendwo gehört und
scheint wirklich inseltypisch.
Und wo wir gerade bei Eigenheiten sind: Hier tunkt man die Kartoffelchips sogar
in eine Essigsauce ein.
Mit der Wegrichtung Allen / Calbayog irrt das Handbuch im Stadtplan ein wenig. Der Airstrip müsste durchgezeichnet werden, alle Straßen enden dort und teilen Catarman in eine West- und Osthälfte. Dies führt dazu, dass die Pendler mit dem Pedicap am Ende der Bonifacio St. vor einem großen Eisentor abgesetzt, durch eine kleine Tür gehen, über die Landebahn laufen und auf der anderen Seite von einer ganzen Fahrerschlange erwartet werden.
So ist es am Di,
Do und Sa zwischen 7 und 16 Uhr, wenn das Flugzeug eingetroffen ist. |
Es läuft der Countdown ... . |
... danach dient die Landebahn als allgemeiner riesiger Dorfplatz. Kinder lassen ohne Flugschein oder den Tower zu fragen Drachen steigen, ambulante Garküchen und Eisverkäufer sind unterwegs, Pedicabs warten auf Kunden. Hat so richtig Spaß gemacht, mit dem Moped entlang zu fahren, fast hätte es sogar abhoben, nur war die Startbahn zu kurz. |
Ohne davon abraten zu wollen, so sollte man doch ein wenig vorsichtig bei dem Einkauf im Camille Shopping Center sein. Mir wurde abgelaufene Ware angedreht und bei der (erfolgreichen) Reklamation doch glatt gesagt, bei dem Preis hätte mir das doch auffallen können. Ich wäre dem Chinesen fast an die Gurgel gegangen und stand kurz davor ihn vor dem Kundenauflauf (auf einmal kann man doch Englisch) das Zeug aussaufen zu lassen, hat er mir doch glatt über drei Jahre altes SMB angedreht, was ich erst beim zweiten Schluck gemerkt habe. Naja, eine Flasche kann schon mal schlecht werden, aber gleich fünf? Erst da kam mir ein Blick auf den Kronenkorken in den Sinn und siehe da, ein Preis von 16 P hat mir dann endlich das Licht aufgehen lassen. Kein Wunder, dass seine Villa im hochklassigen Stil auf dem Einkaufscenter thront.
Metrobank bietet nun auch über eine ATM mit maestro-Aufdruck die Gelegenheit an Geld zu kommen. Außerdem werden von den ATMs BNP und Metrobank Kreditkarten wie MasterCard und akzeptiert. Einige Internetcafés befinden sich bei der Cityhall und in der Del Pilar St. bei der Geschäftsansammlung, alle sind aber recht schwach auf der Brust.
Es muss vollgetankt werden, an Regen- und Sonnenschutz, Cellphone, feste Schuhe, zumindest
Desinfektionsmittel und kleines Verbandmaterial sollte man denken. Die etwa 150
km lange Hin- und Rückfahrt dauert bei gemütlicher Fahrt und kurzen Stopps mit
einem 50cm³-Roller ca. 5 Stunden.
Wer diese Strecke mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen will,
sollte spätestens um 8 Uhr in Catarman abfahren, damit eine Rückkehr noch vor
der Dunkelheit gewährleistet ist, danach fährt kaum noch jemand zurück oder nur zu
einem sehr hohen special price. Aber erst einmal lesen, vielleicht wollt ihr die
Tour dann gar nicht mehr machen.
Die gute, durchgehend betonierte, aber nicht immer glatte Küstenstraße verläuft zu 100% durch eher eintöniges flaches Gebiet. Es werden einige Streusiedlungen und größere Hüttenansammlung passiert. Höhepunkte sind höchstens die Überquerungen von Flüssen. Die ganze Zeit herrschte ein angenehmer, recht starker Ostwind und kaum Verkehr vor.
Zunächst aber fährt man auf der anderen Flussseite von Catarman durch den Campus der "University" of Eastern Philippines. Na, ich spar mir mal die dumme Bemerkung dazu. Oder doch nicht? ICH habe jedenfalls den Eindruck, dass sich die gesamte und einzige wissenschaftliche philippinische Forschung ausschließlich auf die Aufzucht von Kokospalmen und Reis beschränkt. Daneben werden noch Matrosen und Krankenschwestern leihweise exportiert, alles andere bleibt wohl ob der tollen Ausbildung auf höchsten Niveau des Staates besser im Lande. Aber ich will nicht beleidigend sein oder eine Diskussion auslösen, nur ist mir bisher noch kein wirklich gut ausgebildeter Student bekannt geworden; es sei denn, man hat im Ausland studiert. Und wie ich hörte, schaffen viele nicht auch nur ansatzweise Aufnahmeprüfungen, z.B. an der TH Aachen. Forschungsergebnisse aus den Philippinen sind mir höchstens in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen unter die Augen gekommen, wobei die "wissenschaftlichen Mitarbeiter" auf philippinischer Seite eher Zuschauer waren. Aber widmen wir uns lieber der weiteren Strecke, bevor ich mich verliere.
774 km + 985 m entfernt von Manila, wird die Pambujan Brücke passiert (auch dieser Fluss kann mit Taxi-Kähnen aufwärts befahren werden), kurz darauf weist ein Hinweisschild auf den weiteren Streckenverlauf hin. Nicht wundern, wenn die Abzweigung erst nach einigen Kilometern kommt! 49 Kilometer nach Catarman, eine Fahrzeit bei gemütlichem Tempo von etwa 100 Minuten, wird eine weitere Y-Kreuzung erreicht. Nach einem Kilometer (90.5 km ab Allen) ist man in Rawis (Tankstelle), fährt man konsequent einen Kilometer weiter, mitten in einem Fluss oder Meeresarm oder beides, das ließ sich nicht so genau klären. In jedem Falle gab es eine starke Strömung, also wohl eher ein Fluss oder eine -mündung. Hier kann man sich nach Laoang übersetzen lassen, eine Brücke wie die Karte im Handbuch vermuten lässt, habe ich nicht ausmachen können. Auch konnte ich keinen Anleger ausmachen, der auch nur Ansatzweise für eine Autofähre geschaffen wäre. Wie die wohl die Fahrzeuge nach Laoang gebracht haben?
Zurück zur
Y-Kreuzung führt die Straße weiter nach Catubig. 3.5 km später fährt man aus
der Topfebene heraus, nur um in der nächsten zu landen. Hier gibt es nur eine
Talebene, die von zwei Hügelketten flankiert werden, durch die sich der Fluss
schlängelt, vereinzelt tauchen einige Erhebungen auf. Also der Hammer ist es nicht, es sei denn, man liebt es
mit der noch nicht allzu sehr an Touristen gewöhnten Bevölkerung Kontakt aufzunehmen.
Dies kann sich aber bei Kindern als schwierig erweisen, häufig sind sie
verängstigt husch, husch irgendwo verschwunden. Ob es hier noch Sklavenhändler
oder so was gibt?
16.5 km nach der Kreuzung ist Catubig
auf meist schnurgerader, guter Betonstrecke erreicht. Das hätte man ab Rawis /
Laoang auch mit dem Boot erreichen können, notfalls kann
man hier noch einsteigen und in guten 30 Minuten nach Las Navas schippern. Was
allerdings das Handbuch mit "einer beiderseits prächtigen Berglandschaft
mit gemischter Vegetation" meint, ist mir vollkommen schleierhaft; ich will
es hier nicht weiter bewerten. Die Hügel (Berge sind am fernen Horizont
von einer etwas erhöhten Stelle im Dunst auszumachen) erreichen gerade einmal
wenige Hundert Meter, ich lasse gerne mit mir handeln und sage mal max. 247.41
Meter über Grundniveau, und sind mit Kokospalmen bepflanzt, auf dem Kamm hin und wieder ein vereinsamter
Dschungelbaum. Darunter hat man Reissetzlinge
gemischt.
In den Felder wippen helle, spitze Strohhüte, unter denen dunkle Augen aus noch
dunkleren Gesichtern hervorlugen und mich neugierig-stoisch verfolgen. Dann
wendet man sich wieder der eintönigen Arbeit zu.
Wer die
40 P für das Boot sparen will, kann auch die zu Anfang am Ufer weiterführende Piste nehmen.
Sie wird z.Z. sukzessive stark verbreitert und besteht zu Anfang noch aus einer
verführerisch guten Betonpiste. Im weiteren Verlauf könnte man in der
Regenzeit tolle Schlammschlachten spielen, in der Trockenzeit gibt es noch sehr,
sehr viel zu fegen. (Links Pistenfegerin im Dienst. )
Für den Fahrer ist es von nun ab ein reines Durchhaltevermögen des
Sitzfleisches, allerdings sind es nur ca. 30 min.
9.8 km später steht man wieder vor dem milchkaffeebraunen (könnte man
auch weniger poetisch beschreiben, manchmal schwimmt auch was komisches im
Trüben herum) Catubig Fluss, hier endet die
Piste. Auf dieser Seite ist Las Navas (den auf der anderen Seite habe ich
nicht verstanden und aufschreiben konnte man es mir nicht), ein Funkturm in
einer größeren Häuseransammlung ist zu sehen - nur wie komme
ich da hin? Am Fluss ist Schluss, alle vorherigen Abzweigungen wiesen in eine
andere Richtung und waren zudem allerhöchstens Motorrad-, keinesfalls
LKW-tauglich. Also wird wohl jeder größere Gegenstand mit den Booten herbei
geschafft und das scheint auch der einzige normale Zugang zu sein.
Darum habe ich mich erst einmal nach den Wasserfällen erkundigt, die im Buch
als "bei Las Navas liegend" beschrieben werden. Nach der einen Auskunft kann man
von hier (am frühen Vormittag da sein) mit dem Motorboot zu dem angeblich vier
Stunden entfernten Pinipisacan-Wasserfällen / Stromschnellen fahren. Genauso angeblich werden
dafür 35 P pro Person verlangt, ansonsten heißt es special trip, insbesondere
wenn das Boot warten soll. Wer will schon zurück schwimmen? Da kommt mir auch
gleich der Gedanke "Krokodile". Um es gleich zu sagen, einige Leute
wollen schon welche gesehen haben, meine Auskunft selbst hat aber noch nie
welche zu Gesicht bekommen. Und fügt noch hinzu: vermutlich nach
mangnang-Einwirkung (ein tuba-ähnlicher Wein). Und die Rückfahrt, so warnt er
mich gleich auch noch unmissverständlich, soll am späten Nachmittag richtig
teuer werden. Offensichtlich spricht da Erfahrung. Um
richtig verstanden zu haben, frage ich nochmals nach: Vier Stunden heißt doch
sicherlich, gute zwei Stunden hin und etwas weniger zurück? Nein, nein, vier hin, etwa drei
zurück. Und der Mann sollte sich auskennen, führt er doch an der Fährstation
für Kanus ein
kleines "Restaurant" und das hat, wie er, schon einige Jahre auf dem
Buckel. Man, oh man, das ist ja heute gar nicht zu schaffen. Mal 'nen anderen
fragen. Diesmal sind es 6 km Flussfahrt (sollte also einiges weniger als vier
Stunden sein) und dann noch 20 min laufen. Tja, für mich so
oder so zu spät, vielleicht kann die ein oder andere Abenteurernatur ja mal
alles checken. Irgendwo
in der Nähe soll es auch die KM 3 - Höhlen geben, eine Ausschilderung habe ich
aber nicht gefunden.
Also zurück die ganze Strecke, nach Gandara auf der anderen Inselseite sollte
man es mit so einem einfachen 50cm³-Roller sowieso nicht schaffen können, nur
mit dem Habal-Habal. So
wurde mir in Catarman jedenfalls mehrfach versichert, nur habe ich mich nicht
darauf verlassen. Schließlich soll die Fahrt bis hier auch nicht machbar sein. Fragt sich nur,
wie die Karre durch die Fluten zu bekommen ist? Vielleicht ein Amphibien-Habal-Habal?
In Catubig sind das einzig wirklich Interessante der Anleger für die vielen bunten Transportbötchen und eine alte spanische Kirche, von der nur noch Außenteile erhalten sind. Das war's, bzw. da war ja noch die Dentalklinik, die mit heimischer Technik wirbt. Wenn die genau so gut ist, wie die davor stehende Lampe, dann Gute Nacht.
Diese Tour ist schon etwas interessanter als die vorherige. Dies liegt nicht nur daran, dass es kurvig hügelan und -ab geht, auch das Auge wird mehr verwöhnt. Entgegen der hiesigen Beschreibung würde ich im Nachhinein eine Tour gegen den Uhrzeigersinn vorschlagen. Von öffentlichen Verkehrsmitteln würde ich daher abraten, zumal auch auf Grund der auf Philippinengröße zugeschnittenen Bauweise kaum etwas zu sehen ist. Es muss vollgetankt werden, an Regen- und Sonnenschutz, Cellphone, feste Schuhe, zumindest Desinfektionsmittel und kleines Verbandmaterial sollte man denken. Die gesamt ca. 182 km lange Strecke dauert bei gemütlicher Fahrt mit kurzen Stopps mit einem 50cm³-Roller etwa 6-7 Stunden.
Mit dem KM 758 ist Polang erreicht. Auf den Kämmen und an den Steilhängen der Hügel gibt es kleine, isolierte und ausgedünnte Waldreste. Die Straße folgt einem gewundenen Hochtal, des öfteren tauchen am Straßenrand kleinere Wasserfälle auf. Nach etwa 35 km und 70 Minuten gemütlicher Fahrt durchquert man das langgestreckte Lope de Vega, wenige Kilometer später ist am KM 784 ein Pass und die Wasserscheide auf ca. 170 m ü.N.N. erreicht (gut, dass gerade ein Landvermesser da war, ich hätte es gut 100 Meter höher geschätzt). Von hier hat man einen Ausblick auf beide Talseiten, allerdings lassen sich auch von hier keine größeren zusammenhängenden Waldgebiete erkennen. Von nun an geht es auf der durchweg guten Betonpiste überwiegend bergab, nur ab dem KM 797 bei Cabacugon bis zur Küstenstraße verschlechtert sich der Zustand (noch habe ich nicht die Küstenstraße kennen gelernt). Der Barangay-Chef hat das Geld dafür wohl woanders verpulvert.
Schließlich ist nach 68 km und etwa zweistündiger Fahrt eine große, Y-förmige Kreuzung mit der Küstenstraße erreicht. Von hier sind es noch 8.6 km bis Calbayog City (Tankstellen), Catbalogan ist 78.5 und Tacloban City 181 km entfernt. Nach Norden hin sind es bis zum Fähranleger in San Isidro 45.5 (Tankstellen), nach Allen 63.5 und auf dieser Strecke nach Catarman 114 km.
Etwa 1-2 km nördlich nach der Y-förmigen Kreuzung steht auf der rechten
Seite ein kleines Schild, das auf die Cagayog-Höhlen und heißen
Quellen, beim KM 717 an einer betonierten Straße auf die 30 km entfernten Danao-Höhle(n)
hinweist. Ungefähr 35 km nördlich gibt es dann noch ein kaum sichtbares Schild
rechts (am besten in umgekehrte Richtung zu erkennen), das noch zu den Tarangban-Fällen
ermuntert.
Die Straße nach Allen nähert und entfernt sich immer wieder der
Küste, überwindet Höhenzüge zwischen den größeren und kleineren Buchten
und taucht immer wieder in kleine, meist besiedelte Niederungen meist direkt am
Meer ein. Es ergeben sich teils recht schöne Ausblicke, die man allerdings als
Fahrer nicht sonderlich genießen kann, denn der muss höllisch auf die Straße
achten. Zu Anfang sind es handbreite und -tiefe Quer- und Längsrillen, die dann
auch schon einmal Armbreite erreichen können. Für die größeren Fahrzeuge
kaum mehr als lästige Holprigkeiten, ein Roller, der mit 50 Sachen daherkommt,
rappelt dann schon ganz schön rein. Auf einer Piste geht man prinzipiell von
solchen Zuständen aus und schleicht entsprechend dahin. Hier ist es aber umso tückischer, als schadenfreie
Abschnitte zum Beschleunigen verführen, vor allem wenn im weiteren Verlauf Schlaglöcher und breite, quer über die Straße laufende, meterbreite
Schäden auftauchen. Diese sind besonders bei senkrechtem Sonnenstand (kaum
Schattenwurf) und aus der niedrigen Motorradfahrerperspektive schwer zu erkennen
und man kann ihnen kaum ausweichen. Der höchste Gang sollte also Tabu sein, ein "Vorfahrer" gibt immer
eine gute Warnung ab. Die Franzosen nennen Schlaglöcher "nest de poule",
Hühnernester. Hier handelt es sich aber eindeutig um ausgewachsene
Straußennester! Dabei mag zum einen der
starke Lastverkehr, wohl aber auch Pfusch am Bau eine Rolle spielen. Aber
noch habe ich den südlichen Abschnitt nicht erlebt!
Auf halber Strecke zwischen der Y-Kreuzung und San Isidro ist ein Gebiet mit
besonderem Kleinklima erreicht. Selbst wenn überall woanders blauer Himmel
vorherrscht und alles furztrocken ist, kann es hier immer wieder zu stärkeren Regengüssen kommen. Dies
gilt natürlich vor allem mit dem langsamen Beginn und Auslaufen der
regnerischen Zeit.
Unterwegs bietet sich die kleine Erla Eatery oberhalb des Meeres für einen
Zwischenstopp an, ansonsten gibt es unterwegs kaum eine Möglichkeit, sich
einmal gemütlich hinzusetzen; hier, auf diesen Plastikstühlen aber eigentlich
auch nicht. In San Isidro taucht die erste Tankstelle wieder auf,
zwischendurch kann man sich nur an Colaflaschen gütlich halten.
Auf Grund von zwischenzeitlich heftigem Regen und dadurch ausgelösten Zeitdruck konnte ich das von außen gut aussehende Resort an dem südlichen Pier von Allen, sowie die zwei nahe gelegenen einfacheren Inns nicht mehr checken. 1 km nach dem nordwestlichen Ausgang von Allen wirbt noch das Felixville Resort. Entlang der Nordküste zwischen Allen und Catarman haben sich etwa ein Dutzend Beachresorts und Resorts angesiedelt, die zum einen Teil den Wochenendtourismus der Einheimischen im Sinne eines Freizeitparks à la Phantasialand im Miniformat bedienen, zum anderen Teil auf Strandgäste zugeschnitten sind. Darunter soll auch das Resort eines Skandinaviers sein. 15 km vor Catarman, in Garatang, findet der Reisende das Haus von Hans Schiefelbein.
Und zum Abschluss: Von wegen, auf Samar gibt es noch jede Menge ursprünglichen Busch. Bisher habe ich jedenfalls im Norden bis zum Horizont hin nix davon gesehen.
Auf Samar steht die älteste Steinkirche auf den Philippinen. Gebaut
1595/6 von Jesuiten: Im Westen Tinagon auf halber Strecke Luftlinie zwischen
Calbayog und Catbalogan. Einzige Verbindung dorthin ist mit Banka ab Tambongan
(Erster Barangay von Gandara wenn man aus Richtung Sta Margerita / Calbayog
kommt).
Von Norden kommend geht es etwa 200 m nach der Schule rechts zum Anlegesteg /
Basketballfeld der Gemeinde. Diese Anlegestelle ist Ausgangspunkt für eine
fahrt nach DAPDAP, einem Bario der Gemeinde Tinagon, mit eben jener besagten
Kirche. Der Ort ist ebenso wie die Stadt Pagsanhan (12.000 Einwohner) flussabwärts
gelegen und über den Landweg nicht erreichbar. Philippinische Krokodile gibt es
dort keine, dafür aber aber Leistenkrokodile. Diese werden bis zu 6 m lang und
sollten nicht erlegt werden (Rote Liste!). Allerdings landen diese possierlichen
Viecherl eigenartigerweise immer wieder in den einheimischen Kochtöpfen.
Offensichtlich haben sich die Tiere in die Küche verirrt und sind an Altersschwäche
gestorben oder im Kochtopf ertrunken.
Touristische Infrastruktur gibt es dort überhaupt nicht, kein Hotel, keinen
Strom ... nada ... niente ... waray. Höchstens vielleicht das Eduardo Inn im 8
Reisestunden entfernten Calbayog, sowie das dort vor kurzem eröffnete Jolly Bee.
Damit liegt Calbayog zusammen mit seinem Provinzflughafen entgültig im
Zugriffsbereich jedes Philippinenreisenden.
Samar hatte schon vor den Spaniern eine eigene Schrift (wird in
spanischen Aufzeichnungen von 1604 erwähnt) allerdings sind davon keine
weiteren Zeugnisse erhalten geblieben. Die Missionierung hat also auch hier
ganze Arbeit geleistet. In Samar wurden auch Artefakte der Eisenverhüttung,
Goldverarbeitung und Keramikherstellung entdeckt. Offenbar war auch die Sekundärbestattung
weit verbreitet (wie noch heute in Kalimantan ...) woraus die Archäologen auf
eine hochentwickelte Stammeskultur schließen.
Insgesamt haben aber speziell in dieser Region einige andere kulturelle
Eigenheiten überlebt - auch das ist Authentizität. Die Amerikaner haben in
ihrem Vernichtungskrieg gegen Samar rund 80% der Bevölkerung ausgelöscht.
Viele Städte sind Neugründungen aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts. Diese
Tatsachen erklären auch warum im Wesentlichen nur der Küstensaum besiedelt ist
(und entlang der wenigen Straßen die Samar durchziehen).
(Mit freundlicher Genehmigung hajo, www.philboards.com.)
Es ist überlegenswert, sich in einem der AC-Minibusse einzuchecken, der
Platz sollte allerdings mindestens einen Tag reserviert werden.
Von Catarman kostet eine Fahrt nach Catbalogan 182 P mit dem Bus, bis Calbayog
sind es 71 km, als 71 P.
Nach Allen ist man eine Stunde unterwegs, bis Calbayog sind es nochmals zwei
Stunden. Hier wird für 15 Minuten eine erste Pinkel-, Essens- und Kotzpause eingelegt.
Bisher ist der Chauffeur den Unebenheiten der Straße mit einem gewissen
Schlaglochrespekt begegnet. Inzwischen hat er sich warm gefahren und zeigt sein
wahres Gesicht. Mit einer zunehmenden Leichtigkeit des Seins werden selbst die
besten Krater im Sturm erobert und einige Millimeter tiefer zurück gelassen.
Vor und ab San Jorge (hier muss es eine Abzweigung zu dem Blanca Aurora -
Wasserfall geben) wird es dann besonders schlimm und soll sich bis Catbalogan
auch nicht mehr ändern, wenngleich immer wieder einige Meter unbeschädigter
Beton Anlass zum - verfrühten - Aufatmen gibt. Für diese restlichen 72 km ab
Calbayog müssen mit dem Bus fette zwei Stunden veranschlagt werden. Unterwegs
wird eine hügelige Gegend durchfahren, die den Namen Green Hills verdient
hätte (vermutlich bei Gandara). Die Straße windet sich auf knapp 150 Meter
Höhe und verbleibt dort einige Zeit. Dies eröffnet schöne Weitblicke.
Eigentlich wollte ich von Gandara aus die "Tour durch den Nordosten", die in Las Navas
jäh vor dem Catubig-Fluss endete, von dieser Seite her zusammenfügen,
verbunden mit einem Besuch der Blanca Aurora - Wasserfälle. Allerdings
begann ich den Fehler in Catbalogan diese Absicht zu äußern, woraufhin jeder
Versuch ein Motorrad zu leihen abgeblockt wurde. Wer also nicht so dumm ist wie ich, kann ja
mir mal die Eindrücke entlang der Strecke beschreiben.
Unternehmen kann man von der Stadt aus also nicht allzu viel. Es bietet sich jedoch ein Ausflug zu der nordwestlich vorgelagerten Insel an, die mit Samar über eine Art Damm verbunden ist. Dort soll es einen sehr schönen Strand geben. Zudem kann man sich mal den Berg Richtung Süden hinauffahren lassen. Von dort gibt es gelegentlich, wenn Bebauung und Vegetation mal eine Lücke frei geben, schöne Motive über die Stadt, Bucht und vorgelagerten Inseln. Eine ähnliche, wenngleich andere Perspektive hat man vom Pier aus.
Apropos Lautstärke. Damit ist man in den Philippinen bis zum Abwinken
gesegnet. Die Folge scheint zu sein, dass hier jeder schwerhörig ist, bis hin
zu Kleinkindern, sogar die
Hunde, weswegen sie auch häufig einen Crash haben. Wie man bei dem Krach, der auf den Straßen, in Karaokebars oder sonst wo
überhaupt noch ein Gespräch führen kann - und sogar mit dem Cellphone -
wird mir für ewig ein Rätsel bleiben. Auch, warum erst recht aufgedreht wird,
wenn ein Gast, besonders eine westliche Langnase den Laden betritt. Richtig,
Läden. Selbst dort versucht man mit außen aufgestellten Lautsprechern Kunden
anzulocken, bei dem Lärm würden sie zumindest in westlichen Ländern eher
abgeschreckt. Auch scheint es Mode zu sein, den Nachbarn die neue Stereoanlage
regelrecht um die Ohren zu schlagen. Entweder will man sie damit beeindrucken
oder ist so freundlich und will sie an dem Vergnügen teilhaben lassen oder
beides. Es aber auch sein, dass man einfach nur den irren Klirrfaktor der
unterdimensionierten Lautsprecher unterstreichen will.
Überlebensnotwendig - und nicht nur neben Moscheen - haben sich dabei Ohrstopfen
bewährt. Dies gilt auch für das fröhlich-munter-lautstarke Verhalten der
einheimischen Hotelgäste bereits früh am Morgen, wenn ich noch gar nicht so
fröhlich-munter sein mag.
Die Metrobank verfügt nun über eine ATM, an der man mit gängigen Kreditkarten oder maestro-Aufdruck Geld abheben kann. Die PCI ist auch mit dabei, gibt aber nur magere 5000 P pro Transaktion heraus. Nicht einmal der Oberaufseher in der Bank konnte mir sagen, wie viele Abhebevorgänge pro Tag möglich sind (in der Regel 2-3), das käme wohl auf die Größe meines Kontos daheim an ... SEHR GUT ausgebildete und versierte Bankangestellte. Gut, dass ich bei denen kein Konto habe. Die Metrobank in der Rizal Ave., übrigens in Kooperation mit der HSBC, ist da schon spendabler und spuckt 3x10.000 aus.
Bei der Weiterreise sollte man darauf verzichten zu dem Terminal des
EagleStar zu laufen, die gibt man sich bewusst inkompetent und hofft nur drauf,
dass eventuell freie Plätze aufgefüllt werden können. Fast immer sind aber
die Busse aus Manila proppenvoll, die ordenary-Busse verkehren nur spärlich.
Besser begibt man sich gleich zu dem Pier 2 (Pier due), wo sich der zentrale
Bushof befindet.
Webhosting AUCH für den kleinsten Geldbeutel:
Waren meine Informationen hilfreich? Die Berichte, Scherze und
Anekdoten gefällig? Dann freue ich mich über eine Weiterempfehlung meiner Seiten und
bitte das © "Nik"Klaus
Polak, Bonn, Germany,
zu unterstützen: Entgegen der weit verbreiteten Auffassung alles im Internet
veröffentlichte Material sei frei nutzbar, besteht ein Ernst zu
nehmendes und rechtlich abgesichertes Copyright!
Wegen schwerer dauerhafter
Erkrankung bitte ich keinerlei Reiseanfragen mehr an mich zu richten. Danke!
Ich verweise auf die
viel besser informierten Länderforen / -boards und Reisehandbücher.
Anfragen zu Verlinkungen u.ä. Anliegen werde ich mit Sicherheit nicht mehr
beantworten!
An die Adresse
können jedoch gerne Aktualisierungen,
Fehlerkorrekturen und konstruktive Anregungen gemailt werden.
Ich werde, je nach Gesundheitszustand, versuchen sie einzupflegen. Bitte
gleichzeitig mitteilen, wer keine Namensnennung wünscht.
Bei Zuschriften bitte folgende Wünsche beachten:
Ich danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme.
© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Niks Reiseberichte
Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!