© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Erstellt: Oktober 2004
Übersichtsseite Indonesien
Anschlusstouren in den Norden (mit Lovina) und Nordosten.
Um den NordwestzipfelBei allen Fahrten sei unbedingt auf den kurzen Exkurs "Mit dem Moped auf Bali" auf der Bali-Eingangsseite verwiesen. |
Von Lovina aus nach
Westen wird es mit Bus und Bemo ziemlich schwierig. Vor allem die Rückfahrt ist
nicht gesichert. Viel einfacher ist es ein Moped zu leihen. Auch ich habe
mich 1993 zum ersten Mal in meinem Leben auf den Linksverkehr eingelassen und ärgere
mich im nachhinein, nicht schon früher mal eins geliehen zu haben.
Die Abfahrtszeit sollte, wenn ein ein- bis zweistündiger
Aufenthalt in Balis Nationalpark geplant ist, bis 8 Uhr erfolgen. Die gesamte
Rundstrecke beträgt ca. 10 h +2 h für Pulau Menjangan. Wer nur zur Insel
möchte - und bei der Gewaltstrecke ist es das Sinnvollste dies abzukoppeln -, kann die Tour bei
einem der vielen Straßenhändler in Lovina buchen. Letztendlich fahren aber nur
drei oder vier
Gesellschaften dorthin. Bei den Preisen gilt rigoros handeln! Einfach nur lange genug vorausplanen, hinhalten und abwarten!!
Abstecher:
Bei Banjar ist nach links eine 2 km lange Straße zu heißen Quellen
ausgeschildert, die letzten 400 m geht es durch ein schmales, schattiges Tal. Leider gibt
es auch hier eine über 100 m lange "Einkaufspassage" mit
aufdringlichen Händlern, wenn auch nicht ganz so schlimm wie am
Gitgit-Wasserfall. Die Fahrt dorthin lohnt sich, v.a. am Morgen, wenn noch nicht so viele Touristen
unterwegs sind. Aber richtig voll wird es eigentlich nie. Aus mehreren oberen,
wasserstrahlähnlichen Zuflüssen aus Steinmasken, kommt das vom Vulkanismus auf 36°C erwärmt
Wasser mit einem leichten Schwefelwasserstoffgeruch aus dem Berghang. Es kühlt
sich in dem unterem Schwimmbecken bis auf 33°C ab. Eine schöne Massage bieten
vier Strahlen, die in einem Extrabecken aus 4 m Höhe kräftig herabpladdern. Eintritt 3000 (+20
min reine Fahrtzeit)
Zurück zur
Küstenstraße.
Die Fahrt führt weiter über Seririt immer parallel zur Küste. Unterwegs passiert man
Wein- (Marke Hatten) und Tabakplantagen, im Westen finden sich einige schöne
Abschnitte mit Franchipani-Alleen
95.
Etwa 10 km nach Seririt könnte man Richtung Meer zu dem alten Aga-Dorf
Kalisada abbiegen. Allerdings gibt es kaum was zu sehen. Eine Weiterfahrt zum
Strand lohnt auch nicht besonders, es gibt keine Korallen, jegliche touristische
Infrastruktur fehlt zudem.
Beim DPS 118.5 weist ein ominöses Schild landeinwärts zum
"Objekt" Obyak
Wisata Alam, "a touristic nature attraction". Diese 3.8 km sollte
man sich gönnen, nicht nur wegen den vielfältigen und variantenreichen Schlaglöchern. Am Ende
steht man vor dem gut 50 m hohen Staudamm (Indon. bendungan) des Ortes
Grokgak auf etwa 130 m ü.N.N., der Anfang bis Mitte der 1990er Jahre angelegt wurde.
(Eintritt 1000, plus 2000 für einen PKW) Von hier hat man einen schönen Blick
auf das Tiefland und die Küstenlinie. Hält
man sich links, nimmt die etwa 1.5 km lange Piste und läuft noch
einen Kilometer, so erreicht man den Tempel Pura Base, die dem Damm geweiht ist
und eine heilige Quelle, die allerdings nicht
besonders stark ist und in der Trockenzeit schwächelnd tröpfelt. Für
Trekkingfreunde ist hier ein Paradies. Der gesamte Talkessel stellt einen
grünen Akzent gegenüber den semiariden Wäldern des nur wenige Hundert Meter
nördlicheren Tieflandes. Hier befindet sich ein gut durchwachsener Sekundärwald,
der in höheren Lagen in einen schönen Primärwald mit entsprechender Fauna
übergeht. Leider gibt es kaum erkennbare Pfade, geschweige denn Wanderkarten
oder Führer, die auch noch englisch sprechen können. Allerdings wird im Pondok
Sari in Permuteran möglicherweise bald ein ortskundiger Führer, der sich
auch mit Flora und Fauna recht gut in mehreren Sprachen auskennt, zur Verfügung
stehen. (+½ h reine Fahrtzeit)
Am DPS 124.5, in Penyabangan, zweigt zum Meer eine 600 m lange, recht holprige und sehr enge Piste zu der australisch-indonesischen Firma Atlas South Sea Pearl ab. Für den Tourismus wurden zwei der Meeresfarmen - eine bei Pulau Lembongan - geöffnet, um Aufzucht und Vermehrung, "Operationen" - unter fast medizinisch-sterilen Bedingungen - zur Einbringung des Fremdkörpers und Gewinnung der Perle zu demonstrieren. Verwendet wird die rare und größte Auster der Welt, die Pinctada maxima, die für diese Firma nur in einer extrem limitierten Anzahl von Aufzuchtfarmen von der Nordküste Australiens über Indonesien und die Philippinen 200.000 der berühmten "Südsee-Perlen" pro Jahr produziert. Die einzelnen, durchnummerierten Muscheln werden von Flaschentauchern im Dreiwochenrhythmus umfassend gehegt und gepflegt. Durchmesser von 9-20 mm, Form, Farbe, Glanz und Zustand der Oberfläche bestimmen den Preis. Eine optimale Perle bringt bei 20 mm Durchmesser um die 4000 $. Eine etwa einstündige Führung kostet 65.000, der Transport von Permutaran (Angebote in den Unterkünften) zusätzlich 55.000, alles pro Person versteht sich. Es besteht die Möglichkeit, zu Preisen deutlich unterhalb der Händler in den touristischen Zentren, Perlen zwischen 80 (kleine, irreguläre) und 4000 $ (Flaggschiffe), sowie zu Schmuckstücken verarbeitete zu kaufen. Handeln ist fast nicht möglich, der Preis richtet sich nach Kategorie und wird in Milligramm bestimmt. 0361 284455 (Zentrale Verkaufs- und Geschäftsstelle in Sanur), www.atlassouthseapearl.com.au (+15 min reine Fahrtzeit)
Nach vierjähriger "Schwangerschaft" "Kaiserschnitt" einer
etwa 13mm-Perle.
Geschätzter Verkaufspreis wg. leichter Unvollkommenheit: ca. 1000 $.
Mit
dem DPS 131.2 ist ein ausgeschilderter, 1.8 km langer Abzweig zum Tempel Pura
Melanting erreicht, der an den Fuß des Berghanges gebaut wurde. Er ist noch
relativ jung, stammt aus den 1990er Jahren und ist dem "pasar agung"
(= dem Handel) geweiht. Auffallend sind die zwei blumengeschmückten Schlangen,
die den Aufgang bewachen. 900 m weiter in das Tal hinein endet die schmale, aber
gute Straße an den Stufen des Pucak Manik. Viele
nicht DIN-genormte Stiegen führen etwa auf
¼ der Hanghöhe zu einer heiligen Quelle. Zurück, bei der nächsten
asphaltierten Möglichkeit nach rechts, an der T-Kreuzung wieder rechts und und
1.8 km nach dem Pura
Melanting endet die Straße abermals vor einem Tempel. Dieses Mal vor dem
Pura Belatung. Es könnte sich für Geländefahrer und Wanderer sehr
lohnen, das Ende des Talkessels zu erkunden, das sich vollkommen im Gegensatz zur
semiariden Küstenregion in saftigem Grün präsentiert und vermutlich dichten Sekundär-
oder gar Primärwald darstellt.
An der zuletzt passierten T-Kreuzung geradeaus passiert man alsbald den Warung Paradise, eine
Karaokebar mit vermutlich eindeutigem Angebot. 600 m vor der
Küstenstraße wird der Pura Karta Kewat erreicht, der der Unterwelt geweiht ist -
ob da ein Zusammenhang besteht? Ein großer Findling (Indon. kesambih) gilt als
direktes Eigentum der Götter. Von der Hauptstraße bis zum Abzweig zum Pura
Melanting sind es Richtung Westen 1.5 km. (knapp +½ h reine Fahrtzeit)
Beim DPS 131.5 befindet sich - kaum bekannt - einer der fünf heiligsten Tempel Balis,
der allerdings recht schmucklose Pura Pulaki, in dem sich eine kaum zu
zählende "heilige Affenhorde" aufhält. Durch den Zusatztempel Pura
Pabean, mit
einem schönen Garuda, auf dem Hügel am Meer und schon modern anmutenden
Steinplastiken an der Brandungszone, hat er auch bei den
Gläubigen noch beträchtlich an Bedeutung gewonnen.
Schräg ggü. dem Matahari Beach Resort ist eine Straße zu
einer heißen Quelle ausgeschildert.
Der Name leitet sich etymologisch von "wechselnde, drehende Winde" ab. Und die herrschen zumindest in der Trockenzeit im Durchschnitt mit bis zur Stärke 6 vor. Entlang der Küstenstraße gibt es mehrere einfache Geschäfte, Warungs und kleine Restaurants, die durchaus einen Besuch lohnen können.
Vorwahl: 0362
Im folgenden sind größere Kapokplantagen
125
zu sehen, die vereinzelt als Heuschober dienen um der Staunässe vorzubeugen. Beim DPS
138.7 wird in Bandar Udara ein kleiner Flughafen passiert, der schon zig
Kilometer im voraus ausgeschildert wird. Wer da wohl einfliegt?? Wohl in erster
Linie Reiche oder Politiker, oder beides, aus Jakarta mit ihrem privaten
Lear-Jet, ansonsten ist er weitgehend verwaist. Jedenfalls hat man sich bei der
Landebahn um wenige Meter verbaut, so dass größere Maschinen nicht landen
können!
Der Abzweig zum Anleger der Tauchbasen liegt, nach Banyuwedang
ausgeschildert, beim DPS 143.3. Dort residieren u.a. das Mimpi Resort Menjangan und das
The Gawana. Direkt neben dem Mimpi Resort Menjangan zweigt
zur Lagune hin ein etwa 1 km langer, schmaler Weg ab, der in einer
Mangrovenbucht bei den heißen Quellen Air Panas Banyuwedang endet. Dem 47°C
heißen, nach Schwefelwasserstoff riechenden Wasser schreiben die Anwohner
Heilkraft zu, allerdings macht die dortige Badewanne nicht gerade den
hygienischsten Eindruck.
Im weiteren Verlauf wird die Vegetation immer trockener, die Straße vorübergehend schlechter. Um den DPS 151, Nach insgesamt 2 h und etwa 65 km, liegt der PPA-Stützpunkt und offizielle Eingang zum Nationalpark mit einem großen schattigen Parkplatz auf der rechten Straßenseite. Direkt daneben ist der Schlagbaum, der zu dem Bootsanleger zur Insel Pulau Menjangan für die Touristen führt, die nicht von den Tauchbasen und Schnorchelveranstaltern bedient werden. Die Bootsfahrt kostet 350.000 für das Boot mit max. fünf Personen plus 20.000 Eintritt und dauert eine gute Stunde reine Fahrtzeit hin und zurück. Die Anzahl der Touristen bei der Insel ist limitiert, daher werden nummerierte Eintrittskarten ausgegeben, die von einigen Anbietern vorbestellt werden. Wer zu spät kommt könnte Pech haben.
Ich bezeichnete 1993 Pulau Menjangan, das im einzigen Nationalpark der Insel Taman Nasional Bali Barat liegt, als das schönste Schnorchel- und Tauchparadies von Bali - und das ist es auch 2007 noch, vielleicht hat es sich sogar leicht verbessert - da soll mir mal noch einer was von dem alleinigen Übeltäter El Niño erzählen. Allerdings hat die eine Dornenkronen-Epidemie 39 1997 und eine ausgeprägte Korallenbleiche 1998 fast nur Weichkorallen überleben lassen. Es lässt sich aber immer noch mit den von mir immer so hochgelobten Togian Islands im nördlichen Sulawesi vergleichen, wenngleich es viel, viel kleiner ist. Für Schnorchler ist der beste Einstieg auf der westlichen Nordseite der Insel (der "Gipfel" liegt bei 72 m), direkt hinter dem PPA-Beobachtungsposten. Hier findet sich ein Einstiegskanal in dem Riff und mit der meist schwachen Strömung treibt man parallel zum Strand. Auch Mitte der Nordseite kann man sich auch absetzen lassen und bis zum Anleger mit der meist nur schwachen Strömung treiben. Hier findet sich in der oberen Etage ein dreistufiges Korallendach, eine weitere Stufe fällt auf 5-7 m ab. Den Wandfuß des anschließenden Dropoff auf vielleicht 15-20 m können Schnorchler meist nicht mehr erkennen. Etwas schwieriger ist es an der östlichen Südseite. Am besten beginnt man am Jetty, sollte aber auf die hereinrollenden Wellen achten. Dafür erlebt der Schnorchler einmal eine wunderschöne Korallenwand, der den ersten Wandfuß in etwa 12-16 m Tiefe gerade noch erahnen kann. Der Fischreichtum und die Artenvielfalt ist bestaunenswert. Taucher halten sich in der Regel um die 15 m auf, es sind auch Tiefen bis 38 m möglich, die Tauchgänge an den steilen Korallenwänden lohnenswert. Ab und an kann mal ein Weiß- 87 oder Schwarzspitzen-Riffhai 15 gesehen werden, gelegentlich auch Barrakudas 165 und große Napoleons 60, sonst sind Großfische selten. Mit Glück trifft man auch auf Adlerrochen und in der Saison mit kühlerem Wasser auf die sehr seltenen Mola-Molas (Mondfische). An der Westseite stößt der Taucher auf große Gorgonienfächer 166. Leider haben sich einige Taucher in den großen Schwämmen mit ihren Initialen verewigt. Das Wasser ist mit 26 - 28°C (September) relativ kühl und kann auf kurzer Distanz stark wechseln. Die Sicht liegt normalerweise bei ±15 m, tiefer kann sie auch schon mal abnehmen und wird durch Schlieren der Temperaturunterschiede manchmal stark gestört. An der Südküste findet man massenhaft Operkuli, wobei die größeren Exemplare aber leider meist zerschlagen oder stark abgeschliffen sind. Direkt in der Terima Bay, die Bucht des Festlandes, lohnt sich das Schnorcheln nur bedingt, hier ist das Wasser sehr stark getrübt.
Insgesamt umfasst der Nationalpark ca. 7000 ha Meeresgebiet und ca. 20.000 ha
der hügelig bis gebirgigen Landfläche. Der PPA-Posten bietet eine ca. 1½stündige Führung und ein Besuch eines
riesigen Aussichtsturms des Jungle Resort mit teurem Restaurant an. Zudem gibt es einen weiten Rundblick bis
über Pulau Menjangan und nach Java.
Auch von
zwei anderen, balinesischen Führern werden Touren von 1½ - 5 Stunden in den
Trockenwald, bei den längeren Touren zusätzlich in die Mangroven und bis
in den 700 m hohen Monsunwald angeboten. Sie kennen nicht nur einige
wissenschaftliche und englische Namen der Flora und Fauna, sondern auch deren
traditionelle Anwendungen / Verarbeitungen. Es wird auch eine spezielle Tour zu
Vogelbeobachtungen angeboten, die allerdings mindestens 3 h dauern und vor
Sonnenaufgang starten sollte. Ferner gibt es noch eine gesonderte, etwa
zweistündige Mangroventour mit dem Boot. Für Interessierte werden
noch weitere Angebote bis nach Java bereit gehalten. Die Führer kann man über
Komang Sarira (Ari) unter 081 338 718 380 (auch SMS) oder - allein als Kontakt -
über die Tauchbasis im Pondok Sari erreichen.
Es lassen sich Rotwild, sowie - allerdings extrem selten - wilde Bali-Rinder
(Indon. banteng) beobachten, vor allem an den eingerichteten Tränken. Es sollte bedacht werden, dass es sich um
einen semiariden Regenwald handelt, der in den
Sommermonaten einen öde wirkenden, trockener Savannenbuschwald mit teilweise undurchdringlichem
Dickicht zeigt. Nur an einigen, fast vertrockneten Wasserläufen herrscht grüner
Bestand, wie er sonst in Bali vorherrscht. Zwei Affenarten finden sich im
Nationalpark: schwarze Affen (vermutlich die agilen und oft aggressiven Thomasmützen Languren
[Presbytis
thomasii, Thomas Leaf Monkey] mit Punkerlook) und und die grauen Langschwanz-Makaken
148.
Kleine Warane und Schlangen, Winkerkrabben und Landkrebse und natürlich jede
Menge fliegende Insekten und Spinnen können erwartet werden. Bei oder nach
Regen ist daher ein Repellent zu empfehlen. Verschiedene
Eisvögel sind häufig, selbst der seltene weiße Bali Star mit
schwarzgeränderten Flügeln und blauem Augenfleck (Leucopsar rothschildii,
Indon. jala Bali) ist mit Glück während der Brutzeit - es wurden extra
Nistkästen angebracht - zu Hause. Wer richtig interessiert ist, kann es auch
mal in der Gegend von Tegal Bunder versuchen. Es ist in jedem Fall ein Erlebnis,
sollte aber außerhalb der heißen Mittagszeit genossen werden.
Beim PPA-Posten
kann auch versucht werden Übernachtungen in einem parkeigenen Guesthouse am Nordhang des 809 m
hohen Gunung Kelatakan zu organisieren, allerdings sollte man sich notfalls auf
Selbstverpflegung einstellen.
Ab dem DPS 157 wird es auffallend immer grüner, viele Affen säumen die
Straße und leben von den Zivilisationsabfällen. 35 Minuten nach Permuteran, am
DPS 162, ist eine T-Kreuzung erreicht. Von hier geht es rechts (Nordwest)
nach Cekik bei Gilimanuk, wo sich der Hafen
nach Java befindet. Im folgenden
verweisen die KM-Steine zwar wieder auf Denpasar, zeigen aber nun die Zählung
beginnend mit DPS 126. Nun führt die Strecke über die durch den
Durchgangsverkehr Java-Lombok stärker befahrene, aber überwiegend gut ausgebaute Straße.
Sah man bisher nur junge Teakplantagen
131,
so säumen anfangs einige ältere Bäume mit ihren auffällig großen, lappigen
Blättern die Straße.
Beim DPS 113.5 wird der Abzweig nach Blimbing Sari passiert, in dem sich einige
der wenige protestantischen Gemeinden Balis verschanzt haben; kurz darauf ist
das erste nennenswerte Städtchen auf der Fahrt, Melaya, erreicht. Die
Hügelkette weicht nun auffallend zurück. Der in dieser Gegend gewonnene Kakao
gilt als einer der besten in Bali.
Beim DPS 110.3 weist ein unauffälliges Schild landeinwärts nach Palasari.
Diese kleine Straße führt zu dem sehenswerten, gleichnamigen Wasserreservoir
bei dem Dorf Palarejo, das vom Sungai Sangiang aus den 1000 m hohen Bergen
gespeist wird. Um den DPS 109 wird der Pantai Candik Suma beworben, ein
Tourismusprojekt, das nicht so richtig in die Füße kommen will. Inländische
Gäste aus Java sind z.Z. die einzigen, Westler haben es noch nicht entdeckt
oder finden es zu langweilig. Nur kurz darauf gibt es einen inländischen
Abzweig nach Berawan Tangi, in den dahinter liegenden Hügelketten haben sich
wie zum Trotz katholische Gemeinden eingegraben.
Beim DPS 100.9 weist ein Schild Richtung Meer zum 4 km entfernten Cuppel;
von hier könnte über viele Kilometer parallel zur Durchgangsstraße fast
direkt an der Küste entlang gefahren werden. Die Strecke ist mir aber noch
nicht bekannt.
Bald ist die kleine Großstadt Negara, eine gute Fahrstunde nach Permuteran, erreicht und vielleicht eine Durchfahrt des kleinen Städtchens bzw. südlichen Stadtteils Jembrana angesagt. Auffallend sind schon die ungewöhnlich vielen Dokars, die es eigentlich nur noch zum Gaudi in den touristischen Zentren Süd-Balis gibt, vor allem aber in Sumbawa und Ampana / Sulawesi noch zum Einsatz kommen. Der früher recht unansehnliche Flecken erhielt 2006 einen jungen, dynamischen Bürgermeister, der es in kurzer Zeit geschafft hat seine Untertanen zu einem (relativen) Musterbeispiel für Müllrecycling und Sauberkeit zu lenken. Statt, wie allenthalben üblich den größten Teil der Steuern und staatlichen Zuschüsse in die eigene Tasche oder die der Verwandtschaft und Freunde zu wirtschaften, verwendet er das Geld um die Straßen in Schuss zu halten, u.a. durch Anpflanzungen "aufzupolieren" und eine geordnete Müllabfuhr einzuführen. Weitere innovative Ideen wie kleine Preise für die schönste Gestaltung von Vorgärten und Häusern führten dazu, dass sich Jembrana nun als buntes, begrüntes Kleinstädtchen mehr als blicken lassen kann. Bravo! Hinzu kommen vielfältige Projekte für die Einwohner, wie Parks etc. - auch wenn die Gestaltungen den europäischen Empfindungen seltsam anmuten. Jembrana ist auch bekannt für seine rasanten Büffelrennen.
Mit dem DPS 84 gewinnt man wieder Meerblick, aber leider auch auf einige der umweltschädliche Shrimpfarmen, zur anderen Seite überblickt man eine leicht ansteigende Ebene mit Reisterrassen mit, für Bali eher ungewöhnlich, vielen Rindern. (Siehe auch den informativen Artikel in Le Monde Diplomatique, "Krabben für die Reichen", S. 6-7, August 2005, deutschsprachig, der über die Ausbeutung durch Garnelenfarmen von Mensch und Natur weltweit berichtet!) Beim DPS 77 eröffnet sich wieder ein schöner Blick über Reisterrassen und das Meer, einen Kilometer weiter südlich von Yehembang ist der bedeutende Tempel namens Pura Rambut Siwi erreicht. Unerwartet tauchen nur einen weiteren Kilometer später plötzlich Mangobäume, Bananenpflanzen und Kokosnusspalmen auf, sowie wieder einmal recht schöne Reisterrassen. Am DPS 72.5 führt ein Abzweig zum Pantai Mendewi. Mit dem DPS 68 ist in Pekutatan der Abzweig Richtung Pupuan (103 km) erreicht. Hier beginnt schließlich der letzte und ein weiterer landschaftlich reizvoller Abschnitt der Rundreise.
Alternativstrecke Richtung Denpasar
Der Durchgangsstraße Richtung Denpasar folgend haben sich am DPS 65
auffällig viele Moslems, vermutlich aus Java, niedergelassen. Im folgenden wird
die Straße durch eine hügelige Geländestruktur sehr kurvenreich, so dass die
schwer beladenen LKWs aus Java und Überlandbusse immer wieder zu einer Schleichfahrt und längeren
Staus führen. Dies soll im weiteren Verlauf immer häufiger vorkommen. Riskante
Überholmanöver der Einheimischen sollten mit besonderer Achtsamkeit begegnet
werden! Auf den nächsten Kilometern wird die Straße ihres Namens überaus
gerecht und führt fast direkt entlang der Küste. Dies wird allerdings
westliche Touristen kaum locken können, da sie im wesentlichen mit flachem
Küstenfelsstrukturen, im besten Falle mit Schotter durchsetzt ist. Immerhin
sind ab und an wieder schöne Reisterrassen und weidende Kühe unter Palmen vor
Meeresbrandung zu beobachten - fast, aber nicht ganz wie in Niederbayern.
Unterwegs locken einige schön gelegene Warungs, teilweise mit großen
Parkplätzen für die Ritter der Landstraße und hungrigen Mäuler der
inländischen Reisenden.
Ziemlich genau beim DPS 50 gibt es eine weitere, von mir noch nicht erkundete
und vielleicht interessante Parallelstrecke, die ebenfalls nach Pupuan führt,
am DPS 38 beginnt die Strecke, die unter Von Seririt
über Pupuan nach Denpasar in umgekehrter Richtung beschrieben ist. Am DPS
30.2 verweist ein Schild ins Inselinnere zu einem 15 km entfernten
"Eco-Tower", der mir noch nicht bekannt ist. Er soll unter
amerikanischer Leitung stehen, angeblich gibt es von dort auch geführte Touren
in den Wald des Gunung Batukaru.
Zurück zur Rundreise:
Zunächst folgt man einer Art Mahagoni-Allee. Dann zieht
sich die schmale Straße in ungezählten Serpentinen bis auf ca. 7-800 m einen
Bergrücken entlang. In den Dörfern stehen die Häuser an den Hängen dicht an
dicht gedrängt. Wer hier wohnt ist wegen seines Ausblicks zu beneiden.
Asahduren passiert man nach ca. 30 min. Das Geld wird u.a. mit
ausgedehnten Nelkenplantagen 130
verdient. Kinder sind immer da, um den Touristen das Gewürz in allen
Verarbeitungsphasen zeigen.
In der Nähe versperrt ein riesiger Banyanbaum der Straße den Weg. Links
und rechts gab es nicht genügend Platz für zum Ausweichen, also hat man sich
kurzerhand
entschlossen sie einfach hindurch zu bauen und schuf damit eine Attraktion.
Direkt am Baumtor liegt links ein kleiner Warung mit Aussicht in ein tropisch
dicht bewachsenes Tal. Die Kulisse dahinter aufragender Berge ist wie geschaffen
für eine kurze Pause. Bereits bei der Ankunft wird man von einem freundlichen Balinesen gebeten, sich
in sein "Gästebuch" einzutragen. Sein Hobby, die Unterschriften und Länder
der Durchreisenden zu sammeln, könnte bald in das "Guinness Buch der
Rekorde" Eingang finden.
Bis Pupuan wird noch einmal ca. 1 h benötigt. Von hier könnte noch
Anschluss an die Strecke Von Seririt nach Denpasar
genommen werden. Ansonsten beginnt die letzte,
etwa 1½-stündige Etappe des Rundwegs in Richtung Seririt. Bis zum Einbruch der
Dunkelheit sollte Lovina wieder erreicht sein.
Alternativ gibt es noch Möglichkeiten die Küstenstraße im Norden über
kleine Parallelstraßen zu erreichen, die ich aber noch nicht erkundet habe.
Bei allen Fahrten sei unbedingt auf den kurzen Exkurs "Mit dem Moped auf Bali" auf der Bali-Eingangsseite verwiesen.
Eine schöne Alternative zu der Strecke Singaraja - Bedugul - Denpasar stellt diese Variante durch die westlichen Ausläufer des Gunung Batukaru dar. Sie führt über Pupuan und erreicht max. etwa 900 m Höhe. Insgesamt dürften beide Strecken von der Fahrzeit her gleich lang sein, vermutlich ist diese allerdings kilometermäßig die Kürzere. Mit häufigeren Niederschlägen muss gerechnet werden, selbst wenn an der Küste strahlend blauer Himmel vorherrscht. Entschädigt wird man an verschiedenen Stellen durch wunderschöne Aussichten auf die Küstenlinie und das Küstentiefland, die tief eingeschnittenen Täler, den mächtigen Vulkan - wenn er denn einmal seine Wolkenmütze beiseite geschoben hat - und pittoreske Reisterrassen.
Den ersten Aussichtspunkt mit Parkplatz (1000) gibt es am DPS 79, kurz nach Busungbiu. Hier wurde für die Fotografen sogar ein wackliger Aussichtsturm errichtet (1000). Auch vor und nach Pupuan gibt es immer wieder Anlässe anzuhalten, um den Reisterrassen zu huldigen. Von Pupuan aus ist in einem halbstündigen Fußmarsch - unbedingt Führer erforderlich - der fast ganzjährig gut wasserführende Fall Air Terjung Blahmantung zu erreichen. Auf der Strecke liegt das (aus zuverlässiger Quelle empfohlene) Hotel Jampaka bei B(e)limgbing. Beim DPS 59.5 werden die einladend aussehenden, allerdings etwas mondänen Sandra Gallery, Restaurant + Villas passiert. Atemberaubend ist der Anblick der Reisterrassen beim DPS 49/50 (1000 fürs Parken), vor allem natürlich wenn das zu den Graspflanzen zählende Grundnahrungsmittel in schönem, saftigen Grün steht. Wenn in Generationen die Höhenlinien in mühseliger Handarbeit - und als Nebeneffekt kunstvoll - nachgezeichnet wurden, fällt das schon unter den Science-Fiction-Begriff "Terraforming". Orientierungslegasteniker, die einen Atlas mit sichtlicher Abscheu mit je zwei spitzen Fingern haltend drehen und wenden und sich in der grafischen Modellierung und Symbolik dann doch verirren, wird eine Landkarte mit ihren Höhenlinien detailliert und leicht begreifbar durch diese ziselierten Abstufungen vor's Auge führt. Leider werden dort zwei Flugfüchse zum Touristengaudi gehalten.
Fledertiere sind die einzigen
Mammalia auf der
Welt, die fliegen können. Die Tiere sind behaart und säugen ihre Jungen ebenso
wie alle andere Säugetiere auch. Vor wenigen Jahren glaubte man noch nachgewiesen zu haben, dass Klein-
(Microchioptera, im deutschen allg. Fledermäuse, Indon. kelambit, Tagalog
faniki, Cebuano kulagnik) und Großfledertiere (Megachioptera)
von unterschiedlichen Vorfahren abstammen und sich zu verschiedenen Zeiten
entwickelt haben (Konvergenz). Jüngsten Untersuchungen zufolge sind sie jedoch monophyletisch, d.h. stammen vom gleichen Vorfahren
ab. Flughunde werden der
Familie der Großfledertiere mit hunde- / fuchsähnlichem Kopf zugeordnet. (Pteropus
lanensis lanensis, P.alecto und P.vampyrus malaccensis,
Indon. kalong, Tagalog kabug, Visaya kabilaw, Madag. Fanihy).
"Flugfuchs" ist ein anderer Begriff für Flughund, der wortwörtlich aus dem englischen "Flying Fox" übersetzt
ist; im Deutschen ist Flughund üblich, Flugfuchs bei fuchsähnlichem
Kopf aber möglich.
Die Familie der Großfledermäuse sind Früchtefresser. Die
größten Arten erreichen ein Gewicht bis zu 1,5 Kilo bei einer
Flügelspannweite von bis zu 2.00 m (!). Ihre Orientierung erfolgt nicht wie bei
den Kleinfledermäusen mit Hilfe von ultrahohen Schallwellen, sondern mit Augen
und Nase. Den Tag über verbringen sie in Großkolonien, die 10.000 Mitgliedern
zählen können, schlafend in einem Baum hängend (kleinere Arten bevorzugen,
wie die Fledermäuse, Höhlen), in Mangrovenwäldern und im tiefer gelegenen
Regenwald. Kann man sie beobachten, ist deutlich erkennbar, wie sie sich in der
Sonnenhitze mit den Flügeln Kühlung zufächeln. Ihre Stimmen klingen wie die
Laute einer liebestollen, aber in den Stimmbruch geratenen Katze, besser weiß
ich es nicht zu beschreiben.
Kurz nach Sonnenuntergang erhebt sich die gesamte Kolonie zu den
Futterquellen, oft Mangoplantagen denn Regenwälder gibt es kaum noch, die manchmal über 70 km entfernt sind - ein eindrucksvolles
Schauspiel.
Wer glaubt, dass die (nicht nur) indonesischen Kinder abends ihre
Drachen nur aus Spieltrieb steigen lassen, täuscht sich meist. Als
Früchtefresser wird den Flughunden ein besonders schmackhaftes Fleisch
nachgesagt und - leider - gerne gejagt (wie man auch in
Banda
Aceh, Medan, Sulawesi oder
Pangandaran
und dem übrigen Indonesien sehen kann). Da sie ihre, den Einheimischen bekannte,
allabendliche Flugroute instinktiv auf wenige Meter genau einhalten, verfangen
sie sich in den Leinen, die mit vielen Angelhaken gespickt sind. Oft
verenden sie noch vor dem Verkauf oder werden mit ausgebreiteten Flügeln wie
gekreuzigt aufgehängt angeboten.
Es muss allerdings - nicht nur in diesem Zusammenhang -
ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass die Kinder damit einen Beitrag zum
Einkommen der meist unterprivilegierten Familien leisten, die ihrem Überleben -
selten dem "Luxus" - dienen. Unser im Laufe von Jahrzehnten gewachsenes
Umweltbewusstsein und unsere Art mit Tieren umzugehen (ich erinnere aber auch
z.B. an die Rindertransporte quer durch Europa) kann hier nicht radikal
durchgesetzt werden, solange vielen die primitivsten Grundlagen eines
menschlichen Lebens fehlen.
Wissenschaftler fordern im "British Ecological Society's Journal of Applied Ecology" Schutz für die Flughunde: www.general-anzeiger-bonn.de (8/2009). Nach ihren pessimistischen Angaben könnte er im malayischen Archipel in 6-8 Jahren wegen Überjagung ausgestorben sein. Dazu passt auch die Feststellung in Nord-Sulawesi (beobachtet 2009, siehe rechts mit abgetrennten Flügeln), wonach auf den Fleischmärkten inzwischen Flughunde aus Süd-Sulawesi importiert werden müssen, da sie im Norden praktisch ausgerottet sind.
Mit dem DPS 38 trifft man auf die stark befahrene Durchgangsstraße von Gilimanuk nach Denpasar. Am DPS 30.2 verweist ein Schild ins Inselinnere zu einem 15 km entfernten "Eco-Tower", der mir noch nicht bekannt ist. Er soll unter amerikanischer Leitung stehen, angeblich gibt es von dort auch geführte Touren in den Wald des Gunung Batukaru.
Unterwegs
gibt es die Möglichkeiten an die
Tagestour 1: Entlang des nördlichen Caldera-Randes, die
Tagestour 2: Am nördlichen Hang der Caldera oder die Strecke Um den Nordwestzipfel
anzuschließen.
Alternativ kann der Weg über Bedugul zurück
erfolgen. Dabei ist die Strecke über Jatiluwih
mit seinen tollen Reisterrassen und / oder ein Abstecher zum Tempel Pura Luhur Batukau
vielleicht die beste Wahl! Diese Anschlusstour ist von Ubud aus beschrieben
und ungefähr in umgekehrter Reihenfolge zu lesen.
Alle Touren mutieren dann aber zu einer ausgewachsenen Tagestour,
besser ist es Übernachtungen einzubauen.
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Polak, Bonn, Germany,
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Wegen schwerer dauerhafter
Erkrankung bitte ich keinerlei Reiseanfragen mehr an mich zu richten. Danke!
Ich verweise auf die
viel besser informierten Länderforen / -boards und Reisehandbücher.
Anfragen zu Verlinkungen u.ä. Anliegen werde ich mit Sicherheit nicht mehr
beantworten!
An die Adresse
können jedoch gerne Aktualisierungen,
Fehlerkorrekturen und konstruktive Anregungen gemailt werden.
Ich werde, je nach Gesundheitszustand, versuchen sie einzupflegen. Bitte
gleichzeitig mitteilen, wer keine Namensnennung wünscht.
Bei Zuschriften bitte folgende Wünsche beachten:
Ich danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme.
© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Niks Reiseberichte
Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!