von "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Urfassung: 1994 Verzeichnis aller Reiseberichte
Übersicht
Die Aufenthalte fanden Ende Juli bis Anfang August 1994 und Mitte
August bis Anfang September 2008 statt |
Das öffentliche Boot läuft vom Fluss in Manado, hinter den
Markthallen Pasar Jengki (Fischmarkt), täglich außer Sonntags, gegen 14 Uhr aus. 14 Uhr heißt:
Je nach Tidenstand; man sollte mit einer flexiblen Zeit von 13-15.30 Uhr
rechnen. Entgegen allen anderen Behauptungen - Schlepper versuchen Touristen auf
Privatboote zu locken - kostet die Überfahrt nur 25.000/Person. Die Charterboote
sind natürlich erheblich teurer, für 200.000 mit max. 6 Personen ist man gut
dabei. Ggf. ermöglicht dies aber einen nicht zu
vernachlässigen Zeitvorteil, da von dem Hafen aus jederzeit wg. dem
entsprechenden Tiefgang - bei
Vollcharter oder wenn der Käpt'n meint, er hätte genug kassiert - abgelegt werden
kann. Zurück kosten sie oft mehr! Bei schlechterem Wetter, sollte man
auf die kleinen Boote sicherheitshalber verzichten. Einige Unterkünfte bieten bei
längerem Aufenthalt (ab ca. 4-5 Tagen) den Transfer kostenlos an.
Nach ungefähr 50 min läuft das public boat die Insel zuerst beim
Ort Bunaken vor der markanten Kirche an - erstaunlicherweise nicht den langen
östlichen Betonpier. Darum heißt es umsteigen in ein kleineres Boot, das einen
an den Strand fährt, wo schließlich der Fährpreis einkassiert wird. Dann werden noch 3-4 Stopps eingelegt, um die Leute bis vor die Haustür
zu bringen. Dies kann insgesamt eine Stunde dauern. Anschließend wird der Pantai Liang
angefahren, danach Alung Banua.
Die Rückfahrt mit dem öffentlichen Boot erfolgt täglich - außer Sonntags - zwischen 7 und 8 Uhr, fast
immer nur vom Ort Bunaken aus. Wer damit fahren möchte, muss einen Tag vorher
in seiner Unterkunft Bescheid geben. Mit einem Anruf beim Käpt'n hält dann das
Boot auch am Pantai Liang, auf keinem Fall an der Ostseite.
Einen
Transportdienst über die Insel bieten einige private Mopedfahrer an, denen die Strecke allerdings
oft abenteuerliche
Fahrmanöver abverlangt. Natürlich werden von Touristen höhere Preise kassiert. So kostet eine Fahrt von der Stadt zu Lorenso II normal 5000
plus
5000 für schweres Gepäck, 20.000 sieht und verlangt man natürlich lieber.
Die in einem Reisehandbuch
großzügig eingezeichnete "Ringstraße" ist ein Witz. Sie existiert
in wortwörtlichen "Betonbruchstücken" vom Ort Bunaken nur entlang der
Ostseite, dann bogenförmig zum Pantai Liang. Um für einen stabilen Untergrund
zu sorgen waren der notwendige Aufkauf und die Transportkosten für ausreichend
Schotter und Sand vom Festland nicht finanzierbar. Die ersten Versuche bei der
Erstellung einer einigermaßen haltbaren Piste versagten auch wegen schlechtem
Untergrund (schwammartigem Karstgestein) und Straßenbaukenntnissen. Geld für eine dauerhafte Sanierung ist noch nicht
vorhanden, man erträgt es stoisch oder verwendet die Boote.
Die Laufzeit vom Ort Bunaken ohne
Gepäck dauert etwa eine Stunde. Die angebliche Fortführung der Straße an der Westseite existiert
immer noch nicht.
Unterkünfte, sowohl an der Ost- (mit Ausnahme vom Seabreaze Resort), aber insbesondere am Pantai Liang vom Ort
Bunaken über die Straße zu Fuß zu erreichen, sollte man absehen. Sie ist auf den
ersten Hundert Metern ein guter, wenn auch schmaler Betonweg, der bald darauf in
größere und kleinere Platten zerbrochen oder zerbröselt ist und stellenweise in eine unbefestigte Piste
übergeht. Man hat auch damit zu kämpfen, dass der Weg erheblich länger ist, als
alle Reisehandbuchkarten suggerieren, da sie schlicht eine falsche Inselkontur
darstellen. Eine kleine Tortur mit Gepäck und daher abzuraten!
Bunaken liegt Manado vorgelagert etwa 17.9° Nord im überwiegend marinen Bunaken National Park. Rings um Bunaken und ihren Nachbarinseln erstreckt sich ein fast geschlossenes Saumriff, das teils spektakulär in einem Drop-off über Dutzende von Metern oft senkrecht abfällt. Das mangrovengesäumte Eiland ist überwiegend eine riesige Kokosnussplantage, das zweite Standbein ist Fischen, zu einem Gutteil für den Eigenbedarf. Zusätzliches Geld bringen die Touristen, insbesondere die jährlich über 30.000 Tauchtouristen. Der größte Profit bleibt allerdings nur wenigen Clans vorbehalten. Viele von den Inseln verdienen sich als Angestellte oder Zulieferer ihr Brot, etliche sind jedoch vom Festland.
Eine Bank oder gar ATM sucht man selbst im Ort
Bunaken immer noch vergebens, man sollte also genügend
cash mitnehmen! Häufig, aber nicht immer, werden die gängigen Kreditkarten
akzeptiert, Travellerschecks muss man persönlich in einer Bank in
Manado zu einem recht schlechten Kurs einlösen (13.000:13.494). Gut, wenn die Unterkunft dort ein Büro hat, so dass man es am
Rückreisetag einrichten kann. Ansonsten
verliert man einen ganzen Tag für die Hin- und Rückfahrt.
Auch Supermärkte existieren nicht, nur einige kleine Geschäfte (Tokos). Sie
sind allerdings sehr versteckt, denn eine Außenreklame benötigen sie nicht:
"Man" weiß wo sie sind. Einer, der dem Küster gehören könnte,
befindet sich direkt an der Kirche, Zugang von der Ufer"straße" her.
(Interessant ist ein Blick in die auffällige Kirche, dessen Altar einem
Schiffsbug nachgebildet ist.) Ein "größerer" befindet sich an der "Ausfall"straße nach
Norden.
Am nördlichen Ende von Pantai Liang kann man sich ebenfalls, allerdings relativ
teuer, ein wenig eindecken. Hier, wie auch am Hauptstrand, kann bei zu hohen
Forderungen feilschen nicht schaden. Taucht die Frage auf, in welcher Unterkunft
man lebt, werden die Preise angepasst!! Also "wohnt" man am Besten im
Froggies, wo alles relativ preiswert ist. Auch oberhalb in dem kleinen Dorf
Tujung Parigi kann man nicht einkaufen. Selbst in dieser Beziehung muss also
an alles gedacht werden, entweder ist es, insbesondere in den Unterkünften teurer, meist
aber gar nicht zu
haben.
Bei allen touristischen Unterkünften, mit wenigen Funklöchern im Inselinneren, besteht
eine gute Cellphoneverbindung, zumindest mit dem Anbieter Telkomsel / simPATI. Internet ist
mit mäßigen Übertragungsraten nur
vereinzelt vorhanden.
Alle enthalten VP - meist ein Büfett - sowie Tee, Kaffee und Trinkwasser den ganzen Tag
über. Moskitonetz, Toilettenpapier, meist auch Seife, werden gestellt. Es gibt überall
- bis auf die ganz kleinen Anbieter - Fans, keine AC, dafür
reichen die Generatoren nicht. Viele erheben einen Aufpreis für Nichttaucher! Dies gilt allerdings
nicht für mitreisende Partner oder Kinder. Alle TelNr. die mit 08 anfangen,
sind Cellphones und können SMS empfangen.
Anhaltspunkte für Preise in
den Unterkünften ab:
Softdrinks 0.3 l 5.000 (Supermarkt Manado 3500, Lorenzo II stolze 12.000!), Zigaretten 20.000 (11.000), Bier 0.7 l
20.000
(13.000), Trinkwasser ist kostenlos.
Selbst in den größten Unterkünften kommen Stromausfälle vor. Die
Griffbereitschaft von Taschenlampen wäre also sinnvoll.
Es sollte jedem klar sein, dass mit der Wahl der Unterkunft eine Art Exklusivvertrag geschlossen wird. Weder kommt man anschließend ohne weiteres von der Ost- zur Westküste, noch von Nord nach Süd auf dem Landweg. Damit entfällt im Wesentlichen ein Wechsel (mit schwerem Gepäck) zu anderen Anbietern auf der gegenüberliegenden Inselseite auf dem Landweg. Bootstransfers lassen sich nur mit Hilfe des Besitzers durchführen, der gegen einen Wechsel naturgemäß etwas hat und sich das i.d.R. kräftig bezahlen lässt; Ausnahmen bestätigen die Regel. Ähnliches gilt für die Transportmopeds, die ja - noch - kein Funk haben.
Nicht aufgeführte Unterkünfte hatten, obwohl Hauptsaison, geschlossen oder wurden renoviert; zwei Neueröffnungen scheinen an der Ostseite 2009/10 anzustehen.
In fast allen Anlagen ist es ruhiger als am Pantai Liang. Entlang der Ostküste dominiert, bis auf den Ortsbereich, wenige schmale Ausfahrten und alten
Abholzungen, überwiegend ein Mangrovengürtel. Ein überwiegend feiner, beiger Sandstrand davor ist fast
durchgehend vorhanden, zumindest bei Ebbe, die Aussicht auf das offene Meer "natürlich" sehr
eingeschränkt. Von allen Unterkünften
besteht die Möglichkeit ohne Boot zum Schnorcheln ans Riff (siehe
unten) zu kommen. Für Naturliebhaber - auch Ornithologen kommen auf ihre
Kosten - sehr schön:
So kann man prächtig metallisch glänzende Eisvögel
bei der Sturzflugjagd beobachten, während Nektarvögel (oder Honigsauger) Blüten begutachten. Sie
haben eine konvergente Evolution analog der Kolibris in der Neuen Welt durchgemacht
und beherrschen den Schwirrflug, wenn auch nicht in dem Maße wie ihrer Kollegen
auf der anderen Seite des Globus. Über dem Meer ziehen gelegentlich Raubvögel
ihre Kreise, bei denen es sich vermutlich um Rotkopfmilane handelt. Ab der späten Dämmerung kann man
einen etwa 30 cm großen, nachtaktiven Bodenbrüter bewundern, der zu der Familie der
Nachtschwalben aus der Gattung der Ziegenmelker gehört (Caprimulgus sp.,
Nightjar). Dieser von der Silhouette her falkenähnliche, aber näher mit den Eulen
verwandte, hat sich auf die Insektenjagd spezialisiert. Genauere
Bestimmungen waren nicht möglich, ggf. hilft mir in Bälde ein
niederländischer Hobbyvogelkundler.
Moskitos waren in dieser Zeit nur in geringer Anzahl vorhanden.
Von Süd nach Nord:
Eine Rückkehr zu Fuß sollte rechtzeitig erfolgen, da es im Inselinneren durch die Beschattung schneller dunkel wird. Eine Taschenlampe pro Person kann nicht schaden.
Ein Gang über die "Hauptstraße" direkt hinter den Unterkünften führt Richtung Süden zum Ort Bunaken. Ab der entferntesten, dem Lorenso II (Gäste von Living Colours müssen bis dort vorlaufen), benötigt man ca. 25-30 min. Bei Niedrigwasser kann fast die gesamte Strecke auf dem Sandstrand hinter dem Mangrovengürtel durchlaufen werden. Notfalls wechselt man auf die parallel verlaufende Piste.
Wer die Unterkunft an der Ostküste nicht wechseln will, trotzdem aber mal an der Westseite (Pantai Liang) schnorcheln möchte, ist gut beraten, den längeren Weg über die "Hauptstraße" zu nehmen. Von Lorenso II sind es etwa 40-50 min ohne zu Trödeln. Sich quer durch die Insel zu schlagen ist nicht einfach, zu verwirrend ist das Wege-/Pfadsystem, bei dem die manchmal breiten Büffelpfade auch schon mal im Nichts enden können. Ab Lorenso II kann man es mit dem Kompass trotzdem versuchen. Man hält sich entlang der "Hauptstraße" Richtung Norden und ca. 500 m nach der Anhöhe zunächst Richtung West, dann Südwest, sollte aber jeden, der den Pfad kreuzt oder im Unterholz zu hören ist unbedingt ansprechen (sprich wie deutsch): "Permissi, jalan ini ke Pantai Liang?" Bestzeit von Lorenso II nach Pantai Liang: 30 min. Alternativ kann man sich das Boot mieten und ist in 20 min direkt an der Korallenwand und etliche zigtausend Rp los.
Es ist wohl überall auf der Welt das Gleiche, aber hier fällt es besonders
auf. In gut anderthalb Jahrzehnten ist am Anleger ein ambulanter Souvenirladen
neben dem anderen gesprossen. Daneben gibt es reihenweise Biergartentische mit dazu
gehörigen Buden, die an Warungs erinnern sollen. Allerdings gibt es hier keine
Aufdringlichkeit, wie sie von z.B. Bali bekannt ist. Dominiert werden die
Unterkünfte von westlichen Touristen, an Wochenenden und Feiertagen der Strand
und der "Biergarten" von Einheimischen aus Manado. Es liegen im Normalzustand -
es können auch mal mehr werden - über ein Dutzend Boote in der kleinen Bucht.
Sie finden kaum noch Ankerplätze.
Die Westseite ist überwiegend frei von Mangroven. Der Pantai (Strand) Liang ist
fast einen Kilometer lang und wird bei Flut von einer Felsnase in zwei etwa
gleich große Hälften geteilt. Der nördliche Abschnitt ab dem Pier geht rasch
in einen unattraktiven Strand mit Steineinlagen über, dem auch bald ein Mangrovengürtel
folgt. Zur anderen Seite befindet sich der deutlich bessere Teil mit einem
gelblichen, feinen Sand. Südlich gibt es noch
zwei schöne kleinere, in romantischen Buchten gelegen, die bei Flut abgeschnitten sind. Vor allem zum Sonnenuntergang gibt es
einen sehenswerten Ausblick mit dem Manado Tua im Hintergrund.
In den wenigen noch relativ preiswerten
Unterkünften treffen sich jüngere Touristen,
die auch des Abends gerne mal einen "drauf machen",
Lagerfeueratmosphäre am Strand inklusive. Dies hat in den letzten Jahren insgesamt
abgenommen, höherpreisiger Tauchtourismus ist angesagt. Und die machen keinen
"drauf" und lassen sich höchstens ein Lagerfeuer anzünden.
Moskitos der Gattung Aedes aegypti (können Malaria übertragen) gab z.Z. meines Aufenthaltes ein wenig mehr als an der Ostküste, auch einige wenige Denguemücken waren zu beobachten. Bei stärkerem Aufkommen sollte man zumindest das Bad aussprühen lassen und Moskitocoils erbitten. In fünf Tagen an einer Hand abzuzählen, aber leider sind auch einige Sandmücken zu melden. Tägliches Entfernen des Strandgutes und den Einsatz von Spezialharken sollte man den Verantwortlich dringend nahebringen.
Von Nord nach Süd:
Jede Rückkehr zu Fuß sollte rechtzeitig erfolgen, da es im Inselinneren durch die Beschattung schneller dunkel wird. Eine Taschenlampe pro Person kann nicht schaden.
Wer die Unterkunft nicht wechseln will, trotzdem aber mal an der Ostseite schnorcheln möchte, ist gut beraten, den längeren Weg über die "Hauptstraße" zu nehmen. Vom Pantai Liang geht man hinter Froggies Divers die steilen Stufen hinauf und hält sich dann entlang des betonierten Weges. Der Eingang zu Lorenso II, wo das Schnorcheln richtig Spaß macht, ist ein sehr versteckter Fußpad!! Immer wieder nachfragen!! Es sind etwa 40-50 min ohne zu Trödeln. Sich quer durch die Insel zu schlagen ist nicht einfach, zu verwirrend ist das Wege-/Pfadsystem, bei dem die manchmal breiten Büffelpfade auch schon mal im Nichts enden können. Ab dem südlichen Ende vom Pantai Liang kann man es mit dem Kompass trotzdem versuchen. Man hält sich zunächst Richtung Ost, dann Nordost, sollte aber jeden, der auch nur in der Nähe zu hören ist, befragen (sprich wie deutsch): "Permissi, jalan ini ke Lorenso dua?" Bestzeit von Pantai Liang nach Lorenso II: 30 min. Alternativ kann man sich eines der vielen Boote mieten, ist in 20 min direkt an der Korallenwand, kann dann dort sofort losschnorcheln, ist aber auch sehr viel Geld los.
Nordwestlich im Inselinneren liegt das beschaulich Desa (Dorf) Alung Banua. Die Leute dort sind ausgesprochen freundlich und zuvorkommend, das ist allerdings auch die gesamte Attraktion. Einge kleine Geschäfte können zum Aufstocken des Proviants dienen. Die Wanderung dorthin führt zunächst zur Hauptstraße, die zum Ort Bunaken führt, dann gibt es bald darauf einen Abzweig, den man sicherheitshalber erfragt, in nördlicher Richtung, der bald nach Westen umschwenkt. Für die einfache Strecke benötigt man etwa eine Stunde.
Vom Pantai Liang aus kann eine einsame, dennoch unterhaltsame Wanderung längs durch
den Südteil der Insel zum Ort Bunaken unternommen werden.
Auf Grund der Mangroven und ggf. auflaufendem Wasser kann am Strand nicht vollständig durchgelaufen werden.
Es geht vielmehr, alternativ zu der
"Hauptstraße", an mehreren Stellen direkt hinter dem
Strand steil hinauf, am Besten ab dem südlichen Ende des Strandes beim Scubana Dive Resort. Nun folgt man dem
teils breiten Büffelpfad Richtung
Süden auf dem Höhenkamm entlang der Westküste und
passiert nach kurzer Zeit einen kleinen Brunnen. Hier hält man sich rechts
hügelan und gelangt im weiteren Verlauf zu einem Mangrovenarm, bei Ebbe trocken
zu queren, ansonsten nach links einen Schwenker, also Richtung Osten, einlegen.
Egal wie, von nun an kann man eine
Schnitzeljagd in dem Gewirr der Pfade unternehmen. Sie sind z.T. auch
zugewachsen, die Bevölkerung hat auch den Vorteil von Mopeds und Booten erkannt hat. Benutzt werden sie nur noch zum Erreichen der landwirtschaftlichen
Anpflanzungen. Am Besten, man hat einen
Kompass dabei oder hält sich irgendwie weiter Richtung Süden und erreicht nach
45-60 min
(oder Stunden ) die
"Inselhauptstadt". So richtig verlaufen kann man sich eigentlich
nicht, es gibt ja noch andere Orientierungspunkte wie Küste und Sonne und
hilfreiche Einheimische. Auch braucht man keine Angst vor wilden Tieren,
besonders "bösen Spinnen" oder Schlangen zu haben, die wurden schon
alle aufgefressen. Das einzige Wild ist man selbst, die restlichen Spinnen und
Schlangen sind harmlos, man steht nicht auf derem Menüplan. Im schlimmsten
Falle (Kokosnussniederschläge) gibt es eine Krankenstation im Ort. Die
Schwester muss allerdings erst herbeigeholt werden, ob der Arzt gerade auf
Bunaken oder in Manado ist, hängt von den Lottozahlen in Uruguay dividiert
durch den Stromverbrauch in Kamtschaka ab. Die Schwester kann in jedem Falle
(fast) alles, was auch der Arzt kann. Dafür benötigt sie aber einer
Unterschrift, die sie vor Schadensansprüchen schützt. Vor allem aber: Sie wird
nicht ohne cash tätig!
In jedem Falle sollte man eine Verirrzeit einplanen.
Er wurde im Oktober 1991 gegründet, konnte sich aber zögerlich erst ab Mitte der 1990iger Jahre regional und überregional etablieren. Von den 79.056 ha liegen 97% liegen unter Wasser. Der Anteil der südlicheren Festlandzone umfasst die Küstenzonen von Molas, Meras, Tongakaina, Tiwoho sowie Arakan-Wowontulap, hier mit besonders altem Mangrovenbestand und vor allem einer Dugongpopulation 160, die allerdings noch nicht intensiver wissenschaftlich erforscht ist. Es gibt eine weitere kleine Population bei einem kleinen Dorf, dessen Name aber nicht genannt werden soll, um den Einfall von Tauchtouristen zu verhindern. Beide Parkhälften werden durch einen Meeresgraben getrennt, der an seiner tiefsten Stelle in der Manado Bucht 1566 m misst.
Foto (Rotes Meer) von den Deutschen Meistern in der UW-Fotografie: © Armin
und Birgit Trutnau
Ferner umfasst der Park eine nördliche Inselzone mit Manado Tua, Pulau
(Insel) Bunaken, Siladen, Montehage und Nain, mit weltweit berühmten Drop-off-Korallenwänden. Die Mangrovengürtel wurden
ausdrücklich als Zone für marines Laich- und Brutgebiet, zum Küstenschutz und
vor allem durch die enorm hohe Artenvielfalt einbezogen.
Die touristischen Unterkünfte fokussieren
sich in erster Linie auf die Insel Bunaken, unbedeutendere (sieht man von dem
Spa-Resort mit seinen vollkommen überzogenen 400 $ - Zimmern mal ab) auf dem
benachbarten Siladen, daneben gibt es noch eine Handvoll Liveaboards. Eine nicht
zu vernachlässigende Anzahl von Tauchtouristen werden von Basen des Festlandes
transferiert, betreten i.d.R. jedoch nicht die Inseln. Die Besucherzahlen
werden 2008 auf über 30.000 geschätzt. Zum Vergleich: Die Einwohnerzahl in den
22 Dörfern der Inseln liegt in fast gleicher Höhe.
Unabhängig ob Taucher, Schnorchler oder Sonnenbräuner: Die Eintrittsgebühr (siehe auch pro und contra) für ausländische Touristen wurde seit 2002 unverändert auf 50.000 pro Tag bzw. 150.000 pro Jahr festgelegt, nicht gerade viel! Die wasserfesten Logos mit Kabelbinder müssen jederzeit vorgewiesen werden können, sonst droht ein Bußgeld in der doppelten Höhe. Nicht überall weist man darauf hin, nur am Pantai Liang gibt es eine offizielle Zahlstelle, eine weitere befindet sich auf der Insel Siladen. Erheblich einfacher wäre es wohl, den Unterkünften die Einkassierung zu überlassen. Damit könnten auch unliebsamen Info- und Verständigungsproblemen vorgebeugt werden.
Originaltext: DR.MARK ERDMANN, MANADO FIELD STN, für
den Nationalpark erstellt
(ohne Copyrigtvermerk, öffentlich zugängliches Dokument des Visitor Centers,
Bunaken, Pantai Liang)
Associated Rules of Zonation Revision – Bunaken Island
(Based upon results of over 35 meetings with villagers, dive operators and government
officials)
(Karte ohne Copyrightvermerk, öffentlich zugängliches
Dokument des Visitor Centers, Bunaken, Pantai Liang)
Hier ist die teils betonierte Verbindung entlang der Ostküste
von Desa Bunaken nach Tjg. Parigi noch nicht ausgewiesen.
Verortung von Unterkünften und Bezeichnungen nachträglich.
A. Zona Pemanfaatan Masyarakat (Community Use Zone)
Allowed Activities
1. Traditional handline fishing.
2. Reef gleaning (“cari biak”) on the reef flats, 50 meters or more from reef drop off.
3. Traditional spearfishing – absolutely no use of compressed air (SCUBA or hookah compressors) and only for park residents.
4. Tuna bait fishing by funae/pajeko.
5. Net fishing with nets that do not lie on bottom or touch coral.
6. Nets that lie on the bottom (paka-paka, etc) can only be used 50 meters or more from the reef drop off/reef edge.
7. Diving and snorkelling, but absolutely no standing on or purposeful damaging of corals or use of spearguns.
8. Catamaran/glass bottom boats, with close attention paid to snorkellers/divers in water.
9. Sea weed culture, but strictly forbidden to use posts made of mangrove wood.
10. Fish/shrimp mariculture, but must acquire all necessary permits from BTNB and PEMDA via the Bunaken National Park Management Advisory Board (Dewan Pengelolaan TNB).
11. Collection of dead coral heads for village use only (no outside sale), 50 meters or more from the reef drop off/reef edge. No excavation for dead corals is allowed – only collection of dead coral heads.
12. Collection of sand for village use only (no outside sale) is subject to village regulation.
13. Scientific research with an official research permit that has been approved by BTNB.
Banned activities
1. Use of sero fish traps. [Reusen]
2. Any fishing/collection of marine life using compressed air (SCUBA or hookah compressors).
3. Use of metal anchors, unless it is more than 50 meters from the reef edge or in the case of an emergency.
4. Cutting of any mangroves.
5. Collection of live coral.
6. Jetskis.
7. Collection of sand or dead coral for commercial sale.
B. Zona Pemanfaatan Pariwisata (Tourism Use Zone)
Allowed activities
1. Diving, but absolutely no standing on or purposeful damaging of corals or use of spearguns.
2. Snorkelling, but absolutely no standing on or purposeful damaging of corals or use of spearguns.
3. Catamarans/Glass bottom boats, with close attention paid to snorkellers/divers in water.
4. Fishing and transport boats may pass through this zone.
5. Development of tourism infrastructure such as docks, but must acquire all necessary permits from BTNB and PEMDA via the Bunaken National Park Management Advisory Board (Dewan Pengelolaan TNB).
6. Scientific research with an official research permit that has been approved by BTNB.
Banned activities
1. Use of any anchors, except in case of emergency.
2. Jetskis.
3. ALL fishing/collection of marine life, regardless of technique or equipment. Only exception is for official researchers with a collecting permit.
4. Collection of sand or live or dead coral.
5. Aquaculture of fish, shrimp, algae or any other organisms.
6. Cutting of any mangroves.
C. Zona Inti (Core zone)
Allowed activities
1. Non-manipulative scientific research with an official research permit that has been approved by BTNB.
2. Fishing, transport and tourism boats may pass through WITHOUT stopping.
Banned activities
1. Any form of tourism, including snorkelling and diving.
2. ALL fishing/collection of marine life, regardless of technique or equipment.
3. Use of any anchors.
4. Any form of aquaculture/mariculture.
5. Any infrastructure development (tourism, fisheries, industry or others).
6. Any other activities besides scientific research or transport without stopping through zone.
Zwischeneintrag - nicht im Originaltext enthalten:
Zona Pendunkung Umum
[von duduk = sitzen, heimisch]
Öffentliche Zone, in der
die Einheimischen in gewissen Umfang selbst bestimmen können, wie sie benutzt werden
soll.
General Rules for Bunaken National Park
1. Mangrove forests are protected for their important role in shoreline protection and as a nursery/breeding ground for birds and many forms of marine life. Any use of mangrove forests is subject to approval of BTNB, and absolutely no cutting is allowed.
2. Boats in the Bunaken National Park are strictly forbidden from disposal of wastes in the park (oil, gas, bilge water, or trash).
3. Any infrastructure development (for tourism, aquaculture, industry, etc) that includes additions to or modifications of the natural habitat below the high water mark within the park MUST be approved by BTNB and PEMDA via the Bunaken National Park Management Advisory Board (Dewan Pengelolaan TNB).
Offiziell ist für den Aufenthalt, unabhängig vom Schnorcheln oder Tauchen, eine Gebühr erforderlich. Weder wurde ich in den Unterkünften, noch von sonst irgend jemand dazu aufgefordert, nach mehreren Tagen fand ich einen Aushang bei der Tauchbasis (tauchte nicht). Beide Anlandungen führten an der einzigen offiziellen Zahlstelle vorbei, so dass mir dies einfach aus logistischen Gründen über Tage hin entging. Das Geld wäre vermutlich auch nicht angebracht, getan wird jedenfalls kaum etwas, so meine erste Meinung: Am Strand angelandeter Unrat wird an unbebauten Abschnitten nur sporadisch, ansonsten von nicht allen der ansässigen Unterkünften regelmäßig beseitigt. Auch wären z.B. Ankerbojen dringend nötig! Ich habe selber erlebt, dass Tauchboote einfach in schon vorgeschädigte Flächen den Anker geworfen haben. Bei stärkerem Wellengang sind Bootsversetzungen in das Korallendach und das Mitschleppen des Ankers in intakte Bereiche vorprogrammiert. Mal ganz davon abgesehen, dass damit auch zerstörten Gebieten die Chance auf eine Neubesiedlung erschwert wird. Vor allem die Erzwingung von wirkungsvollen Septiktanks (s.u.) in den profitablen Anlagen, insbesondere Verzicht auf Plastikflaschen (beispielsweise halbliterweise an Taucher und in Unterkünften verteilt), verstärkter Einsatz von recyclingfähigen Materialien, Kompostierung von Biomüll etc. pp. ließe sich mit einfachen Mitteln durchführen, bzw. erhöhte Kosten auf die Touristen verlagern.
Die engagierte Aktivistin und langjährige Tauchbasisbetreiberin Christiane widerspricht dem allerdings vehement
und führt an, dass sich durch die Eintrittsgebühr durchaus Veränderungen zum
Positiven einstellen. Sie wären allerdings nicht direkt für Touristen
sichtbar. Dazu gehören z.B. Ausbildungen von Einheimischen im Tauchen, damit
diese auch einmal die natürlichen Zusammenhänge unter Wasser sehen. Auch die
Einbettung von kommunalen Strukturen, Sensibilisierung der Bevölkerung - verstärkt in den
Schulen -, Einbindung der Einheimischen in Entscheidungsprozesse, Aktivierung der Behörden etc. gehörten dazu. 30%
des Einkommens würden für selbstverwaltete Kleinprojekte direkt den Kommunen
zufließen.
Wie sie schon sagt: Ich als
Tourist konnte davon nichts sehen, lasse mich aber gerne auf Dauer eines
Besseren belehren. Ich möchte darum darauf hinweisen, dass dies mein ganz
persönlicher Eindruck war, wie ihn vermutlich auch viele andere Besucher haben.
Leider halten sich nach ihren Aussagen einige Tauchbasen aus allen Projekten und
der Aufforderung zur Abgabe der Gebühr vollkommen heraus, reagieren auch nicht
auf Einladungen zu Diskussionen und Besprechungen von Entwürfen.
Auf Nachfrage bei zwei Tauchbasen wurde mir u.a. als Einleitung berichtet, dass
Kassenwarte sich in 2007/8 mit 60
Millionen und eine Angestellte mit 23 Millionen Rp bedient haben. Alle konnten
aber gefasst werden und stottern nun die Summe ab - ob sie jemals soviel Geld
verdienen können? Die einheimische Bevölkerung
hätte darauf hin in einer Demonstration die vorübergehende Schließung des Büros in Pantai
Liang erreicht. Übrig wäre nur noch ein verlorener Posten,
angeblich ein vollkommen unerfahrerner junger Mann ohne die Möglichkeit zur
Durchsetzung von Maßnahmen. In dem Zusammenhang wurde mir daraufhin ein
Beispiel genannt: Bei einer Alarmierung wegen illegalem Fischfang durch Einheimische
am Drop-off stieß man auf taube Ohren. Es wäre daraufhin absolut nichts
geschehen (nochmaliger Hinweis auf das mangelnde Durchsetzungsvermögen des
jungen Mannes). Die Anspielung auf fehlendes Benzin wurde abgetan, es gäbe genug Geld,
würde es nicht in die falschen Taschen gelangen oder zu unnötigen
Anschaffungen führen. Solange man die durch Statuten festgelegte Arbeit nicht
durchführen würde, wäre man auch nicht bereit die Zahlung der Parkgebühr den Tauchgästen zu
empfehlen.
So also die unterschiedlichen Sichten und Darstellungen. Jeder möge sich einen eigenen Reim darauf machen. Gerne stelle ich zeitnah weitere Meinungen hier ein. Alternativ rege ich eine Diskussion in einem Forum an, so z.B. in dem bekannten Indonesien-Forum, aus dem ich mich allerdings wegen eines (sic!) internen Kommunikationsproblems nach langjähriger Mitgliedschaft und Einstellung von etlichen Beiträgen demonstrativ zurückgezogen habe.
Das dortige Riff hat sich seit
1994 nicht wesentlich erholen können, auch weil immer noch bei Niedrigwasser darauf herum
getrampelt wird, z.B. Angler oder um Getier einzusammeln (siehe
oben). Dies ist bis 50 m vor der Riffkante erlaubt, wird dennoch immer
wieder deutlich unterschritten. Inzwischen soll es aber einen zunehmend guten
Zusammenhalt der Ansässigen durch das Verständnis der Zusammenhänge geben. Das knappe Dutzend
Missetäter, die die Zeiten zwischen den Kontrollen (häufig bedingt durch Geld-
und daraus resultierend Benzinmangel!) durch Ranger und Wasserpolizei ausnutzen,
wird immer häufiger öffentlich angeprangert und angezeigt (nicht in unserem
westlichen Verständnis, sondern dass zuständige Organe oder
zwischengeschaltete Personen darauf aufmerksam gemacht werden). Dies
trifft auch auf benachbarte Inseln zu, die zu dem Schutzgebiet gehören, Manado
Tua soll darin vorbildlich sein.
Zitat: "... und Wasserpolizei". Diese Zusammenarbeit ist wichtig, da den
Rangern leider die rechtliche Grundlage für eine Anzeige oder Festnahme fehlt, sie können
allenfalls Verwarnungen aussprechen. Wie man die Wasserpolizisten allerdings
ermuntern kann öfter mal aufzutauchen, das ist eine ganz andere Frage.
Schnorchlern empfehle ich hauptsächlich den Abschnitt zwischen dem
Cha Cha, insbesondere Living Colours und Two Fish Divers. Auch noch weiter
südlich ist es relativ gut, dünnt aber schnell aus, anscheinend durch
Übernutzung. Allerspäteste Grenze ist noch vor dem Seabreaze Resort. Das an
vielen Stellen sehenswerte, teils senkrecht, häufiger jedoch steil schräg
abfallende Drop-off liegt etwa 30-40 m vor dem Strand /
Mangrovensaum, gefolgt von einem dichten Seegrasgürtel, in dem sich neben
etlichen Seesternen juvenile Exemplare der schwarz-weiß Gestreiften Seeschlange
(Laticauda colubrina, Grey-and-black Bandes Sea Snake) finden lässt. Danach ist
der Drop-off bei Niedrigwasser,
wenn das Riffdach nicht überschwommen werden kann, durch Bootskanäle zugänglich.
Dort gibt es zwar noch
einige Korallenschuttflächen unterschiedlichster Größe, die mühsam von Pionieren wie
Weichkorallen und Hydratieren (Hydrozoae)
besiedelt werden, mir scheint es allerdings eher natürlicher Ursache zu sein. Die Schädigungen
treten v.a. an den Bootskanäle zu den Unterkünften auf oder sind vermutlich natürliche,
da meist sehr steile Abrutschfächer. Einige wenige Korallenbereiche an der Riffkante
sind quadratmeterweise abgestorben. Es gibt keine Hinweise auf
Dynamit-
oder Cyanideinflüsse, möglicherweise waren auch hier - wie an der
Westküste Dornenkronen im Spiel. (Siehe
unten, siehe auch
Riffindikatoren.)
Aber insgesamt kann man von einem sehr guten Zustand des viele Arten
präsentierenden Korallendachs und Fischbestands in den oberen 10 Metern reden, bedingt durch
anthropogene Einflüsse sonst eine Problemzone. Dabei fällt auch die
"normale" Größe vieler Fische auf, ausgewachsene Adulte, wie es sie in anderen Teilen der
tropischen (für Normalverdiener zugänglichen) Welt kaum noch gibt. Vielfach wird in anderen Gebieten
(Rotes Meer, Palawan
etc.) darauf verwiesen, dass die Leblosigkeit des Korallendachs, sprich die vollkommen toten
Korallen"steine" normal wären. Was für ein Unterschied: Hier
leben sie! Quicklebendig, trotz El
Niño, trotz nicht vorhandener Kläranlagen -
und damit ist vor allem Manado gemeint.
Diese müssten rasch errichtet werden; zumindest sollten auf der Insel mehrkammerige
Septiktanks - wir befinden uns ja immerhin in einem Nationalpark - Pflicht
werden.
Bei Niedrigwasser kann das Korallendach allerdings kaum überschnorchelt werden!
Neben den vielfältigen bunten Blumentieren hat man die Chance auf Schildkröten, vielleicht sogar auf einen kleinen Hai oder Adlerrochen
157.
Letztere sind eng verwandt mit den Mantas, typischerweise an
der Oberseite schwarz gefärbt und tragen weiße bis blauweiße Ringe. Sie wühlen
im Sand nach Krebsen und anderem Kleingetier und heißen wegen der großen Ähnlichkeit
der Schnauze auch Miss Piggy mit Flügeln.
Ihr Flug durch das Wasser ist einfach eine Augenweide. Auch
juvenile Napoleons
60
lassen sich ab und an blicken.
Die Sicht lag bei 10-15 Metern, die Luft-/Wassertemperatur bei 30/28°C. Als
beste Zeit eignet sich der späte Vormittag, wenn die Sonne den Drop-off
ausleuchtet.
Taucher sind allerdings mit den tieferen Wandabschnitten, gemessen an der
Entwicklung der letzten 15 Jahre, gar nicht zufrieden. Hier
hat sowohl die Qualität wie Quantität gegenüber der Westseite und anderen
Tauchstellen, insbesondere in den letzten Jahren, erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Die
Gründe dafür sind weitgehend unklar.
Achtung Es gab
deutliche Hinweise darauf, dass gelegentliche "Waschmaschinen" (siehe
Schilderung
Tubbataha Atolle / Palawan /
Philippinen) zumindest vor der östlichen Küste,
auf Höhe von Lorenso II und Two Fish Divers,
in etwa 30-100 m Entfernung vom Drop-off auftauchen. Nach sachkundiger Meinung von
Nigel handelt es sich allerdings in erster Linie um
waagerechte Strömungen, den man folgen sollte, statt dagegen anzukämpfen.
Gefährliche vertikale up-and-downs sind ihm nicht bekannt; was mir
seltsam
vorkommt. Am Drop-off schienen
sie sich durch waagerechte Strömungen bemerkbar zu machen, die überwiegend
parallel zur Riffkante, teils nach außen, selten zum Riffdach zogen. Die schwache
Drift war auch ohne Flossen gut zu meistern. Kinder sollten allerdings
sofort über das Riffdach in Sicherheit gebracht werden. Die Richtung schwankte
in wenigen Minuten, wobei während dieser unperiodischen Fluktuationen die
leichte Strömung innerhalb von 20 min merklich abnahm.
Vom Strand aus ist zunächst ein breiter Seegrasgürtel zu queren, gefolgt
von einer mehr oder weniger breiten Sandfläche. Dann: Welch ein Unterschied beim Pantai Liang! Schnorchler sehen von der
Boje am natürlichen Hafeneingang bis zum südlichen Strandende das
Korallendach zu 99% abgestorben. Den Schutt bildet v.a. die Geweihkoralle Acropora palmata,
alle ästig verzeigt, selten Tischbildung. Einige kleine der massiven, hellbraunen,
halbkugelförmigen Korallenstöcke von vermutlich Siderastrea siderea,
die gerne in dem Bereich des Ebbeniedrigwassers wachsen, halten hier und da die
Stellung. Sie bilden oft typische "Mini-Atolle" mit einem ringförmigen
Wulst lebender Korallenpolypen und einem zentralen abgestorbenen Plateau oder
eine Einsenkung, halt wie ein Atoll. Nur vereinzelte Anemonen und
Weichkorallen
besiedeln den Schutt, offensichtlich als Pioniere. Die fast komplette
Zerstörung geht bis direkt an den Drop-off. 1994 sah das noch anders aus,
selbst 2006 waren nach Aussage einer Touristen die Schädigungen noch
nicht vorhanden. Die kompetente Christiane
führt dies auf ein massives Aufkommen von
Dornenkronen
39
in 2007 und 2008 zurück. Jede von ihnen kann, je nach Größe, pro Tag mehrere
Quadratmeter an Korallenpolypen als Nahrung aufnehmen. Einige Tauchbasen haben sich daraufhin
zusammengeschlossen und in kürzester Zeit gut 12.000 von ihnen an Land gebracht. Bunaken ist schon relativ
gesäubert, jedenfalls sah ich keine einzige. Z.Z. ist man mit Manado Tua beschäftigt.
Da das Tritonshorn (Charonia tritonis), die Große Helmschnecke (Cassis
cornuta, Giant Helmet Shell), der Grüne Riesendrückerfisch
54
und der Napoleonfisch
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seine einzigen natürlichen Feinde sind und
alle sich bei
Einheimischen (v.a. nördlichen asiatischen Nachbarn) als Delikatessen großer Beliebtheit
erfreuen, ist
ihr Rückgang für diese massive Ausbreitung hauptverantwortlich. Zudem stellen das Tritonshorn
und die Große Helmschnecke begehrte touristische Souvenirs dar. Sie sind laut Washingtoner Artenschutzabkommen aber strengstens
geschützt! Wer am Flughafen in der westlichen Welt erwischt wird, kann mit einer
saftigen Strafe rechnen!
Auch das enorm angewachsene Strandgut von Manado, wie Balken und
Baumreste, wenn Wind und Strömung ab Oktober die Richtung vorgeben, ist für Riffschädigungen verantwortlich.
Ausflugsboote mit Glasboden oder die Schnorchler absetzen - häufig nicht
einer verantwortungsvollen Tauchbasis angeschlossen - und besonders hier
auftauchen, tragen ebenfalls eine Mitschuld. Sie
bewegen sich logischerweise nahe der Riffwand entlang und rappeln bei Wind und
Wellen auch schon mal auf das Korallendach.
Ein wenig weiter südlich, etwa zwischen Panorama und Sulawesi Dive Quest, trifft man auf den Sandflächen vor dem Korallendach tagsüber auf
sehr große Diademseeigelformationen (vermutlich Diadema setosum?), die allein in dem kleinen Gebiet mehrere Hundert
Quadratmeter (sic!) dicht an dicht bedecken. Eine der größeren Kolonien von etlichen Dutzend, deren
Lieblingsspeise neben Algen etc. unter anderem Korallenpolypen sind, hatte
die Abmaße von etwa 3x11 Meter! Ein eindeutiger Verweis auf eine starke Eutrophierung.
Auch schleimige Algenüberzüge an etlichen Stellen indizieren dies. Der einzige
denkbare Eintrag durch organische Abfälle, die im Übermaß zur Überdüngung
führen, kann nur durch menschliche Aktivitäten entstehen. Die Richtung der
Abwasserfahne spricht dafür. Es scheint daher an effektiven (oder überhaupt)
Septiktanks zu mangeln; sei es von den touristischen Unterkünften oder dem
darüber liegenden Dorf (schnelle Versickerung durch das mit Klüften
durchsetzte Karstgestein in das untergründige, mit dem Meer
verbundene Brackwasser). Es wäre interessant einmal zu testen, wie hoch die
Belastung mit coliformen Keimen ist, vielleicht arbeitet ja ein Besucher in
einem entsprechenden Labor und könnte es mir dann mitteilen. All diese Faktoren erklären damit auch die in
Quantität und Qualität auffällig geringere Fischwelt, als in
vergleichbaren Schnorchelgebieten an der Ostküste. Siehe auch
Riffindikatoren.
Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass trotz dieser Negativliste sich
viele andere in der Welt über ein derartiges Korallenriff die
Hände reiben würden. Dennoch gehört 'weniger gut' mit 'noch weniger gut'
positiv gegenüberzustellen in eine Milchmädchenrechnung. Letztlich berichten Taucher,
dass sie mit der Westseite erheblich zufriedener sind, als mit der Ostseite!
Es gibt aber auch gute Meldungen inmitten der Zerstörungen: Der Drop-off,
ca. 50-80 m vor dem Strand (bei extremem Niedrigwasser ist das tote Korallendach
schwimmend nicht zu überqueren. Selbst wenn es tot aussieht, sollte man auch
NICHT darüber laufen und sich natürliche Zugänge zeigen lassen) ist für Schnorchler, insbesondere Anfänger, ein Traum von
Korallensteilwand und Deep Blue, mit Chancen auf "Großwild" wie Schildkröten,
z.B. die Echte Karettschildkröte
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und Adlerrochen. Auf einigen tieferen Stufen hat sich allerdings sichtbar
Korallenschutt von oberhalb angesammelt. Die Strömung war vergleichsweise
gering.
In dem relativ kleinen Gebiet
zwischen Panorama und Sulawesi Dive Quest sollte man sich als Schnorchler auf
der Sandfläche zwischen Seegrasgürtel und Drop-off einmal ganz intensiv umtuen.
Hier finden sich einige sehenswerte Critters, ein englischer Begriff, der von
ihrem Aussehen her ungewöhnliche, meist relativ kleine Unterwasserlebewesen
beschreibt. Dazu gehören für einige schon die
Rotfeuerfische
103, andere fangen erst bei Drachenkopf-
oder Steinfischen (am
südlichen Strandende bei dem im Meer stehenden Baum) an, wieder andere akzeptieren gerade noch den
Teufelsfisch.
Echte Freaks aber beginnen ihre Liste erst mit Angler-, Schaukel-, Fetzen-,
Geisterpfeifenfischen oder dem "LSD"-Fisch (Synchiropus picturatus, LSD-Leierfisch,
bis 7 cm) oder noch exotischeren Geschöpfen.
Nur wenige Hundert Meter weiter nordwestlich, östlich des Anlegers zu Dorf
Alung Banua, sieht die Welt wieder in Ordnung aus, das Riffdach ist fast
unzerstört, der Fischbestand grandios!! Es ist wohl ein weiterer Hinweis darauf, wie stark die Resorts vor
Pantai Liang sowie die Tauch- und Ausflugsboote für den Zustand dort
verantwortlich sind. Bei Niedrigwasser besteht allerdings nur die Chance es von
der Riffkante her zu bewundern, der Zugang ist nur per Boot möglich, der
Mangrovenwald dahinter streng geschützt, praktisch betreten verboten.
Der Schnorchler kann eine sehr schön bewachsene, oft senkrechte Korallenwand zu
bestaunen, deren ersten Wandfuß in nur ca. 6-9 m Tiefe man gut erkennen kann. Und dann sind da
noch die Einhorn-, Schmetterlings-,
Neon- und alle anderen prächtigen Korallenfische. Nicht vergessen sollte man dabei
die vielfältigen, oft farbenfrohen, leider seltenen Meeresschnecken
von teils ungewöhnlichem Gestaltung, bunte Stein- und
Weichkorallen. Am Rande
der Stöcke im Flachwasser findet man manchmal ein wenig versteckt eine blaugrün
bis schwarz,
metallisch bzw. gläsern glänzende Kugel von bis zu 5 cm Durchmessern und recht
hart: Das ist
des Sailor's Eyeball (Blasenalge) 120.
Es handelt es sich um eine Grünalge, die aus
nur einer einzigen, viele Zellkerne enthaltende Zelle besteht, die mit einer harten
Außenhülle versehen ist. Es ist damit eine der größten Zellen der
Welt. Nicht nur Anfänger sollten mal auf dieses bemerkenswerte Stück Natur achten.
Vor allem in die Bergkoralle haben sich Kalkröhrenwürmer hineingebohrt, die mit ihren knallbunten, in rot, gelb, blau, grün und weiß
schillernden, spiraligen angeordneten, fangschirmartigen Tentakeln eine
Augenweide sind. Nicht umsonst heißen sie auf Weihnachtsbaumwurm (Spirobranchus
giganteus, Christmas Tree Worm).
Es können richtungswechselnde, stärkere Drifts auftauchen (für kurze Zeit ca.
1 m/sec), die allerdings parallel zur Wand verlaufen: Einfach sich mittreiben
lassen, die Bootsleute passen schon auf.
Die Sicht ist sowohl hier als auch am Pantai Liang mit 15-20 Metern ein wenig besser als auf der Ostseite, obwohl auch viel Plankton (manchmal nesselnd, weswegen ein leichter, dünner Schutzanzug nicht schaden kann. Er bewahrt auch zuverlässig gegen Sonnenbrand) die Sicht trübte. Vermutlich lag dies an dem deutlich geringerem Wellengang. Als beste Zeit eignet sich der frühe Nachmittag, wobei man die Sonne im Rücken haben sollte. Dann wird auch der Drop-off an beiden schön ausgeleuchtet. Die Wassertemperatur war mit 29°C am Riffabruch um 1°C höher, als auf der anderen Inselseite, bei gleicher Sonneneinstrahlung und Lufttemperatur von 30°C.
Ebenfalls gut zum Schnorcheln eignen sich die Stellen bei Sachiko'
und Mike's. Ganz hervorragend ist es in Siladen Süd, u.a. um die Tauchstelle Siladen
I, ebenfalls gut im Norden von Manado Tua - dem "alten Herrn von
Manado" - bei der Tauchstelle Pangulingan.
Taucher, die den Nationalpark regelmäßig und seit längerer Zeit besuchen, beschreiben Bunaken und Umgebung als weiterhin
lohnenswert. Einige sprechen von Weltklasse, heben allerdings hervor, dass dies
eher auf abgelegenere Tauchstellen zutrifft. Mir blieb
ein Einblick aus gesundheitlichen Gründen leider verwehrt, zu gerne hätte ich
eventuelle Veränderungen zu 1994 authentisch beschrieben. So verlasse ich mich
auf übereinstimmende kompetente Meinungen.
Wer auf die Insel Bunaken
reisen möchte, wird auf den Seiten von
Bunaken-Klaus
(oder "Papa Klaus") zusätzlich umfassend informiert.
Ebenfalls sehr empfehlenswert ist eine
deutschsprachige Internetseite über
Nord-Sulawesi
von Peter. Werner Rutz bietet eine recht ausführliche
Homepage
mit vielen internationalen Links zu Sulawesi an.
Herrliche Unterwasserfotos aus dieser Region finden
sich auch auf der Homepage
von
Birgit
und Armin Trutnau. Birgit wurde übrigens mit ihren UW-Fotos rund um die
Welt 2002 Deutsche
Meisterin, Arnim ist seit 2001 Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft für
UW-Fotografie.
Webhosting AUCH für den kleinsten Geldbeutel:
Waren meine Informationen hilfreich? Die Berichte, Scherze und
Anekdoten gefällig? Dann freue ich mich über eine Weiterempfehlung meiner Seiten und
bitte das © "Nik"Klaus
Polak, Bonn, Germany,
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nehmendes und rechtlich abgesichertes Copyright!
Wegen schwerer dauerhafter
Erkrankung bitte ich keinerlei Reiseanfragen mehr an mich zu richten. Danke!
Ich verweise auf die
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beantworten!
An die Adresse
können jedoch gerne Aktualisierungen,
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Ich werde, je nach Gesundheitszustand, versuchen sie einzupflegen. Bitte
gleichzeitig mitteilen, wer keine Namensnennung wünscht.
Bei Zuschriften bitte folgende Wünsche beachten:
Ich danke für das Verständnis und die Rücksichtnahme.
© "Nik"Klaus Polak, Bonn, Germany
Niks Reiseberichte
Fasten seatbelt ... und dann niks wie weg!