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Bunaken
1994 und 14 Jahre später

von "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany

Urfassung: 1994
Aktualisiert: September 2008

Verzeichnis aller Reiseberichte
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Übersicht

 

Abspann

 

Die Aufenthalte fanden Ende Juli bis Anfang August 1994 und Mitte August bis Anfang September 2008 statt 
Wie schon 2008 auf den Philippinen erlebt, fand die Trockenzeit nicht wie gewohnt statt. Dafür war es dann dort im Juli über 10 Tage vollkommen regenfrei. Das gleiche Muster auch hier: Von ungewöhnlich kühlem Wasser und Regen in der eigentlichen Trockenzeit (normalerweise fällt viele Monate lang kein einziger Regentropfen) sprach Sven. Bereits Ende August stellte sich über mehrere Tage ein Tiefdruckgebiet ein, das zwar keinen tagelangen Dauerregen brachte, wohl aber längere Schauer. Sie ließen die Lufttemperatur an einem Nachmittag sogar auf nur 24°C sinken: eiskalt!

Anreise

Das öffentliche Boot läuft vom Fluss in Manado, hinter den Markthallen Pasar Jengki (Fischmarkt), täglich außer Sonntags, gegen 14 Uhr aus. 14 Uhr heißt: Je nach Tidenstand; man sollte mit einer flexiblen Zeit von 13-15.30 Uhr rechnen. Entgegen allen anderen Behauptungen - Schlepper versuchen Touristen auf Privatboote zu locken - kostet die Überfahrt nur 25.000/Person. Die Charterboote sind natürlich erheblich teurer, für 200.000 mit max. 6 Personen ist man gut dabei. Ggf. ermöglicht dies aber einen nicht zu vernachlässigen Zeitvorteil, da von dem Hafen aus jederzeit wg. dem entsprechenden Tiefgang - bei Vollcharter oder wenn der Käpt'n meint, er hätte genug kassiert - abgelegt werden kann. Zurück kosten sie oft mehr! Bei schlechterem Wetter, sollte man auf die kleinen Boote sicherheitshalber verzichten. Einige Unterkünfte bieten bei längerem Aufenthalt (ab ca. 4-5 Tagen) den Transfer kostenlos an.
Nach ungefähr 50 min läuft das public boat die Insel zuerst beim Ort Bunaken vor der markanten Kirche an - erstaunlicherweise nicht den langen östlichen Betonpier. Darum heißt es umsteigen in ein kleineres Boot, das einen an den Strand fährt, wo schließlich der Fährpreis einkassiert wird. Dann werden noch 3-4 Stopps eingelegt, um die Leute bis vor die Haustür zu bringen. Dies kann insgesamt eine Stunde dauern. Anschließend wird der Pantai Liang angefahren, danach Alung Banua.
Die Rückfahrt mit dem öffentlichen Boot erfolgt täglich - außer Sonntags - zwischen 7 und 8 Uhr, fast immer nur vom Ort Bunaken aus. Wer damit fahren möchte, muss einen Tag vorher in seiner Unterkunft Bescheid geben. Mit einem Anruf beim Käpt'n hält dann das Boot auch am Pantai Liang, auf keinem Fall an der Ostseite.

Einen Transportdienst über die Insel bieten einige private Mopedfahrer an, denen die Strecke allerdings oft abenteuerliche Fahrmanöver abverlangt. Natürlich werden von Touristen höhere Preise kassiert. So kostet eine Fahrt von der Stadt zu Lorenso II normal 5000 plus 5000 für schweres Gepäck, 20.000 sieht und verlangt man natürlich lieber.
Die in einem Reisehandbuch großzügig eingezeichnete "Ringstraße" ist ein Witz. Sie existiert in wortwörtlichen "Betonbruchstücken" vom Ort Bunaken nur entlang der Ostseite, dann bogenförmig zum Pantai Liang. Um für einen stabilen Untergrund zu sorgen waren der notwendige Aufkauf und die Transportkosten für ausreichend Schotter und Sand vom Festland nicht finanzierbar. Die ersten Versuche bei der Erstellung einer einigermaßen haltbaren Piste versagten auch wegen schlechtem Untergrund (schwammartigem Karstgestein) und Straßenbaukenntnissen. Geld für eine dauerhafte Sanierung ist noch nicht vorhanden, man erträgt es stoisch oder verwendet die Boote.
Die Laufzeit vom Ort Bunaken ohne Gepäck dauert etwa eine Stunde. Die angebliche Fortführung der Straße an der Westseite existiert immer noch nicht.
Unterkünfte, sowohl an der Ost- (mit Ausnahme vom Seabreaze Resort), aber insbesondere am Pantai Liang vom Ort Bunaken über die Straße zu Fuß zu erreichen, sollte man absehen. Sie ist auf den ersten Hundert Metern ein guter, wenn auch schmaler Betonweg, der bald darauf in größere und kleinere Platten zerbrochen oder zerbröselt ist und stellenweise in eine unbefestigte Piste übergeht. Man hat auch damit zu kämpfen, dass der Weg erheblich länger ist, als alle Reisehandbuchkarten suggerieren, da sie schlicht eine falsche Inselkontur darstellen. Eine kleine Tortur mit Gepäck und daher abzuraten!

Allgemeines

Bunaken liegt  Manado vorgelagert etwa 17.9° Nord im überwiegend marinen Bunaken National Park. Rings um Bunaken und ihren Nachbarinseln erstreckt sich ein fast geschlossenes Saumriff, das teils spektakulär in einem Drop-off über Dutzende von Metern oft senkrecht abfällt. Das mangrovengesäumte Eiland ist überwiegend eine riesige Kokosnussplantage, das zweite Standbein ist Fischen, zu einem Gutteil für den Eigenbedarf. Zusätzliches Geld bringen die Touristen, insbesondere die jährlich über 30.000 Tauchtouristen. Der größte Profit bleibt allerdings nur wenigen Clans vorbehalten. Viele von den Inseln verdienen sich als Angestellte oder Zulieferer ihr Brot, etliche sind jedoch vom Festland.

Eine Bank oder gar ATM sucht man selbst im Ort Bunaken immer noch vergebens, man sollte also genügend cash mitnehmen! Häufig, aber nicht immer, werden die gängigen Kreditkarten akzeptiert, Travellerschecks muss man persönlich in einer Bank in Manado zu einem recht schlechten Kurs einlösen (13.000:13.494). Gut, wenn die Unterkunft dort ein Büro hat, so dass man es am Rückreisetag einrichten kann. Ansonsten verliert man einen ganzen Tag für die Hin- und Rückfahrt.
Auch Supermärkte existieren nicht, nur einige kleine Geschäfte (Tokos). Sie sind allerdings sehr versteckt, denn eine Außenreklame benötigen sie nicht: "Man" weiß wo sie sind. Einer, der dem Küster gehören könnte, befindet sich direkt an der Kirche, Zugang von der Ufer"straße" her. (Interessant ist ein Blick in die auffällige Kirche, dessen Altar einem Schiffsbug nachgebildet ist.) Ein "größerer" befindet sich an der "Ausfall"straße nach Norden.
Am nördlichen Ende von Pantai Liang kann man sich ebenfalls, allerdings relativ teuer, ein wenig eindecken. Hier, wie auch am Hauptstrand, kann bei zu hohen Forderungen feilschen nicht schaden. Taucht die Frage auf, in welcher Unterkunft man lebt, werden die Preise angepasst!! Also "wohnt" man am Besten im Froggies, wo alles relativ preiswert ist. Auch oberhalb in dem kleinen Dorf Tujung Parigi kann man nicht einkaufen. Selbst in dieser Beziehung muss also an alles gedacht werden, entweder ist es, insbesondere in den Unterkünften teurer, meist aber gar nicht zu haben.
Bei allen touristischen Unterkünften, mit wenigen Funklöchern im Inselinneren, besteht eine gute Cellphoneverbindung, zumindest mit dem Anbieter Telkomsel / simPATI. Internet ist mit mäßigen Übertragungsraten nur vereinzelt vorhanden.

Unterkünfte

Alle enthalten VP - meist ein Büfett - sowie Tee, Kaffee und Trinkwasser den ganzen Tag über. Moskitonetz, Toilettenpapier, meist auch Seife, werden gestellt. Es gibt überall - bis auf die ganz kleinen Anbieter - Fans, keine AC, dafür reichen die Generatoren nicht. Viele erheben einen Aufpreis für Nichttaucher! Dies gilt allerdings nicht für mitreisende Partner oder Kinder. Alle TelNr. die mit 08 anfangen, sind Cellphones und können SMS empfangen.
Anhaltspunkte für Preise in den Unterkünften ab: Softdrinks 0.3 l 5.000 (Supermarkt Manado 3500, Lorenzo II stolze 12.000!), Zigaretten 20.000 (11.000), Bier 0.7 l 20.000 (13.000), Trinkwasser ist kostenlos.
Selbst in den größten Unterkünften kommen Stromausfälle vor. Die Griffbereitschaft von Taschenlampen wäre also sinnvoll.

Es sollte jedem klar sein, dass mit der Wahl der Unterkunft eine Art Exklusivvertrag geschlossen wird. Weder kommt man anschließend ohne weiteres von der Ost- zur Westküste, noch von Nord nach Süd auf dem Landweg. Damit entfällt im Wesentlichen ein Wechsel (mit schwerem Gepäck) zu anderen Anbietern auf der gegenüberliegenden Inselseite auf dem Landweg. Bootstransfers lassen sich nur mit Hilfe des Besitzers durchführen, der gegen einen Wechsel naturgemäß etwas hat und sich das i.d.R. kräftig bezahlen lässt; Ausnahmen bestätigen die Regel. Ähnliches gilt für die Transportmopeds, die ja - noch - kein Funk haben.

Nicht aufgeführte Unterkünfte hatten, obwohl Hauptsaison, geschlossen oder wurden renoviert; zwei Neueröffnungen scheinen an der Ostseite 2009/10 anzustehen.

Ostküste

In fast allen Anlagen ist es ruhiger als am Pantai Liang. Entlang der Ostküste dominiert, bis auf den Ortsbereich, wenige schmale Ausfahrten und alten Abholzungen, überwiegend ein Mangrovengürtel. Ein überwiegend feiner, beiger Sandstrand davor ist fast durchgehend vorhanden, zumindest bei Ebbe, die Aussicht auf das offene Meer "natürlich" sehr eingeschränkt. Von allen Unterkünften besteht die Möglichkeit ohne Boot zum Schnorcheln ans Riff (siehe unten) zu kommen. Für Naturliebhaber - auch Ornithologen kommen auf ihre Kosten - sehr schön:
So kann man prächtig metallisch glänzende Eisvögel bei der Sturzflugjagd beobachten, während Nektarvögel (oder Honigsauger) Blüten begutachten. Sie haben eine konvergente Evolution analog der Kolibris in der Neuen Welt durchgemacht und beherrschen den Schwirrflug, wenn auch nicht in dem Maße wie ihrer Kollegen auf der anderen Seite des Globus. Über dem Meer ziehen gelegentlich Raubvögel ihre Kreise, bei denen es sich vermutlich um Rotkopfmilane handelt. Ab der späten Dämmerung kann man einen etwa 30 cm großen, nachtaktiven Bodenbrüter bewundern, der zu der Familie der Nachtschwalben aus der Gattung der Ziegenmelker gehört (Caprimulgus sp., Nightjar). Dieser von der Silhouette her falkenähnliche, aber näher mit den Eulen verwandte, hat sich auf die Insektenjagd spezialisiert. Genauere Bestimmungen waren nicht möglich, ggf. hilft mir in Bälde ein niederländischer Hobbyvogelkundler.
Moskitos waren in dieser Zeit nur in geringer Anzahl vorhanden.

Von Süd nach Nord:

Spaziergänge

Eine Rückkehr zu Fuß sollte rechtzeitig erfolgen, da es im Inselinneren durch die Beschattung schneller dunkel wird. Eine Taschenlampe pro Person kann nicht schaden.

Ein Gang über die "Hauptstraße" direkt hinter den Unterkünften führt Richtung Süden zum Ort Bunaken. Ab der entferntesten, dem Lorenso II (Gäste von Living Colours müssen bis dort vorlaufen), benötigt man ca. 25-30 min. Bei Niedrigwasser kann fast die gesamte Strecke auf dem Sandstrand hinter dem Mangrovengürtel durchlaufen werden. Notfalls wechselt man auf die parallel verlaufende Piste.

Wer die Unterkunft an der Ostküste nicht wechseln will, trotzdem aber mal an der Westseite (Pantai Liang) schnorcheln möchte, ist gut beraten, den längeren Weg über die "Hauptstraße" zu nehmen. Von Lorenso II sind es etwa 40-50 min ohne zu Trödeln. Sich quer durch die Insel zu schlagen ist nicht einfach, zu verwirrend ist das Wege-/Pfadsystem, bei dem die manchmal breiten Büffelpfade auch schon mal im Nichts enden können. Ab Lorenso II kann man es mit dem Kompass trotzdem versuchen. Man hält sich entlang der "Hauptstraße" Richtung Norden und ca. 500 m nach der Anhöhe zunächst Richtung West, dann Südwest, sollte aber jeden, der den Pfad kreuzt oder im Unterholz zu hören ist unbedingt ansprechen (sprich wie deutsch): "Permissi, jalan ini ke Pantai Liang?" Bestzeit von Lorenso II nach Pantai Liang: 30 min. Alternativ kann man sich das Boot mieten und ist in 20 min direkt an der Korallenwand und etliche zigtausend Rp los.

Westküste

Es ist wohl überall auf der Welt das Gleiche, aber hier fällt es besonders auf. In gut anderthalb Jahrzehnten ist am Anleger ein ambulanter Souvenirladen neben dem anderen gesprossen. Daneben gibt es reihenweise Biergartentische mit dazu gehörigen Buden, die an Warungs erinnern sollen. Allerdings gibt es hier keine Aufdringlichkeit, wie sie von z.B. Bali bekannt ist. Dominiert werden die Unterkünfte von westlichen Touristen, an Wochenenden und Feiertagen der Strand und der "Biergarten" von Einheimischen aus Manado. Es liegen im Normalzustand - es können auch mal mehr werden - über ein Dutzend Boote in der kleinen Bucht. Sie finden kaum noch Ankerplätze.
Die Westseite ist überwiegend frei von Mangroven. Der Pantai (Strand) Liang ist fast einen Kilometer lang und wird bei Flut von einer Felsnase in zwei etwa gleich große Hälften geteilt. Der nördliche Abschnitt ab dem Pier geht rasch in einen unattraktiven Strand mit Steineinlagen über, dem auch bald ein Mangrovengürtel folgt. Zur anderen Seite befindet sich der deutlich bessere Teil mit einem gelblichen, feinen Sand. Südlich gibt es noch zwei schöne kleinere, in romantischen Buchten gelegen, die bei Flut abgeschnitten sind. Vor allem zum Sonnenuntergang gibt es einen sehenswerten Ausblick mit dem Manado Tua im Hintergrund. 
In den wenigen noch relativ preiswerten Unterkünften treffen sich jüngere Touristen, die auch des Abends gerne mal einen "drauf machen", Lagerfeueratmosphäre am Strand inklusive. Dies hat in den letzten Jahren insgesamt abgenommen, höherpreisiger Tauchtourismus ist angesagt. Und die machen keinen "drauf" und lassen sich höchstens ein Lagerfeuer anzünden.

Moskitos der Gattung Aedes aegypti (können Malaria übertragen) gab z.Z. meines Aufenthaltes ein wenig mehr als an der Ostküste, auch einige wenige Denguemücken waren zu beobachten. Bei stärkerem Aufkommen sollte man zumindest das Bad aussprühen lassen und Moskitocoils erbitten. In fünf Tagen an einer Hand abzuzählen, aber leider sind auch einige Sandmücken zu melden. Tägliches Entfernen des Strandgutes und den Einsatz von Spezialharken sollte man den Verantwortlich dringend nahebringen.

Von Nord nach Süd:

Am nächsten Strand lag noch 1994 das Yulian Home Stay. Die liebenswerte Besitzerin Yulian Lunder hat es bald aufgegeben und ist zu ihrer Tochter ins Panorama gezogen.

Spaziergänge

Jede Rückkehr zu Fuß sollte rechtzeitig erfolgen, da es im Inselinneren durch die Beschattung schneller dunkel wird. Eine Taschenlampe pro Person kann nicht schaden.

Wer die Unterkunft nicht wechseln will, trotzdem aber mal an der Ostseite schnorcheln möchte, ist gut beraten, den längeren Weg über die "Hauptstraße" zu nehmen. Vom Pantai Liang geht man hinter Froggies Divers die steilen Stufen hinauf und hält sich dann entlang des betonierten Weges. Der Eingang zu Lorenso II, wo das Schnorcheln richtig Spaß macht, ist ein sehr versteckter Fußpad!! Immer wieder nachfragen!! Es sind etwa 40-50 min ohne zu Trödeln. Sich quer durch die Insel zu schlagen ist nicht einfach, zu verwirrend ist das Wege-/Pfadsystem, bei dem die manchmal breiten Büffelpfade auch schon mal im Nichts enden können. Ab dem südlichen Ende vom Pantai Liang kann man es mit dem Kompass trotzdem versuchen. Man hält sich zunächst Richtung Ost, dann Nordost, sollte aber jeden, der auch nur in der Nähe zu hören ist, befragen (sprich wie deutsch): "Permissi, jalan ini ke Lorenso dua?" Bestzeit von Pantai Liang nach Lorenso II: 30 min. Alternativ kann man sich eines der vielen Boote mieten, ist in 20 min direkt an der Korallenwand, kann dann dort sofort losschnorcheln, ist aber auch sehr viel Geld los.

Nordwestlich im Inselinneren liegt das beschaulich Desa (Dorf) Alung Banua. Die Leute dort sind ausgesprochen freundlich und zuvorkommend, das ist allerdings auch die gesamte Attraktion. Einge kleine Geschäfte können zum Aufstocken des Proviants dienen. Die Wanderung dorthin führt zunächst zur Hauptstraße, die zum Ort Bunaken führt, dann gibt es bald darauf einen Abzweig, den man sicherheitshalber erfragt, in nördlicher Richtung, der bald nach Westen umschwenkt. Für die einfache Strecke benötigt man etwa eine Stunde.

Vom Pantai Liang aus kann eine einsame, dennoch unterhaltsame Wanderung längs durch den Südteil der Insel zum Ort Bunaken unternommen werden. Auf Grund der Mangroven und ggf. auflaufendem Wasser kann am Strand nicht vollständig durchgelaufen werden. Es geht vielmehr, alternativ zu der "Hauptstraße", an mehreren Stellen direkt hinter dem Strand steil hinauf, am Besten ab dem südlichen Ende des Strandes beim Scubana Dive Resort. Nun folgt man dem teils breiten Büffelpfad Richtung Süden auf dem Höhenkamm entlang der Westküste und passiert nach kurzer Zeit einen kleinen Brunnen. Hier hält man sich rechts hügelan und gelangt im weiteren Verlauf zu einem Mangrovenarm, bei Ebbe trocken zu queren, ansonsten nach links einen Schwenker, also Richtung Osten, einlegen. Egal wie, von nun an kann man eine Schnitzeljagd in dem Gewirr der Pfade unternehmen. Sie sind z.T. auch zugewachsen, die Bevölkerung hat auch den Vorteil von Mopeds und Booten erkannt hat. Benutzt werden sie nur noch zum Erreichen der landwirtschaftlichen Anpflanzungen. Am Besten, man hat einen Kompass dabei oder hält sich irgendwie weiter Richtung Süden und erreicht nach 45-60 min (oder Stunden ) die "Inselhauptstadt". So richtig verlaufen kann man sich eigentlich nicht, es gibt ja noch andere Orientierungspunkte wie Küste und Sonne und hilfreiche Einheimische. Auch braucht man keine Angst vor wilden Tieren, besonders "bösen Spinnen" oder Schlangen zu haben, die wurden schon alle aufgefressen. Das einzige Wild ist man selbst, die restlichen Spinnen und Schlangen sind harmlos, man steht nicht auf derem Menüplan. Im schlimmsten Falle (Kokosnussniederschläge) gibt es eine Krankenstation im Ort. Die Schwester muss allerdings erst herbeigeholt werden, ob der Arzt gerade auf Bunaken oder in Manado ist, hängt von den Lottozahlen in Uruguay dividiert durch den Stromverbrauch in Kamtschaka ab. Die Schwester kann in jedem Falle (fast) alles, was auch der Arzt kann. Dafür benötigt sie aber einer Unterschrift, die sie vor Schadensansprüchen schützt. Vor allem aber: Sie wird nicht ohne cash tätig!
In jedem Falle sollte man eine Verirrzeit einplanen.

Bunaken National Park

Er wurde im Oktober 1991 gegründet, konnte sich aber zögerlich erst ab Mitte der 1990iger Jahre regional und überregional etablieren. Von den 79.056 ha liegen 97% liegen unter Wasser. Der Anteil der südlicheren Festlandzone umfasst die Küstenzonen von Molas, Meras, Tongakaina, Tiwoho sowie Arakan-Wowontulap, hier mit besonders altem Mangrovenbestand und vor allem einer Dugongpopulation 160, die allerdings noch nicht intensiver wissenschaftlich erforscht ist. Es gibt eine weitere kleine Population bei einem kleinen Dorf, dessen Name aber nicht genannt werden soll, um den Einfall von Tauchtouristen zu verhindern. Beide Parkhälften werden durch einen Meeresgraben getrennt, der an seiner tiefsten Stelle in der Manado Bucht 1566 m misst.


Foto (Rotes Meer) von den Deutschen Meistern in der UW-Fotografie: © Armin und Birgit Trutnau

Ferner umfasst der Park eine nördliche Inselzone mit Manado Tua, Pulau (Insel) Bunaken, Siladen, Montehage und Nain, mit weltweit berühmten Drop-off-Korallenwänden. Die Mangrovengürtel wurden ausdrücklich als Zone für marines Laich- und Brutgebiet, zum Küstenschutz und vor allem durch die enorm hohe Artenvielfalt einbezogen. 
Die touristischen Unterkünfte fokussieren sich in erster Linie auf die Insel Bunaken, unbedeutendere (sieht man von dem Spa-Resort mit seinen vollkommen überzogenen 400 $ - Zimmern mal ab) auf dem benachbarten Siladen, daneben gibt es noch eine Handvoll Liveaboards. Eine nicht zu vernachlässigende Anzahl von Tauchtouristen werden von Basen des Festlandes transferiert, betreten i.d.R. jedoch nicht die Inseln. Die Besucherzahlen werden 2008 auf über 30.000 geschätzt. Zum Vergleich: Die Einwohnerzahl in den 22 Dörfern der Inseln liegt in fast gleicher Höhe.

Allgemeines

Unabhängig ob Taucher, Schnorchler oder Sonnenbräuner: Die Eintrittsgebühr (siehe auch pro und contra) für ausländische Touristen wurde seit 2002 unverändert auf 50.000 pro Tag bzw. 150.000 pro Jahr festgelegt, nicht gerade viel! Die wasserfesten Logos mit Kabelbinder müssen jederzeit vorgewiesen werden können, sonst droht ein Bußgeld in der doppelten Höhe. Nicht überall weist man darauf hin, nur am Pantai Liang gibt es eine offizielle Zahlstelle, eine weitere befindet sich auf der Insel Siladen. Erheblich einfacher wäre es wohl, den Unterkünften die Einkassierung zu überlassen. Damit könnten auch unliebsamen Info- und Verständigungsproblemen vorgebeugt werden.

Nutzungszonen

Originaltext: DR.MARK ERDMANN, MANADO FIELD STN, für den Nationalpark erstellt
(ohne Copyrigtvermerk, öffentlich zugängliches Dokument des Visitor Centers, Bunaken, Pantai Liang)

Associated Rules of Zonation Revision – Bunaken Island
(Based upon results of over 35 meetings with villagers, dive operators and government officials)
(Karte ohne Copyrightvermerk, öffentlich zugängliches Dokument des Visitor Centers, Bunaken, Pantai Liang)
Hier ist die teils betonierte Verbindung entlang der Ostküste von Desa Bunaken nach Tjg. Parigi noch nicht ausgewiesen.
Verortung von Unterkünften und Bezeichnungen nachträglich.

A. Zona Pemanfaatan Masyarakat (Community Use Zone)
Allowed Activities
1. Traditional handline fishing.
2. Reef gleaning (“cari biak”) on the reef flats, 50 meters or more from reef drop off.
3. Traditional spearfishing – absolutely no use of compressed air (SCUBA or hookah compressors) and only for park residents.
4. Tuna bait fishing by funae/pajeko.
5. Net fishing with nets that do not lie on bottom or touch coral.
6. Nets that lie on the bottom (paka-paka, etc) can only be used 50 meters or more from the reef drop off/reef edge.
7. Diving and snorkelling, but absolutely no standing on or purposeful damaging of corals or use of spearguns.
8. Catamaran/glass bottom boats, with close attention paid to snorkellers/divers in water.
9. Sea weed culture, but strictly forbidden to use posts made of mangrove wood.
10. Fish/shrimp mariculture, but must acquire all necessary permits from BTNB and PEMDA via the Bunaken National Park Management Advisory Board (Dewan Pengelolaan TNB).
11. Collection of dead coral heads for village use only (no outside sale), 50 meters or more from the reef drop off/reef edge. No excavation for dead corals is allowed – only collection of dead coral heads.
12. Collection of sand for village use only (no outside sale) is subject to village regulation.
13. Scientific research with an official research permit that has been approved by BTNB.
Banned activities
1. Use of sero fish traps. [Reusen]
2. Any fishing/collection of marine life using compressed air (SCUBA or hookah compressors).
3. Use of metal anchors, unless it is more than 50 meters from the reef edge or in the case of an emergency.
4. Cutting of any mangroves.
5. Collection of live coral.
6. Jetskis.
7. Collection of sand or dead coral for commercial sale.

B. Zona Pemanfaatan Pariwisata (Tourism Use Zone)
Allowed activities
1. Diving, but absolutely no standing on or purposeful damaging of corals or use of spearguns.
2. Snorkelling, but absolutely no standing on or purposeful damaging of corals or use of spearguns.
3. Catamarans/Glass bottom boats, with close attention paid to snorkellers/divers in water.
4. Fishing and transport boats may pass through this zone.
5. Development of tourism infrastructure such as docks, but must acquire all necessary permits from BTNB and PEMDA via the Bunaken National Park Management Advisory Board (Dewan Pengelolaan TNB).
6. Scientific research with an official research permit that has been approved by BTNB.
Banned activities
1. Use of any anchors, except in case of emergency.
2. Jetskis.
3. ALL fishing/collection of marine life, regardless of technique or equipment. Only exception is for official researchers with a collecting permit.
4. Collection of sand or live or dead coral.
5. Aquaculture of fish, shrimp, algae or any other organisms.
6. Cutting of any mangroves.

C. Zona Inti (Core zone)
Allowed activities
1. Non-manipulative scientific research with an official research permit that has been approved by BTNB.
2. Fishing, transport and tourism boats may pass through WITHOUT stopping.
Banned activities
1. Any form of tourism, including snorkelling and diving.
2. ALL fishing/collection of marine life, regardless of technique or equipment.
3. Use of any anchors.
4. Any form of aquaculture/mariculture.
5. Any infrastructure development (tourism, fisheries, industry or others).
6. Any other activities besides scientific research or transport without stopping through zone.

Zwischeneintrag - nicht im Originaltext enthalten:
Zona Pendunkung Umum
[von duduk = sitzen, heimisch] Öffentliche Zone, in der die Einheimischen in gewissen Umfang selbst bestimmen können, wie sie benutzt werden soll. 

General Rules for Bunaken National Park
1. Mangrove forests are protected for their important role in shoreline protection and as a nursery/breeding ground for birds and many forms of marine life. Any use of mangrove forests is subject to approval of BTNB, and absolutely no cutting is allowed.
2. Boats in the Bunaken National Park are strictly forbidden from disposal of wastes in the park (oil, gas, bilge water, or trash).
3. Any infrastructure development (for tourism, aquaculture, industry, etc) that includes additions to or modifications of the natural habitat below the high water mark within the park MUST be approved by BTNB and PEMDA via the Bunaken National Park Management Advisory Board (Dewan Pengelolaan TNB).

Eintrittsgebühr: Verwendung und Meinungen

Offiziell ist für den Aufenthalt, unabhängig vom Schnorcheln oder Tauchen, eine Gebühr erforderlich. Weder wurde ich in den Unterkünften, noch von sonst irgend jemand dazu aufgefordert, nach mehreren Tagen fand ich einen Aushang bei der Tauchbasis (tauchte nicht). Beide Anlandungen führten an der einzigen offiziellen Zahlstelle vorbei, so dass mir dies einfach aus logistischen Gründen über Tage hin entging. Das Geld wäre vermutlich auch nicht angebracht, getan wird jedenfalls kaum etwas, so meine erste Meinung: Am Strand angelandeter Unrat wird an unbebauten Abschnitten nur sporadisch, ansonsten von nicht allen der ansässigen Unterkünften regelmäßig beseitigt. Auch wären z.B. Ankerbojen dringend nötig! Ich habe selber erlebt, dass Tauchboote einfach in schon vorgeschädigte Flächen den Anker geworfen haben. Bei stärkerem Wellengang sind Bootsversetzungen in das Korallendach und das Mitschleppen des Ankers in intakte Bereiche vorprogrammiert. Mal ganz davon abgesehen, dass damit auch zerstörten Gebieten die Chance auf eine Neubesiedlung erschwert wird. Vor allem die Erzwingung von wirkungsvollen Septiktanks (s.u.) in den profitablen Anlagen, insbesondere Verzicht auf Plastikflaschen (beispielsweise halbliterweise an Taucher und in Unterkünften verteilt), verstärkter Einsatz von recyclingfähigen Materialien, Kompostierung von Biomüll etc. pp. ließe sich mit einfachen Mitteln durchführen, bzw. erhöhte Kosten auf die Touristen verlagern.

Die engagierte Aktivistin und langjährige Tauchbasisbetreiberin Christiane widerspricht dem allerdings vehement und führt an, dass sich durch die Eintrittsgebühr durchaus Veränderungen zum Positiven einstellen. Sie wären allerdings nicht direkt für Touristen sichtbar. Dazu gehören z.B. Ausbildungen von Einheimischen im Tauchen, damit diese auch einmal die natürlichen Zusammenhänge unter Wasser sehen. Auch die Einbettung von kommunalen Strukturen, Sensibilisierung der Bevölkerung - verstärkt in den Schulen -, Einbindung der Einheimischen in Entscheidungsprozesse, Aktivierung der Behörden etc. gehörten dazu. 30% des Einkommens würden für selbstverwaltete Kleinprojekte direkt den Kommunen zufließen.
Wie sie schon sagt: Ich als Tourist konnte davon nichts sehen, lasse mich aber gerne auf Dauer eines Besseren belehren. Ich möchte darum darauf hinweisen, dass dies mein ganz persönlicher Eindruck war, wie ihn vermutlich auch viele andere Besucher haben.

Leider halten sich nach ihren Aussagen einige Tauchbasen aus allen Projekten und der Aufforderung zur Abgabe der Gebühr vollkommen heraus, reagieren auch nicht auf Einladungen zu Diskussionen und Besprechungen von Entwürfen.
Auf Nachfrage bei zwei Tauchbasen wurde mir u.a. als Einleitung berichtet, dass Kassenwarte sich in 2007/8 mit 60 Millionen und eine Angestellte mit 23 Millionen Rp bedient haben. Alle konnten aber gefasst werden und stottern nun die Summe ab - ob sie jemals soviel Geld verdienen können? Die einheimische Bevölkerung hätte darauf hin in einer Demonstration die vorübergehende Schließung des Büros in Pantai Liang erreicht. Übrig wäre nur noch ein verlorener Posten, angeblich ein vollkommen unerfahrerner junger Mann ohne die Möglichkeit zur Durchsetzung von Maßnahmen. In dem Zusammenhang wurde mir daraufhin ein Beispiel genannt: Bei einer Alarmierung wegen illegalem Fischfang durch Einheimische am Drop-off stieß man auf taube Ohren. Es wäre daraufhin absolut nichts geschehen (nochmaliger Hinweis auf das mangelnde Durchsetzungsvermögen des jungen Mannes). Die Anspielung auf fehlendes Benzin wurde abgetan, es gäbe genug Geld, würde es nicht in die falschen Taschen gelangen oder zu unnötigen Anschaffungen führen. Solange man die durch Statuten festgelegte Arbeit nicht durchführen würde, wäre man auch nicht bereit die Zahlung der Parkgebühr den Tauchgästen zu empfehlen.

So also die unterschiedlichen Sichten und Darstellungen. Jeder möge sich einen eigenen Reim darauf machen. Gerne stelle ich zeitnah weitere Meinungen hier ein. Alternativ rege ich eine Diskussion in einem Forum an, so z.B. in dem bekannten Indonesien-Forum, aus dem ich mich allerdings wegen eines (sic!) internen Kommunikationsproblems nach langjähriger Mitgliedschaft und Einstellung von etlichen Beiträgen demonstrativ zurückgezogen habe.

Unterwasserwelt Bunaken

Die Tauchpreise haben sich um 25 € pro Tauchgang eingepegelt, zuzüglich Ausrüstung. Kleinere Anbieter sind auch schon ab 19 € dabei. Wie überall in der Welt gibt es Angebote bei Tauchpaketen.

Ort Bunaken

Das dortige Riff hat sich seit 1994 nicht wesentlich erholen können, auch weil immer noch bei Niedrigwasser darauf herum getrampelt wird, z.B. Angler oder um Getier einzusammeln (siehe oben). Dies ist bis 50 m vor der Riffkante erlaubt, wird dennoch immer wieder deutlich unterschritten. Inzwischen soll es aber einen zunehmend guten Zusammenhalt der Ansässigen durch das Verständnis der Zusammenhänge geben. Das knappe Dutzend Missetäter, die die Zeiten zwischen den Kontrollen (häufig bedingt durch Geld- und daraus resultierend Benzinmangel!) durch Ranger und Wasserpolizei ausnutzen, wird immer häufiger öffentlich angeprangert und angezeigt (nicht in unserem westlichen Verständnis, sondern dass zuständige Organe oder zwischengeschaltete Personen darauf aufmerksam gemacht werden). Dies trifft auch auf benachbarte Inseln zu, die zu dem Schutzgebiet gehören, Manado Tua soll darin vorbildlich sein.
Zitat: "... und Wasserpolizei". Diese Zusammenarbeit ist wichtig, da den Rangern leider die rechtliche Grundlage für eine Anzeige oder Festnahme fehlt, sie können allenfalls Verwarnungen aussprechen. Wie man die Wasserpolizisten allerdings ermuntern kann öfter mal aufzutauchen, das ist eine ganz andere Frage.

Ostseite

Schnorchlern empfehle ich hauptsächlich den Abschnitt zwischen dem Cha Cha, insbesondere Living Colours und Two Fish Divers. Auch noch weiter südlich ist es relativ gut, dünnt aber schnell aus, anscheinend durch Übernutzung. Allerspäteste Grenze ist noch vor dem Seabreaze Resort. Das an vielen Stellen sehenswerte, teils senkrecht, häufiger jedoch steil schräg abfallende Drop-off liegt etwa 30-40 m vor dem Strand / Mangrovensaum, gefolgt von einem dichten Seegrasgürtel, in dem sich neben etlichen Seesternen juvenile Exemplare der schwarz-weiß Gestreiften Seeschlange (Laticauda colubrina, Grey-and-black Bandes Sea Snake) finden lässt. Danach ist der Drop-off bei Niedrigwasser, wenn das Riffdach nicht überschwommen werden kann, durch Bootskanäle zugänglich. Dort gibt es zwar noch einige Korallenschuttflächen unterschiedlichster Größe, die mühsam von Pionieren wie Weichkorallen und Hydratieren (Hydrozoae) besiedelt werden, mir scheint es allerdings eher natürlicher Ursache zu sein. Die Schädigungen treten v.a. an den Bootskanäle zu den Unterkünften auf oder sind vermutlich natürliche, da meist sehr steile Abrutschfächer. Einige wenige Korallenbereiche an der Riffkante sind quadratmeterweise abgestorben. Es gibt keine Hinweise auf Dynamit- oder Cyanideinflüsse, möglicherweise waren auch hier - wie an der Westküste Dornenkronen im Spiel. (Siehe unten, siehe auch Riffindikatoren.) Aber insgesamt kann man von einem sehr guten Zustand des viele Arten präsentierenden Korallendachs und Fischbestands in den oberen 10 Metern reden, bedingt durch anthropogene Einflüsse sonst eine Problemzone. Dabei fällt auch die "normale" Größe vieler Fische auf, ausgewachsene Adulte, wie es sie in anderen Teilen der tropischen (für Normalverdiener zugänglichen) Welt kaum noch gibt. Vielfach wird in anderen Gebieten (Rotes Meer, Palawan etc.) darauf verwiesen, dass die Leblosigkeit des Korallendachs, sprich die vollkommen toten Korallen"steine" normal wären. Was für ein Unterschied: Hier leben sie! Quicklebendig, trotz El Niño, trotz nicht vorhandener Kläranlagen - und damit ist vor allem Manado gemeint. Diese müssten rasch errichtet werden; zumindest sollten auf der Insel mehrkammerige Septiktanks - wir befinden uns ja immerhin in einem Nationalpark - Pflicht werden. 
Bei Niedrigwasser kann das Korallendach allerdings kaum überschnorchelt werden! Neben den vielfältigen bunten Blumentieren hat man die Chance auf Schildkröten, vielleicht sogar auf einen kleinen Hai oder Adlerrochen 157. Letztere sind eng verwandt mit den Mantas, typischerweise an der Oberseite schwarz gefärbt und tragen weiße bis blauweiße Ringe. Sie wühlen im Sand nach Krebsen und anderem Kleingetier und heißen wegen der großen Ähnlichkeit der Schnauze auch Miss Piggy mit Flügeln. Ihr Flug durch das Wasser ist einfach eine Augenweide. Auch juvenile Napoleons 60 lassen sich ab und an blicken. 
Die Sicht lag bei 10-15 Metern, die Luft-/Wassertemperatur bei 30/28°C. Als beste Zeit eignet sich der späte Vormittag, wenn die Sonne den Drop-off ausleuchtet.
Taucher sind allerdings mit den tieferen Wandabschnitten, gemessen an der Entwicklung der letzten 15 Jahre, gar nicht zufrieden. Hier hat sowohl die Qualität wie Quantität gegenüber der Westseite und anderen Tauchstellen, insbesondere in den letzten Jahren, erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Die Gründe dafür sind weitgehend unklar.
Achtung Es gab deutliche Hinweise darauf, dass gelegentliche "Waschmaschinen" (siehe Schilderung Tubbataha Atolle / Palawan / Philippinen) zumindest vor der östlichen Küste, auf Höhe von Lorenso II und Two Fish Divers, in etwa 30-100 m Entfernung vom Drop-off auftauchen. Nach sachkundiger Meinung von Nigel handelt es sich allerdings in erster Linie um waagerechte Strömungen, den man folgen sollte, statt dagegen anzukämpfen. Gefährliche vertikale up-and-downs sind ihm nicht bekannt; was mir seltsam vorkommt. Am Drop-off schienen sie sich durch waagerechte Strömungen bemerkbar zu machen, die überwiegend parallel zur Riffkante, teils nach außen, selten zum Riffdach zogen. Die schwache Drift war auch ohne Flossen gut zu meistern. Kinder sollten allerdings sofort über das Riffdach in Sicherheit gebracht werden. Die Richtung schwankte in wenigen Minuten, wobei während dieser unperiodischen Fluktuationen die leichte Strömung innerhalb von 20 min merklich abnahm.

Westseite

Vom Strand aus ist zunächst ein breiter Seegrasgürtel zu queren, gefolgt von einer mehr oder weniger breiten Sandfläche. Dann: Welch ein Unterschied beim Pantai Liang! Schnorchler sehen von der Boje am natürlichen Hafeneingang bis zum südlichen Strandende das Korallendach zu 99% abgestorben. Den Schutt bildet v.a. die Geweihkoralle Acropora palmata, alle ästig verzeigt, selten Tischbildung. Einige kleine der massiven, hellbraunen, halbkugelförmigen Korallenstöcke von vermutlich Siderastrea siderea, die gerne in dem Bereich des Ebbeniedrigwassers wachsen, halten hier und da die Stellung. Sie bilden oft typische "Mini-Atolle" mit einem ringförmigen Wulst lebender Korallenpolypen und einem zentralen abgestorbenen Plateau oder eine Einsenkung, halt wie ein Atoll. Nur vereinzelte Anemonen und Weichkorallen besiedeln den Schutt, offensichtlich als Pioniere. Die fast komplette Zerstörung geht bis direkt an den Drop-off. 1994 sah das noch anders aus, selbst 2006 waren nach Aussage einer Touristen die Schädigungen noch nicht vorhanden. Die kompetente Christiane führt dies auf ein massives Aufkommen von Dornenkronen 39 in 2007 und 2008 zurück. Jede von ihnen kann, je nach Größe, pro Tag mehrere Quadratmeter an Korallenpolypen als Nahrung aufnehmen. Einige Tauchbasen haben sich daraufhin zusammengeschlossen und in kürzester Zeit gut 12.000 von ihnen an Land gebracht. Bunaken ist schon relativ gesäubert, jedenfalls sah ich keine einzige. Z.Z. ist man mit Manado Tua beschäftigt. Da das Tritonshorn (Charonia tritonis), die Große Helmschnecke (Cassis cornuta, Giant Helmet Shell), der Grüne Riesendrückerfisch 54 und der Napoleonfisch 60 seine einzigen natürlichen Feinde sind und alle sich bei Einheimischen (v.a. nördlichen asiatischen Nachbarn) als Delikatessen großer Beliebtheit erfreuen, ist ihr Rückgang für diese massive Ausbreitung hauptverantwortlich. Zudem stellen das Tritonshorn und die Große Helmschnecke begehrte touristische Souvenirs dar. Sie sind laut Washingtoner Artenschutzabkommen aber strengstens geschützt! Wer am Flughafen in der westlichen Welt erwischt wird, kann mit einer saftigen Strafe rechnen!
Auch das enorm angewachsene Strandgut von Manado, wie Balken und Baumreste, wenn Wind und Strömung ab Oktober die Richtung vorgeben, ist für Riffschädigungen verantwortlich. Ausflugsboote mit Glasboden oder die Schnorchler absetzen - häufig nicht einer verantwortungsvollen Tauchbasis angeschlossen - und besonders hier auftauchen, tragen ebenfalls eine Mitschuld. Sie bewegen sich logischerweise nahe der Riffwand entlang und rappeln bei Wind und Wellen auch schon mal auf das Korallendach.
Ein wenig weiter südlich, etwa zwischen Panorama und Sulawesi Dive Quest, trifft man auf den Sandflächen vor dem Korallendach tagsüber auf sehr große Diademseeigelformationen (vermutlich Diadema setosum?), die allein in dem kleinen Gebiet mehrere Hundert Quadratmeter (sic!) dicht an dicht bedecken. Eine der größeren Kolonien von etlichen Dutzend, deren Lieblingsspeise neben Algen etc. unter anderem Korallenpolypen sind, hatte die Abmaße von etwa 3x11 Meter! Ein eindeutiger Verweis auf eine starke Eutrophierung. Auch schleimige Algenüberzüge an etlichen Stellen indizieren dies. Der einzige denkbare Eintrag durch organische Abfälle, die im Übermaß zur Überdüngung führen, kann nur durch menschliche Aktivitäten entstehen. Die Richtung der Abwasserfahne spricht dafür. Es scheint daher an effektiven (oder überhaupt) Septiktanks zu mangeln; sei es von den touristischen Unterkünften oder dem darüber liegenden Dorf (schnelle Versickerung durch das mit Klüften durchsetzte Karstgestein in das untergründige, mit dem Meer verbundene Brackwasser). Es wäre interessant einmal zu testen, wie hoch die Belastung mit coliformen Keimen ist, vielleicht arbeitet ja ein Besucher in einem entsprechenden Labor und könnte es mir dann mitteilen. All diese Faktoren erklären damit auch die in Quantität und Qualität auffällig geringere Fischwelt, als in vergleichbaren Schnorchelgebieten an der Ostküste. Siehe auch Riffindikatoren.
Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass trotz dieser Negativliste sich viele andere in der Welt über ein derartiges Korallenriff die Hände reiben würden. Dennoch gehört 'weniger gut' mit 'noch weniger gut' positiv gegenüberzustellen in eine Milchmädchenrechnung. Letztlich berichten Taucher, dass sie mit der Westseite erheblich zufriedener sind, als mit der Ostseite!
Es gibt aber auch gute Meldungen inmitten der Zerstörungen: Der Drop-off, ca. 50-80 m vor dem Strand (bei extremem Niedrigwasser ist das tote Korallendach schwimmend nicht zu überqueren. Selbst wenn es tot aussieht, sollte man auch NICHT darüber laufen und sich natürliche Zugänge zeigen lassen) ist für Schnorchler, insbesondere Anfänger, ein Traum von Korallensteilwand und Deep Blue, mit Chancen auf "Großwild" wie Schildkröten, z.B. die Echte Karettschildkröte 55 und Adlerrochen. Auf einigen tieferen Stufen hat sich allerdings sichtbar Korallenschutt von oberhalb angesammelt. Die Strömung war vergleichsweise gering.
In dem relativ kleinen Gebiet zwischen Panorama und Sulawesi Dive Quest sollte man sich als Schnorchler auf der Sandfläche zwischen Seegrasgürtel und Drop-off einmal ganz intensiv umtuen. Hier finden sich einige sehenswerte Critters, ein englischer Begriff, der von ihrem Aussehen her ungewöhnliche, meist relativ kleine Unterwasserlebewesen beschreibt. Dazu gehören für einige schon die Rotfeuerfische 103, andere fangen erst bei Drachenkopf- oder Steinfischen (am südlichen Strandende bei dem im Meer stehenden Baum) an, wieder andere akzeptieren gerade noch den Teufelsfisch. Echte Freaks aber beginnen ihre Liste erst mit Angler-, Schaukel-, Fetzen-, Geisterpfeifenfischen oder dem "LSD"-Fisch (Synchiropus picturatus, LSD-Leierfisch, bis 7 cm) oder noch exotischeren Geschöpfen.

Alung Banua

Nur wenige Hundert Meter weiter nordwestlich, östlich des Anlegers zu Dorf Alung Banua, sieht die Welt wieder in Ordnung aus, das Riffdach ist fast unzerstört, der Fischbestand grandios!! Es ist wohl ein weiterer Hinweis darauf, wie stark die Resorts vor Pantai Liang sowie die Tauch- und Ausflugsboote für den Zustand dort verantwortlich sind. Bei Niedrigwasser besteht allerdings nur die Chance es von der Riffkante her zu bewundern, der Zugang ist nur per Boot möglich, der Mangrovenwald dahinter streng geschützt, praktisch betreten verboten.
Der Schnorchler kann eine sehr schön bewachsene, oft senkrechte Korallenwand zu bestaunen, deren ersten Wandfuß in nur ca. 6-9 m Tiefe man gut erkennen kann. Und dann sind da noch die Einhorn-, Schmetterlings-, Neon- und alle anderen prächtigen Korallenfische. Nicht vergessen sollte man dabei die vielfältigen, oft farbenfrohen, leider seltenen Meeresschnecken von teils ungewöhnlichem Gestaltung, bunte Stein- und Weichkorallen. Am Rande der Stöcke im Flachwasser findet man manchmal ein wenig versteckt eine blaugrün bis schwarz, metallisch bzw. gläsern glänzende Kugel von bis zu 5 cm Durchmessern und recht hart: Das ist des Sailor's Eyeball (Blasenalge) 120. Es handelt es sich um eine Grünalge, die aus nur einer einzigen, viele Zellkerne enthaltende Zelle besteht, die mit einer harten Außenhülle versehen ist. Es ist damit eine der größten Zellen der Welt. Nicht nur Anfänger sollten mal auf dieses bemerkenswerte Stück Natur achten. Vor allem in die Bergkoralle haben sich Kalkröhrenwürmer hineingebohrt, die mit ihren knallbunten, in rot, gelb, blau, grün und weiß schillernden, spiraligen angeordneten, fangschirmartigen Tentakeln eine Augenweide sind. Nicht umsonst heißen sie auf Weihnachtsbaumwurm (Spirobranchus giganteus, Christmas Tree Worm).
Es können richtungswechselnde, stärkere Drifts auftauchen (für kurze Zeit ca. 1 m/sec), die allerdings parallel zur Wand verlaufen: Einfach sich mittreiben lassen, die Bootsleute passen schon auf.

Die Sicht ist sowohl hier als auch am Pantai Liang mit 15-20 Metern ein wenig besser als auf der Ostseite, obwohl auch viel Plankton (manchmal nesselnd, weswegen ein leichter, dünner Schutzanzug nicht schaden kann. Er bewahrt auch zuverlässig gegen Sonnenbrand) die Sicht trübte. Vermutlich lag dies an dem deutlich geringerem Wellengang. Als beste Zeit eignet sich der frühe Nachmittag, wobei man die Sonne im Rücken haben sollte. Dann wird auch der Drop-off an beiden schön ausgeleuchtet. Die Wassertemperatur war mit 29°C am Riffabruch um 1°C höher, als auf der anderen Inselseite, bei gleicher Sonneneinstrahlung und Lufttemperatur von 30°C.

Ebenfalls gut zum Schnorcheln eignen sich die Stellen bei Sachiko' und Mike's. Ganz hervorragend ist es in Siladen Süd, u.a. um die Tauchstelle Siladen I, ebenfalls gut im Norden von Manado Tua - dem "alten Herrn von Manado" - bei der Tauchstelle Pangulingan.
Taucher
, die den Nationalpark regelmäßig und seit längerer Zeit besuchen, beschreiben Bunaken und Umgebung als weiterhin lohnenswert. Einige sprechen von Weltklasse, heben allerdings hervor, dass dies eher auf abgelegenere Tauchstellen zutrifft. Mir blieb ein Einblick aus gesundheitlichen Gründen leider verwehrt, zu gerne hätte ich eventuelle Veränderungen zu 1994 authentisch beschrieben. So verlasse ich mich auf übereinstimmende kompetente Meinungen.

Hilfreiche Links

Wer auf die Insel Bunaken reisen möchte, wird auf den Seiten von Bunaken-Klaus (oder "Papa Klaus") zusätzlich umfassend informiert. Ebenfalls sehr empfehlenswert ist eine deutschsprachige Internetseite über Nord-Sulawesi von Peter. Werner Rutz bietet eine recht ausführliche Homepage mit vielen internationalen Links zu Sulawesi an.
Herrliche Unterwasserfotos aus dieser Region finden sich auch auf der Homepage von Birgit und Armin Trutnau. Birgit wurde übrigens mit ihren UW-Fotos rund um die Welt 2002 Deutsche Meisterin, Arnim ist seit 2001 Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft für UW-Fotografie.


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Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!