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Bohol und Panglao

© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany

Erstellt: Juni 2004

Verzeichnis aller Reiseberichte
Übersichtsseite Philippinen

Übersicht

Abspann

Bohol

Anfahrt

Supercat-Fährboote fahren vom Pier 4 um 8, 11 und 16 Uhr für 450 P (incl. Hafengebühr) in 1½ h nach Tagbilarahan (dann weiter nach Dumaguete auf Negros), der Oceanjet (10 P billiger) um 6.00, 9.35, 13.30 und 17.30 ab Pier 1. Wer mit dem Taxi anreist, sollte pro Pier 10 P Gebühr bereit halten. Im Terminalgebäude gibt es Importzigaretten und -zigarren, ausländischen Wein und Spirituosen. Die Restaurants und Souvenirläden sind recht überteuert, über die magere Qualität des Essens lässt sich nicht streiten.
Die Rückfahrt (11 P Hafengebührt) mit Supercat: 9.00, 13.30 und 18.00 Uhr, nach Dumaguete um 10.00 und 17.45. Oceanjet fährt um 7.35, 11.30, 15.30 und 19.10 nach Cebu um 7.55 nach Dumaguete, beide Strecken kosten 430 P.

Bohol ist mit knapp 4200 km² die zehntgrößte Insel der Philippinen und beherbergt ca. 106 Einwohner. Die lebhafte Hafen- und Inselhauptstadt hat nicht allzu viel zu bieten, außer vielleicht Geld abzuheben und im neuen Supermarkt einzukaufen.
An einem Küstenabschnitt gibt es ein lobenswertes Reservat für Seepferdchen, erwähnt in diesem wissenschaftlichen Artikel. Seepferdchen dürften vielleicht zu den wenigen Arten, wenn nicht zu der einzigen, gehören, bei denen die Schwangerschaft vom Männchen übernommen wird. Diese seltenen Aufnahmen wurden mit dankenswerterweise von © Hanna Gawron überlassen.


Schwanger


Geburt

Chocolate Hills und Abstecher

Von Alona Beach / Panglao aus sollte der Tank voll sein oder der Sprit ist nach 18 km hinter Brücke nach Bohol aufzunehmen, denn es sind ohne Abstecher 72 km auf der Einfachstrecke (ohne Abstecher) zu veranschlagen. Mit 2½ h sollte man rechnen.
Die dann folgenden 14 km sind ein malträtierendes Flickwerk aus Millionen von Teerstücken, die 90% der Löcher stopfen. Auch wenn man die restlichen 10% nicht treffen sollte, was einem Lottogewinn entsprechen dürfte, werden HWS und LWS, insbesondere bei kleineren Mopeds, noch mehr insbesondere bei defekten Stoßdämpfern und vor allem unter dem Gewicht zweier ausgewachsener Europäer schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Kurz nach queren einer großen Flussbrücke über den Loboc Fluss und passieren des bunten Hafens von Loay zweigt nach links eine gut ausgeschilderte Straße ab. Im folgenden bessern sich die Straßenverhältnisse enorm - der Tourismus wird halt gut gefördert. Allerdings sollte man auf plötzliche Abschnitte mit heftigen Schlaglöchern vorbereitet sein.
In Loboc trifft man linker Hand zunächst auf den milchkaffeebraunen Fluss, auf dem sich ein halbes Dutzend Floating Restaurants tummeln und der Beliebtheit in- wie ausländischer Besucher erfreuen. Wenig später ist eine Ablegestelle erreicht, von der mit Auslegerbooten der Fluss einige km aufwärts befahren werden kann.
Die letzte Anlegestelle ist bei Nuts Huts, kurz danach versperrt ein kleines Katarakt den weiteren Bootsweg.
Folgt man mit dem Moped alternativ der Hauptstraße weist am KM 192,75 ein leicht überwuchertes, nicht sofort erkennbares Hinweisschild auf die Abzweigung zu dem Restaurant mit einigen Unterkünften hin. Der folgende 750 m lange Weg / Pfad ist relativ leicht passierbar, allerdings am Ende nicht für Übungen im Offroadfahren geeignet. Besser ist es in diesem Falle vielleicht, die Kiste abzustellen und die letzten 100 m zu laufen. Anschließend sind noch etliche Stufen bis zum Restaurant und der Rezeption hinabzulaufen. In jedem Falle lohnt sich die Mühe. Nicht nur, dass das preiswerte Essen recht gut schmeckt, man hat in diesem sehr steil eingeschnittenen Tal auch einen schönen Blick auf die gegenüberliegende steile Talwand, an der sich im unteren, kaum zuglänglichen Bereich noch ein wenig tropische Vegetation klammert, u.a. ein beeindruckender Urwaldriese. Allerdings ist das Ganze mit etlichen Bananenstauden und Kokosnussbäumen durchsetzt. Natürlich gibt es auf der ganzen Strecke Möglichkeiten der Speise- und Getränkeaufnahme bei einheimischen Anbietern, aber hier fanden wir die einzige Station, die einen entspannenden Aufenthalt lohnend war. Die Unterkünfte befinden sich am Fluss. Ein Schlafsaal wird für 200 P, die übrigen Zimmer zu 450 - 550 angeboten.
Weiter entlang der Hauptstraße und beim KM 188,7 ist ein Abzweig nach links Richtung Sevilla erreicht. Das Hinweisschild - gesponsert von der Bierfabrik San Miguel - liegt leider etwas schlecht platziert in der Gegend herum. Es lohnt sich, dieser relativ guten Straße zu folgen, denn einen weiteren Kilometer später spannt sich links eine schmale, ausgesetzte Hängebrücke über den Fluss. Eine kleine Donation für die Benutzung wird erhofft und per Deklamation mittels eines bürokratischen Schildes unterstrichen. Noch einen Kilometer weiter und nach links führt eine gut 1 km lange Schotterpiste zu einer Baustelle, an der gerade ein Damm entsteht. 2005 soll er fertig und 7 m hoch werden. Ein 15 km langer, schmaler Stausee wird entstehen und eine Wasserturbine für 4 Stunden am Tag bis 2.5 Megawatt Strom für 10 umliegende kleine Städtchen liefern.
Zurück auf der Hauptstraße verlaufen die letzten der 20 km Richtung Chocolate Hills noch kurz bergan, dann über ein Plateau. Die an Straßenkreuzung auf einer Tafel angepriesenen Wasserfälle (500 m ahead) haben wir nicht gefunden, vermutlich liegt das Schild falsch.
Taucher
, die noch Stickstoffreservoir haben (Warnung des Tauchcomputers vor Benutzung eines Flugzeuges), sollten bedenken, dass eine Höhe von ± 600 m ü.N.N. erreicht wird.
Kurz vor Bilar wird ein vor etlichen Jahren von Studenten gepflanzter Mahagoniwald durchquert, dessen Bäume inzwischen eine beachtliche Höhe erreicht haben. Es sieht zwar nach einem sterilen europäischen Wald aus, ist aber vielleicht besser als das karge Gestrüpp, das ansonsten vielerorts anzutreffen ist.

Bald danach wird bei KM 183 eine aufgegebene Rangerstation angetroffen, bei der sich früher in touristischer Manier Tarsier besichtigen ließen.
Vielleicht - dies konnte nicht geklärt werden, ist eher unwahrscheinlich und hat womöglich andere Gründe - haben Schutzgedanken mal ausnahmsweise gegriffen.
Tarsier (Tagalog Maomak) gelten als die kleinsten Halbaffen der Welt und sind vermutlich mit den Makis in Madagaskar und auf Sulawesi (siehe auch ausführlich unter Nordost-Sulawesi) verwandt, wobei der Philippinische Tarsier noch zu den größten in dieser Familie gehört. Die Koboldmakis erreichen gerade einmal kräftige Doppelfaustgröße und ein Gewicht um 150 g. Die Tarsius syrichta sind nachtaktiv - insbesondere in der Dämmerungszeit - und mit unbeweglichen, großen Augen ausgestattet, die fast ¼ ihres Gesichts ausmachen. Dafür können sie ihren Kopf in beide Richtungen um 180° drehen. Da der Geruchssinn nicht besonders ausgeprägt ist, nutzen sie zusätzlich ihre unabhängig voneinander ausrichtbaren Ohren zur Ortung von Insekten. Sie bewegen sich froschartig von Ast zu Ast (bis zu 3 m Entfernung) springend und können in einer Nacht bis zur 1.5 km zurücklegen. Tagsüber schlafen sie versteckt im Schatten an Baumstämmen und in Astgabelungen. Jegliche Störung, wie z.B. das Aufnehmen für in- und ausländische Touristen zum Fotografieren, stellt für die Tiere Stress dar, zumal sie in ihrer notwendigen Ruhephase gestört werden. In Gefangenschaft verkümmern sie daher und sterben nach wenigen Monaten.
Die Philippine Tarsier Foundation Inc. hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, sie in einem 134 ha großen Reservat zwischen Corella und Sikatanu, 15 km nordöstlich von Tagbilaran am Fuße der Chocolate Hills vor Zugriffen zu schützen. "Vater" dieser Idee ist Carlito Pizzaras, der "Tarsier Mann von Bohol". Schon vor 40 Jahren, als kleiner Junge, wandte er sich von der üblichen Jagd auf die Koboldmakis ab und begann ihre Gewohnheiten nach und nach zu erforschen. Wer mehr über diese Organisation wissen möchte, wende sich an die englischsprachige Seite: www.bohol.net/PTFI.
Der Mausmaki vermag übrigens zeitweise eine Teilabschaltung seines Stoffwechsels einzuleiten, wodurch die Körpertemperatur auf bis zu 20°C absinkt. Energieersparnis: bis zu 40%!

Bald ist die einzige "offizielle" Tankstelle auf dem gesamten Weg erreicht; Gelegenheiten aus Coca Cola - Flaschen nachzutanken (u.U. gepanscht, ggf. nicht immer "special" [95 Oktan bleifrei, was einige Mopeds benötigen] vorrätig oder gedankenschnell umdeklariert) finden sich vielfach.
Ist die weite Hochebene erreicht (ca. 500 m ü.N.N.), tauchen immer mehr Reisfelder auf, unterbrochen von kleinen bewachsenen Hügeln. Ein wenig erinnert die Landschaft an die trockene Halong Bay in Vietnam. Fast 20 km dauert dieser Fahrtabschnitt, dann sind in der Nähe der Ortschaft Carmen die kuriosen, weltberühmten Chocolate Hills erreicht.Es handelt sich um 1248 gleichmäßig geformte, über das weite Plateau verstreute, 30 - 100 m hohe, fast kahle Hügel.
10 P Eintritt und man darf zu dem für touristische Zwecke erschaffenen Komplex, den zur Zeit eine Bauruine verunziert, hinauffahren. Anschließend sind noch 214 Stufen in der philippinischen Industrie Norm (PIN, garantiert nicht DIN!) zur überwinden und man steht auf der Hügelkuppe des höchsten Chocolate Hills.
Es existieren sich einige touristische Geschäfte und Restaurants. Während das eine mich schwer an Mensazeiten erinnerte, konnte das benachbarte auch mit dem schöneren Ausblick mich nicht animieren.
Es gibt zwei Erklärungen für diese geologische Formation, die sich über einige Quadratkilometer erstreckt. Fangen wir zunächst mit den einheimischen Legenden an.
Die erste erzählt vom Kampf zweier Riesen, die sich tagelang mit Steinen und Sand bewarfen, bevor sie müde und erschöpft Freundschaft schlossen und die Insel verließen. Aufgeräumt haben sie das Schlachtfeld aber nicht, sonst gäbe nämlich heute keine Chocolate Hills. Die zweite ist romantischer. Arogo, ein junger und kräftiger Riese, verliebte sich in Aloya, eine ganz gewöhnliche Sterbliche und Tochter eines Eingeborenenhäuptlings. Ihr Tod brach ihm das Herz und Arogo weinte bitterlich. Der Beweis seiner tiefen Trauer sind die Chocolate Hills, denn die Tränen wurden zu Hügeln.
Die geologische Deutung meint nachweisen zu können, dass sich vor kurzem, also einigen Millionen Jahren, das ganze Gebiet in einem Flachwasserbereich befand. Korallen und andere Meeresbewohner lagerten in strömungs- und wachstumsbedingten Bereichen ihre Überreste ab. Nach Absinken des Meeresspiegels, diversen Hebungen und Senkungen des Bodens, bedingt u.a. durch Subduktion und sekundären vulkanischen Ereignissen usw. usf., gelangte das Material an die Oberfläche. Die Erosion begann ihr Spiel und schuf auf diese Weise die beeindruckende Hügellandschaft. Eine recht ähnliche, vollkommen unbekannte und viel kleinere Region existiert auf Negros.
Der Name ergibt sich aus der Abholzung der letzten Jahrhunderte. Seitdem hat sich eine widerstandsfähige Grasvegetation breit gemacht, die in der Trockenzeit verdörrt und die Hügel - mit viel Wohlwollen annähernd - schokoladenbraun färbt.

Aufgrund der Wetterlage waren wir gezwungen alle Abstecher auf dem Rückweg vorzunehmen, es bietet sich allerdings eine Weiterfahrt mit der Möglichkeit zu einer Rückkehr auf anderen Wegen an.

Panglao Island

Ein Tricycle vom Hafen bis zum Alona Strand sollte 150 P kosten, die 20 km lange Fahrt dauert ca. 40 min. Abends kann es schon mal schwierig werden überhaupt eins zu bekommen, Zuschläge sind dann ebenso wie bei allen anderen Gelegenheiten z.B. "Sunday!", "schwerer, da ausländischer Rucksack", "Benzin ist teurer geworden" etc. beliebt.

Die Insel wird von den philippinischen Behörden derzeit gezielt als Destination #1 insbesondere für betuchtere Gäste vor allem aus Japan und Korea ausgebaut, demnächst soll sogar ein Flughafen geschaffen werden. Das hängt auch mit dem internationalen Flughafen in Cebu zusammen, der bei Unfällen etc. in der Nähe eine Ausweichpiste anbieten muss, um das Qualitätsmerkmal "international" behalten zu dürfen.
Per Präsidentenerlass wurde die Insel zum Naturschutzgebiet erklärt. Was damit gemeint ist, ist nicht ganz klar, denn gefischt wird wie überall und die Landschaft ist auch nicht sauberer. Mit der nordöstlich liegenden Hauptinsel Bohol ist sie durch zwei Brücken verbunden.
Die Unterkünfte am Alona Strand sind gezielt auf zahlungskräftiges Publikum zugeschnitten. Allgemein ist zu sagen: wer günstiger und ordentlich essen, trinken und tauchen will, ist z.B. an der Public Beach oder gleich am Panagsama Strand in Moalboal besser aufgehoben! Allerdings ist in der Hauptsaison hier mehr los.
Nur zwei Anlagen kommen für den Budgetreisenden zunächst einmal in Betracht.

Wir haben uns in Peter's House einquartiert. Neben kleineren Zimmern (450 P) gibt es auch zwei größere (550), das mit dem weiten Balkon gefällt uns am besten, denn dort können wir draußen unter einem Moskitonetz auf zwei dicken Matratzen schlafen. Hier wäre mal wieder die Geschichte mit der Meeresbrandung zu nennen, aber - dem Himmel sei Dank - fehlen in der Nacht die Hunde, am Morgen die Hähne und das Küchengeschirrgeklappere. Gemeinschaftsbad und Toilette befinden sich eine Etage tiefer, ein Eimer für die Nacht musste also her.
Es wird eine kleine Speisekarte angeboten, die Pizza ist ganz ordentlich, um 20 Uhr werden die Schotten aber dicht gemacht. 038 502 9056, www.alona-beach.com 
Alternativ hätten wir ein Einzelbungalow bei Alonaville Beach Resort für 500 bekommen können, aber das war uns dann doch etwas sehr rustikal und zudem zu muffig.
Strandauswärts residiert das gute Restaurant Kamalig (cebuano = natives Haus, dass mit ortsüblichen Baumaterialien er- und eingerichtet ist) mit italienisch-philippinischer Küche.
Liebhaber von deutschem Weizenbier können ca. 1 km weiter ein paar Dosen Oettinger käuflich erwerben.
Trudys Restaurant direkt am Strand bietet sicherlich mit Abstand die günstigsten Preise an, allerdings darf man auch von Qualität und Menge nicht besonders viel erwarten - aber man kann satt werden.
Im nebenan stimmt zwar die Einrichtung und Atmosphäre, nicht aber die Qualität des Essens!
Hier besteht auch die Möglichkeit von einem Amerikaner gebaute Boote zu chartern. Sei es um eine Inseltour zu unternehmen oder das Glasbodenboot zu nutzen. Alternativ kann man sich an ihn persönlich wenden: Melindo's Dog House, Danao Beach, 09202689652.

Außer tauchen, schnorcheln und herumhängen und einen Mopedritt lässt sich auf der Insel nicht viel unternehmen, insbesondere in der Nebensaison, wenn selbst die Bargirls einschlafen. Ein Strandspaziergang erwies sich als recht kurz, östlich und westlich begrenzen Felsküsten nach kurzem Auslauf die 1000 m lange Unternehmung. Eine Wanderung entlang der parallel verlaufenden Küstenstraße war auch nicht gerade der Hammer, zu sehen gab es nicht viel, die Küste ist meist nur durch Stichstraßen zu erreichen. An deren Ende residieren meist nur einige Resorts.
Die meist flache, von einigen niedrigen Hügelregionen abgesehen, ca. 20 x 6 km große Insel ist überwiegend, von landwirtschaftlichen Anpflanzungen abgesehen, mit einer artenarmen Strauch- und Buschvegetation bedeckt. Bei besonders klarem Wetter kann man im Süden die schöne Insel Camiguin sehen, vor allem wegen ihrem 1240 m hohen Vulkan Hibok-Hibok.

Tauchen & Schnorcheln

Es gibt fast genau so viele Tauchbasen wie Unterkünfte, die Preise pendeln knapp unter 20 $.
Wer mal absolut relaxt, mit vielen Stopps und wenigen Flossenschlägen tauchen möchte, ist bei Genesis Divers in Peter's House mit dem deutschen Divemaster Lür ausgezeichnet bedient. Insbesondere wird für behinderte Tauchgäste ein Spezialangebot bereit gehalten. 38 502 9056, luer@genesisdivers.com, www.genesisdivers.com
Es soll nicht verschwiegen werden, dass Rot-, Grün- und Braunalgen eine Eutrophierung indizieren. Wenn hier nichts geschieht, werden mit Sicherheit bald Verhältnisse wie in Boracay auftreten.

Bunter Fangschreckenkrebses 73 (© Hanna Gawron)
Der erste Tauchgang führt zu einer 2000 auf 35 m versenkten Banka, die allerdings noch nicht besonders stark bewachsen ist. Ein Drachen-Buckelkopf hat sich hier schon eingefunden. Außer den Fledermausfischen sind vor allem die Makros (die korrekterweise Mikros heißen sollten) in der Umgebung interessant.
Der zweite Tauchgang erweist sich als Highlight, das zunächst schwach beginnt, denn wir hocken sehr lange in 33 m Tiefe auf einem kaum bewachsenen Sandabhang und warten auf ... ja worauf warten wir eigentlich? Ich habe schon 5 min Dekostopp zu absolvieren. Alsdann wird klar: ich brauche dringend ein paar Linsen für den Nahbereich (siehe prima Lösung), denn an einer Koralle schwebt ein Seepferdchen. Wenige Meter oberhalb lugt aus einer Sandröhre ungewöhnlich weit ein Clown-Schlangenaal 115 hervor und lässt uns auch noch auf Tuchfühlung heran ohne zu verschwinden. Weiter oben, am Fuß der Korallenwand, versteckt sich eine Leopardenflunder 117, große Fischschulen tauchen auf und verschwinden wieder in dem vor allem im oberen Bereich recht trüben Wasser - vorgestern hatten wir den Ausläufer des Tiefdruckgebiets Conson abbekommen und ich dabei eine leichte Erkältung. An der dicht bewachsenen Wand finden sich verschiedene Nacktschnecken, darunter eine besonders sehenswerte bunte Hirsch-Sternschnecke 112 und ein großer Strudelwurm. Im Sand auf dem Riffdach steckt eine Seefeder 110 , direkt daneben schaut der Kopf eines Marbled snake eel 116 hervor, weniger als einen Meter über uns dreht eine große Schule von kleinen Barrakudas ungestört ihre Kreise. Und das alles nur, weil Lük lobenswerterweise sehr, sehr langsam unterwegs ist und der Natur und damit mir Gelegenheit gibt sich uns zu zeigen.
Wer express-tauchen bevorzugt muss es ihm nur sagen, der Preis ist der gleiche, zu sehen gibt es vermutlich dann allerdings weniger.

Ausflug über die Insel

Mit dem Moped lässt sich die Insel in einem Tag recht gut erkunden. Ein Plan ist nicht unbedingt erforderlich, der im Reisehandbuch vorliegende ist sehr grob, aber zur Orientierung brauchbar. Prinzipiell gibt es eine umlaufende Küstenstraße mit etlichen Abstechern, die meist am Meer als Sackgasse enden, öfter auch in einer Schleife zurückführen. Ferner gibt es eine Inseltraverse, die als Mittelachse fungiert und von Tagbilarahan über die südlichere Brücke bis zu dem verschlafenen Örtchen Panglao "City" führt.
Da die meisten am Alona Strand unterkommen sei von hier aus eine Rundtour im Uhrzeigersinn beschrieben. 2 l Sprit reichen dazu völlig aus.
Von Alona kommend biegt man an der nächsten Kreuzung links ab und kann nach ca. 2 km einen wenig interessanten Sackgassenabstecher zu einigen Resorts unternehmen. Zurück auf der Hauptstraße geht der Beton in eine milde Piste über. Bevor nach weiteren ca. 2 km wieder eine feste Straße erreicht wird, zweigt nach links hinten eine breite, stellenweise betonierte Piste ab, die hier zu einer Kirche ausgeschildert ist. Folgt man ihr etwa 1 km und biegt an der Kirche rechts ab bis zum Ende des sich laufend verfügenden und letztlich verschlungenen Weges, so erreicht man das Anwesen eines Amerikaners, der diverse Boote zum Chartern anbietet und sich als Bootsbauer und -reparateur hervorhebt. Leider ist dies eine Sackgasse und man muss den etwa 2½ km langen Weg wieder zurück.
Auf der festen Straße hält man sich bei Abzweigungen (dies kann sich im Laufe der Jahre ändern, darum die auffälligeren, breiteren ggf. betonierten wählen) immer links und erreicht schließlich Panglao "City", die nicht gerade auf Touristen eingestellt ist, aber immerhin eine alte Kirche und einen festungsartigen, hexagonförmigen, anno 1851 von den Spaniern errichteten Beobachtungsturm bereit hält.
Fährt man weiter geradeaus, so wird zunächst das mondäne, italienisch geführte Ananyana Resort, Stichstraße rechter Hand etwa 300 m folgen, passiert. Hier liegen die Preise zwischen 100 - 170 US$ (ähem, pro Nacht [!] zzgl. Futter) und entsprechend sieht es auch aus. Der Strand ist recht passabel. 38 502 8101, info@ananyana.com
Vielleicht 300 m weiter an der Hauptstraße entsteht zur Zeit ein neues Resort, das sich auf koreanische Gäste spezialisieren wird. Eine Cola kostet jetzt schon 55 P!!! Wollen wir es ihnen gönnen.
Fährt man zurück (die weiterführen "Straße" endet sowieso nach knapp 1 km), so sollten alle Abzweige nach links (Achtung, wir befinden uns nun in umgekehrter Fahrtrichtung) ausprobiert werden. Wer sich zwischendurch "verfranst": mit einem Kompass immer Richtung Nord oder Nordwest wählen. Viele Sackgassen-Stichstraßen zum Meer sind mehr oder weniger interessant, führen über teilweise feste, teilweise schottrige Straßen entlang der Küste und werden von Touristen offensichtlich selten befahren. Kinder und auch Erwachsene grüßen oft sehr freundlich, manchmal überschwänglich. Auch hörten wir seltener "hey Joe" - worauf wir unser "hey Toto" schon parat haben -, stattdessen überwiegt ein erfrischendes "hey man??", auch für Nadine!
Fährt man in Nord - Nordwestrichtung, so erreicht man über Schleifen irgendwann wieder die nordöstliche Küstenstraße und findet bei Tanganan ein Hinweisschild auf eine Art Zoo, dem Wildlife Park. Wir stehen generell nicht auf solche traurigen Einrichtungen und haben es daher auch nicht besucht.
Kurz darauf ist gut ausgeschildert nach links die touristisch ausgeschlachtete Grotte Hinagdanan erreicht. Ihren Namen erhielt sie aus dem Cebunano für Hagdan = Leiter. Der gesamte Name meint, dass "ein Mann auf einer Leiter hinabsteigt". Eine Tafel erläutert auf englisch die Entdeckung. Inzwischen führt eine Steintreppe - Achtung mit höher angesiedelten (französischen) Schädeln - in die sehenswert, besonders an Wochenenden stark frequentierte Tropfsteinhöhle, die einen kleinen unterirdischen See bietet. Die Wassertemperatur weist schon darauf hin, dass der Wasseraustausch sehr schwach ist; das Handbuch hat mit seiner Warnung vor infektiösen Keimen vermutlich recht. Eintritt 10 P, Moped parken nochmals 5 P, beides am Eingang zu zahlen.
Zurück auf die zur Zeit noch sehr holprige aber breite Hauptstraße (im Ausbau begriffen) ist bald rechter Hand eine Stichstraße erreicht, die zu einem Projekt der EU in Zusammenarbeit mit Habitat for Humanity und einem örtlichen Großunternehmen führt. In "Marcella Village" / Dauis sind z.Z. 158 Häuser (soll noch expandieren, etliche waren im Rohbau), in denen aktuell 621 Menschen leben, errichtet worden. Alle Häuser sind wie eine Bergmannssiedlung aus den 60iger Jahren im Kohlerevier mehr oder weniger gleich, nur streng nach Vierteln getrennt unterschiedlich groß. Das künstliche Dorf, dem 58 ha zur Verfügung stehen, scheint aber gut durchgeplant zu sein, auch an landwirtschaftliche Flächen, Abfallstationen, Sportplatz und andere soziale Einrichten wurde gedacht. Genaueres konnten wir noch nicht in Erfahrung bringen und sind mal auf eine Anfrage bei der EU-Kommission gespannt (frühesten in 11/2004 abschließend möglich - über Infos freuen wir uns sehr).
Wieder zurück auf die Küstenstraße muss man sich nun entscheiden, ob man weiter Richtung Bohol fahren möchte oder die nächste Abzweigung nach rechts zur Inseltraverse wählt.
Da wir den anderen Weg schon kannten, sind wir auf die unbefestigte Straße abgebogen, haben die Traverse gequert und sind auf der südöstlichen Küstenstraße gelandet. Richtung Alona Strand trifft man bald auf die Abzweigung zur ruhigen Bagobo Beach. Der unbefestigte Weg gabelt sich kurz vor der Küste Y-artig. Nach links führt der zweispurige Pfad zu einer einfachen Unterkunft, geradeaus weiter zu einem Anwesen, an dem Einheimische am Wochenende campen können. Ob auch hier Zimmer zur Verfügung stehen, haben wir nicht erfragt, es sah nicht danach aus. Beide Unterkunftsmöglichkeiten liegen an einem schönen Strand, der sich über mehrere km erstreckt und in die (BBC) Public Beach übergeht. Einige Hundert Meter weiter westlich auf der Hauptstraße führt eine gut ausgeschilderte, befestigte Stichstraße zu dem stark frequentiertem Strandabschnitt. Im dortigen Dumaluan Beach Resort (auch Zimmer) lässt sich erheblich besser und preiswerter speisen als bei vielen Restaurants am Alona Strand, auch gefiel uns die gesamte Atmosphäre und Umgebung. Allerdings ist die touristische Infrastruktur hier in erster Linie auf Philippinos zugeschnitten - es finden sich entsprechend zig von anmietbaren Picknick-Hütten und Essbuden, allerdings keine weiteren Einkaufsmöglichkeiten oder sonstige Alternativen. Am Wochenende ist es brechend voll!
Zurück nach Alona sind etwa 15 min einzuplanen.

Auch ein Tagesausflug zu den Chocolate Hills auf Bohol ist interessant.


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