©"Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Erstellt: Oktober 2003
Reisen
|
Bei einem Inselbesuch sollte man an Repellents denken, weniger gegen Moskitos, als mehr gegen die temporär auftretenden, sehr lästigen Sandmücken, pan./ span. "chitras", vom späten Nachmittag bis frühen Abend.
Die Insel (15 km x 6 km) liegt im 1994 gegründeten, 14 740 ha großen Parque Nacional Marino Golfo de Chiriqui und ist auch in der Regenzeit eine außergewöhnlich "trockene" Gegend, was nicht heißen soll, dass es nicht auch mal tagelang heftig regnen kann.
Dazu nimmt man einen x-beliebigen Bus Richtung Panama-City (1.65 $) über die legendäre Panamericana (längste
Straße der Welt von Alaska bis Feuerland). Nach etwa 15 min liegt rechter Hand die
Finca Trinidad, nach ca. 30 min linker Hand ein hoher Wasserfall von einem Tafelberg.
Unsere Topfzierpflanzen würden sich schämen und die Köpfe hängen lassen,
wenn sie hier ihre üppigen Brüder und Schwestern sehen könnten. Es herrscht Weideland mit asiatischen
Buckelrindern, Pferden, Reis- und Maisfelder vor. An den Straßenrändern bieten
Vogelhändler bunten Sittiche an, es ist kaum vorstellbar, dass zur gleichen Zeit in Feuerland mit Schnee und Eis
gekämpft wird.
Nach gut einer Stunde Fahrt lässt man sich an der nicht ausgeschilderten
Kreuzung (am Hinweisschild "Panama Big Game Fishing Club" orientieren)
Richtung Boca Chica absetzen. Manchmal warten hier Pickup-Taxis
(15 $), ansonsten
muss man sich in Geduld üben.
Das Purple House bietet einen besonderen Service. Die Fahrt zum Bootsanleger nach Isla Bocas
Brava kostet für
2 Personen 14 $, bei mehreren wird es noch preiswerter.
Selbstfahrer müssen an der Kreuzung nach rechts und 4.7 km geradeaus über eine
meist gut asphaltierte Straße, nach dem Dorf Horconcitos (letzte günstige
Einkaufsmöglichkeiten) der Ausschilderung Boca Chica (16 km) / Playa Hermosa
(13 km) nach links folgen. Von nun an und die nächste ¾ Stunde befährt man eine
abschnittsweise
schwierige Piste. Allradantrieb und eine gewisse Erfahrung sollten mitgebracht
werden, Motorradfahrer benötigen unbedingt Protektoren, man sollte das Tempo
drosseln, da laufend scharfes Bremsen ob der Geröllbrocken und Schlaglöcher erforderlich ist. Während der Regenzeit ist dieser Teil
häufig nicht passierbar.
Nach etwa 10 km gibt es nach links die Abzweigung zum Playa Hermosa (3 km).
Für die Strecke werden 15 $ verlangt, die allerdings ihr Geld wert ist, denn
in jedem Vergnügungspark würde man für das gleiche Erlebnis das Doppelte
zahlen und müsste nach zehn Minuten wieder aussteigen.
Die Fahrt geht durch leicht hügeliges, in der Trockenzeit ausgedörrtes
Gelände mit rötlich, lehmiger Erde (vermutlich stark eisenhaltig), am Ende ergeben
sich immer wieder schöne Ausblicke über die Ebene mit Mangrovenbestand.
Links und
rechts der Piste wird eine gewinnorientierte, großflächige Wiederaufforstung
mit Monokulturen von Teak
131
(große, lappige Blätter) sowie Mahagoni
144
vorgenommen. Leider findet sich auch ein großer Eukalyptushain. Diese Bäume
sind bekannt dafür, dass sie den Grundwasserspiegel stark absenken.
Zudem gibt
es ausgedehnte Weidewirtschaft, die Einheimischen bewegen sich überwiegend per
Pferdestärke voran, ein richtiges Gauchoidyll. Ich verfalle rasch dem Eindruck eines mexikanischen Landlebens -
obwohl ich noch nie dort war - und erwarte jeden Augenblick Sancho Pansa mit
gezogenem Revolver auf der staubigen Piste.
In Panama kann man übrigens recht preiswert prima Sättel kaufen, für
110 $ bekommt man schon recht gute, für 180 $ eine
Spezialanfertigung.
Nach etwa ¾stündiger Fahrt ist das verschlafenes Dorf Boca Chica erreicht und
die Isla Bocas Brava liegt in greifbarer Nähe, wäre da nicht ein etwa 200 m
breiter Meereskanal.
Diesen gilt es zu queren, aber zunächst einmal auf einen Fährmann zu warten.
Für das Boot werden 1 $ pro Person verlangt.
Gegen die Asphaltierung der Strecke gibt es übrigens erheblichen Widerstand in Boca Chica und man ist über die sonst übliche, jahrelange Verzögerung durch den Bürokratismus ausnahmsweise mal erfreut!
Die erste Anlegestelle, die man passiert, gehört zum "Panama Big Game Fishing Club" und dürfte wohl für die meisten von uns nicht in Frage kommen. Es werden 850 $ am Tag verlangt, aber immerhin all inclusive, auch die Mädels!! Hier kommen vor allem die reichen Manager hin, die sich u.a. beim Hochseefischen (all inclusive) erholen wollen.
Nach einem steilen Aufstieg zum Restaurant y Cabañas Boca Brava wird
der schwitzende Reisende mit einer herrlichen Sicht über die Inseln des Golfs bis hin zu den Kordilleren
und dem Vulkan Baru entschädigt. Die überdachte, offene Anlage, die etwa 20 m exponiert über dem Meer auf einem Klippenvorsprung
steht, wird von Frank und seiner panamesischen Frau Yadira geleitet. Hängematte 3, EZ
Rancho 10, 5 Zi zu 18 - 25 Einzel-, 13 - 30 Doppel-, 16 - 35 $ bei
Dreifachbelegung. 6763244 (KEINE telefonische
Reservierung!)
Im Restaurant ist es preiswert und hervorragend. Von Fisch bis Fleisch wird
alles frisch (sonst bekommen es die Schweine) und schmackhaft (auch
Schweinebraten in bayrischer Biersauce )
zubereitet. Der gute Ruf der Küche hat sogar den panamesischen Präsidenten
erreicht.
Das Restaurant wird z.Z. - 2005 - ganz neu und futuristisch umgebaut.
Die zwei einsamen schwarzbraunen Sandstrände weisen keine Strömung auf,
sind also auch gut für Kinder geeignet. Allerdings sollte man nicht im Kanal
zwischen Insel und Festland schwimmen, da die großen Tidenströmungen bis zu 14
km / h erreichen können! Schnorcheln bei der Insel ist nicht lohnenswert.
Frank Köhler, der auf seinem Gelände am liebsten nur noch spanisch spricht (woran das Schild hinter der Bar vergeblich erinnert), ist ehemaliger Skilehrer aus den bayrischen Alpen (sic!) mit Innenarchitekturstudium in Rosenheim. Als Sympathisant der 68iger hat er nach einer Friedensdemo in Mutlangen zusammen mit Joschka im Knast gesessen, und kann sich jetzt darüber kaputt lachen, dass nun der eine auf dem Außenministerstuhl und der andere in Panama sitzt. Eigentlich hatte er schon das Flugticket nach Kuba in der Tasche, aber Fidel kam ihm mit seiner rigiden Boatpeople-Politik genau zum falschen Zeitpunkt in die Quere. Als er auf Isla Boca Brava ankam (O-Ton) "gab es hier gar nix". Nach und nach wurde dann sein Schlafrancho zu einem Restaurant ausgebaut, Brunnen und Klärgruben angelegt, Bäume gepflanzt, schließlich ein paar Cabañas hingestellt. Mit der Zeit gewann er das Vertrauen der einheimischen Bevölkerung, die ihn inzwischen als einen der wenigen "Gringos" integriert hat. In seinen Projekten finden ausschließlich Einheimische Arbeit und nicht westliche Saisonarbeiter auf der Durchreise. Reise Know-How hat ihn 1996 als erstes entdeckt, aber das "Unglück" begann 1998 als er erstmalig im Lonely-Planet lobend empfohlen wurde. Von da an haben ihm die "Gringos" die "Bude eingerannt" und seitdem steht alles zum Verkauf an - wenn der Preis stimmt, wie er augenzwinkernd sagt. Als bester Kunde würde er allerdings jederzeit zurückkommen.
Vom Anleger des "Panama Big
Game Fishing Club" begibt man sich Richtung gegenüberliegende Inselseite,
hält sich an der nächsten großen Kreuzung berauf rechts, um dann am Ende des
holprigen Weges 90° nach links zur Unterkunft am Strand abzubiegen. Die
großzügige Cabaña (Gästezimmer "Tucan Lodge") mit Küche und
Kühlschrank kostet 40 $ pro Nacht, ist für 2 Personen ausgelegt, verfügt
insgesamt über 4 Schlafplätze. Ein Frühstück wird für 3 $ pro Person
geboten. Das Angebot kann auch unter www.panamatrip.com
vorab "besucht" werden. (Die gut gestaltete Homepage weist auch noch
weitere Informationsseiten auf; ebenfalls gut ist www.info-panama.com.) Im Jahr 2004
wurde mit Hilfe von Frank noch ein
weiteres Ferienhaus mit ca. 35 qm und Küche gebaut.
Die Anlage ist nicht permanent besetzt (in 2006 und 2007 werden nur langfristige
Verträge angeboten), aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, sich vorher mit Claus
in Verbindung zu setzen. 2008 wird er mit seiner Frau dann wieder ganzjährig
anwesend sein.
Die Fahrten zum Restaurant von Frank werden als kostenloser Bootshuttle
angeboten. Diese Gelegenheiten bieten sich an, unter sternenklarem Himmel (nur
bei Flut), Bootsfahrten zu den näheren Mangroven zu unternehmen, um auf
Alligatorensuche zu gehen. Claus weist allerdings sympathischer- und fairerweise
darauf hin: "Allerdings habe ich erst einmal eines gesehen, aber Fahrten während
der Dunkelheit sind immer spannend." Solch ehrliche Töne hört man in
Panama leider selten.
Man sollte übrigens bei der Ausweisung von Primärwald in Panama wissen, dass es ausreicht ein Gelände 10 Jahre unbewirtschaftet zu lassen, damit es nach geltendem Recht wieder als Primärwald gelten kann, ob da nun ein Baum steht oder nicht!
Das ca. 40 ha große Gelände am östlichen Inselzipfel wurde 1993 als
letzter Teil, der noch nicht von der Weidewirtschaft erreicht wurde (von dem die
restliche Insel dominiert wird), aufgekauft und seitdem sich weitgehend selbst
überlassen. Ein gut 10 km langes verzweigtes Wanderwegenetz
eingerichtet. Sie führen zu einsamen Stränden, über hohe Klippen und entlang der Mangrovenküste. Dazu gehören
auch "Abenteuerpfade", für die allerdings lange, zweckmäßige Kleidung
und gutes Schuhwerk, am
besten Stiefel benötigt werden, da man gelegentlich schon mal bis zu den Knien im Morast
steckt.
Die Insel ist faunen- und florenreich, weist über 100 verschiedene Baumarten
aus, auf
denen vielfältige epiphytische Orchideen, Farne und Bromelien zu bewundern sind.
Während ich hier schreibe, hopst vor meiner Nase ein pechschwarzes Eichhörnchen
von Ast zu Ast und
entschwindet über die Bäume aus meinem Blick. Vermutlich die gleiche Horde von
Mantelbrüllaffen 13,
die mich heute Morgen um 6 Uhr geweckt hat, quert kurz darauf das Gehölz und nimmt eine Fruchtdiät zu sich. Während ein Junges
sich noch am mütterlich Fell klammert, bewegt ein anderes sich schon
selbständig von Baum zu Baum. Auf dem Festland sind sie eher zu hören als
zu sehen, auf der Insel gibt es allerdings eine übergroße Population. Auch
Krabbenfressender Waschbär 17
können fast jederzeit gesichtet werden, zumindest sieht man ihre Essensreste überall.
Über 200 Arten von Vögeln wie Kolibris, Papageien, Uhus, Seeadler,
Falken usw., haben professionelle Ornithologen schon gezählt. Unter den Reptilien
befinden sich Giftschlangen wie die Terciopelo 26,
auch bekannt als (franz.) Fer-de-lance. Sie
hat die gleichen Vorfahren wie die nordamerikanischen Klapperschlangen, sind
aber ohne Rassel. Sie gehört zu der Familie der Grubenottern, die zwischen den
Nasenlöchern und den Augen sich eine typische Grube aufweist, in der sich ein
empfindlicher Wärmedetektor befindet. Die rauhschuppige Lanzenotter, was sich
auf ihren dreieckigen Kopf bezieht, der sich wie eine Lanzenspitze vom Körper
abhebt, enthält Giftzähne, die sich in den beiden Oberkieferknochen befindet
und so beweglich sind wie der menschliche Zeige- und Mittelfinger. Durch ein
besonderes Gelenk können sie um 90° umgelegt werden. Dadurch lassen sich im
Maul ziemlich lange Zähne unterbringen. Beißt sie zu, klappt das Gelenk um und
kann die Zähne tief in das Opfer eindringen lassen. Gleichzeitig wird ein
Hämotoxin, ein starkes Blut- und gewebezerstörendes Gift injiziert. Es tötet
nicht nur die Beute, sondern bereitet auch die Verdauung vor.
Allerdings hat man vor ihnen tagsüber nicht
viel zu befürchten, da man nicht auf
ihrem Speiseplan steht und sie sich schon verkriechen bevor man sie überhaupt
sieht. Nachts sieht die Angelegenheit schon anders aus. Die wechselwarmen
Reptilien haben dann nicht die gewohnte Reaktionsgeschwindigkeit und beißen auch schon mal zur Abwehr zu. Festes Schuhwerk ist
zu solchen Zeiten dringend anzuraten,
wenn denn unbedingt ein Spaziergang ansteht. Boa constrictor 18, die bis zu 4½ m lang und oberschenkeldick, sowie 60 kg schwer werden können, sind als eher ungefährlich
einzuschätzen - ich würde trotzdem einen Bogen um sie machen. Im Deutschen wird sie häufig auch als Königs-,
Götter- oder Abgottschlange bezeichnet. Im Gegensatz zu Anakondas und Pythons
wird sie dem Menschen allerdings nicht wirklich gefährlich. Im Gegenteil lebt
sie teilweise als gern gesehenes "Haustier" unter dem Dach, um das Gebälk von "Buschratten"
19und Nagern frei zu wissen. Aber selbst Yadira kann sich
bis heute nicht daran gewöhnen, sie gelegentlich im Bett oder der Küche vorzufinden.
Siehe auch mein kurzes Kompendium
zu den wichtigsten (Gift)Schlangen in Mittelamerika, Vorsichtsmaßnahmen gegenüber Schlangen
und den Literaturhinweis zu Gunther Köhler's Schlangenbuch
Mittelamerikas.
Bis zu 2.80 m lange Spitzmaulkrokodile 16, die sich in Meeresarmen aufhalten aber auch ins offene Meer hinausschwimmen, werden hier wenn auch selten, gesichtet. Frank hielt es zunächst auch für ein Märchen, bis auf einmal ein Baumstamm im Meer den Schwanz bewegt hat. Anfang 2003 hat ein Einheimischer, der auf einer Insel die Schweine hüten sollte, einen Arm verloren, weil er das Krokodil während seiner Siesta nicht bemerkte. Brillenkaimane 14, die im Süßwasser mancher Seen und langsam fließender Flüsse oder toter Flussarme v.a. im Mangrovengebiet vorkommen, kommen schon öfter vor. Die Vermutung legt an Hand von Familiengeschichten nahe, dass Boca Chica von Krokodiljägern vor gut 100 Jahren gegründet wurde.
Blattschneiderameisen 40 (Familie Atta), zu den Hautflüglern (Hymenoptera) gerechnet,schleppen Blattstückchen zu ihrer Kolonie um ihre Pilzgärten zu versorgen, von deren Fruchtkörpern sie eigentlich leben. Es ist wie in jeder Gesellschaft, alle sind fleißig, aber einige scheinen Arbeitsverweigerer zu sein. Die weißen Baumtermiten (CR = termina de bosque seco), die übrigens nicht mit den Ameisen verwandt sind, bilden eindrucksvolle Nester, die an Krebswucherungen erinnern. Ihre und die ihrer Verwandten, die Erdtermiten, gedeckten Gänge an Bäumen und Holzstämmen im Wohnbereich sehen aus wie ein vertrocknetes Wurzelsystem von Schlingpflanzen o.ä..
Ferner kann man auf Leguane, Nasen- (pan. Gato solo) und Ameisenbären 1, Stachelschweine, Faul- 2, das (stinkende) sieben- und das neunbändige Gürteltier 3, Süßwasserschildkröten und ganz selten auch bis zu 50 cm große Agoutis 4, die eng mit Meerschweinchen verwandt sind, antreffen.
Es werden Bootstouren zum Schnorcheln, Vogelbeobachtungen und Krokodiltouren, sowie Segeltörns zwischen 10 und 110 $ für 4 Personen angeboten. Bei größerer Personenzahl reduziert es sich! Schnorchelverleih vor Ort.
Diese ist nach knapp 50 min erreicht. Es gibt 3 dicht nebeneinander liegende weiße Strände mit Palmen, die sukzessive mit dem Boot angefahren werden können, ein weiterer auf der Inselrückseite. Das Schnorcheln ist mehr als mäßig einzuschätzen.
Wer hier in Reisehandbüchern von Schnorchelparadiesen redet, ist entweder
niemals vor Ort gewesen (da hilft auch kein Gerede von El Niño) oder hat
entweder keine Ahnung!! Bei 2.5 m in den Zwischenmondphasen, sonst bis zu 4.5 m
Tidenhub und dem Wellengang des offenen Pazifik kann sich hier keine
vielfältige Korallenassoziation bilden. Korallenriffe, wie in Südostasien wird
man also vergeblich suchen! Einige wenige, sehr kleine Geweihkorallen (Acropora cervicornis)
und ebenso kleine "brettartige" senkrecht orientierte Agaricia sp., beides
Strömungs- und Brandungsspezialisten herrschen vor. Zwar mag es einige Gehirn-
und andere Korallen geben, aber dies gleicht der Suche einer Stecknadel im
Heuhaufen. Zudem herrscht fast ununterbrochen starker Wellengang mit
entsprechender Strömung.
Am ersten Strand kann man es (den Strand im Rücken) einmal links um die
Felsspitze herum versuchen.
Die Inselkerne zeugen von eruptiver Vergangenheit und bestehen hauptsächlich aus Kissenlava
(Granit?) mit vereinzelten Quarz- und tiefgrünen Kupferadern (Malachit?). Diese
sind in der offenen See überwiegend erodiert und bilden schmale, teilweise
einige Meter tief reichende Rinnen und Spalten. Hier besteht noch die beste Möglichkeit,
einige tropische Fische zu sehen. Allerdings beträgt die Sicht nur 3 - 4 m, bei
31° C in Strandnähe, 28° C weiter außerhalb.
Ein
2 cm großes oranges Fischchen mit 7 Querbinden schwimmt immer 5 cm vor meiner
Brille. Als ich die Flossen abnehme und diese mein "vorderstes Teil"
sind, orientiert er sich um und schwimmt nun dort. Es können Kugelfische,
häufig Vierstreifenriffbarsche, Putzer-, Papageifische (siehe auch Büffelkopf-Papageifische
124), Grundeln und noch ein
halbes Dutzend nicht identifizierte Arten gesehen werden. Übrigens: Manche
Korallenfische, darunter auch Papageifische, verbringen ihre Nächte in einem
charakteristischen, von ihnen selbst abgesonderten Schleimkokon, was ihnen
immerhin 2.5% der täglich verbrauchten Energie kostet. Taucher und
Meeresbiologen haben dies meist als "Schlafkokon" bezeichnet,
angeblich als eine Art "Geruchsschutz" gegen nächtliche Raubtiere. An
Kugelkopf-Papageifische (Chlorurus sordidus) wurde bei Entfernung jedoch
festgestellt, dass Blut saugende Meeresasseln (Gnathiidae) weitaus häufiger
Fische ohne Schleimkokon attakieren als mit. Tagsüber bekämpfen Putzerfische
die Parasiten. Biol. Lett.10.1098/rsbl.0916,2010
Über Wasser sieht man häufig neben den Prachtfregattvögel
35,
graubraune Pelikane 11 und Amerikanische Schlangenhalsvögeln
(pato aguja) - in Bäumen oder vereinzelten Felsen mit
ausgestreckten Flügeln stehend, um das Gefieder in der Sonne zu trocknen. Sie
besitzen nicht wie andere Vögel die fettliefernde Bürzeldrüse, um ihre Federn
wasserabweisend zu imprägnieren.
Lachhabicht 5
(gedrungener Körper, weißer Kopf mit schwarzer Augenbinde), trotz Namen zu den Falken zählend,
oder Cayenne-Milan 6(gedrungener
Körper, drei auffällige Schwarzweißquerstreifen der Schwanzfedern) und der
Waldfalke 7
(schlanker Körper, vier auffällige Schwarzweißquerstreifen der Schwanzfedern)
zählen ebenfalls zu häufigen Gästen. Daneben
gibt es noch die ordinären Raben- 12
, Truthahn- 8,
mit auffällig rotem "Truthahnkopf", und Königsgeier 9, von unten erkennbar an der
weißen Flügelunterseite.
Auf der Insel wieseln zu hauf Grüne Leguane 23 herum. Ihr
Fleisch wird bei der einheimischen Bevölkerung geschätzt und sind vermutlich
deshalb ungemein scheu und machen sich bei dem Anblick von Menschen sofort aus
dem Staub.
Carlos Spragge residiert an der anderen Inselspitze und hat das kommerzielle Tauchunternehmen Buzos Bocas Brava S.A., das Unterwasserkabel wartet. Aber auch Touristen können seine Ausrüstung und Tauchguides nutzen, diesen Bereich möchte er künftig ausbauen. Allerdings weiß ich ehrlich gesagt nicht, wo man hier gute Tauchgebiete finden sollte. 7210930 mobil 6006191, bocabravadivers@yahoo.com
Etwa 70 km entfernt von David liegt dieser lange Strand. Entgegen anderen
Informationen in den Reisehandbüchern ist er NICHT zum Surfen geeignet, da nur
mäßige Wellen hereinkommen. Die Tide verläuft hier mäßig, so dass er sich
mehr zum Baden anbietet.
Die im Reise Know-How-Handbuch erwähnte Unterkunft am Strand kostet 7 $. Leider
wurden dem jungen, engagierten Mann aus David nun juristische Steine in den Weg
gelegt. Auf dem "panamesische üblichen" Wege hat jemand entdeckt,
dass hier die Geschäfte offensichtlich gut laufen könnten und einen Vorfahren
ge- oder erfunden, dem dieses Land gehören soll. Nun steht erst einmal alles
vor Gericht, welches bis zur Klärung alles auf Eis gelegt hat. Das heißt, dass
der vermutliche (steckt wohl mehr Geld dahinter als auf der Gegenseite)
Neubesitzer z.Z. genau so wenig hier wirtschaften darf, wie der Initiator (dem
man nur Glück wünschen kann - Gerechtigkeit wird leider außen vor bleiben).
´
Von Panama-City verkehren Busse in etwa einstündigem Rhythmus für 6 $ nach Chitré, das in ca. 4 Stunden erreicht ist. Von Chitré nach Santiago fahren Busse stündlich bis 16 Uhr und kosten 2 $ bei einer Stunde Fahrtzeit, weiter nach David mit dem Express sind es 6 $ und 3 Stunden Fahrt.
Als Unterkunft ist das - etwas teurere aber ruhige und gute - La Villa in Los Santos, etwa 4 km vom Stadtzentrum Chitrés entfernt (1 - 1.50 $ Taxi), zu empfehlen. Zu dem großen Pool mit Kinderrutsche entfliehen besonders am Wochenende etliche gut betuchte Panameser mit Familie oder - über Nacht - einige Liebespärchen. Die kleine Bar bietet auch eine willkommene Abwechslung zum Tanzen, auf einen Drink und Schwätzchen. Die Zimmerpreise (22 - 33 $ für das DZ mit TV, Telefon, Privatbad) sind angemessen und verhandlungsfähig, insbesondere wenn mal wieder das Heißwasser nicht funktioniert oder auf AC verzichtet werden kann.
In Chitré empfiehlt sich am Ortseingang das chinesisch geführte, preiswerte Restaurant Parrillada, Av. Herrera. Hier erfahren wir, dass unser aus Indonesien bekannte Kangkung bzw. Kungkang, span. Hoja de mostaza, chin. choi sam, vermutlich Senfblätter sind - ein weiterer Hinweis auf die seit langem andauernde Suche nach dem deutschen Namen für die uns bisher nur waterspinat 68 bekannt war.
In Las Tablas ist das Los Portales, ein Restaurant in einem renovierten Gebäude des Kolonialstils aus dem Jahre 1800, zu empfehlen. Zwei Tagesmenüs (Fleisch oder Fisch) zu 2 $ können im Innenraum oder auf der umlaufenden Terrasse, die mit schönen Pflanzen verschönert ist, eingenommen werden. Noch ist nichts für den Touristenstrom arrangiert und der Zustrom der einheimischen Angestellten zur Mittagszeit spricht für die Qualität. Calle J. Franco. S Ecke Av. B. Porras, ggü. der Panama-Bank (mit ATM) ganz in der Nähe des Parc Central.
Die Fahrpläne der Busse erschließen sich dem nicht spanisch Sprechenden nur
bedingt und dem spanisch Sprechenden nicht unbedingt. In jedem Falle gibt es
regelmäßige Busverbindungen von Chitré nach Las Tablas (30 min) und von hier
weiter nach Tanosi (hügelreiche Strecke) und per Autostopp Richtung Playa
Venado (sprich Benado) oder via Pedasi direkt (flacher, weitere 90 min). Eine
Taxifahrt kostet um die 40 $ hin- und zurück, wobei auf der einen Strecke eine
Schlagloch- auf der anderen eine andere einfallsreiche Zulage eingerechnet wird;
Einheimische bekommen die Fahrt für etwa 25 $. Das Ganze lässt sich auch als
Rundreise gestalten, die Straße ist nun durchgehend fertig, wenn auch laufend -
und dringend - über weite Strecken ausgebessert und -gebaut werden muss.
An dem weiten, dunkelsandigen Strand finden sich vorzugsweise Surfer ein. 4
Cabañas werden zu 14 $ (bis 4 Personen) vermietet, im angeschlossenen Restaurant
Visto Hermoso gibt es für 1 $ BF, für 2 $ Mittag- und Abendessen.
9958107
Am gleichen Strand residiert ein Resort, das nicht recherchiert wurde.
Auf der gesamten Fahrt via Pedasi überwiegen Weideflächen, die nur gelegentlich von Reis- und Maisanbauten unterbrochen werden. Nach und nach geht die Strecke in das Canajagua-Bergland über, in dem dem Erosion eigenartige, kegelartige Hügel hinterlassen hat. Erstaunlicherweise ist ausgerechnet auf dem letzten und einsamsten Streckenabschnitt die Straße in einem ausgezeichneten Zustand.
Eine Spezialität der Gegend ist eine eigenartige, gewöhnungsbedürftige Mischung aus Tomatensaft und einheimischen Bier. Nicht gerade mein Geschmack, aber vielleicht zur Erweiterung des Sortiments deutscher Bars geeignet. Es fehlt nur noch ein griffiger Name. Wie wäre es z.B. mit Panama-Bierpunsch? Erweitern könnte man dies auch noch durch die Variation spezial, also mit Tabasco.
In der Altstadt hat sich in der letzten Zeit eine gut besuchte Nachtszene entwickelt, die überwiegend an dem Zipfel der franz Botschaft ihr Domizil gefunden hat. Gut lässt sich auf der Außenterrasse des El Arca sitzen, wo gute Piña Coladas, Sangrias serviert werden. Einfallsreich ist die Projektion von unterhaltsamen DVDs an der Hauswand des Nachbargebäudes. Direkt gegenüber des zerfallenden, ehemaligen Clubs Noriegas befindet sich das nette Jazz-Lokal Take Five, in der oft Live-Musik geboten wird. Nicht nur die stark aufgedrehte AC-Anlage vermag heimatliche Altstadtgefühle nordeuropäischer Kneipen hervorzurufen. Direkt um die Ecke wird das Café Blue von den Yuppies der Mittel- und Oberschicht stark frequentiert.
Ein interessantes Angebot zum Spanischlernen findet man unter www.spanishpanama.com.
Der sympathische, englischsprachige Expat Joseph ist auch unter 5073133121
+ 2133121 zu erreichen.
Ein guter Führer, allerdings vorzugsweise für Gruppen, ist der seit
Jahren in Panama lebende Deutsche Rainhard Buschmann. 6657 0829, rainhard_buschmann@web.de,
brainhard@hotmail.com
Direkt am Plaza 5 de Mayo befindet sich unübersehbar eine McDo-Filiale. Direkt dahinter liegt versteckt ein Kunsthandwerk-Markt, der SEHR zu empfehlen ist. Vom kolumbianischen bis hin zum echten Panama-Hut und weiter zu den Molas der Kuna-Frauen findet man hier alles was das Souvenirherz begehrt - und mit großer Wahrscheinlichkeit finden sich überwiegend handgefertigte Stücke. Handeln ist selbstverständlich, mind. 20% sollten angestrebt werden.
Die Fluggesellschaft COPA bietet, neben einem Kleinanbieter, z.Z. die einzige Flugverbindung nach San José / Costa Rica an und nutzt die Marktbeherrschung über den Preis aus: 256 $ zzgl. Steuern und Flughafengebühr! Calle 39E (Calle Rep. Honduras) Ecke Av. 3A Sur (Av. J. Arosema).
Die Karawane der Expats zieht einmal im Jahr los. Dann wird die lange Liste der Bestellungen in €pa abgearbeitet und so mancher Kasten Erdinger Weißbier findet in einem Container seinen Weg nach Panama. Wer also länger hier leben möchte, sollte rasch Kontakte knüpfen.
Die Fahrt nach Panama-City führt über
die Interamericana und die Nord- und Südamerika verbindende Brücke über den
Panama-Kanal. Aus der Luft kann sie - bei der meist vorherrschenden Windrichtung
- beim Landeanflug gesehen werden (linke Sitzseite am Fenster wählen!).
Die Gebühr für den 81.6 km lange künstliche Schifffahrtsweg muss
48 Stunden im voraus bar bezahlt werden. Die niedrigste zahlte
Richard Halliburton mit 36 Centavos, da sie sich nach dem verdrängten Volumen
berechnet, als er 1928 den Kanal in 10 Tagen
durchschwamm.
Die Schleusen sind ausschließlich dazu gebaut worden, die Schiffe über den
mittelamerikanischen Landrücken zu hieven, nicht weil Pazifik und Atlantik unterschiedlich hoch
wären. Dazu sind 26 Höhenmeter zu überwinden. Fährt man vom Pazifik in den Atlantik, so fährt man von Ost nach West!! Da die
Landenge von Panama sich schlangenartig windet, liegt die pazifische Einfahrt 43
km östlicher als die atlantische! Eine schöne Quizfrage für Günther Jauch.
Es kann auch vorkommen, dass die Schleusen dicht gemacht werden und die
Schiffe vor Rede gehen müssen. So z.B. geschehen im Jahr 2003 einmal für
eine, einmal für ganze 2 Wochen. Es war einfach nicht genug Wasser vorhanden,
da der Regen ausblieb!
Zur Zeit wird ebenfalls ernsthaft ein neuer Kanal durch Nicaragua
geplant.
Von Panama-City aus kostet eine Taxifahrt zu den Miraflor-Schleusen und
zurück mit einer etwa einstündigen Wartezeit um die 10 $. Für weitere 10 $
kann man längeres Warten auf eine Schiffspassage, die mittels Lautsprecher
angekündigt wird, durch einen Ausflug nach Gamboa verkürzen. Am
dortigen Speichersee - in den toten Armen sollte man wegen Kaimanen nicht
unbedingt baden - vergnügen sich besonders am Wochenende die Städter.
Durch den angrenzenden Park sieht man mit Glück sogar auf den asphaltierten
Zufahrtswegen Grüne Leguane 10
und Agoutis 4.
Der Archipel umfasst 365 Inseln, von denen nur etwa 10% bewohnt sind. Man sollte unbedingt an Repellents denken, weniger gegen Moskitos, als mehr gegen die temporär auftretenden, sehr lästigen Sandmücken, pan. / span. "chitras" vom späten Nachmittag bis frühen Abend. Malaria, Dengue und Leishmaniose treten allerdings selten und eher im Dschungel und den Mangrovengebieten der Küsten- und Bergregion auf.
Die folgenden Hinweise gelten besonders für die abgelegenen Gebiete, aber
auch eingeschränkt für die Isla El Porvenir, auf der sich der Gruppentourismus
bereits massiert.
Ein Guide und Übersetzer muss mitgebracht werden, allein schon, um dort eine
Unterkunft zu finden, weil Englischsprachige nicht vorhanden sind und der
Tourismus praktisch unbekannt ist, von den teuren Hotelinseln mal abgesehen.
Der Flug mit Aeroperlas, dem zuverlässigsten Anbieter, kostet etwa 75
$ (hin und zurück), wobei 25 Libra (= 12.5 kg Freigepäck sind - kein
Handgepäck! -, pro zusätzlichem Kilogramm sind 1 $ zu zahlen, also rein in die
Hosentaschen, was das Zeug hält!).
Die Flüge sind regelmäßig unregelmäßig und richten sich in erster Linie
nach dem Wetter (weswegen der Flug um 6.10 Uhr noch am ehesten stattfindet) und
dem Personenaufkommen. Der Einsatz großzügiger zwanzigsitziger Flieger ist
nicht immer an der Tagesordnung. Auf den Ankunftsflughäfen sind bis zu 4 $
Flughafengebühr fällig. Reservierung 507315888, info@aeroperlas.com
Je kleiner das Flugzeug, je später der Tag (aufkommende tropische Thermik, von
der jeder mitteleuropäischer Segelflieger nur träumen kann) und je ruppiger
das Wetter (besonders in der Regenzeit), desto lustiger der Flug -
zumindest für die Genießer von Achterbahnen; alle anderen sollten Augen und
Mund kräftig geschlossen halten. Allerdings verpasst man dann die grandiose
Kulisse, wenn die agrarische Küstenregion verlassen und die dschungelbedeckten Kordilleren
überflogen werden. Schon nach kurzer Zeit ist die karibische Küste (linke
Flugzeugseite am Fenster wählen) zu sehen,
unter guten Wetterbedingungen auf der anderen Seite noch die pazifische. Es
breitet sich eine Perlschnur von kleinen und kleinsten Inseln und Riffen aus,
bei denen jedem Schnorchler schon das Salzwasser im Munde zusammenläuft.
Abenteuerlich wird es, wenn mehrere Ziele angeflogen werden müssen.
Teilweise bieten die Landepisten nur an dem "Aufschlagpunkt" einen
kurzen Betonstreifen, dann geht es hoppelnd über die Grasnarbe weiter, bis vor
dem "Flughafengebäude" - oft nur eine bessere Bambushütte - mit
laufendem Propeller gehalten wird. Der Pilot hat alle Mühe, dass seine Kiste
nicht mit Päckchen und Paketen für das Nachbardorf - und nach dem Motto:
"Kannste nich' mal die Kleine zur Omma umsonst mitnehmen? Die wiegt ja noch
nix." - überladen wird. Dass an seinem Seitenfenster geklopft und ein
Packen Briefumschläge hereingereicht wird, ist allerdings normal.
Ohne Rücksprache mit dem Tower, denn den gibt es noch nicht, wird je nach
örtlicher und zeitlicher Bedingung mal gegen den Land- oder den Seewind
gestartet. Einziger Orientierungspunkt ist ein Fähnchen, bei größeren Pisten
auch mal ein echter Windsack. Gegen den Landwind heißt die Kiste möglichst
rasch hochziehen, denn schon kurz nach dem Abheben beginnen die ersten
Hügelketten, so dass im Zweifelsfalle kurvenreich durch die schmalen Täler und
über Kammsättel Höhe gekratzt werden muss.
Bei einem Rückflug sollte man den erstbesten gelandeten Pilot
ansprechen, und sei es vom regelmäßigen Postflugzeug, das meist gegen 7 - 7.30
eintrifft. Hier hat man auch mal die Möglichkeit, dem Piloten der achtsitzigen
Maschine direkt über die Schulter zu schauen.
Wer kein Ticket für den Rückflug hat, zahlt es in Panama-City bei der Ankunft
nach.
Auch bei Privatfliegern kann man auf dem nationalen Flughafen in Panama-City sein Glück versuchen. Auf dem Rückflug hat man seltener Glück und kann dann immer noch auf Aeroperlas ausweichen. Dies liegt vor allem daran, dass die meisten Aufkäufer von Langusten und Langustinos im Archipel sind und Panama-Stadt mit Frischware versorgen. Ärgerlich ist, dass - wie beobachtet - auch schamlos Schildkröten aufgekauft werden.
Als Führer auf diese Insel bietet sich der Indio Fabio an, der auf dem zentralen Parque Cevantes in David Kuna-Kunsthandwerk verkauft (einfach irgendjemanden dort auf ihn ansprechen). Allerdings sollten vorher die genauen Bedingungen der Entlohnung abgesprochen werden! So kostet zwar die Unterkunft in seiner primitiven Hütte (Hängematten, einfache Waschecke, Petroleumlampe, kein Mobiliar) nur 5 $ pro Person, allerdings erwartet er die komplette Reisekostenerstattung incl. Flug bzw. Busfahrt ab und nach David. Mobil 5022723, niskua@hotmail.com
Neben den im folgenden geschilderten Unternehmungen und Erlebnissen, kann man
noch Friedhöfe der Kuna besuchen, eine Bootsfahrt in einen nahe gelegenen Fluss,
sowie auf weiter entfernte Inseln, und Dschungelwanderungen in das Festlandinnere
unternehmen - WENN man von Anfang an einen entsprechenden Guide hat. Vor Ort
wird man keinen finden, zumindest keine englischsprachigen (es sei denn, man hat
viel, viel Zeit). Selbst spanischsprachige sind dünn gesät und eher
unwahrscheinlich.
Eine vollkommen selbstorganisierte Reise ist daher nur mit ausreichenden
Spanischkenntnissen und Grundbegriffe der Kuna-Sprache mögliche sowie den im
Reisebericht genannten Problemen zu organisieren.
Die Sicht lag im besten Falle, natürlich punktuell sehr unterschiedlich und
abhängig von der Nähe von Sandstränden, bei 10 m klar / 15 m diffus vertikal
und manchmal über 15 m horizontal klar.
Die Unterwasserwelt wird im Flachwasserbereich
dominiert von Seegraswiesen (Thalassia
testudinum), stellenweise die rasenbildende Koralle Poritis poritis
und astreoides, sowie hauptsächlich Rot- und Braunalgen. Den
Hauptanteil der Korallen stellen Millepora complanata, auch einige Hirnkorallen (Collophyllia
natans, Diploria labyrinthiformis, Diploria strigosa und clivosa),
sind anzutreffen, Montastrea-Stöcke (annularis und cavernosa)
finden sich in größeren Tiefen. Im Unterschied zu Bastimentos
sind die massiven, rotbraunen halbkugelförmigen Korallenstöcke der Siderastrea
siderea, die bis in den Bereich des Ebbeniedrigwassers wachsen, eher
selten. Sie bilden oft typische "Mini-Atolle" mit einem ringförmigen Wulst lebender
Korallenpolypen und einem zentralen abgestorbenen Plateau. Ferner finden sich Meandrina
meandrites und etliche Seeigel (Echinonetra lucunter). Porolithon
pachydermun (Kalkrotalgen) überwächst an vielen, vor allem durch
die Abwasserfahne des Städtchens, abgestorbene Korallenbereiche. In Strömungsbereichen
bildet die Geweihkoralle Acropora cervicornis gelegentlich größerflächige
Bereiche, auch einige Tischkorallen (Acropora spicifera oder palmata) scheinen
diesen Lebensraum zu bevorzugen.
Wie schon im Archipel von Almirante (Bocas del Toro /
Colón und Bastimentos) ist die Fischwelt
nicht besonders artenreich, auch die Quantität ist relativ gering - immer
gemessen an meinen Erfahrungen in Südostasien.
Als Schnorchelgrund bietet sich die mit dem Einbaum, per Paddel eine halbe Stunde,
nördlich von Playón Chico liegende kleine Insel an. Hier befinden sich einige
Bambusunterkünfte, die offensichtlich von der nahe gelegenen Hotelinsel
bewirtschaftet werden, aber überwiegend leer stehen.
Zur Hauptinsel hin liegt ein breiter Seegrasgürtel, der von einigen Korallen
weiter außerhalb unterbrochen wird. Zu den ersten Trophäen gehört eine
Leopardenmuräne und eine kapitaler Barrakuda dicht unter der Oberfläche. Zur
offenen See und der benachbarten Insel hin gibt es einen kurzen schmalen Kanal, der auf
etwa 10 Meter Tiefe abfällt und einen sandigen Grund hat. Dies könnte eine
Stelle sein, wo auch eine Chance auf kleine Haie bestehen könnte. Beidseitig verstecken
sich tagsüber in den Schlupfwinkeln der Korallenstöcke Langusten
und Langustinos, die von einheimischen Schnorchlern gesucht werden. Mit einem
1½ m langen Stock, an dessen Ende sich ein Zugschlinge befindet, tauchen sie bis
auf den Grund ab und ziehen im Erfolgsfalls die Schlinge ruckartig um die Beute
zu.
Dabei sind sie so erfolgreich, dass der Gemeinderat eine Verordnung beschließen
musste, wonach den Tieren eine dreimonatige Ruhepause zur Regeneration
zugestanden wird, die bei Nichteinhaltung drastisch sanktioniert wird.
Ein weiterer Schnorchelbereich liegt östlich der Hauptinsel vor der nächsten Landzunge (in der obigen Luftbildaufnahme erkennbar). Hier muss vom Boot aus gestartet werden. Deutlich macht sich die Abwasserfahne bemerkbar, viele Korallen sind abgestorben und veralgt. Weiter östlich lässt die Verschmutzung spürbar nach, allerdings gerät man nun in ein Brandungsriff, zu dem ein Strömungshaken und einige Erfahrung anzuraten ist. Der naheliegende lange Sandstrand sorgt zudem für eine starke Sedimentierung, die die Sicht auf knapp 5 Meter, manchmal noch geringer, einschränkt.
Die beste Möglichkeit bietet sich an der Hotelinsel Sapibenega, etwa 1.5 km westlich. Zwischen ihr und der naheliegenden Schwesterinsel erstreckt sich auf der Festlandseite hin ein uninteressanter Seegrasgürtel. Zum offenen Meer gibt es zwar Brandung, die aber durch die vorgelagerten Inseln stark abgeschwächt ist. Schwierig ist und bedarf der Erfahrung das Korallendach bei Niedrigwasser im Übergangsbereich zu überwinden. Danach öffnet sich ein meist flach abfallender Korallenhang, bis auf eine Tiefe von etwa 13 Meter, der sich bis zur Nachbarinsel erstreckt. Die Sedimentation ist sehr gering, die Sicht entsprechend wunderbar klar. Hier finden sich neben Kalamare und Muränen auch eine Vielzahl von Korallenfischen, Grundeln und Schnappern. Trotzdem bleibt, wie schon erwähnt, die Fischwelt in der Quantität gering. Allerdings besteht auf Grund der Lage die Chance auf größere Fische.
Mit einem Guide und gemieteten Einbaum mit 15 PS-Yamaha-Motor (ca. 5 $ für
einen halben Tag, wobei der Treibstoff zusätzliche 4 - 8 $ ausmacht) kann etwa 3 km
östlich ein Fluss befahren werden. Es muss u.U. in Kauf genommen werden, dass
die Motoren ihre "Macken" haben und das Ziel nicht erreicht wird.
Zusätzlich stellt sich das Problem, dass
man mit dem Tourismus noch so seine Schwierigkeiten hat. Bis zum frühen
Nachmittag nutzen die Einheimischen ihre Boote selbst für die Arbeit.
Bis dahin bleiben nur Spaziergänge
über die Insel, die in wenigen Stunden erkundet ist. Will man allerdings das
gesamte Labyrinth erschließen, kann die Zeit noch etwas gestreckt werden.
Sprachbegabte werden sicherlich noch länger ihre Freude haben, wenn sie mit den
Kindern Kuna lernen.
Ferner können die Friedhöfe der Kuna auf dem Festland besucht und Wanderungen
in den nahen Bergen unternommen werden. Dazu ist allerdings ein Guide
erforderlich.
Neben unserer einfachen Unterkunft kann man auch auf der etwa 1.5 km entfernten Nachbarinsel logieren: The Kuna Lodge (Sapibenega) bietet in 14 Zimmern, Privatbad mit septischer Toilette, bis 60 Personen Platz. Panama-City 2258819, sapibenaga@hotmail.com, www.sapibenega.com, zu unverschämten 90 $! Nicht aus Umweltschutzgründen, sondern der Not geboren gibt es hier Solarstrom - und eine relativ gut bestückte Bar zu den entsprechend überhöhten Preisen. Ansonsten kann man hier nicht viel unternehmen.
Hotel Kuna Niskua
Aus 2. Hand wird als Kontakt und Guide Orlando Diaz empfohlen. 2999011, iguabi@hotmail,com
Aus zuverlässiger Quelle wird als Kontakt und Guide Juan Garcia empfohlen: 35 $ / Person bei drei Mahlzeiten incl. Transport vor Ort, 2938709.
Webhosting AUCH für den kleinsten Geldbeutel:
Waren meine Informationen hilfreich? Die Berichte, Scherze und
Anekdoten gefällig? Dann freue ich mich über eine Weiterempfehlung meiner Seiten und
bitte das © "Nik"Klaus
Polak, Bonn, Germany,
zu unterstützen: Entgegen der weit verbreiteten Auffassung alles im Internet
veröffentlichte Material sei frei nutzbar, besteht ein Ernst zu
nehmendes und rechtlich abgesichertes Copyright!
Wegen schwerer dauerhafter
Erkrankung bitte ich keinerlei Reiseanfragen mehr an mich zu richten. Danke!
Ich verweise auf die
viel besser informierten Länderforen / -boards und Reisehandbücher.
Anfragen zu Verlinkungen u.ä. Anliegen werde ich mit Sicherheit nicht mehr
beantworten!
An die Adresse
können jedoch gerne Aktualisierungen,
Fehlerkorrekturen und konstruktive Anregungen gemailt werden.
Ich werde, je nach Gesundheitszustand, versuchen sie einzupflegen. Bitte
gleichzeitig mitteilen, wer keine Namensnennung wünscht.
Bei Zuschriften bitte folgende Wünsche beachten:
Ich danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme.
© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Niks Reiseberichte
Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!